Grundsätzliches zum Schrauben;

T

theorist

...
Hallo,

ich hab oft das Problem, dass ich zwar den gewünschten Sound hinbekomme, er ist dann aber irgendwie "unsauber". Es fehlen dann z.B. in einem bestimmten Frequenzbereich die Höhen, der Hüllkurvenverlauf ist nicht ideal oder es hat ein paar nicht regelmässig auftretende Knackser etc.

Es wurde jetzt besser, da ich im Nord Modular die 8 Variations abspeichern kann und so hab ich immer einen direkten Vergleich meiner "Fort- oder Rückschritte". Es fehlt am Ende aber immer noch etwas. Es gibt natürlich auch Sounds, die stimmen gleich beim ersten Anlauf, jedoch sind das meist eher Prinzip bedingte, einfache Sounds.

Habt ihr da eine bestimmte Strategie?

Gruss
theo
 
Um einen ausgewogenen Sound über den kompletten Tastaturbereich hinzubekommen, ist imho die Key-CV (modularmäßig gesprochen, oder "keyfollow" allgemein) enorm wichtig.

Wobei diese oft genug auch negativ einen Parameter beeinflussen können sollte. Also z.B. negative Key-CV auf Cutoff - Bässe werden etwas höhenreicher, hohe Töne dagegen etwas "sanfter".

Auch Envelope-Parameter vertragen eine Beeinflussung der Key-CV sehr gut, z.B. Attack im unteren Bereich etwas schneller, als in den oberen Lagen.

Viele Kompaktsynths erlauben leider nur eine (positive) Beeinflussung des Cutoff ("keyfollow" beim Filter).

Deshalb finde ich Sachen wie CV-ADSR, oder Resonance-CV sehr wichtig, wenn es um Sounds geht, die über einen größeren Bereich gut spielbar sein sollen.

Mit dem Nord-Modular sollte das kein Problem sein.
 
falls du mit "frequenzbereich" nicht das key-follow problem gemeint hast sondern ueberhaupt den grundsound: ich nutze, wenn vom synth her moeglich, sehr gerne layers. daran denkt man oft nicht unbedingt, hat aber enorme vorteile.

zB komplexe obertonreiche sounds herausarbeiten wie sie sein sollen, und dann zum anfetten noch etwas deepen bass drunter etc... (geht natuerlich auch in die andere richtung.)

ist halt leider equipmentabhaengig, ansonsten produktionstechnisch mehrere spuren aufnehmen... etc...
 
Ja, ich muss halt oft systematischer an die Sache ran. Key-Follow stell ich natürlich schon ein, wobei ich meine Sounds sowieso genau für eine Melodie bau, da ist das Problem nicht so gravierend.

Layern find ich extrem schwierig, ich versuch das Problem direkt mit Oszillatoren zu lösen. Manchmal bau ich Layers sozusagen Parallel in einem Patch, zu viele Slots kann ich nicht verbrauchen, da ich Live nicht soviel Geräte mitschlepp und mit dem Nord alleine eigentlich auskommen muss.

Ich hab das Gefühl, dass das Problem vielleicht doch systematischer ist. Zur Zeit probier ich gerade, den Sound von Grund auf besser hinzubekommen, anstelle zu schrauben bis es nur ungefähr passt. Beginne halt mit den Oszis und achte peinlich genau auf alle Möglichkeiten. Probiere mal Sync, mal PWM, FM, etc.

Arbeitet ihr eigenltich mit EQs?
 
Die Frage ist vielleicht an einem konkreten Beispiel etwas einfacher zu beantworten...
 
theorist schrieb:
ich hab oft das Problem, dass ich zwar den gewünschten Sound hinbekomme, er ist dann aber irgendwie "unsauber". Es fehlen dann z.B. in einem bestimmten Frequenzbereich die Höhen, der Hüllkurvenverlauf ist nicht ideal oder es hat ein paar nicht regelmässig auftretende Knackser etc.

Sich mal explizit den Hüllkurven zuzuwenden ist immer eine gute Idee. Feinarbeit lohnt sich gerade da, denn sämtliche Phasen von Attack bis Release haben ja entscheidenden Einfluss auf die Verständlichkeit des Sounds. Man wundert sich manchmal mit wie wenig Cents Unterschied ein Attack wirken kann, oder auch nicht. Der Releasezeit sollte man sich halt auch geduldig widmen. Ein zu lange ausklingender Sound kann einem alles vermatschen und zu wenig kann abgehackt klingen. Je nach Möglichkeiten des Synths macht es ne Menge Sinn was mit den Kurvenmodellen zu machen, also eine exponentielle macht schon was anderes, als eine lineare Phase. Nach dem Attack würde ich empfehlen noch was mit der Decayphase zur Sustainebene zu machen. Macht schon was aus, wenn da ein kleiner Knick drin ist usw. bevor der Sustainpegel erreicht ist. Bei den Envelopes alles ordentlich justiert kann man dann im Ergebnis schon als "sauber" bezeichnen.

Was die Sache mit den Höhen betrifft kann ich nicht so recht nachvollziehen. Muss man halt gezielt Obertöne durchlassen. Oder willst Du die irgendwie speziell shapen und es klappt nicht?

Das mit den vielen Varianten abspeichern lohnt sich auf Dauer eigentlich eher weniger. Lieber was mit nur einer Funktionsgruppe anstellen und das polieren bis es korrekt ist und erst dann speichern. Wenn man dann später auf was Brauchbares aufbaut ist das praktischer als lauter Baustellen zu haben.
 


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