Gerüchte um den Modular G2

So erschließt der Synthesizer einen neuen, ungeheuer vielseitigen Raum der Phantasie-Entfaltung für den Musiker, den Komponisten, für die Ausbildung, das Labor, das Studio. Für den forschenden und suchenden Menschen im reizvollen Kräftespiel zwischen der eigenen Vorstellungskraft und der unergründlichen Vielseitigkeit des Systems, oder für jenen, der sich einfach durch willkürliches Probieren überraschen läßt.

Das Kunststoff-Zeitalter in der Weltgeschichte der Töne und Klänge hat begonnen, in dem, wie in jeder Entwicklung, am Anfang der Mißbrauch steht, die Imitation von bereits Dagewesenem bis mit dem neuen Stoff auch die neue Form entsteht. Der Synthesizer ist kein Musikinstrument, das auf Knopfdruck eine Vorstellung realisiert. Was bei der elektronischen Orgel einst Ziel allen Wunschdenkens war, das fertige Musikinstrument mit den fertigen Klängen, leicht zu bedienen und zu verstehen, das wurde beim Synthesizer zum Tabu.

Sicherlich müssen zugunsten leichter und schneller Bedienbarkeit auf der Bühne Kompromisse mit Einschränkungen der Vielseitigkeit erkauft werden, und sicherlich werden im Zuge der Sucht nach neuen, musikalischen Ausdrucksmitteln "Quasi Synthesizer" mit ein paar vorgefertigten Klangfarben und Effekten den Markt in zunehmendem Maße beleben, in allen möglichen Varianten, wie wir sie bei Orgeln zwischen 100 DM und 100.000 DM schon zu unterscheiden vermögen. Der echte Synthesizer aber ist kein Musikinstrument in diesem Sinne, er ist vielmehr ein System der Entfesselung und des Sezierens, der operativen Auftrennung aller nur denkbaren Nervenpunkte am komplizierten Organismus eines Tones oder Schallereignisses, und ihrer Wiederzusammenfügung in beliebiger Gesetzlosigkeit. Je willkürlicher, je komplizierter, je unberechenbarer dieses System arbeitet oder bearbeitet werden kann, desto reizvoller und interessanter ist es. Zumindest für den, der das sucht, was bisher noch kein Musikinstrument zu bieten vermochte, den Vorstoß in einen unbegrenzten Raum von Möglichkeiten, in dem man fasziniert und resigniert zugleich die Hilfslosigkeit unserer Vorstellungskraft erkennen muß.

Ausschnitt aus: Heinz Funk - Was ist ein Synthesizer?
Funkschau, Heft 23, 1973

http://www.elektropolis.de/ssb_story_heinz_funk.htm
 
@ Fetz
Es ging mir in meinem Posting nicht um Synthesizer plus integrierten PC als Feature, sondern um die technische Umsetzung des Editors ohne externen Rechner. Also einfach G2 Hardware mit schon vorhandener MIDI Anbindung an den MiniPC anschliessen, ausreichend RAM für den Betrieb mit OS und Editor, keine Surfstation mit Synthesizer oder Audioworkstation. In den Dimensionen des G2x. Meist ist in den Gehäusen doch noch jede Menge Platz.
Einige alte Sampler hatten doch auch schon Monitor und Maus/Tastaturanschluß, ohne dass sie mit einem normalen PC verglichen wurden.
 
Ein integrierter "PC" für den Editor braucht doch gar nicht gross leistungsfähig zu sein.
Der NM Editor lief auch auf meinem uralten 166 MHz Rechner völlig problemlos. Die Technik vom 100 Euro Notebook oder wie das Ding heisst würde vermutlich reichen.
Ist die Frage, ob das wirklich so optimal ist. Wenn das Teil so aussieht wie die Open Lab Teile wird das jedenfalls nix. Müsste wohl eher Richtung Oasys gehen. Das wird dann vermutlich teuer.
D.h. besser wäre es den Editor nicht zu integrieren, sondern auf möglichst vielen Plattformen und per MIDI UND USB lauffähig zu machen. Die beste Chance dafür wäre den Editor Open Source zu machen. Ob das so einfach geht ohne irgendwas preiszugeben? Der Code ist vermutlich auch nicht sonderlich gut dokumentiert.
Ich glaub daher auch nicht an einen Nachfolger, auch wenns schade ist.
 
NA, ich lese daraus, dass der eben einfach einen TFT hat und intern gepatcht wird. Das gäbe auch eine gewisse Sicherheit. Dazu USB für Patchaustausch. Erwarten dürfte man dann aber keine externen Softsachen. Das wäre dann mehr oder weniger ein Rechner (Linux vielleicht). Einen Monitor anschließen ist auch nicht sooo sehr "Clavia", da das nicht unbedingt Road-kompatibel ist mit sonem TFT. Evtl kann man es aber als Klappding machen im Stile des Origin KB, aber oben sind nicht die Regler, sondern im "Deckel", schwierig wird das nur mechanisch die Knöpfe damit zusammenzubringen.

5-Okt: Das ist nicht nur cool, wäre bei der Bauweise aber möglicherweise aus platzgründen so.

Aber eigentlich ist der G2 ja ohne Rechner voll einsatzfähig. Den Kompromiss wie er zzt ist finde ich nicht übel.
 
habe auch vor kurzem angefangen, mich für den g2 zu erwärmen, knackpunkt ist für mich allerdings auch die anbindung über usb. man sieht es ja gerade bei apple + firewire, schwupps ist die messe gelesen...... die warscheinlichkeit, das jetzt gekaufte geräte in 10-20 jahren noch ohne probleme benutzbar sind, sind wohl (erst mal) vorbei ??!!
g2 mit monitor+maus anschluss fänd ich auch prima, man bleibt halt unabhängig.....
 
Das siehst du als "Fan" so, sie stellen ja schon lange Synthesizer, Drummodule und Instrumente wie den Stage etc. her. Sie sind so gesehen eine "Musiker-Firma". Ihre Bedienphilosophie passt sehr zu Bühnensau-Haltung und die ist nicht mal schlecht.

@CO2: USB wird es noch ne Weile geben und abwärtskompatibel sein. USB ist DAS Medium und wird sicher noch mit Snow Leopard noch laufen. USB ist besser als MIDI dafür geeignet. Netzwerkanschluss wäre auch theoretisch denkbar, aber wäre ja eine Neuentwicklung notwendig.

Als Macuser sehe ich da keinen tiefen Knackpunkt. Wie das in 30 Jahren ist kann ich auch nicht sagen. Aber bis dahin gibt es vielleicht bessere Teile? Oder zumindest einen netten Ersatz.
 
Was ich bei Clavia aber nun nicht verstehe, warum die auf der aktuellen Webseite dieses Duo pantoMorf, die zwei G2's verwenden, hervorheben.

Schliesslich wird damit wieder der G2 in den Mittelpunkt gebracht, der ja nun eigentlich gar nicht mehr zu bekommen ist. Also was soll das nun wieder?
 
wirehead schrieb:
Was ich bei Clavia aber nun nicht verstehe, warum die auf der aktuellen Webseite dieses Duo pantoMorf, die zwei G2's verwenden, hervorheben.

Schliesslich wird damit wieder der G2 in den Mittelpunkt gebracht, der ja nun eigentlich gar nicht mehr zu bekommen ist. Also was soll das nun wieder?

Ja genau DAS habe ich mich auch gefragt. Komisches Marketing für ein Produkt was man nicht mehr kaufen kann...oder vielleicht kommt ne neue Charge G2-es...oder so?

Das wäre so als würde VW Werbung für den Golf III machen auf ihrer Website...
 
pantomorf.jpg


Na, vielleicht ist das was im Bush? *knock knock*
 
CO2 schrieb:
habe auch vor kurzem angefangen, mich für den g2 zu erwärmen, knackpunkt ist für mich allerdings auch die anbindung über usb. man sieht es ja gerade bei apple + firewire, schwupps ist die messe gelesen...... die warscheinlichkeit, das jetzt gekaufte geräte in 10-20 jahren noch ohne probleme benutzbar sind, sind wohl (erst mal) vorbei ??!!
g2 mit monitor+maus anschluss fänd ich auch prima, man bleibt halt unabhängig.....

Wer einen Synth 20 Jahre aufheben kann, wird doch wohl noch Platz für eine kleine WinDose oder Nettop finden ;-)
 
ja klar, geht alles, ich finds halt nicht wirklich praktisch. ich würde mir hier auch keinen moog hinstellen, wenn ich nen 286er (gabs so was mal???...) dazustellen müsste, nur um das teil zu bedienen......
 
Ok, machen wir kein PC gegen Mac Ding draus. Wollte nur sagen: So ein Mac Mini, ein altzes iBook oder so wäre eine Alternative oder wie du schon sagst: So ein eeeePC Dings würde auch reichen. Ich bin ja nicht gegen Win oder Linux. Ich hab aber auch alle PCs mit Normalgehäuse raus aussm Studio geschmissen, weil die einfach zu laut waren. Es gibt natürlich auch coole Gehäuse und so. Muss ich zur Ehrenrettung sagen. Aber man bezahlt diese Billigness™ mit solchen Dingen wie Laut und so weiter.

Mal sehen, was nach dem G2 kommt, da könnte ja..
 
CO2 schrieb:
ja klar, geht alles, ich finds halt nicht wirklich praktisch. ich würde mir hier auch keinen moog hinstellen, wenn ich nen 286er (gabs so was mal???...) dazustellen müsste, nur um das teil zu bedienen......

Naja...man kann ja auch einmal den G1/2 mit Presets vollmachen, vom Rechner abstöpseln und dann einfach mit den Patches arbeiten und an ihnen rumschrauben.

Aber ja, mich würde das auch irgendwie nerven, aber dann ist auch vielleicht der G2 nicht der richtige Synth für einen.
 
Aber genau dafür ist er imho gebaut. Patches bequem am Rechner programmieren und testen und dann den G2 abstöpseln, mitnehmen und ohne Rechner spielen!!!
Und genau dafür hab ich ihn gekauft
 
Gut, dass ich einen Nord Modular G2 habe! Es wäre sehr schade, wenn das Konzept nicht weiterentwickelt würde.

Wiederholt habe ich hier schon geschrieben, dass der NM G2 für mich das Angekommen-Sein nach langer Suche darstellt. Für mich ist er DER ideale Synthesizer - klanglich und konzeptionell allem anderen, was ich besessen oder ausprobiert habe, weit überlegen.

Ich hoffe nur, dass es trotzdem Software-Updates geben wird - vor allem das UB-Update, das Clavia schon Anfang 2008 angekündigt hat. Ich für meinen Teil wäre auch durchaus bereit, für weitere Software-Updates zu bezahlen, wenn es sie denn geben würde.
 
....

Also ich hab mal gesehen wie der Christian Vogel einen Live-act im Club nur mit dem Nordmodular 2 gemacht hat, ohne Pc und so.Dafür ist er wirklich perfekt.
Mich würd nur interessieren ob nun ein 3er kommt oder nicht.Schön wäre natürlich noch besserer Sound, mehr Regler, mehr Module...
 
Moogulator schrieb:
Repetive Sachen, Techno und Minimal gehen damit. Für mehr sind die Seq's zu kurz.

micromodularg2.jpg

Jaaaa, genau...für 900 würd ich den sofort nehmen wie er ist. Dann aber bitte auch mit der gleichen Stimmenanzahl wie der G2x, sonst machts keinen Spaß.
 
Monokit schrieb:
Jaaaa, genau...für 900 würd ich den sofort nehmen wie er ist. Dann aber bitte auch mit der gleichen Stimmenanzahl wie der G2x, sonst machts keinen Spaß.

900 Steine?!? Meine Herren, sitzt das Geld bei euch locker. :boah:
 
Mr. Roboto schrieb:
Monokit schrieb:
Jaaaa, genau...für 900 würd ich den sofort nehmen wie er ist. Dann aber bitte auch mit der gleichen Stimmenanzahl wie der G2x, sonst machts keinen Spaß.

900 Steine?!? Meine Herren, sitzt das Geld bei euch locker.

Naja, man muß das auch mal realistisch betrachten. Wenn Clavia so ein Instrument auf den Markt werfen würde, dann würden sie sich am aktuellen Preis des G2 Rack Modell orientieren. Und für das Teil würde ich dann natürlich einen Teil meines Equipments verkaufen. Also nix mit Geld locker sitzen...

Aber das ist ja eh nur Wunschdenken.
 
Da wäre es schon realistischer anzunehmen, dass der "G3" Clavias erster Software-Synthesizer sein wird. Aber auch das ist leider (oder Gott sei Dank?) nicht wahrscheinlich.
 
doctorno schrieb:
Da wäre es schon realistischer anzunehmen, dass der "G3" Clavias erster Software-Synthesizer sein wird. Aber auch das ist leider (oder Gott sei Dank?) nicht wahrscheinlich.

Mit USB controller box... :twisted:
 


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