Großbaustelle

S

Sebastian R.

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Bin ich der einzige, der sich in unendlichen Zeitfressern verliert?
Beispiele:


Ensoniq ESQ-1: Sound-Auslese aus einer 1200er Cartrige u.a., Organisation, evtl. Grund-Bearbeitung einzelner Sounds und Dokumentation
Dauer: 3 Monate

Yamaha EX5: Sound-Auslese aus allen erhältlichen Voice-Files, die es im www derzeit gibt, Organisation, evtl. Grund-Bearbeitung einzelner Sounds und Dokumentation
Dauer: 6 Monate

Yamaha Motif XF6: selbiges wie oben und Samples sammeln und aufnehmen für's Flash-ROM
Dauer: 5 Monate

AKAI Sampling-CDs durchforsten und die hübschesten Sounds und Samples extrahieren, ROMs und Audio
Dauer: fast ein Jahr

Uralt-Orgel abgesampelt
Dauer: 2 Monate

JVC-KB 800 abgesampelt
Dauer: 1 Monat

immer wieder Synths und Keys abgesampelt mit viieel Zeit-Investitionen

(bin Vollzeit Arbeiten, deshalb Zeit für Hobby nur stundenweise in Freizeit)


Werden hier auch andere durch ähnliche "Großbaustellen" gebremst und abgelenkt, statt Musik zu machen?
 
Bin ich der einzige, der sich in unendlichen Zeitfressern verliert?
Es ist durchaus legitim, seine Zeit völlig sinnlos zu verplempern.

Eine gute Bekannte sammelt Knöpfe.
Die sind in elend langer Arbeit alle perfekt nach Farben sortiert. Vor Kurzem musste sie einen verlorenen Knopf annähen und stellte dabei fest, das es sinnvoller wäre, die Knöpfe nach der Größe zu sortieren, da das Knopfloch ja bereits vorhanden ist.
So hat sie alle auf dem großen Tisch von den kleinen Boxen ausgeschüttet und sortiert seit Wochen nach der Größe.
Wer weiß, nächstes mal ordnet sie vielleicht nach 2 und 4 Löchern.
Ach ja, der passende Knopf ist seit einem Jahr immer noch nicht gefunden.
 
Vielleicht ist dein Hobby ja gar nicht Musik, sondern eher das Erstellen und Verwalten von Sounds und du weißt davon nur nichts? Wär ja nichts Verwerfliches …

Ich hatte das auch mal so ähnlich (vorbereiten, vorbereiten, vorbereiten …) und hab irgendwann mal für mich festgestellt, dass ich gar kein Musikstück aufnehmen will. Eigentlich will ich zwanglos rumjammen und nerdig mit der Technik spielen.
 
Bin ich der einzige, der sich in unendlichen Zeitfressern verliert?
Beispiele:


Ensoniq ESQ-1: Sound-Auslese aus einer 1200er Cartrige u.a., Organisation, evtl. Grund-Bearbeitung einzelner Sounds und Dokumentation
Dauer: 3 Monate

Yamaha EX5: Sound-Auslese aus allen erhältlichen Voice-Files, die es im www derzeit gibt, Organisation, evtl. Grund-Bearbeitung einzelner Sounds und Dokumentation
Dauer: 6 Monate

Yamaha Motif XF6: selbiges wie oben und Samples sammeln und aufnehmen für's Flash-ROM
Dauer: 5 Monate

AKAI Sampling-CDs durchforsten und die hübschesten Sounds und Samples extrahieren, ROMs und Audio
Dauer: fast ein Jahr

Uralt-Orgel abgesampelt
Dauer: 2 Monate

JVC-KB 800 abgesampelt
Dauer: 1 Monat

immer wieder Synths und Keys abgesampelt mit viieel Zeit-Investitionen

(bin Vollzeit Arbeiten, deshalb Zeit für Hobby nur stundenweise in Freizeit)


Werden hier auch andere durch ähnliche "Großbaustellen" gebremst und abgelenkt, statt Musik zu machen?
du musst dir wohl überlegen was du machen möchtest. Instrumente absamplen oder Musik machen?

Wie kann man denn 1 Jahr damit verbringen alte sample-CDs zu durchforsten?
Deine Lebenszeit ist endlich. Überleg dir einfach ob du es dir erlauben möchtest soviel davon im durchsuchen alter Daten zu verbringen. Wie oft hast du diese samples jetzt schon benutzt?

Wäre es nicht sinnvoller einfach einen aktuelles sample-set zu kaufen? Z.B. In Ableton Live Suite sind schon sehr viel Sachen dabei, weitere kann man für überschaubare Preise kaufen.
 
Wer weiß, nächstes mal ordnet sie vielleicht nach 2 und 4 Löchern.
Ach ja, der passende Knopf ist seit einem Jahr immer noch nicht gefunden.

Sie sollte unbedingt „Unterordner“ anlegen. Lochanzahl/Größe/Farbe oder so …
Kenne das von meiner Lego-Sammlung ☻
 
Wie kann man denn 1 Jahr damit verbringen alte sample-CDs zu durchforsten?
Deine Lebenszeit ist endlich.
ein Bekannter (studierter Musiker, bezeichnet sich selbst als Musikproduzent) macht das schon über 20 Jahre, sortiert und archiviert Sounds, samplet, optimiert das Studio über Midi, damit alles was zu einem Track gehört sofort auf einen Knopfdruck abrufbar ist.
Ständig kommen neue Klangerzeuger hinzu und er spielt dann den ganzen Tag damit herum, kauft immer gleich alle neuen Soundlibraries, ist seinen Gerätepark ständig am updaten. Mittlerweile hat er den 5. oder 6. neuen Rechner, immer das Schnellste und Beste, mit den neuesten Programmen.
Er sagte mir immer: "alles muss perfekt sein, bevor ich mein Album anfange" und außerdem "die ganze Welt wird aufhorchen".

Nun, bis heute noch keinen einzigen Track fertiggestellt, das wird auch nix mehr.
 
Wenn es dein Ziel ist, eine Klangenzyklopädie zu erstellen, machst du alles richtig. An meiner Uni wurde damals eine Märchen-Enzyklopädie erstellt und vor rund 15 Jahren waren sie beim Buchstaben "H" angekommen. Da lief das Projekt schon einige Jahre. Für die Forschung sind solche "Großbaustellen" sehr wichtig.

Wenn du aber eigentlich Musik machen möchtest, würde ich besser damit anfangen. Einfach machen aka "Keine Angst vor´m weißen Blatt". Das wird schon :)
 
Na Ihr öffnet mir ja im Positiven Sinne die Augen, ich hätte echt geglaubt, dass es mehrere Leute hier betreffen könnte.

Irgenwie habe ich ja mittlerweile ein "Ende" gefunden, aber nun lacht mich noch mein Virus TI (1) an, mit hunderten Presets, wtf.
Ich lass es, Devise: Patches durch steppen, gelegentlich fündig werden was man mag oder braucht, diese Sounds nutzen.

Aber trotzdem nochmal zurück, es muss doch Leute geben, die eigene Faforiten-Sounds wenigstens gesondert bei Seite tun.
Ich glaube, ich würde heulen, wenn ich einen Softi hätte mit 8000 Patches und mehr ...

Manchmal habe ich mich nach einfachsten Synthies mich herum gesehnt, ohne Preset-Speicher, hat auch seine Vorteile.
 
Mit Factory-Presets kann ich tendenziell eher wenig anfangen. Oft sind die Sounds zu fett und fügen sich in keinen Track ein, oder sie passen mir stilistisch nicht. OK, mal durchhören, was die Kiste kann, das ist schon nett, aber es geht doch nichts über den selbstgemachten Sound. Dann hat man was eigenes, das ist fast so gut wie ein Jodeldiplom.
 
Na Ihr öffnet mir ja im Positiven Sinne die Augen, ich hätte echt geglaubt, dass es mehrere Leute hier betreffen könnte.

Irgenwie habe ich ja mittlerweile ein "Ende" gefunden, aber nun lacht mich noch mein Virus TI (1) an, mit hunderten Presets, wtf.
Ich lass es, Devise: Patches durch steppen, gelegentlich fündig werden was man mag oder braucht, diese Sounds nutzen.

Aber trotzdem nochmal zurück, es muss doch Leute geben, die eigene Faforiten-Sounds wenigstens gesondert bei Seite tun.
Ich glaube, ich würde heulen, wenn ich einen Softi hätte mit 8000 Patches und mehr ...

Manchmal habe ich mich nach einfachsten Synthies mich herum gesehnt, ohne Preset-Speicher, hat auch seine Vorteile.
Der "Klassiker" beim Bedürfnis, zu katalogisieren ist ja das Einscannen alter Dias, aber das ist wahrscheinlich ein anderer Thread...

Meine Anregung wäre ja: Leg Dir einfach mal einen Synthesizer OHNE Presets und Speicher zu. Entwickle so etwas wie ein Gefühl dafür, wie Du damit zu den gewünschten Sounds kommst, ohne viel Nachdenken zu müssen. Es ist ein Instrument - und wenn man bei einer Geige in langjähriger Übung lernen muss, wie man den Bogen mit welchem Druck und an welcher Stelle der Saite streichen muss und wie man dabei die linke Hand einsetzt usw., dann ist das bei einem Synthesizer eigentlich ganz ähnlich. Man hat halt stattdessen ein paar Knöpfe und Regler und irgendwann ist es ganz automatisch, wo man wie hingreifen muss, um den Klang in die gewünschten Richtung zu schieben.
Wenn Du keine ideologische Abneigung gegen Behringer hast, wären der Poly D oder der MonoPoly interessante und preisgünstige Instrumente für ein solches "Experiment". Oder die kleinen Brutes von Arturia. Oder der Waldorf Streichfett. Ein Korg MS 20 (oder Behringer K2).

Andreas
 
Es kommt auf die Ziele oder darauf an, was einem mehr Spaß macht, wenn Spaß im Vordergrund stehen soll.
Wenn ich z.B. das Ziel habe schnell ein Musikstück zu erstellen, dann nehme ich Sounds, die da sind – den erstbesten Bass, das erstbeste Drum-Kit usw. und erstelle mit diesen Sounds Musik. Weiter optimieren kann man fast unendlich. Man kann aber auch relativ schnell ein Ergebnis erreichen, das ganz ok ist.
Man kann auch anders vorgehen – erst selber ein Drum-Kit zusammenstellen, jeden Sound selber schrauben usw. Es dauert länger, bis man dann anfängt einen Song zu machen, bzw. das Erstellen eines Songs dauert länger. Spontane Song-Ideen sind inzwischen evtl. verflogen, man kann aber wieder was anderes machen.
Oder man sortiert Samples, Sounds und macht keine Musik. Solange es ein Hobby ist, ist doch egal, was man macht. Ich habe z.B. meist nur kurze Song-Ideen aufgenommen, wo vielleicht eher das Arbeiten mit Sounds/Samples im Vordergrund stand. Seltener komplette Musikstücke erstellt. Das ist mehr Arbeit und macht mir weniger Spaß als kurze "Demos". Aber man möchte ja evtl. auch ein paar "Songs" oder "Tracks" haben, die etwas länger sind, also vielleicht 3-4 Minuten oder so. Ich habe bei einem YouTube-Video mit Wasservögeln z.B. auch mal so gemacht, dass ich mehrere kurze Musik-Aufnahmen aneinander geklebt habe. So sind es dann 6 Minuten geworden, und es gibt sogar musikalische Abwechslung – das ist jetzt aber nichts, was breite Massen sehen und hören werden. Eher für mich, oder um im Forum zu sagen: "Das habe ich mit dem Electribe Sampler gemacht". :lol: Man könnte aber alternativ auch im Forum schreiben: "Heute habe ich 100 Samples sortiert". ;-) Ich mache aber manchmal auch Aufnahmen und kann dann ein mp3 hochladen oder eben ein YouTube-Video reinstellen. Bei mir ist es i.d.R. auf dem Hobby-Niveau. Ich hatte früher andere Ambitionen, finde es jetzt aber als Hobby ok mit mehr Spaß und ohne Druck.
 
ich kann den Postings hier eigentlich wenig hinzufügen. Mich interessieren Presets auch nicht so sehr, dass ich mich da zeitlich verlieren würde. Auch eigene Patches erstelle ich zwischendurch vielleicht mal eine Handvoll, aber nich großartig im Voraus und da wird auch nichts verwaltet oder katalogisiert.

Eins würde mich aber interessieren:

JVC-KB 800 abgesampelt: Dauer: 1 Monat

Ich habe noch ein KB 500, den ich gerne (mit TAL Sampler) absamplen würde, um die Sounds mit Midi nutzen zu können. Aber dauert das wirklich so lange? Ich hätte da jetzt 1-2 Nachmittage veranschlagt, oder samplest Du tatsächlich jede Note einzeln ab? Ich hätte wohl im Abstand von Quinten angefangen ...
 
Stimmt, mich um Sounds und Hardware zu kümmern, macht mir oft mehr Spaß, als ein Musikstück zu beginnen,
welches Voraussetzung ist, auch fertig zu werden.
Es gibt immer so eine lähmende Hürde beim Track-Bauen, wenn die aber mal überwunden ist, geht es meist gut weiter.
Manchmal sprudeln meine Ideen, und manchmal sitze ich vorm Key und mir fällt irgendwie gar nichts ein.

Ist eine Menge Arbeit, so einen Track zu bauen. Ich möchte alle Patches und Audios möglichst eigen machen.
Ab liebsten noch die Snare selbst aufnehmen (wenn ich dann ein Schlagzeug hätte).
Selbst Chöre habe ich in der Vergangenheit versucht zu mieten, keine Zusagen jedoch erhalten.
50 Euro in die Vereinskasse des Chores meines Vaters (MGV) oder die meines DHL-Kumpels (singt auch in einem Chor) wären es mir Wert gewesen - Absagen.
Also: Fremd-Librarys gekauft, gesammelt, achiviert ...
 
ich kann den Postings hier eigentlich wenig hinzufügen. Mich interessieren Presets auch nicht so sehr, dass ich mich da zeitlich verlieren würde. Auch eigene Patches erstelle ich zwischendurch vielleicht mal eine Handvoll, aber nich großartig im Voraus und da wird auch nichts verwaltet oder katalogisiert.

Eins würde mich aber interessieren:



Ich habe noch ein KB 500, den ich gerne (mit TAL Sampler) absamplen würde, um die Sounds mit Midi nutzen zu können. Aber dauert das wirklich so lange? Ich hätte da jetzt 1-2 Nachmittage veranschlagt, oder samplest Du tatsächlich jede Note einzeln ab? Ich hätte wohl im Abstand von Quinten angefangen ...
Mit Renoise geht das automatisch.
 
...Irgenwie habe ich ja mittlerweile ein "Ende" gefunden, aber nun lacht mich noch mein Virus TI (1) an, mit hunderten Presets, wtf.
.....
Hatte früher auch mal versucht die alle durchzuhören, zu sortieren, etc. Da wirst Du nie fertig ! Oder beim Kronos DX7-Sounds importieren und durchzuhören - da gibt´s tausende. Ist sicher irgendwo eine Sucht. Ausstiegsmöglichkeit : Ein Synth mit überschaubarem Speicherplatz (3-5 Bänke), das haben ja viele. Vorne anfangen - gefällt der Sound wirklich, kann ich den verwenden ? Dann behalten, ansonsten genau hier einen eigenen Sound basteln und überschreiben. Dann den zweiten Sound nehmen. Wenn genug für das nächste Stück zusammen ist erstmal aufhören.
 
ich kann den Postings hier eigentlich wenig hinzufügen. Mich interessieren Presets auch nicht so sehr, dass ich mich da zeitlich verlieren würde. Auch eigene Patches erstelle ich zwischendurch vielleicht mal eine Handvoll, aber nich großartig im Voraus und da wird auch nichts verwaltet oder katalogisiert.

Eins würde mich aber interessieren:



Ich habe noch ein KB 500, den ich gerne (mit TAL Sampler) absamplen würde, um die Sounds mit Midi nutzen zu können. Aber dauert das wirklich so lange? Ich hätte da jetzt 1-2 Nachmittage veranschlagt, oder samplest Du tatsächlich jede Note einzeln ab? Ich hätte wohl im Abstand von Quinten angefangen ...
Ich mache es in meiner Freizeit, habe Frau, Kind, Katzen, Vollzeit, soll heißen, in meinen freien (wenigen) Stunden kümmere ich mich um Sounds / Archive.
Also am Beispiel des JVCs:
Ja, alles einzeln, und zwar auf normaler Audio-CD. Später kann ich dann Sounds für meine Tracks von den CDs abschöpfen.

Und ja, alle Töne. Schwierigkeit:
Das KB 800 nennt sich "Stereo-Keyboard", und die haben mit deren Technik das Sample-feindlichste Key geschaffen, was mir je untergekommen ist.
Die Schwebungen wandern bei allen Orchestral-Presets im Pan hin und her. Mono abgesampelt klingt das dann dolle anders.
Da ich aber nur Mono sample, gab es gerade beim KB 800 erhöhten Aufwand.
Hab ich durch mehrmaliges Antriggern erreicht, irgendwann gab es bei jedem Klang dann ein weitgehend nahes Abbild am Original.
Dieses KB fällt völlig in sich zusammen, wenn man das Stereo-Signal zu Mono dreht.

Die Strings:
habe ich nat, auch polyfon angetriggert, des BBD-Ensembles wegen, und zwar auch alle Halbton-Schritte, jew. Dreisatz, Zweisatz, das auch wieder jew. Dur, Moll, Quarten, Quintem, usw.

Die Drums:
die waren nat. am einfachsten ;-)
 
Setz doch mal die Instrumente direkt ein. Absampeln hat für mich nur in 2 Fällen Sinn:
Das Instrument ist nur geliehen oder wird bald verkauft.
Ich möchte eine Sample-Library kommerziell anbieten.
Andreas
 
Bin ich der einzige, der sich in unendlichen Zeitfressern verliert?
Bernie hat es eigentlich vorweggenommen.
Wenn es dich vor Langeweile bewahrt, ist das vollkommen O.K.
Außerdem kann diese Frickelei beruhigend wirken.
Als Zeitfresser würde ich es nur betrachten, wenn du unzufrieden dabei bist.
Ich hatte mal den CS01 abgesampelt. Warum eigentlich? Egal, jetzt kann ich schneller Looppunkte finden.

Ich glaube, ich würde heulen, wenn ich einen Softi hätte mit 8000 Patches und mehr ..
Wenn du heulen möchtest, hol dir Omnisphere 2 mit 9223 Patches. :sowhat:
 
Zuletzt bearbeitet:
Bin ich der einzige, der sich in unendlichen Zeitfressern verliert?
(…)
Werden hier auch andere durch ähnliche "Großbaustellen" gebremst und abgelenkt, statt Musik zu machen?
Später kann ich dann Sounds für meine Tracks von den CDs abschöpfen.

Ich finde, es spricht überhaupt nichts dagegen, zu samplen & zu katalogisieren, bis der Arzt kommt (und auch darüber hinaus) – solange dies wirklich das ist, was Du ganz tief in Dir drin machen möchtest.

Schwierig wird es dagegen, wenn Du von Dir glaubst, dass Du eigentlich Musik machen möchtest – dies aber eben nur Dein Glaube ist, dem Du meinst folgen zu müssen, weil irgendwer (und sei es Du selbst) Dir eingeredet hat, dass man mit Synthesizern unbedingt Musik machen muss, anstatt sie zu sampeln oder zu sammeln.

Sollte das bei Dir der Fall sein, würdest Du Dir durch das endlose Sampeln die ersehnten Erfolgserlebnisse verschaffen, während Du gleichzeitig die Überprüfung Deines Glaubens oder Selbstbildes (nämlich dass Du erstens gerne Musik machst und zweitens Musik machen kannst, die Dir gefällt) immer weiter vor Dir herschieben könntest, und das Ausleben Deines Sammeltriebs Dir selbst gegenüber als unausweichlich notwendige Vorbedingung zum Musikmachen rechtfertigen würdest. Und ja: Ich kenne das.

Also: Könnte es sein, dass Dir das Sampling und das nachfolgende Katalogisieren mehr Spaß macht und Dir mehr Erfolgserlebnisse bietet als das Musikmachen? Falls ja, steh dazu!
 
Na Ihr öffnet mir ja im Positiven Sinne die Augen, ich hätte echt geglaubt, dass es mehrere Leute hier betreffen könnte.
Als ich 1983 für eine Mörderkohle meinen ersten Sampler bekam, hab ich auch alles gesampelt, gesammelt und archiviert.
Das haben viele Leute gemacht, du bist da nicht der Einzige hier.
Ich habe dann immer wieder feststellen müssen, das mir die Suche nach einem bestimmten Sound viel zu lange dauert.
Wenn ich ihn dann gefunden habe, klang er dann doch nicht so gut, wie ich ihn in Erinnerung hatte.
Diese Soundvielfalt hat mich beim Musikmachen dann aber mehr ausgebremst, als beschleunigt.
 
Werden hier auch andere durch ähnliche "Großbaustellen" gebremst und abgelenkt, statt Musik zu machen?

bei mir ist es eher so, dass aufgrund der wahrnehmung von zu vielen hobbies gleichzeitig diese großbaustellen liegen bleiben.

solche dinge wie daten sortieren, kaputte sachen reparieren, irgendetwas updaten oder endlich mal verkaufen bleiben hier nämlich sehr lange liegen.

ich habe letzten monat gerade mal meinen gesamten hausrat teil für teil durchkämmt und dabei nicht zuletzt auch datenträger in größerem umfang vorgefunden, die unsortriert, unbeschriftet, verdreckt und verkratzt waren, an stellen wo sie nicht hingehören, mit dem ergebnis, dass ich damit mehrere tage lang beschäftigt war, einen zustand herzustellen, in dem ich mich vorher schon wähnte - offenbar zu unrecht.

während dich das offenbar zu viel beschäftigt, ist es bei mir zweifelsfrei so, dass ich echt froh bin das endlich, endlich mal gemacht zu haben, denn jetzt herrscht wieder ordnung.

vor einem jahr bereits gingen circa 25 terabyte daten einzeln durch meine finger und durchliefen eine abenteuerlich umständliche prozedur.


P.S.: was mich ein wenig irritiert ist dein tempo. wie kann man 1 jahr dafür brauchen seine akai CDs zu sortieren? ich habe bestimmt 1000 stück, und die in den rechner einzulesen, die daten zu überprüfen, alles kurz anzuhören und sich zu merken wo was ist, sollte doch maximal eine woche dauern.
 
Zuletzt bearbeitet:
Alternative: Samples/patches von Sample CDs durchhören, aber einfach eine Textdatei erstellen und pflegen, dort alles gute reinschreiben. Das geht viel schneller.
oder z.B. wenn ich an einem Track arbeite und Samples bzw. Sample CDs durchhöre auf der Suche nach Inspiration, dann erstelle ich eine Notiz entweder in einer Textdatei oder im Notepad von Cubase. Ich schreib dann auf: Sample CD Name, Patchnummer und Patchname.
 
Das "Zeitfressen" habe ich seit geraumer Zeit ganz gut in den Griff bekommen, seit ich die meisten Synth´s (bis auf Integra 7 :) )
wie u. st. (Beispiel Sub 37) per Excel katalogisiert habe. "Gelb" gefällt mir sehr gut, "Ocker" gefällt mir gut. Kann natürlich sein, dass
mir so einige ultra-mega-super-tolle Sounds durch die Lappen gehen, aber was soll´s?
1666864109812.png
 
Ich habe die AKAI-ROMs alle mit nem S2000 geladen und durchhört, ziemlich langwierig und anstrengend.
Sampler ist nun verkauft, nie wieder das Ganze.

Einen CS01? Den habe ich nat auch aufgenommen.
Habe dutzende Geräte besessen und Sounds aufgenommen.
Beispiel: ich wollte unbedingt die Clap aus dem Kb 800 haben, also kaufte ich mir das Key, aufgenommen habe ich dann den ganzen Sound-Vorrat.
Seit 2004 mache ich das so.

Mir ist bewusst, dass der Nutzen niemals den Aufwand erreichen wird,
vor Allem, nach meinem Ableben irgendwann, landet eh alles inne Tonne, weil mein Familienumfeld davon nat. Null Ahnung hat.

Ich sehe auch Vorteile nach diesen beendeten Baustellen:
w.o. beschrieben habe ich nun mehr Ordnung und kann gesuchte Sounds schneller einkreisen und ausfindig machen.
Weiterhin habe ich seltene, kultige und für meine Ohren wichtige Samples nun auf Scheibe oder im Rechner.
Vorher hat sich alles irgendwie immer mehr angehäuft, wie von einem Bulldoser aufgeschoben.

Zu den 1001 Sounds aus dem Netz:
geb ich zu, viel zu viel Arbeit, aber:
ich habe mich jahrelang mit wenigen Bänken in meinem eigenen Sound-Circle bewegt.
Mittels laden von Patches fremden Usern aus aller Welt, sehe ich meinen Synth wieder etwas in einem anderen Licht.
Damit gibt' s eine neue Basis. Eine völlig neue frische Sound-Bank ist entstanden.

Ein bekannter Musiker aus Groß-Gerau sagte mir mal:
"Behalte nie ein Synth wegen nur einem bestimmten Sound, denn fast jedes Gerät hat irgend ein superguten Sound, selbst kleine Casios."
 
nach meinem Ableben irgendwann, landet eh alles inne Tonne, weil mein Familienumfeld davon nat. Null Ahnung hat.
Wenn es danach ginge, dann könnte ich mich jetzt schon von fast allem trennen, was ich nicht Anziehen oder zum Kochen gebrauchen kann, also von allem, was ich nicht direkt zum Leben brauche. Mit meinen Büchern, Synths, Steinen & Mineralien kann keiner was anfangen.
 


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