In einer Retrospektive auf Youtube (hab den Link nicht mehr) wurde auch mal was zur Entstehungsgeschichte des Happy-Hardcore erzählt.
Wie fast alle Trends fing es in den frühen 90ern in England/Schottland an. Es brauchte ein wenig, um über den Teich zu kommen und in den Niederlanden und Belgien Fuß zu fassen. Noch ein wenig später erreicht die Welle Deutschland. Bis es dann in Osteuropa angekommen ist, lief in England schon wieder der nächste Trend. Und mit jedem Länderwechsel findet im Prinzip auch eine Weiternetwicklung statt. Ein bekanntes Muster. Die Niederländer haben z.B. viele Einflüsse aus Chicago und Detroit verarbeitet (wofür sie aus heutiger Sicht wiederum unverständlicherweise böse kritisiert werden).
Ausgangspunkt war aber tatsächlich Frustration. Frustration über das Stagnieren des frühen Hardcore-und Rave-Genres in England hin zu mitunter unhörbarer sehr destruktiver Musik. Das war teilweise schrecklich anzuhören und ging Vielen wohl dermaßen gegen den Strich, dass man in die genaue Gegenrichtung sich probierte - und schwupp-di-wupp war der Happy-Hardcore geboren. Schnelle Hardcore-Beats, die tanzbar sind und immer auch einen entspr. Melodieanteil haben nebst fröhlichem Gesang. Offenbar war der Geist des fröhlichen Acid-House noch nicht ganz verschwunden bzw. man erinnerte sich wohl daran.
Aber es fand eben auch dann wieder eine Entwicklung statt. Je östlicher und je später, desto mehr Kitsch, bis hin zum völligen Ausfransen den Genres in alle möglichen Richtungen. Je weiter man sich vom zeitlich und räumlich Ursprung entfernt, desto blöder wird es meist. ABER, diese Ausprobiererei brachte doch immer wieder auch tolle Blüten und Genreperlen hervor. Und genau um die geht es mir hier

wie z.B. Nakatomi, die ich garnicht kannte bis vor 2 Monaten.