Hardcore & Gabber

In einer Retrospektive auf Youtube (hab den Link nicht mehr) wurde auch mal was zur Entstehungsgeschichte des Happy-Hardcore erzählt.

Wie fast alle Trends fing es in den frühen 90ern in England/Schottland an. Es brauchte ein wenig, um über den Teich zu kommen und in den Niederlanden und Belgien Fuß zu fassen. Noch ein wenig später erreicht die Welle Deutschland. Bis es dann in Osteuropa angekommen ist, lief in England schon wieder der nächste Trend. Und mit jedem Länderwechsel findet im Prinzip auch eine Weiternetwicklung statt. Ein bekanntes Muster. Die Niederländer haben z.B. viele Einflüsse aus Chicago und Detroit verarbeitet (wofür sie aus heutiger Sicht wiederum unverständlicherweise böse kritisiert werden).

Ausgangspunkt war aber tatsächlich Frustration. Frustration über das Stagnieren des frühen Hardcore-und Rave-Genres in England hin zu mitunter unhörbarer sehr destruktiver Musik. Das war teilweise schrecklich anzuhören und ging Vielen wohl dermaßen gegen den Strich, dass man in die genaue Gegenrichtung sich probierte - und schwupp-di-wupp war der Happy-Hardcore geboren. Schnelle Hardcore-Beats, die tanzbar sind und immer auch einen entspr. Melodieanteil haben nebst fröhlichem Gesang. Offenbar war der Geist des fröhlichen Acid-House noch nicht ganz verschwunden bzw. man erinnerte sich wohl daran.

Aber es fand eben auch dann wieder eine Entwicklung statt. Je östlicher und je später, desto mehr Kitsch, bis hin zum völligen Ausfransen den Genres in alle möglichen Richtungen. Je weiter man sich vom zeitlich und räumlich Ursprung entfernt, desto blöder wird es meist. ABER, diese Ausprobiererei brachte doch immer wieder auch tolle Blüten und Genreperlen hervor. Und genau um die geht es mir hier :) wie z.B. Nakatomi, die ich garnicht kannte bis vor 2 Monaten.
 
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nur ein Track weiter ...
DJ Isaac - We Like Marihuana (1996)


Im DJ Paul Elstak-Remix (1996)


Mensch, hier ist das Original ja noch geiler als der Remix! 😍
 
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Ah, hier haben wir doch ein wunderbares Paradebeispiel dafür gefunden, wie man es richtig macht. Unvorstellbar, den Track mit deutschen Proll- und Porno-Vocals zu hören. Das geht garnicht. Hör' ich mir dann im Gegenzug 'Das Fräulein vom Amt' an, ist es genau umgekehrt - undenkbar, den Track auf Englisch zu machen und zu hören. Es kommen zwar englische Vocals drin vor, aber der Haupttext ist deutsch. Der ist jetzt zwar kein Hardcore, sondern Euro-House aber egal - das Prinzip ist das Gleiche.

Es kommt irgendwie immer drauf an, wie stimmig das ganze am Ende wirkt. Wenn es gut zusammen passt, stehen die Chancen gut, dass es mir gefällt :) Bei Kraftwerk gefallenmir die deutschen Vocals i.d.R. auch besser als die englischen. Weil es eben genau auf diese Sprache hin produziert wurde. Dann wirken Sprachrhythmus und Musikrhythmus harmonisch-synchron und somit angenehm und stimmig. Singt Kraftwerk Englisch, passen oft die Wortlängen nicht als auch die Reimung geht meist flöten.

Im richtigen Gabber und Hardcore wird, wenn überhaupt, eigentlich nur englisch gevocalt. Im populären Bereich hört man dann auch gerne niederländisch. Wobei ich das wiederum richtig cool finde, egal was inhaltlich gesprochen wird :) Das klingt immer cool, wie italienisch immer unendlich schön klingt und französich immer voll ....... Bei deutsch muss man sich schon etwas mehr anstrengen ;-) Ösi-Slang ist noch geil.
Also , ich muss ganz ehrlich sagen ,dass es damals in den 90 -00 ern auch so viel Mist und Trash in diesem Genre gab .. Das darf man auch nicht außer acht lassen ,aber das trashige war anschind auch sehr angesagt damals ,, Stichwort Gabberbaby , oder face down a up ..... etc oder dieser komisch klingenden Fuzi , ( Alles konkret , kollega oder was... ist alles korrekt ... ) , XD Da gab es mal ein Track auf einer Thunderdome mit dem Titel . Die Vocals waren Müll , aber dafür waren die Synths und Beats ganz ok .. / Es gibt auch einige Tracks im Harstyle die man hören kann .. z.B o.g charly Lownoise remix aus Defqon1 25 ... . das war jetzt auch ganz ok ....
 
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... Das darf man auch nicht außer acht lassen ,aber das trashige war anschind auch sehr angesagt damals ,, Stichwort Gabberbaby , oder face down a up ..... etc oder dieser Türkisch klingenden Fuzi , ( Alles konkret , kollega oder was... ist alles korrekt ... ) , XD Da gab es mal ein Track auf einer Thunderdome mit dem Titel ...
Jo, Die Niederländer waren ja DIE Spezialisten, Trash mit Coolness zu kombinieren. Mal geht's gut, mal kommt nur Müll bei raus.
Paul Elstak hatte mal in einem Interview erzählt, dass das Aufkommen von Happy-Hardcore und noch trashigeren Sachen ihn grundsätzlich auch interessiert hat. Aber - so seine Argumentation - er es immer vermieden hat, das zu kitschig werden zu lassen, z.B. durch den Einsatz von Melodien aus Kinderliedern o.Ä. Er hat versucht, es etwas ernster zu nehmen.

Naja, kann man sehen wie man will. Auch der Paul war ganz scharf auf dem Grat des Trashes unterwegs, hat diesen meiner Meinung nach aber nie entscheidend überschritten oder ist gar drüber gestolpert und auf der anderen Seite böse abgerutscht.

Und diese Parodie-Nummern - also lustig sind sie ja schon anzusehen aus heutiger Zeit - und auch die Mucke fetzt irgendwie :) Mit dem Abstand von nunmehr 30 Jahren, kann man das denke ich alles auch etwas lockerer sehen heute. Niemand wird heute mehr auf der Straße von fremden angemacht, dass man als Gabber rumrennt. Zumindest nicht auf Grundlage irgendeiner 30 Jahre alten Parodienummer - heute mag es andere Gründe geben. Welche, sich mir nicht bekannt.
 
Weiß einer von euch wie die damalige Sängerin bei charlys Lownoise & Theos - Star hieß ? Im Netz gibt es keine Information über sie ! Sie hatte in den 90 ern in 4 Tracks die Passagen gesungen .. die stammen irgendwie alle aus NL B ,,, Ich glaube die htte auch in später ihr eigenes Ding in der Niederländischen Popmusik gemacht
 


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