Frage zu Controller mit Potis statt Endlosreglern

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tombaerium

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Hallo zusammen!

Es gibt Controller, die mit zig Potis statt Endlosreglern bestückt sind. Was ich mich frage ist, wie das mit dem Editieren von Synth-Programmen funktioniert.

Also ich rufe ein Programm auf und möchte z.B. die Attack-Zeit verändern. Der Programm-Wert steht auf 100. Das zugehörige Controller-Poti steht auf 0.

Jetzt drehe ich am Poti und der Controller sendet die Information an den Synth.

Doch wie wird das nun interpretiert? Wird der Wert sofort vom Synth übernommen (also ein Sprung von 100 auf 0 oder 1) oder wartet der Controller bzw. der Synth bis der ursprüngliche Wert 100 erreicht ist und übernimmt ab dann den Potiwert?

Mich würden die Werte-Sprünge extrem nerven. Auf der anderen Seite gibt es halt eine direkte Reaktion vom Synth.

Bin mit dieser Thematik leider nicht so vertraut :mrgreen: .

Gibt es hier unterschiedliche Philosophien und welche haltet ihr für die beste?

Gruß von Tom
 
Das kann man bei den meisten DAWs einstellen, heisst dann Take-Over, Abholen oder Pick-up.
Ich zitier mal das Ableton Live 8 Handbuch ("Abhol-Modus"):

Wenn MIDI-Regler, die absolute Werte senden (zum Beispiel Fader), im Zusammenhang mit
der Umschaltung von Bänken verwendet werden, bei der jede Bank andere Zielparameter
steuert, dann sollten Sie wählen, wie Live mit den Wertesprüngen umgeht, die beim erstmaligen
Betätigen eines physikalischen Reglers nach dem Umschalten einer Bank auftreten.
Drei Abhol-Modi stehen für diesen Fall zur Auswahl:

None
Sobald das physikalische Bedienelement bewegt wird, wird sein neuer Wert sofort
an den Zielparameter gesendet, was in der Regel zu abrupten Wertesprüngen führt.

Pick-Up
Das Bewegen des physikalischen Bedienelements hat solange keinen Effekt, bis
der Wert des Zielparameters erreicht wird. Sobald die beiden Werte identisch sind, folgt
der Zielparameter der Bewegung des physikalischen Bedienelements 1:1. Diese Option
ermöglicht weiche Werteänderungen, aber es kann schwierig sein abzuschätzen, wo der
genaue Punkt dieses Übergangs liegt.

Value Scaling
Diese Option gewährleistet weiche Werteänderungen. Sie vergleicht den
Wert des physikalischen Bedienelements mit dem des Zielparameters und berechnet eine
sanfte Annäherung an beide Werte, während das physikalische Bedienelement bewegt
wird. Sobald die beiden Werte identisch sind, folgt der Zielparameter der Bewegung des physikalischen Bedienelements 1:1.

Ich benutze in Live in der Regel Value Scaling, muss man sich nur dran gewöhnen.
Auch manche Synthesizer haben solchen Funktionen.
Sehr elegant gelöst ist das z.B. beim Moog Little Phatty.
 
das sind sehr gute Optionen von Live. Bei Cubase und den meisten anderen DAWs und Standalones ist man da aufgeschmissen. Da springen die Parameter immer.
 
Hallo stuartm und vielen Dank für Deine Antwort!

Das value scaling würde mir auch am Besten gefallen.
Der Differenzwert Controller / Synth wird scheinbar halbiert und an den Synth gesendet.

Kann es sein, dass hierfür beim Moog eine logarithmische Funktion verwendet wird oder hat der Little Phatty eine spezielle Lösung?

Gruß Tom

P.S.: ich frage deshalb, weil ich mir eventuell einen Controller selber bauen möchte (32 Potis > 2x Multiplexer 4067 > ADC-Atmega > Midi). Das Doepfer-Fertigmodul wäre natürlich auch eine Alternative, siehe z.B. "Synth-Projekt".
 


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