Henks kleine Mischpult-Erkundung

Henk Reisen

Ist doch so. Oder?
Hallo zusammen,

nach rund 25 Jahren zeigt mein Mischpult, ein Behringer Eurodesk MX-8000, einige Schwächen die ich gerne beheben würde: Einige Fader kratzen und/oder lassen keine oder nur unregelmäßig Signale mehr durch. Anonsten ist alles noch völlig in Ordnung, LEDs funktionieren, Pegel stimmen, die Vorverstärker sind nicht defekt, kein Kanal ist abgeraucht usw.

So wie ich es bisher recherchiert habe, ist es wohl ein Himmelfahrtskommando, das Gerät zu öffnen und alles sauber zu machen, insbesondere vor dem Hintergrund meines eher schlechten technischen und elektrohandwerklichen Know-Hows. Den üblichen Trick, einfach alle Fader, Potis und Schalter massiv zu bewegen, wende ich schon an, aber ich befürchte, dass dies so langsam nicht mehr hilft. Kontaktspray und ähnliches kommt nicht zu Einsatz. Was kann ich sonst noch tun? Druckluft hineinblasen? 20 Liter Isopropanol hinein gießen und ein halbes Jahr trocknen lassen? Zwei Tage in die pralle Sonne legen und hoffen, dass der Staub zerbrutzelt? ;-) Kurz: Gibt es irgendwelche Tricks, mit denen ich das Pult einigermaßen fit bekommen und halten kann?

Da die für Supportanfragen bei Behringer nötige Anmeldung bei Music Tribe nicht funktioniert, kann ich dort nicht anfragen, was ein Service kostet. Rein wirtschaftlich betrachtet dürfte sich das kaum lohnen, aber ich mag das Pult, kenne es in- und auswendig, schätze Funktionen, die es mir bietet und die ich heute nur in Preisklassen finde, in die ich aktuell nicht gehen kann oder möchte, kurz: Ich würde es gerne behalten. Deswegen wäre ich für Tipps oder auch Schätzungen zum preislichen Aufwand einer Wartung sehr dankbar.

(Ich glaube, ich muss nicht darauf hinweisen, dass Markenbashing oder Häme unangebracht bist. Wer Behringer nicht mag, kann das gerne tun. Dass ich Behringer wirklich prima finde, hat u.a. mit diesem tollen Mischpult zu tun, dass ja nun immerhin ein Vierteljahrhundert gehalten hat. So oder so bin ich dankbar, wenn wir hier beim skizzierten Thema bleiben und nicht ins Markenphilosophische abdriften. Danke!)

EDIT
Hieß früher: Behringer MX-8000 - Pflege & Wartung
Hab ich wegen völliger Themenabdriftung meinerseits umbenannt.
 
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Vermutlich ist es jetzt Zeit, sich nach einem neuen (vor allem besseren) Mischer umzuschauen.

Hatte auch ein MX8000 (vermutlich sogar einen der ersten Hundert in Deutschland). Hat auch gut 10-12 hervorragend seinen Dienst getan.
Reparaturen sind zwar grundsätzlich möglich, aber lohnt nicht wirklich.
Das Teil ist wirklich mit den billigsten Bauteilen gebaut. Nein, das ist keine Behringer-Schelte, anders konnte er das wohl auch gar nicht zu dem Preis anbieten.

Meins hatte Kontaktprobleme an den kanaleigenen Zuordungstastern (Bus/Master etc). Die sind aber so verkapselt gebaut, dass man da gar nicht an die Kontakte rankommt.
Bei einem Restwert von 250€ lohnte sich die Arbeit nicht mehr.

Wenn du meins Ausschlachten willst, Fader waren noch alle ok, kannst du es gerne bei mir abholen oder abholen lassen - für umme...
Potikappen und diverse Schrauben fehlen, hatte nach der "Hiobsbotschaft" keine Lust das wieder komplett zusammenzuschrauben.

Für eine Aufwandspauschale von 35€ incl. Versand würde ich dir auch die 3 8-Kanal Platinen rausschrauben und kompakt verschicken.
 
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Ich kann nur für das MX-9000 sprechen, zu dem schrieb 2013 eine Werkstatt (es ging um ein Problem des Main Mix links und einer LED Kette):
Danke für Ihr Interesse an unseren Dienstleistungen, den Behringer MX 9000 kann man sicher reparieren, allerdings ist das Teil extrem Mühsam auseinanderzunehmen und zu flicken (alles SMD auf grossen Platinen) sodass ich von etwa 800 - 1000 Fr. ausgehen würde.

Ich habe es dann beim damaligen Behriger Vertrieb Sounds and More reparieren lassen (Schweiz). Mit Versand und allem war das aber ein Invest of Love.

Versuche es doch mit passender Chemie von Caig, also Deoxit und Faderlube.

Das Pult ist einfach gross und hat grosse PCBs drinnen. Man braucht viel Platz und evtl. auch spezielle Halter, will man die Platinen nicht zerbrechen.

Vermutlich ist es jetzt Zeit, sich nach einem neuen (vor allem besseren) Mischer umzuschauen.
Gibt es denn was passendes im Markt? Also mit vielen Kanälen 2 und In-Line und all den vielen analogen Anschlüssen?
 
Ein gebrauchtes Mackie 8-Bus pult ist sicherlich günstiger als eine Reparatur.

Das MX8000 war absolut mal in Preis/Leistung unschlagbar. Aber heute habe ich die Meßlatte auch an EQs höher gelegt.
Als meins so vor rund 10 Jahren zu zicken begann, hat mir ein befreundeter Musiker mal sein Studiomaster (genaue Bezeichnung weiß ich nicht mehr) 24 Kanal Live Pult geliehen, da ging klanglich die Sonne auf. Das klang viel offener und weniger "topfig".
 
Ok, dann muss ich mich korrigieren, die Probleme waren bei meinem dann vor 7-8 Jahren.

95/96 neu gekauft, bis rund 2007 war es der Hauptmischer (~12 Jahre), von Winter 2007-Sommer 2008 war Hausumbau angesagt, dann 5 Jahre un- bis sporadisch genutzt, dann kaputt...
 
at mir ein befreundeter Musiker mal sein Studiomaster (genaue Bezeichnung weiß ich nicht mehr) 24 Kanal Live Pult geliehen, da ging klanglich die Sonne auf. Das klang viel offener und weniger "topfig".

Da muss man vermutlich auch die Fader putzen, aber man kommt überhaupt dran. Und es klingt wirklich toll.
 
Vielen Dank für euren Input! Ihr bestärkt meine Befürchtungen, aber meine Hoffnung, das Pult noch lange nutzen zu können, ist ja eh nicht besonders stark ausgeprägt. :sad:
Reparaturen sind zwar grundsätzlich möglich, aber lohnt nicht wirklich. (...)
Meins hatte Kontaktprobleme an den kanaleigenen Zuordungstastern (Bus/Master etc). Die sind aber so verkapselt gebaut, dass man da gar nicht an die Kontakte rankommt.
Bei einem Restwert von 250€ lohnte sich die Arbeit nicht mehr.
Das habe ich befürchtet bzw. schon anderswo gelesen.

Dein Angebot, deins als Ersatzteillager zu übernehmen, ist wirklich toll, aber wie gesagt: An Herumlöterei in einem Mischpult traue ich mich nicht heran, erst recht nicht, wenn es wie das MX-8000 etwas unangenehmer gebaut ist.

Versuche es doch mit passender Chemie von Caig, also Deoxit und Faderlube.
Das wäre dann aber mit einem Auseinanderbauen des Pults und evtl. sogar der einzelnen Fader verbunden, oder? Oder kann ich das einfach bei geschlossenem Gehäuse in die Faderrinnen träufeln?
ich pflege es mit dem "IT Duster CompuCleaner Xpert" Staubgebläse von Amazon, das Gerät hat richtig Power.
Hältst du das dann einfach in die Faderrinnen hinein, oder wie machst du das?


Wahrscheinlich wird über kurz oder lang nichts am Vorschlag von @micromoog vorbei führen. Dann werde ich mich notgedrungen etwas verkleinern. Mit den jetzigen 24 Kanälen ist es luxeriös, aber mit ein bisschen ausgibigerer Nutzung meiner Patchbay und meines Rackmixers komme ich auch mit 16, streng genommen sogar 14 Kanälen aus. 4 Aux-Wege würden auch reichen. EQs sind mit fast wurscht, da ich ungefähr nie am Pult eq'e. Einzig die 8 Gruppen würde ich wirklich vermissen, aber irgendeinen Tod muss ich sterben, wenn ich nicht in ganz andere Finanzklassen einsteigen möchte als angedacht.

Bei meiner entsprechenden Produktrecherche hat es sich letztlich auf ein Behringer Xenyx QX2442 und ein Yamaha MG16XU zugespitzt. Evtl. kommt noch die Soundcraft Signature-Serie in Frage oder ein Mackie 1642, wenn ich einen großen finanziellen Klimmzug mache. Gibt es in dieser Hinsicht Ratschläge?
 
Da muss man vermutlich auch die Fader putzen, aber man kommt überhaupt dran. Und es klingt wirklich toll.
Aber das ist vermutlich nur sinnvoll, wenn man das selbst machen kann, oder? Das traue ich mir nicht wirklich zu. :sad:

Hübsch ist das Pult übrigens auch. Ein Aspekt, der vielen egal ist, mir als oberflächliche Type, die ich nun mal bin, aber durchaus am Herzen liegt.
 
Ich habe aktuell ein Analog/Digitalmischmasch

Bestehend aus mehreren Roland VS2480, die 19“ Mackie 3204 und ein CR1604.

So ganz zufriedenstellend ist das nicht, aber nur weil die VS2480 (zwar relativ leise) Lüfter haben. Da ist eine minimale aber störendere Grundgeräuschkulisse im 10qm Studiokabuff.
Vom Klangcharakter gefällt mir die Lösung recht gut.
 
hatte und mochte das mx 8000 auch. ich finde das teil für das geld schon ziemlich gut ! es ist ein 48 kanal, mit etlichen ! ca 200 io s und dadurch sehr , sehr flexibel. die op amps sind garnichtn´mal so schlecht NJM4580 s, eher standard aus der zeit , klingt aber analoger wie manche heutigen. eq s, klar gibt es bessere aber durchaus brauchbar. alle buchsen SEHR stabil, man sollte es so wenig wie möglich rumtragen, da sich alles durch gewicht etwas verzieht, das beansprucht die internen komtaktleisten, nichts schlimmes aber oft ursache von fehlern. meins war auch hops . typischer konstruktionsfehler des netzteiles. unterdimensioniert für die meterbrige, überhitzt. müssen nur bessere transistoren rein. des travobrummen ist auch weg , durch entkoppelung. sehr praktisches und vor allem für 48 kanal sehr KLEINES pult. hatte es auch schon auf, und auseinander , ist etwas hick hack geht aber insgesamt ganz gut. solange die platinen selbst io sind , läuft es ewig. , der fehler war ein mini löttropfen im kanalzug- oweia- hatte gedauert das zu finden ! mal alles eine zeitlang bewegt, jetzt läuft wieder alles top. am besten mal alle kontaktstecker mit deoxid, auch als pre massnahme. dann läuft es wieder jahrelang. klar gibt es besseres, aber wenige in der grösse mit den features. einige sagen dass es besser wie das mackie gegenstück. . staub und nikotin ist gift für die teile. decke meins immer ab. regelmässiges benutzen tut dem mx gut. bei den fadern wenn kontakt fehler und es gibt sich nicht beim bewegen , ruhig etwas kontaktspray probieren, in ganz kleinen mengen, bei so einem günstigen pult geht das schon, wäre natürlich besser es zu zerlegen, ist aber aufwand.
 
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Ca. 40km südlich von Freiburg bzw. 20-30 km nördlich von Basel

Sag ja, bei den Preisen kann der Lötkolben kalt bleiben.
 
Falls Du dich doch trennen musst, ein kleiner (leicht angestaubter)Tipp:
Wir hatten damals (um 98) im einen Studio ein MX 8000 und im anderen ein 24-8-24 Studiomaster P7. Das Behringer wurde schnell verkauft und gegen ein zweites P7 eingetauscht. Es gingen schon nach kurzer Zeit immer wieder Sachen kaputt und es klang irgendwie flach. Wenn du so ein P7 bekommen könntest, wärst du bestens versorgt und hättest sogar noch flexibleres Routing. Ich hab’s leider irgendwann für einen Apfel und ein Ei verkauft. Mackie 8-Bus, was damals viele hatten, machte in der Erinnerung aber auch öfter Probleme. Alternativ baute Soundcraft noch gute Pulte in dem Segment. Um mal bei den Klassikern zu bleiben. Viel Erfolg!

PS: mit dem Allen & Heath GS3 hatte ich auch öfter zu tun. Ebenfalls sehr gut!
 
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Sollte ich das MX-8000 aufgegeben müssen, würde ich wahrscheinlich keinen gebrauchten Mischer kaufen wollen, um nicht in absehbarer Zeit in eine ähnliche Problematik zu kommen.

Ich könnte mir allerdings vorstellen, auf ein paar Features und Kanäle zu verzichten. Letztlich könnte ich auch mit 14 Kanälen, 2 Aux-Wegen und zwei Stereo-Subgruppen fürs Recording (oder alternativ dazu weitere Aux-Wege) hinkommen. Mehr als vier Kanäle nehme ich nie gleichzeitig auf.

Interessant finde ich den Klang-Aspekt. Für mich war ein Mischpult immer ein möglichst neutraler Durchreicher von Audiosignalen. Tritt der Eigenklang von Pulten vorwiegend bei EQ und anderen Klangeingriffen auf oder auch in neutraler Stellung? Der erste Fall wäre für mich weitgehend irrelevant, im zweiten Fall würde ich aber darauf reagieren, indem ich beispielsweise Features einspare oder mehr Geld in die Hand nehme, um ein gutes klangliches Resultat zu erzielen.
 
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Interessant finde ich den Klang-Aspekt. Für mich war ein Mischpult immer ein möglichst neutraler Durchreicher von Audiosignalen. Tritt der Eigenklang von Pulten vorwiegend bei EQ und anderen Klangeingriffen auf oder auch in neutraler Stellung? Der erste Fall wäre für mich weitgehend irrelevant, im zweiten Fall würde ich aber darauf reagieren, indem ich beispielsweise Features einspare oder mehr Geld in die Hand nehme, um ein gutes klangliches Resultat zu erzielen.
Also früher war das alles ziemlich wichtig. Im Grundklang sollte das Pult nicht rauschen und eine gewisse Transparenz bieten. Die Klangcharakteristik der Channel-Equalizer war für mich immer ein wichtiges Entscheidungskriterium. Und auch in dem semiprofessionellen Bereich, in dem wir uns damals offensichtlich beide bewegten, schon deutlich zu hören, wie der zeitgemäße Vergleich von mir ja zeigt. Das A&H GS3 hatte, meine ich, sogar parametrische Mitten.
Heute wäre die Klangformen für mich die einzige Überlegung mir noch sowas anzuschaffen. Aber dann eher als Einzel-Channel in richtig gut, denn als 24 oder gar 48 mal nebeneinander in mäßig.
Und dann ab in den Rechner mit dem Signal.
Aber kommt wie immer drauf an, was man vor hat.
 
Aber kommt wie immer drauf an, was man vor hat.
Für mich ist da Mischpult immer eher eine Drehscheibe, um die Signale von Mikros, Synths, Rechner und Hardwareffekten an Effekte und Rechner weiterzuleiten. Die Klangformung findet fast immer davor (per Sounddesign oder EQs der einzelnen Geräte) oder danach beim ITB-Mix statt. Die Pult-Qs sind bei mir fast immer genullt. Wenn der Eigenklang eines Pults also vor allem in den EQs sitzt, müsste ich das Thema gar nicht weiter durchdenken.
 
auch pulte haben ihren eigenen klang,
bzw. deren vorverstärker und eqs, und einen eigenen grundcharakter.
(behringers... öhmmmm)

ich würde dir ,falls du unbedingt ein neues kaufen willst,
auch zu einem allen und heath, soundcraft oder midas raten.


beim pult würde ich wirklich nicht am falschen ende sparen.
 
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Als reiner Linemixer ohne EQ macht der MX8000 nicht viel kaputt, obwohl in Sachen Headroom und Pegel da auch noch viel Luft nach oben ist. Sobald der EQ mit stärkeren Eingriffen ins Spiel kommt trennt sich dann schnell die Spreu vom Weizen. Da klingt das MX schnell stumpf und so „topfig/pappig“. Das wurde mir so anno 1997/98 besonders bewusst als mein damaliger Projektmitstreiter einen geliehenen vollparametrischen 5 Band 1HE 19“ EQ anschleppete (Marke weiß ich nicht mehr, war aber was in der Oberklasse bekanntes) der allein schon die Hälfte des MX8000 gekostet hätte.
Das war gegenüber den MX8000 ein Unterschied wie Tag und Nacht.
Mit dem haben wir dann hauptsächlich selbsterstellte Drumsamples von Synths etc. Re-Sampled, weil wir das mit dem MX-EQs nicht zufriedenstellend hinbekommen hatten.
 
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Für mich ist da Mischpult immer eher eine Drehscheibe, um die Signale von Mikros, Synths, Rechner und Hardwareffekten an Effekte und Rechner weiterzuleiten. Die Klangformung findet fast immer davor (per Sounddesign oder EQs der einzelnen Geräte) oder danach beim ITB-Mix statt. Die Pult-Qs sind bei mir fast immer genullt. Wenn der Eigenklang eines Pults also vor allem in den EQs sitzt, müsste ich das Thema gar nicht weiter durchdenken.
Ich sehe das mittlerweile ähnlich. Bei meinem neuerlichen Neueinstieg habe ich von daher gar nicht erst über ein Pult nachgedacht. Ein Interface mit vielen Eingängen ist da schon genug. Als Mixer benutze ich Ableton und das Push2. Damit kann ich mehr machen als mit jedem anderen Pult. Allerdings arbeite ich immer noch sehr traditionell mit Aux-Wegen und Gruppen. Gelernt ist gelernt!
:opa:
 
Tritt der Eigenklang von Pulten vorwiegend bei EQ und anderen Klangeingriffen auf oder auch in neutraler Stellung?
In Neutralstellung ist auch ein bisschen was geboten, aber da tut sich erst in der Klasse deutlich oberhalb von Mackie/Behringer/&Co. etwas. Ob man es zB bei einem A&H oder Yamaha merkt ist vermutlich fraglich.

Der eigentliche Reiz sind die EQs. Obgleich das von mir verlinkte Studiomaster vermutlich rauschtechnisch keinen Deut besser als das Behringer ist: der EQ ist echt mein Lieblings EQ. Ich habe von meinem alten 12/4er Studiomaster ein paar Kanäle aufgehoben und jetzt auch zwei schon mal provisorisch in eine 19" Kiste geschraubt, weil sie mir so gut gefallen.
 
Hi zusammen ;-)
da auch ich im Besitz dieses MX8000 Mischpultes bin (aktuell 2 Stück sogar) und mich - als Radio- Fernsehtechniker und Elektronikfachmann mit dem Innenleben des Pultes einige male beschäftigt habe, möchte ich an dieser Stelle 2-3 Infos an die Technikfreaks loswerden, die evtl. vor haben ein solches Gerät in Eigenregie instandzusetzen bzw. zu reparieren.
Zunächst möchte ich jedoch die Aussage (etwas weiter Oben im Text) korrigieren - es wurde offensichtlich einem Nutzer erzählt, "die Elektronik basiert auf SMD und es würde sich nicht lohnen diese zu reparieren"... Dies stimmt definitiv nicht, es sind auf den Elektronikboards des Pultes nahezu / ausschließlich diskrete Bauteile verwendet worden, was die Reparatur und vor allem Fehlersuche immens erleichtert.
Meine Erfahrungen:
- Zerlegung des Pultes: Oft wird geschrieben, daß es sehr aufwendig gebaut ist... Find ich gar nicht. Klar, das Pult ist schwer (knapp 30kg), man muss dafür sorgen daß es stabil hochkant steht, dann ist jedoch im geöffnetem Zustand der Zugang zu allen Platinen recht unproblematisch. Ich persönlich finde den Aufbau OK, habe schon viel kompliziertere Geräte reparieren müssen
- Drehpotis: So gut wie nie defekt, falls es ein wenig im Ton kratzt, einfach ein paar mal dran drehen und das Kratzen verschwindet komplett
- Slider/Faderpotis: Reinigung mit Kontaktspray (in die Potis z.B. K60 Kontaktchemie einsprühen) hilft zwar oft, jedoch nicht auf dauer - der angesammelte Staub / Dreck bleibt nämlich drin und kann die Kontakte wieder verschmutzen. Hier hilft wirklich nur die Potis auszulöten, zu zerlegen und dann richtig mit Wattestäbchen etc. zu reigigen. Hier hat Behringer glücklicherwiese Potis verwendet, die sich auch problemlos zerlegen lassen. Diese Arbeiten sollten jedoch nur von Personen durchgeführt werden, die entspr. techn. Lötausstattung besitzen sowie im Umgang mit der Technik vertraut sind
- Bauteile: Das MX8000 besteht im wesentlichen aus 4 Großen Elektronikboards mit den Fader-Potis + einiger kleinerer Platinen z.B. mit den unzähligen Eingangs/Ausgangsbuchsen:

Potiplatinen

P1090100.JPG

Mater-Platine
P1090099.JPG

Buchsenplatinen:

P1090101.JPG

Wie man auch hier anhand der Fotos sieht, sind ausschließlich diskrete Bauteile verwendet worden, SMD kommt nicht zum Einsatz. SMD wurde ausschließlich in der Meterbridge des MX 8000 A eingesetzt, das MX 8000 Meterbridge wurde ebenfalls diskret bestückt.
Ein etwas häufiger auftretender Fehler bei den Mischpulten scheint (mit Ausnahme der Kontaktprobleme bei den vielen Tastern) auf den Signal-Buchsenplatinen zu entstehen, dort habe ich des Öfteren defekte Elektrolyt-Kondensatoren gesehen, die offensichtlich durch Alterung ihre elektrischen Eigenschaften verlieren oder sich sogar aufblähen (dieser Effekt könnte auch durch Defekte im Netzteil entstehen). Das nachfolgende Bild zeigt eine solche Buchsenplatine mit aufgeblähten Elkos:

P1090103.JPG

Da es sich wie gesagt um diskrete Bauteile handelt, stellt der Austausch der Elkos kein Problem dar - diese Bauteile sind auch problemlos erhältlich. Die Elkos können auch gegen welche mit einer etwas höheren Spannungsfestigkeit ersetzt werden, was die Robustheit des Systems verbessert.

Und hier noch ein Link für die Bastler und Techniker unter Euch:
Habe vor kurzem bei einem MX8000 das Gehäuse umgebaut, d.h. das blaue (ist selten geworden) wurde gegen ein braunes getauscht. Falls jemdand also ein nahezu neuwertges, Metallic blaues MX 8000 Gehäuse sucht, hier ein Link zu Ebay Kleinanzeigen.
Auch ein passendes Flight Case für das Pult hab ich hier, das soll ebenfalls verkauft werden.
Mit Sicherheit kann das Flight Case auch für andere Mischpulte verwendet werden.

Danke,
Gruß
Silvae ;-)
 
Zuletzt bearbeitet:
Mittlerweile ist wirklich klar: Beim MX-8000 knarzt es an so vielen Ecken, dass ich es tatsächlich austauschen muss. Falls ihr Lust habt, mir bei der Ersatzidentifizierung zu helfen ist das sehr willkommen.

Folgende feste Ansprüche habe ich:
- Neukauf
- mind. 16 Kanäle (beliebige Aufteilung in Mono-und Stereokanäle; Beispielsweise 6 mono und 5 stereo ginge also auch)
- mind. 6 Mic-Preamps in brauchbarer Qualität
- mind. 4 Mono- oder 2 Stereo-Subgruppen
- mind. 3 Aux-Sends
- brauchbare eingebaute Effekte

Folgende optionale Wünsche habe ich:
- 19"-fähig
- gerne mehr Kanäle
- gerne mehr Aux-Sends
- Inserts in Monokanälen zur Nutzung von Tretminen
- getrennte, umschaltbare Input-Buchsen für XLR und Klinke in den entsprechenden Kanälen, so dass man zwischen Mikro-Betrieb und bspw. Bass-direkt-ins-Pult-Betrieb wechseln kann.

Folgende Kandidaten habe ich in den Blick genommen:
- https://www.thomann.de/de/mackie_profx16v3.htm
- https://www.thomann.de/de/behringer_xenyx_qx_2442_usb.htm
- https://www.thomann.de/de/yamaha_mg16xu.htm


Ein paar Gedanken:
- Von allen dreien (ja, auch vom Behringer) würde ich im Jahr 2021 vernünftige Qualität erwarten, ordentlich klingende Preamps, brauchbare EQs, brauchbare Effekte. Was sind eure Meinungen dazu?

- Über dei Produktionsbedingungen weiß ich bei allen dreien leider wenig bis nichts (wäre bei anderen Marken aber nicht anders), so dass ich in puncto Fairness überall die Katze im Sack kaufen und mein schlechtes Gewissen mit Alkohol ertränken muss. Da gibt es immer noch nicht mehr Infos zu, oder?

- Von den Features und vom Preis her liegt das Behringer-Teil wenig überraschend vorne: Es gibt zusätzliche Einzelausgänge, die Subgruppen-Ausgänge gibt es doppelt (für mich super: Die 4-Mono-Subgruppen sind als Recording-Outs fest belegt. Meine nur zur Klangfärbung eingesetzte olle Tonbandmaschine oder den selten genutzten Sample-Eingang des DSS-1 könnte ich an die Zweitbuchsen anschließen und mit im Fall der Fälle das Umkabeln sparen), XLR- und Klinkeneingänge sind getrennt. Vom günstigen Preis muss ich nicht reden. Das Design finde ich fürchterlich.

- Das Yamaha war lange mein Favorit, scheidet aufgrund der mangelnden Flexibilität mit vorwiegend XKL-/Klinke-Kombibuchsen und ohne Inserts fast schon aus. Oder spricht irgend etwas sehr für dieses Pult?

- Das Mackie sieht rasant aus, ist featuremäßig ordentlich, steht aber hinter dem Behringer deutlich zurück und ist dafür 160 Euro teurer. Gibt es außer dem Design noch Punkte, die klar für das Mackie sprechen?

- Was mir bei Behringer und Meckie nicht klar ist: Welche Inputbuchsensignale werden in den Kanälen wiedergegeben, wenn sowohl XLR- als auch Klinkenbuchse des Kanals belegt sind? Ich hätte Umschalter erwartet, kann diese aber nicht finden, und auch das kurze Durchpflügen durch die Bedienungsanleitungen hat mir nichts gebracht ("Please remember that you can use either the microphone input or the line input of a channel, but not both at the same time", heißt es z. B. bei Behringer. Aber welcher hat Vorrang?) Weiß das jemand?

Fazit: Wenn außer dem Design nichts gegen das Behringer Xenyx 2442 USB spricht, wird es dieses Pult werden. Auf der emotionalen und vor allem der Designebene sprechen mich das Mackie und das Yamaha deutlich mehr an, aber ich bräuchte schon ein paar praktisch-faktische Gründe, um weniger Features und einen deutlich höheren Preis in Kauf zu nehmen.

Was meint ihr?
 
Das hier kommt nicht in Frage?
 
Das hier kommt nicht in Frage?
Wegen der nur zwei Subgruppen leider nicht. Ich brauche mind. vier Aufnahmekanäle. Den Main-Out kann ich nicht dazu rechnen, da ja noch andere Signalquellen ins Pult kommen, die ich nicht mit aufnehmen möchte, die Aux-Sends und belegt. Wenn ich nichts übersehe, brauche ich also wirklich vier Subgruppen.

Warum würdest du das Soundcraft denn besonders empfehlen?
 
P.S.
Ich hatte auch mal das Soundcraft Signature 16 in der Verlosung. Ich weiß gar nicht mehr, warum ich es irgendwann aussortiert habe. Eigentlich erscheint es mir auch ganz passend. Aber auch dabei bräuchte ich einen guten, faktenbasierten Grund, so deutlich mehr Geld auszugeben.
 

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