GAS-Bekämpfung

G.A.S. wirkt abschreckend dann,
wenn dir bewusst wird, dass du auf die Frage: „wieviele Hardware-Synths hast du aktuell ?“ keine wirklich passende Antwort hast.
Hält aber nicht lange ;-)
 
Hier erzählt Einer über seine G.A.S.–Problematik.
Kurz zusammengefasst: Je mehr Stuff er angesammelt hat, desto weniger Musik hat er damit gemacht.
Am Ende gibt es noch einen Studio-Walkthrough :)
Er hat übrigens auch sauviel uraltes Laborequipment.


Profitipp gegen GAS:
Immer nur sehr teures Zeug kaufen. Am besten das was man sich nicht leisten kann, also wofür man Kredite braucht. Wenn man paar Jahre braucht um es abzubezahlen, kommt man nicht dazu Neues zu kaufen.

Man muss sich nicht jeden dahergelaufenen Messi als Vorbild nehmen. Der hat unglaublich viel Krempel da, aber nix wirklich Geiles. Dazu viele Doppelungen. Wie er das ganze verkabeln will ist mir ein Rätsel. Ein MioXL hab ich nirgends gesehen und die Mixer ... ich spar mir mal jetzt weitere Ausführungen. Kein Wunder, dass der nicht zu Potte kommt. Soll sich mal Gedanken um eine zentrale Audio- und MIDI-Struktur machen der Typ. Dann biste auch nicht stundenlang mit umherstöpseln und konfigurieren beschäftigt (trotzdem er ja sogar ein Patchbay hat).

Teure Geräte helfen insofern, dass man am Ende zwar das Gleiche ausgibt, aber die Wohnung danach nicht wie ne Messi-Wohnung aussieht, weil davon nur billiger und vor allem viel Schrott gekauft wurde. Gibt man es für wenige hochwertige geräte aus, kommt man mit weniger aus und hat sogar noch bessere Qualität. Insofern ist die Idee teures Gear anzuschaffen nicht verkehrt gedacht - und meist steigt das ja im Wert auch noch.

Mach mir auch so Gedanken, ob das hier nicht irgendwann alles zuviel wird. Aber ich halte mich strikt an meinen Plan zum Studioaufbau und wenn der abgeschlossen ist, war's das auch erstmal. Sequencer, Synths, Drumcomputer, Sampler, Effektgeräte, MIDI- und Audio-Routing, Recording - von jedem ein wenig - von dem einen etwas mehr, von dem anderen vielleicht etwas weniger und das war's. Da braucht man keine komplette Wohnung mit zuzustellen. Und man sollte auch halbwegs wissen, wohin man musikalisch will. Und was man am Ende garnicht mehr braucht kann man einlagern oder verkaufen.
 
Man kann auch einfach Plugin-Deals abräumen, da kann das Studio aussehen wie das eines Ordnungsfreaks und das Messietum findet einfach auf Platte statt...
 
Hab schon lange nichts mehr gekauft. Jegliche Zeit geht für andere Projekte drauf, die nichts mit Musikmachen zu tuen haben, nur die erfordern Heimwerkerwerkzeug. :floet:
 
Interessantes Thema: Ich kenne tatsächlich auch keinen Musiker, der nicht irgendwie von GAS betroffen wäre.

Mit dem Thema habe ich mich recht ausführlich befasst. Nach meiner Auffassung kann das psychologisch gar nicht anders funktionieren. Der Studiomusiker sucht natürlich auch nach Inspirationen - im Gegensatz zu einer Band ist seine Umgebung ja höchststatisch. Das heißt, dass man für jedwede Inspiration selbst sorgen muss. Für viele, auch mich, besteht diese in Teilen darin neues Equipment auszuprobieren. Für meine Begriffe hängt das alles zusammen. Der Markt schafft immer wieder neuen Anreize und soll dies ja auch.

Letzten Endes greift man wieder auf seine bewährten Klangerzeuger zurück, wobei ich selten Geräte wieder verkaufe. Mein aktuelles Setup ist so gestaltet, dass ich alle Synth problemlos in einen Track integrieren kann. Ein Slot ist dabei immer für einen "Vintage-Synth" geserviert.
 
Es gab auch ne Phase in der ich über 20 Spinnruten hatte, was viel zu viel war. Hab den ganzen billigen Mist verkauft und mir ein Standard-Sortiment hochangepasst an die Havel, gelassen. Sodassnur noch nen gutes halbes Dutzend Ruten übrig ist - jede mit einer ganz speziellen Funktion/Aufgabe, die keine andere bietet - und nur solche, die an der Havel Sinn machen. Jede davon ist dafür aber ein sehr hochwertiges Modell - 2 davon sogar aus der Ukraine.

Tja - nun bin ich aber am Main gelandet :-/
 
Es gab auch ne Phase in der ich über 20 Spinnruten hatte, was viel zu viel war. Hab den ganzen billigen Mist verkauft und mir ein Standard-Sortiment hochangepasst an die Havel, gelassen. Sodassnur noch nen gutes halbes Dutzend Ruten übrig ist - jede mit einer ganz speziellen Funktion/Aufgabe, die keine andere bietet - und nur solche, die an der Havel Sinn machen. Jede davon ist dafür aber ein sehr hochwertiges Modell - 2 davon sogar aus der Ukraine.

Tja - nun bin ich aber am Main gelandet :-/

Was ja im Prinzip nichts anderes ist als der hier und andernorts mehrfach geäußerte Rat, lieber weniger, dafür besser zu kaufen und dabei die Bedürfnisse und Rahmenbedingungen im Auge zu behalten.

Das gilt nicht nur für Musikinstrumente und Angelruten.

Stephen
 
We seine Spinnruten hochangepasst an die Havel zusammenstellt, dem macht das offensichtlich Spaß, und das geht dann am Main wieder los.
Da frage ich mich, wie so eine Spinnrute eigentlich klingt. Analog wird sie sein, aber hat sie MIDI?
 
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Der Studiomusiker sucht natürlich auch nach Inspirationen
"Studiomusiker" ist für mich synonym mit: "Berufsmusiker, der sein Geld mit der Erstellung von Musik verdienen muss". Der wird sich sein G.A.S. ganz schwer überlegen. Das treibt ihm der Blick in die eigene Buchhaltung oder spätestens der Steuerberater aus.

G.A.S. (ganz egal ob bei Fischerausrüstung, Musikerbedarf, oder Photoapparaten) ist ein Luxus, den sich Amateure leisten. (Siehe auch @Bernies Beitrag weiter oben)
 
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"Studiomusiker" ist für mich synonym mit: "Berufsmusiker, der sein Geld mit der Erstellung von Musik verdienen muss". Der wird sich sein G.A.S. ganz schwer überlegen. Das treibt ihm der Blick in die eigene Buchhaltung oder spätestens der Steuerberater aus.

G.A.S. (ganz egal ob bei Fischerausrüstung, Musikerbedarf, oder Photoapparaten) ist ein Luxus, den sich Amateure leisten. (Siehe auch @Bernies Beitrag weiter oben)

Ich würde nicht soweit gehen und sagen, daß Berufsmusiker keine gearheads sind, aber ein Berufsmusiker würde sich wahrscheinlich nicht mit Plunder zumüllen, den er sowieso nie oder so gut wie nie verwenden würde, oder den er sich nur um des Habens willen hinstellen würde ("guckma, habisch...").

Der Steuerberater würde u. U. auch zum Kauf von Abschreibungsobjekten raten, um am Ende günstiger bilanzieren zu können.

Stephen
 
"Studiomusiker" ist für mich synonym mit: "Berufsmusiker, der sein Geld mit der Erstellung von Musik verdienen muss". Der wird sich sein G.A.S. ganz schwer überlegen. Das treibt ihm der Blick in die eigene Buchhaltung oder spätestens der Steuerberater aus.

G.A.S. (ganz egal ob bei Fischerausrüstung, Musikerbedarf, oder Photoapparaten) ist ein Luxus, den sich Amateure leisten. (Siehe auch @Bernies Beitrag weiter oben)
aber ich denke sobald ein Berufsmusiker sehr gut von seiner Arbeit lebt (siehe Martin Gore), dann kann auch die Sammelwut durchbrechen. Ich denke man sollte sich immer Prioitäten setzen
für das was man wirklich a) unbedingt braucht und 2) sehr geil findet aber eigentlich nicht unbedingt benötigt. Man muß sich selbst Grenzen setzen und bevor die Wanne überschwappt
erst wieder etwas Wasser rauslassen bevor man neues reinläßt.
Eins ist sicher: zu viel Gear zu besitzen behagt mir nicht. Ich will Überblick behalten. Selbst wenn ich ein großes Haus hätte würde ich so denken. Ich will das was ich habe auch im Kopf händeln
konnen wenn ich nicht zu Hause bin oder nur an die Decke gucke. Klar gibt es Leute die können ein ganzes volles Haus in ihrem Kopf händeln. Ich kann das nicht, und deshalb habe ich mit G.a.s.
eigentlich keine Probleme.
 
Challenge:
-mit 1-2 Geräten / Instrumenten ein Album machen
-Mit diesem einen Ding so viel Erfahrung sammeln, dass man zB einen tollen YT Channel damit beschicken kann (Musik, Demos, Tutorials, Tipps)

Schon haste keine Zeit mehr für supervielmehr. Und immer gucken, ob das was neu ist dem was du hast genug hinzufügt in Musikalität und Funktion und Synthese.
 
Wo der Herr Tillessen recht hat, hatter recht. Ich bin auch schon ganz zappelig, DHL war noch nicht da.
 
Bis jetzt ganz erfolgreich. Erst 2 Plugins gekauft, die ich nicht wirklich brauche, aber haben will!

Wenn ich jetzt die anderen Warenkörbe leeren würde, dann hätte ich gewonnen. Hätte,hätte ......
 
Ich würde nicht soweit gehen und sagen, daß Berufsmusiker keine gearheads sind, aber ein Berufsmusiker würde sich wahrscheinlich nicht mit Plunder zumüllen, den er sowieso nie oder so gut wie nie verwenden würde, oder den er sich nur um des Habens willen hinstellen würde ("guckma, habisch...").

Natürlich ist jeder anders. Aber ich vermute bei Berufsmusikern eine größere Zielstrebigkeit und die Einsicht, dass das eigene Können und die eigene Kreativität die wertvollste Ressource sind. Sich ständig in neues Equipment einarbeiten lenkt da vor allem ab, zumal wenn man Auftraggeber und / oder Mitmusiker hat, die Ergebnisse sehen wollen. Wenn Du schlecht spielst oder eine Aufnahme nicht fertig bekommst, kannste da wohl kaum auf dein neues Gerät verweisen ;-)
 
Challenge:
-mit 1-2 Geräten / Instrumenten ein Album machen [...]




VCS3 und ARP 2600 mit Sequenzern, zählt das?

Was habe ich jetzt gewonnen, außer Hochachtung?

Natürlich ist jeder anders. Aber ich vermute bei Berufsmusikern eine größere Zielstrebigkeit und die Einsicht, dass das eigene Können und die eigene Kreativität die wertvollste Ressource sind.

Ich denke, Berufsmusiker kaufen sich mehr Instrumente, als sie auf einmal spielen können, um die eigene klangliche Palette und somit die Ausdrucksmöglichkeiten und klanglichen Alleinstellungsmerkmale auszubauen.

Daß eine Wand voller Gitarren dabei cool aussieht, oder so eine Ritterburg à la Geoff Downes, steht dabei außer frage.

Sich ständig in neues Equipment einarbeiten lenkt da vor allem ab, zumal wenn man Auftraggeber und / oder Mitmusiker hat, die Ergebnisse sehen wollen. Wenn Du schlecht spielst oder eine Aufnahme nicht fertig bekommst, kannste da wohl kaum auf dein neues Gerät verweisen ;-)

Letzteres wird sicherlich ein häufig zu hörendes Argument in Foren wie diesem hier sein.

Stephen
 
Kurz zusammengefasst: Je mehr Stuff er angesammelt hat, desto weniger Musik hat er damit gemacht.
Ist normal, finde ich. Wer zuviel hat, weiß nicht, was er davon nutzen soll.

Zurzeit (und auch länger) sind vier Vintages in meinem "Studio". GAS kann ich also nicht haben, soviel ist sicher.
 
Ich habe es wieder verkackt! 2 Soundsets für den Kult, Grain Scanner für Ableton 11, und noch ein paar Kleinigkeiten.

Allerdings habe ich bei Phaseplant und Falcon widerstanden (bis jetzt). Man muss die Erfolge zählen, oder?
 
Für mich ist es wichtig, dass ich meine Werkzeuge kenne und diese auch ausreizen kann. Ich beschränke mich auf Reaper, PhasePlant (+ Kilohearts Plugins), Vital und SurgeXT. Damit habe ich genug zu tun. Ich war ja neulich kurz versucht was zu kaufen, da stellte ich mir kritisch dir Frage ob ich zu Faul bin, das mit den vorhandenen Dingen hinzukriegen. Vielleicht bin ich da auch durch die Orgelmusik geprägt - da habe ich ein tonnenschweres Ding mit dem ich klarzukommen habe. Für mich ist es auch eine Motivation mich ganz bewusst zu beschränken. Daher habe ich GAS gut im Griff - hatte mal ein Spontankauf getätigt, diese Plugins verwende ich aber nicht wirklich. Das reicht mir als Erfahrung :)
 
Eine Geschichte zum Thema rel. frisch auf amazona.de:


Verkürzt auch von mir:
Ich habe mir bereits Mitte 2023 vorgenommen, mein Studio bez. Hardware-Klangerzeuger zu verkleinern. Vieles wird nur noch sporadisch angewendet und bleibt im Moment mehr als Bonus für bestimmte Sounds/Aufträge im Setup. Es macht aber Spaß sich hin&wieder an einen z.B. SY99 hinzusetzen und schlicht zu spielen, ohne einen bestimmten Ziel dabei vor Augen zu haben.
Nun, wie auch immer: das externe Zeug sollte reduziert werden - und was ist passiert: ich habe mir zu den bereits vorh. 2x UNITOR-8 noch mal 3x AMT-8 zugekauft ;-) <- die sollen ihren Dienst auch verrichten. 5x 8/8-MIDI I/O also für externes Zeug macht 40 Synths (zudem kommen die, die direkt über USB angesprochen werden können). Über MIDI-THRU läuft bei mir inzwischen gar nichts mehr.

was soll man sage' ;-)

Lösungsvorschlag:
Genau prüfen, auf was man ggf. verzichten könnte -> verkaufen <- und +/- preisgleich was anderes, gebrauchtes kaufen. Damit bleiben die €-Ausgaben durchaus neutral und man freut sich ein neues Gerät zu besitzen und zu spielen.
Wirkt in etwa wohl wie ein Nikotin-Pflaster (also: wahrscheinlich <- ich habe nie geraucht und habe auch nicht vor damit anzufangen).
 
Zuletzt bearbeitet:
Eine Geschichte zum Thema rel. frisch auf amazona

Vielen Dank für den Link!!

Ich hab für mich festgestellt, Lustgewinn durch Kaufrausch.
Die Kaufobjekte sind austauschbar, Angelruten, Kameras, Uhren, Fahrräder...

Schwierig wird's, wenn kaum weitere Faktoren Glück verursachen.
Dann müssen Dinge herhalten. Die sind aber immer noch leichter zu
handhaben als Menschen oder andere Wesen.
 
Schwierig wird's, wenn kaum weitere Faktoren Glück verursachen.
Zum beispiel die Geräte nutzen ?😂 Man sollte vieleicht mal lernen die Dinge die man besitzt jeden Tag aufs neue zu entdecken. Erst mit der Zeit wird man so richtig warm. Und dann kommt
auch das wahre Glück. Das gilt auch für Beziehungen. Man muß ab einem gewissen Punkt kapieren daß man alles hat was man braucht um den Fisch (das Glück) zu fangen. Oh...ich werde
hochphilosophisch ;-)
 


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