Eure Studio-Synthesizer und Soundkonzepte (siehe SequencerTalk 229)

das kommt darauf an, würde ich sagen.
Wenn man z.B. das subtraktive Paradigma verinnerlicht hat, kommt man mit einem Summit, Polybrute, Moog Muse, Prophet Rev2, TEO-5, Super-6, Juno, Minimoog, Jupiter "you name it" - mit sehr wenig Einarbeitung gleich gut zurecht (persönliche Präferenzen und die Spezialitäten der entspr. Geräte mal außenvorgelassen). Alles andere ist das Herauskitzeln der letzten 1%, aber das muss ja gar nicht immer das Ziel sein. Einen schönen und passenden "Bell" oder "Bass"-Sound für meinen aktuellen Track bekomme ich aus jeden dieser Geräte in kurzer Zeit geschraubt.

Ähnlich ist es bei Wavetablesynthese: Wenn man mit einem Microwave oder PPG zurecht kommt, kommt man auch mit mit einem M, Töörö, Hydrasynth, Virus TI oder der WT-Engine des Quantum zurecht. Schlimmstenfalls muss man halt kurz einen Blick ins Manual werfen.

Klar, in stärker abweichendere Syntheseformen muss man sich erst mal einarbeiten: Geht vielen bei FM so (mir hat dabei geholfen, mit sehr einfachen 2OP-Geräten beginnen, und mich dann über den MEGAfm vorzutasten), aktuell ist die Parametrisierung der Erica Steampipe für mich Neuland (mit den Modulen im Editor des Anyma Phi kam ich aber z.B. sehr schnell zurecht).

Bei Software ist es nach meiner Erfahrung eher schlimmer: Die Interfaces der diversen Softsynths unterscheiden sich ja auch teilweise stark voneinander, und wenn man die Plugins nicht regelmäßig nutzt, merkt man sich auch nicht alles (ich verzweifle schon beim TAL-Sampler jedes mal wieder bei der Modmatrix ;-) ).

Übrigens: Ich habe alle Hardwaresynths, die ich nutze, regelmäßig im Einsatz - dass da mal was ein Jahr lang einstaubt, und hinterher müsste ich mich wieder in die Bedienung einarbeiten, kommt eher nicht vor.

Aber klar wird es Leute geben, die nutzen lieber nur einen Quantum/Iridium, eine Workstation oder Halion, kennen den jeweiligen Synth bis in die letzte Ecke, und holen alles mögliche da raus. 🤷‍♂️ Aber das ist eine Diskussion, die an anderer Stelle schon oft genug geführt wurde.

Hardware/Software ist hier ein sekundäres Problem. Bei Software geht es mir ähnlich. Man hat zig Synths, aber so richtig bedienen kann man sie nicht. Klar, die Grundparameter, aber dann brauche ich ja nicht 20 verschiedene, wenn ich nur die Grundparameter bediene. Man kauft, kauft und kauft immer mehr, denkt die Geräte/Plugins würden einem helfen, was sie auch tun, aber eben nur sehr kurz und dann muss man das nächste kaufen. Deshalb will ich mich in nächster Zeit mehr auf die Idee und die Musik konzentrieren und einfach wenige Synths und Effekte nutzen, die aber richtig verstehen.
 
Ich hab einiges an Eurorack, eine paar Semi-Modulare und 2 Poly-Synths.

Bei jedem Projekt werden neue Sounds zusammengeschraubt. Das ist was ich am besten kann, ich bin eher der Soundschaubbär als Musiker.
Darum enden die meisten Projekte auch als halbfertige Leichen. Ich fang meist mit irgendeinem Sound an und versuche was passendes dazu zu finden. Was meist eher so semi funktioniert. Den einen Tag finde ich es gut und am nächsten lösche ich es wieder. Dann hab ich eine neue Idee, fang was neues an und das alte Projekt …

Alles ist permanent am Onyx24 angeschlossen. Alle Spuren nehme ich aber trotzdem nur in Ausnahmesituationen auf einmal auf.

FX sind für mich fester Bestandteil der Sounds. Ich will nicht erst die DAW anwerfen müssen um die Sounds "richtig" zu hören. Die Polys haben daher eigene feste Tretminen und im Eurorack wird auch alles bei Bedarf sofort effektiert.

In der DAW hat jede Spur nur ein Channelstrip Plugin. In der Summe gibt es dann einen Summenkompressor und Limiter. Mehr passiert FX-mäßig in der DAW nicht.

Ergonomie ist schon wichtig, aber aus Platzgründen ist vieles nicht optimal. Das ist mein "Spielzimmer" wo ich auch meine anderen Hobbys unterbringen muss. Ist aber ganz gut, so wird das GAS im Zaum gehalten.

Akustisch ist der Raum sicher nicht gut, aber da ich das nur für mich mache spielt das keine Rolle.

Zwischen der Technik find ich es gemütlich, Grünzeugs oder fancy Light brauch ich nicht.

Auch wenn am Ende kaum zählbares rauskommt bin ich mit dem wie es jetzt ist sehr zufrieden. Das Soundschrauben ist für mich Befriedigung genug. Ich hätte nur gern mehr Zeit zum Schrauben!
 
moin,
ich habe einen externen studio raum,
vollgestopft mit synths, sequencern, drummachines, fx und mischpult,
aber auch gitarre, amp und bass usw..

ich benutze schon seit atari zeiten cubase,
allerdings mit vielen midispuren, die dann analog übers 24 kanal pult laufen
plus ein paar sachen/spuren aus der daw.

gemischt wird dann durch hardwarekompressor/eq übers dat zurück
in ein aufname programm (stereosumme)

manchmal nehme ich die midispuren auch zurück als audio in die daw auf,
fahre also nen audiomix über 8 ausgänge der motu übers mischpult.

normalerweise mache ich aber mehrere mixe
auf stereo, und schneide dann eventuell nochmal beim masterfile was raus.

ich benutze das mischpult ausgiebig mit angeschlossenen hardware fx,
es ist für mich wie ein weiteres instrument.

für live benutze ich ableton plus apc 40 plus evolver
über ein 8 kanal pult mit zwei kleinen tretminen (hall/delay).

ich habe lange zeit von musik gelebt,
(auch nen vinyl label betrieben)
z.zeit lege ich noch ab und zu auf, oder mache hier und da nen live set (auch ambient sachen)
veröffentlichen tue ich eigentlich kaum noch , oder dann auf bandcamp für mich selbst.

http://www.fenin.net/
 
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Alles komplett im PC. Ich habe hier zwar einige kleinere Hardware-Sachen aber bis ich die angeschlossen habe, weil ich nicht genug Platz habe um die Sachen ständig aufgebaut zu haben, habe ich das in der DAW direkt mit den Möglichkeiten dort erledigt. Außerdem will ich alles total recall haben und an Hardware nervt mich die Bedienung, vorallem das einfach immer alle Regler falsch stehen. Und die Menüs usw, in der DAW ist das alles wesentlich besser machbar.

Aber gestern habe ich seit langem mal wieder meine Gitarre rausgeholt. Ich kann zwar keine Gitarre spielen aber für Ambient-Welten oder Sample-Material reicht es. Hat durchaus auch Spaß gemacht, war aber sehr aufwendig.
 
Danke für den Beitrag, bin ja auch noch nicht so lange wieder musikalisch dabei und kann hier so einiges mitnehmen.

Los ging’s mit der DAW, Ableton 6 bei Release, müsste Ende 2006 gewesen sein, da war nur die DAW und ein Microkorg mein Setup. Aber auch nur Audio, kein MIDI und Effekte alles Hardware.

Dann war lange Zeit, keine Zeit und Motivation um Musik zu machen, bis vor knapp zwei Jahren die Begeisterung für Tasten, Knöpfe und Regler überhand genommen hat(G.A.S. wurde diagnostiziert😁)

Die DAW war da am Anfang wieder nur als Bandmaschine im Einsatz, der Workflow am Bildschirm ging mir aber schnell auf die Ketten und war eine Bremse. Der Rechner steht jetzt seit übern nem Jahr unterm Schreibtisch, was für mich die beste Entscheidung war.

Der Mircokorg ist vor vielen Jahren gegangen aber viel Hatdware ist gekommen, was mich die letzten Jahre finanziell sehr beschäftigt hat. Zur Zeit also nur noch Hardware und ich möchte die Haptik auch nicht mehr missen.

Ich nehme Spur für Spur, alles im Portastudio auf, ab und an auch auf Tonband(begrenzt mich auf 1/4 der Spuren, was trotzdem großen Spaß macht, aber auch mit viel reinigen, vorbereiten usw. zu tun hat.

Basslines kommen schon gern aus dem Sequenzer, aber die meisten Sachen spiele ich ein und hab da auch großen Spaß dran. Die Hände geben ner Melodien doch ab und an den kleinen Kick, die sie noch brauch.

Das Mukke machen ist ein reines Hobbyding, was es auch bleiben soll, aber ich stelle was ich als fertig betrachte auch gern ins Netz, vielleicht gefällt es ja jemandem und der hat auch Spaß daran.

Ich hoffe das geht in Ordnung wenn ich das Video hier als Snippsel poste

 
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Ich bin auch seit nicht allzulanger Zeit wieder dran ganze Tacks zu machen.
Das hat mir irgendwann auch nicht mehr so viel gegeben.

Ich nehme alle Spuren einzeln auf, So einzeln wie möglich. Die Musik die mir am besten gefällt, ist nunmal auf dieser Ebene gemixed und ich habe das Gefühl, ich nehme mir damit viel, wenn ich es im gesameaufnehmen würde. zumal ich ja auch nicht alles gleichzeitig bedienen kann, um den Sound zu verändern oder Akzente zu setzen. Mit einem Synth alleine kann man schon sehr beschäftigt sein.
Klangerzeugung ist bei mir immer Hardware, Bearbeitung nicht. Mixing Werkzeuge sind alle Software.
Hardware bevorzuge ich, weil ich durch sie ein bessers Gefühl bekomme, was Lautstärkeverhältnisse angeht oder teilweise auch , wie bestimmte grundsounds zuammenarbeiten. Zum Beispiel innerhalb der Elektronboxen oder bei multitimbralen Synthesizergeschichten. Ich mag stimmige Instrumente, die eine Bedienung bieten, die für mich Sinn macht und deswegen sehr schnell und zugänglich ist. Oder ein mischpult hat mir auch sehr viel gebracht.
Das zu nutzen, was da ist, um das bestmögliche Ergebnis herauszuholen. Da gibt es pro Kanal eben nur sehr eingeschränkte Eingriffsmöglichkeiten. Und Lautstärke ist direkt und bequem abstimmbar. Oder auch wieviel Raum oder delay sinnvoll ist.
Ich habe lange Zeit vorher nur an einzelnen Instrumenten gespielt oder kleine spontane Verbunde erstellt. Das hat spaß gemacht und gelernt habe ich dabei auch noch etwas.
Aber so will ich keine Musik machen und ich neige dazu, denke ich, zuviel einzugreifen in der daw. Layern, viele subgruppen und ich ag mal "kreative" Signalpfade, mit eqs und kompressoren auf jeder spur und selbstverständlich auf der summe. Jaja und distortion natürlich. Alles drauf. Die endlosen möglichkeiten und mein neurotisches Mixingverhalten sind eine neue Herausforderung, der ich mich nun stellen will, um sie zu überwinden. Aber einfach Sounds schrauben und spielen (demos) mache ich heute auch noch gern.
Was ich bei der Hardware gelernt habe muss ich auf die Software übertragen. Weniger ist oft mehr.
 
Denke auch(bitte berichtig mich) das gewisse Erfahrung mit Hardware, erst richtigen Zugang zur Software ermöglichen.
Ich glaube das ist ne sichere Bank. Mit altem, heute sehr simplem Equipment, sind solide und echt gute Mixe entstanden. Gerade im elektronischen Bereich. Wenn das sitzt, kann man sich auch leichter an die heutige Standards und weitaus poliertere Mixe wagen oder Abwege besser einschätzen.
Man sieht ja, was in dem Bereich für eine Verwirrung herrscht und viele Leute benutzen Tools, wie den Kompressor als populärstes Beispiel, ohne Funktionsweise und Einsatzzwecke wirklich verstanden zu haben. Oder eben andere Maßnahmen und Signalketten.
Erstmal alles unter 20 Hz abschneiden, so und so einstellen. Auf jede spur dies und jenes und blablabla. Man möchte schnelle Ergebnisse, verständlicherweise und tut einfach Dinge ohne wirklich zu verstehen warum und welchen Sinn das im Kontext des Gesamtmixes hat. Da gäbe es vielleicht schon großes Verbesserungspotetial im Lautstärkemix oder beim ersten Eq und biegt sich das dann über viele Pluginketten irgendwie zurecht.
In dem Bereich herscht die größte Verwirrung und Missverständnisse. Mit wenig lässt sich schon sehr viel erreichen. Wenn man dann noch instrumente über Mikrophone aufnimmt, Schlagzeug und so. Will ich mir gar nicht vorstellen. Gruseliger Gedanke.
 
Habt ihr alle Geräte angeschlossen und aufnahmebereit?

Zur Zeit hab ich ein Mainpult wo 6 Synthesizer, 3 Drums angestöpselt sind und zwei Submixer(einer mit alten Rhythm Playern Minipops,Wersi,Hohner zum jammen und einer fürs Tonband). Der Rest steht abgedeckt auf Stelzen und wird nur bei Bedarf rausgeholt.

Da ich jetzt seit nem Jahr einen ganzen Dachboden für meine Spinnereien habe, ist hier natürlich sehr viel Platz fürs Studio. Ist schon schön alles sofort griffbereit zu haben, fünf Schalter drücken und schon kann alles genutzt werden+Portastudio,2Sequrnzer,1Looper und Beschallung. Der Nachteil der hohe Swiffer-Verbrauch
 
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Hab grade das hier gefunden

als "Konzept"

Ich finde das echt nicht geil. Diese übertriebenen Designstudios. Das ganze Zeug das da rumsteht. Extrem Hell. Und der Teppich natürlich.
Das mag für manche ein Traum sein, wenn man die großen altem Kisten sieht und das ganze blingbling, aber ich hätte es gern kleiner, gemütlicher und alles nicht so weit weg. Ich finds generell nicht gut, wenn soviel Zeug rumsteht. Dieses "für den zweck wäre der eingestaubte hinten links genau das richtige" Fühl ich gar nicht.
Traumstudioklischee. Zum zeigen auf instagram sicher toll, in der Praxis ist das nichts für mich.
 
Ich finde das echt nicht geil. Diese übertriebenen Designstudios. Das ganze Zeug das da rumsteht. Extrem Hell. Und der Teppich natürlich.
Das mag für manche ein Traum sein, wenn man die großen altem Kisten sieht und das ganze blingbling, aber ich hätte es gern kleiner, gemütlicher und alles nicht so weit weg. Ich finds generell nicht gut, wenn soviel Zeug rumsteht. Dieses "für den zweck wäre der eingestaubte hinten links genau das richtige" Fühl ich gar nicht.

Traumstudioklischee. Zum zeigen auf instagram sicher toll, in der Praxis ist das nichts für mich.

Geht mir hier, aber vor allem auf Reddit und in anderen sozialen Medien regelmässig so.
Klar, nicht jeder mietet sich zusätzlich zur Ecke im Wohnzimmer noch Stauraum an, das ist jetzt wirklich nicht als Vorwurf gemeint!

Aber zwischen "hier wird gewerkelt und ich brauch das" und "guck mal mein(e) Vintagehölle/Kleintierzoo/Behringersammlung" ist n recht feiner Balanceakt. Wenn das ganze Studio auch noch gestern vom Laster hätte fallen können, umso alberner (konnte man gerade zu Corona recht gut beobachten auf Reddit – und das sage ich, der ne ähnliche IKEA-Schlacht betreibt).

Auf der anderen Seite geht übertriebenes Design auch als fast leerer Raum. Diese Hip-Hop-Abhör-Studios mit der Ästhetik eines Gaming-Zimmers von Minderjährigen finde ich mindestens genauso furchtbar.
 


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