Harmonielehre-Akkorde und das ganze Zeug

Hi-Tech Music

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Grüßt euch, wie findet man denn den oder die richtigen Akkorde. Angenommen man hat schon die Bassspur und möchte dazu paar Akkorde spielen.
Wie macht man das? Oder wenn man den Sound schon im Kopf hat wie der Akkord klingen soll. Wie findet man den?

Diese ein Finger Chord Synth sind ja schön und gut. Und wenn da nichts passendes raus kommt, da muss man halt selber spielen. Nur wie?
 
Moin!

Das Problem ist, dass jeder Akkord eigentlich passt. Er erzeugt nur mehr oder weniger Spannung. Das kann gewünscht sein oder auch nicht.

Wenn es weniger Spanung ezeugen soll, kann man sich die Basslinie anschauen und nach Charakteristika abklopfen. Analytisch: Aus welchen Standard-Skalen kann das Ding kommen?

Wenn Du schon einen Akkord im Kopf hast und hast Probleme ihn umzusetzen, dann müsstest/könntest Du Zeit investieren, um eine bessere Verbindung Gehör <=> Fingers hinzukriegen.

Grüße
Omega Minus
 
Bei konventioneller Musik hilft Dir natürlich konventionelle Harmonielehre weiter. Aber wenn ich mal Deinen "Underground Resistance"-Avatar als musikalisches Leitbild nehme, dann hat der Kontext Basslinie<->Akkord überhaupt nix mit konventioneller Harmonik oder Quintenzirkel zu tun. Die Leute hatten gesamplete Akkorde aus irgendwelchen Jazzaufnahmen und haben die solange auf der Tastatur des Samplers rumgeschoben, bis es für Ihren Geschmack passte.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wenn Du schon einen Akkord im Kopf hast und hast Probleme ihn umzusetzen, dann müsstest/könntest Du Zeit investieren, um eine bessere Verbindung Gehör <=> Fingers hinzukriegen.
Das ist tatsächlich ein guter Tipp.

Ich darf ihn ergänzen: Mit Nachspielen lernt man wahnsinnig viel. Dabei kann kein Anfänger (und auch die wenigsten Fortgeschrittenen) einfach mal so aus einem laufenden Track eine Bassequenz und einen Akkord raushören. Ich mache das (deutlich mühsam) so:
  • ich nehme einen Durchgang der Sequenz oder Akkord ablauf als Audio auf,
  • das kommt in meine DAW,
  • ich passe das Tempo an die Aufnahme an (das geht bei zwei oder vier Takten noch ganz gut)
  • dann setze ich den Playmodus auf Loop und mache eine Loop länge von einem Sechzehntel.
  • das spiele ich dann ab. Ich höre also genau eine einzige 16tel-Note maschinengewehr-artig.
  • die such ich mir dann per Gehör auf einem Keyboard raus und schreibe sie mir auf.
  • dann verschiebe ich den Loop ein Sechzehntel weiter und hör die nächste note raus.
Das ist zwar wahnsinnig nervig, aber - zumindest für mich - die einzige Chance solche Sachen korrekt rauszuhören.

Eine andere Möglichkeit wäre Melodyne zu nehmen, und sich dadrin die tonhöhen anzusehen.



Wenn man das ein paar mal gemacht hat, dann bekommt man mit der Zeit ein Gehör dafür, was passt. Und dann kann man sich selbst Akkorde vorsingen, und die dann wiederum auf der Klaviatur raussuchen (das ist dann das, was @Omega Minus mit Gehör<=>Finger meint)
 
Oder wenn man den Sound schon im Kopf hat wie der Akkord klingen soll. Wie findet man den?

Als Grundlage Basis-Harmonielehre (diatonische Akkorde durch Terzschichtung auf leitereigenen Tönen, etc.), und ansonsten ggf. iterativ mit Ausprobieren (mach ich meistens am Klavier oder auf der Gitarre).

Brüche mit der "klassischen" Harmonielehre sind ja nicht verboten und können durchaus gut klingen.

"Wenns gut klingt, brauchts keine Erklärung - wenns schlecht klingt, hilft keine Erklärung!"
 
Grüßt euch, wie findet man denn den oder die richtigen Akkorde.
Wenn sich mir die Fußnägel kringeln stimmt was nicht mit den Akkorden :konzert: Wenn sich die Härchen im Nacken stellen, ist es perfekt :phones:

Angenommen man hat schon die Bassspur und möchte dazu paar Akkorde spielen.
Eigentlich höre ich die passenden Akkorde schon im Kopf, muss sie dann nur auf dem Keyboard suchen ;-) Ansonsten einfach eine Kombination der Noten der Bassspur probieren, bei minimalistischen Sachen funktioniert das meist recht gut, bei komplexeren Sachen kann es helfen die Füllnoten (welche die Melodie umspielen) wegzulassen. Manchmal gibt es Kombinationen die im Verlauf funktionieren und gehalten vielleicht ein wenig schräg klingen.
 
Das ist tatsächlich ein guter Tipp.

Ich darf ihn ergänzen: Mit Nachspielen lernt man wahnsinnig viel. Dabei kann kein Anfänger (und auch die wenigsten Fortgeschrittenen) einfach mal so aus einem laufenden Track eine Bassequenz und einen Akkord raushören. Ich mache das (deutlich mühsam) so:
  • ich nehme einen Durchgang der Sequenz oder Akkord ablauf als Audio auf,
  • das kommt in meine DAW,
  • ich passe das Tempo an die Aufnahme an (das geht bei zwei oder vier Takten noch ganz gut)
  • dann setze ich den Playmodus auf Loop und mache eine Loop länge von einem Sechzehntel.
  • das spiele ich dann ab. Ich höre also genau eine einzige 16tel-Note maschinengewehr-artig.
  • die such ich mir dann per Gehör auf einem Keyboard raus und schreibe sie mir auf.
  • dann verschiebe ich den Loop ein Sechzehntel weiter und hör die nächste note raus.
Das ist zwar wahnsinnig nervig, aber - zumindest für mich - die einzige Chance solche Sachen korrekt rauszuhören.

Eine andere Möglichkeit wäre Melodyne zu nehmen, und sich dadrin die tonhöhen anzusehen.



Wenn man das ein paar mal gemacht hat, dann bekommt man mit der Zeit ein Gehör dafür, was passt. Und dann kann man sich selbst Akkorde vorsingen, und die dann wiederum auf der Klaviatur raussuchen (das ist dann das, was @Omega Minus mit Gehör<=>Finger meint)
Das sind sehr gute Tipps, die ich bekräftigen möchte.

Mittlerweile gibt es allerdings auch Apps, die einem einen guten Teil des "Heraushörens" bei bestehenden Aufnahmen abnehmen können. Ich nutze dafür Capo:
 
Moin!

Das Thema "Koordination Fingers <=> Ohr" oder allgemein "von der Vorstellung im Kopf oder Gehörtem zum akustischen Ergebnis" kenne ich aus diversen Blickwinkeln und Foren.

Im "klassischen" Unterricht ("klassisch" nicht im Sinne von "klassische Musik") sollte sowas ja auch im Unterricht vorkommen. Vorspielen - Nachspielen, Call - Response, usw. Es gibt Leute, die haben schon quasi "ab Werk" ein gutes Gehör und können relativ leicht Sachen aus dem Gehör nachspielen. Diese Fähigkeit ist aber im Prinzip trainier- und erlenbar und hilft enorm. Ideal wäre, wenn man etwas im kopf hat und ohne Ausprobieren schon weiß, welche Töne das sind (module Verschiebungen, wenn man - wie die allermeisten - kein absolutes Gehör und gerade keinen Referenzton hat).

Meine Feundin und ich hören da auch ganz unterschiedlich:
Ich (relatives Gehör) höre: "Das klingt wie ein C7 9 #11 13, aber die Tonart weiß ich ohne Refernz nicht."
Meine Freundin (absolutes Gehör) hört "Das ist d c' e' g#' h', aber was ist das genau?"

Grüße
Omega Minus
 
Doch, schon, zumindest damit es beim nächsten Mal besser klingt ;-) ...

Nur zur Vorbeugung/Ausräumung eines möglichen Missverständnisses:

Ich meinte nicht Erklärung (wie es denn besser ginge) von hilfsbereitem Empfänger an Musiker, sondern Erklärung(sversuche) von Musiker an verständnisloses Publikum ;-).
 
mir hat das weiter geholfen

 
Das Ziel sollte natürlich sein, dass man das (helfende Software) nicht mehr nötig hat. Bei einem Song im Kopp hilft Capo 3 auch nicht. :cool:

Grüße
Omega Minus
 
mit dem hier

ach so: "üben" muss man schon

 
Das Ziel sollte natürlich sein, dass man das (helfende Software) nicht mehr nötig hat. Bei einem Song im Kopp hilft Capo 3 auch nicht. :cool:
Das ist richtig. Aber ich vermute, dass beim Kollegen @Hi-Tech Music auch noch keine so rechte Vorstellung davon existiert, was passen könnte.

Und nochmal: wenn ich angesichts von "UR" im Avatar richtig vermute, dann reden wir hier nicht von Songs, oder konventioneller Akkordlehre. Da darf dann auch mal eine Sequenz in F# unter einem C-Dur6 Akkord laufen, wenns stimmungsmäßig passt.

@Omega Minus Benenne mal hier zu das Akkordgerüst

https://youtu.be/AXYp0e56mq4?t=50

Die "Akkordik" besteht aus ganz fein austariertem Percussion Tuning und dann kommt bei 0:55 ein kurzer Synthsound rein. Was für eine Harmonik ist das? Merkt Ihr, dass wir hier nicht von Quintenzirkel reden?
 
Zuletzt bearbeitet:
Interessant. Das Beispiel im Video ist halt auch ziemlich konventionell. (und 39$ pro Jahr für die nicht limitierte Version ist echt eine Ansage. Das muss man sich trauen...)
Ich habe einmalig eine App gekauft, von 39,- Euro im Jahr ist mir nichts bekannt. Funktioniert in der Tat besser mit "konventioneller" Musik, was aber auch klar ist. Andererseits ist die "unkonventionellere" Musik gerade im elektronischen Bereich harmonisch oft noch simpler gestrickt als die konventionelle.
 
Zuletzt bearbeitet:
Die "Akkordik" besteht aus ganz fein austariertem Percussion Tuning und dann kommt bei 0:55 ein kurzer Synthsound rein. Was für eine Harmonik ist das? Merkt Ihr, dass wir hier nicht von Quintenzirkel reden?

So betrachtet verstehe ich dann die Augangsfrage nicht. Wenn einer nach Harmonie fragt und die nicht braucht, dann wäre die Antwort ja einfach: quod libet. :cool:

Ich habe bewusst auch nicht "klassische Harmonielehre", "Quintenzirkel" oder gar "bezifferten Bass" erwähnt. Sondern "Spannung". Dieselbe Spannung spielt ja ganz unterschiedliche Rollen, je nach Kontext, dessen bin ich mir voll und ganz bewusst. Ein Septakkord am Schluss einer Mozartsonate "schreit" nach Auflösung, beim Blues nicht und bei House isses evtl. total egal. Wie so oft eine Frage des Kontext. Die nackte Frau bei einer Kunstperformance wirkt anders als die nackte Frau im Playboy-Video, am FKK-Strand oder beim Gottesdienst. "Context is king" oder "Context is kink", je nach dem.

Grüße
Omega Minus

PS:
Und, ja, das Beispiel hat eine gewisse "Harmonik", aber das ist absolut nicht das Entscheidende daran.
 
So betrachtet verstehe ich dann die Augangsfrage nicht. Wenn einer nach Harmonie fragt und die nicht braucht, dann wäre die Antwort ja einfach: quod libet.
Doch. Man braucht durchaus Harmonik, aber die bewegt sich halt abseits der Harmonik aus der Wiener Klassik. Schon Miles Davis Tracks von 1965 kann man oft nicht mehr mit Quintenzirkel erklären.


in Septakkord am Schluss einer Mozartsonate "schreit" nach Auflösung, beim Blues nicht und bei House isses evtl. total egal
Eben. Deswegen schreibe ich dem Kollegen ja, dass er nicht konventionelle Harmonik lernen soll, sondern versuchen soll rauszuhören, was sein Vorbilder machen.
 
konventionelle Harmonik

habe ich im ersten Posting bewusst vermieden, sondern von "Spannung" gesprochen. Die gibt's auch bei Miles Davis, Duke Ellington oder Debussy. (Um noch ein paar Beispiele zu erwähnen von Musik, die ich aktiv und passiv kenne.)

Nochmals: Ich habe keine "konventionelle" Harmonielehre erwähnt, ich habe keinen Quintenzirkel in den Raum geworfen.

Grüße
Omega Minus
 
Du nicht aber andere. Der Fragesteller wird sich an allen Postings orientieren, deswegen sollte man in den eigenen Postings auch die Aussagen anderer in Betracht ziehen.
 
Ableton Live kann Audio nach Midi umsetzen. Das klappt auch bei Akkorden.
Oder umgekehrt du singst ne Melodie die gerade zum Stück passt ins Mikro und Ableton spuckt für die Aufnahme die Noten aus.

Bei dem Bsp von @fanwander da funktioniert eigentlich fast alles drauf.


Und um mal was schnell ein youtube video im Browser endlos zu loopen habe ich für Chrome das installiert

Freie Version kann man nehmen. Damit läßt sich A -> B loopen und die Geschwindigkeit kann man auch langsamer machen, ohme dass der Pitcheffekt eintritt.
Für andere Browser habe ich leider nix was so ähnlich funktioniert gefunden.
 


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