Im Studio mit Jean Michel Jarre / Interview

Ich finde es ganz witzig, dass sich der JMJ so "volksnah" gibt mittlerweile..

Auf Facebook kommt das alles so rüber, als wäre er halt auch nur irgendso ein Synthnerd wie wir alle, und freut sich einfach über seine geilen Geräte und drüber, dass er damit Spaß haben kann.

Vielleicht wusste er auch lange nicht, wie er sich geben sollte. Als Star der 70er hat man da glaub ich noch einen ganz anderen Film gehabt, und ich denke, er denkt sich grad, dass er den ganzen Scheiß erstens nicht mehr nötig hat, und zweitens es eh anders moderner ist.

Ich finds gut.
 
Steril707 schrieb:
Ich finde es ganz witzig, dass sich der JMJ so "volksnah" gibt mittlerweile..

irgendwer wird ihm wohl gesteckt haben daß die pr der letzten Jahre wirklich scheiße war,
ich erinnere mich da noch an ganz seltsame Ansichten über copyright und so
wirkt jetzt viel bodenständiger und nicht mehr so "ich lebe in meinem Elfenbeinturm" abgehoben.
:supi:
 
er ist nicht der einzige, die verkäufe werden auch bei ihm die letzten jahre so den bach runtergegangen sein, dass es an der zeit wurde auf die neuen wege des marketings einzugehen und vom hohen ross runterzukommen. volksnah, viralität und produzierende konstumenten sind da die stichworte.
sonst muss der bentley und die rolex verkauft werden nächstes jahr. ;-)
 
Steril707 schrieb:
Ich finde es ganz witzig, dass sich der JMJ so "volksnah" gibt mittlerweile..

Auf Facebook kommt das alles so rüber, als wäre er halt auch nur irgendso ein Synthnerd wie wir alle, und freut sich einfach über seine geilen Geräte und drüber, dass er damit Spaß haben kann.

Vielleicht wusste er auch lange nicht, wie er sich geben sollte. Als Star der 70er hat man da glaub ich noch einen ganz anderen Film gehabt, und ich denke, er denkt sich grad, dass er den ganzen Scheiß erstens nicht mehr nötig hat, und zweitens es eh anders moderner ist.

Ich finds gut.

:supi:
 
Ich denke, dass JMJ eine ganz arme Seele ist und ihm die Sache mit seinem Vater sein ganzes Leben heftig zugesetzt hat. Jetzt wirkt er irgendwie befreiter, nachdem sein Vater gestorben ist. Ich glaube, die Arroganz von früher ist mehr ein Schutz gewesen als Überheblichkeit.

Auch wenn die Videos und Interviews auch zum Marketing gehören, finde ich die Kombi, sich die Videos anzuschauen und sich dann riesig auf das Album zu freuen, toll. Und das Album gefällt mir außerordendlich gut. Viel besser als die meisten Alben von den Künstlern mit denen er da zusammengearbeitet hat.

Das liebe ich auch in der heutigen Zeit. Nicht auf irgendwelche ollen Magazine angewiesen zu sein, sondern schön bei YT den Leuten über die Schultern schauen zu können.
 
Zotterl schrieb:
swissdoc schrieb:
Das Motto gefällt mir und so sollten es eigentlich alle halten. Man muss auch einfach mal schweigen können.
Ganz allgemein gesprochen: würden wir immer schweigen, würden wir heute noch mit der Keule durch die Gegend
rennen. These und Antithese gehört nun mal zum Evolutionsmodell. Aber zurück zur Forumsrealität:

Für Viele dürfte ein Zuviel an Kritik einer Entthronisierung ihres Vorbildes, einem Gottesfrevel gleichkommen (ich hoffe Ironie ist erlaubt?).
Wahrscheinlich geht es Dir/Euch eher um den "Ton" der die Musik macht, die Art und Weise, wie hier Kritik angebracht wird (?).

Andererseits: Schweigen der Lämmer ist nicht Jedermanns Sache. Aber vielleicht sollte man sich in diesem Fall tatsächlich
nicht die Mühe machen...

Ich schrieb: Man muss auch einfach mal schweigen können, nicht, dass man immer schweigen muss.

Wenn jemand z.B. schreibt: "Synth X ist cool, der gefällt mir." und zur Diskussion über dieses Gerät anregen will, dessen Features und warum er den Synth cool findet, dann bringt es meiner Meinung nicht viel, in die Diskussion immer wieder repetitiv und ohne weitere Reflektion oder Erklärung z.B. einzuwerfen "Synth X ist eine Tischhupe und ich fand den schon immer scheisse."

Hin und wieder mag das ja lustig sein, aber auf Dauer nutzt sich der Effekt doch ab und wenn immer wieder dieselben Sprüche kommen, wird es auch langweilig. Man kann darin auch Anzeichen eines Totschlagargumentes sehen. Wünschenswert wären doch eher Beitrage in Richtung: "Synth X mag Dir ja gefallen, aber bei hoher Resonanz dünnt das Filter extrem aus, was mir nicht gefällt". Wenn man solche Beiträge nicht leisten kann oder will, dann sollte man evtl. einfach mal schweigen.
 
Mal was zum Album:
Weiss nicht, wie es Euch geht, aber beim Hören sticht ein Sound extrem heraus und zwar dieser typische PPG Sound mit Pitchmodulation und somit zeitlich variierendem Detune auf Zero Gravity (sicherlich von Edgar Froese beigesteuert). Etwas später kommt dann noch Ratcheting ins Spiel. Aber der PPG Sound stich heraus, fast so wie der eine anloge Moog Sound bei Switched On Bach 2000.
 
bin gerade daran presets eines neuen synthesizer durchzuhören, da fällt mir auf,
0815 synthesizer-gedudel hasse ich.

und jarre passt genau da rein. das ist für mich die art von musik, die nur anfang der 80er jahre ihre berechtigung hatte.
 
:D mag sein.

Ich hab fast das ganze Album heute durchgeskippt, da war ja kein einziger auch nur irgendwie anspruchsvoller Song bei.
Naja, ich bin mal wieder raus.
 
Anspruchsvoller Song? Mensch du sollst doch beim Musik hören nicht denken :lollo:

Wenn du aber mehr auf anspruchsvollem modularem Rumgefurze stehst, dann ist das dein gutes Recht.
 
jarres musik hört sich für mich so an als würde jemand mit presets tonleitern rauf- und runternudeln.



das war höchstens spannend als die sounds neu waren.
da mag ich modulares rumgefurze tatsächlich mehr.
 
Zum Glück hat nicht jeder den selben Musik Geschmack.
Ich finde, er hat damit eine gute Verbindung zu sein alten Sachen geschaffen und gezeigt, dass er noch ohne Probleme oben mitspielt.
Keine Ahnung, was auch immer erwartet wird. Muss sich ein Künstler mit jeden Album neu erfinden?
Wenn er es, in welcher Art auch immer gemacht hätte, wären die Kommentare eh die selben.
Freue mich auf seine Fortsetzung.
 
"Anspruchsvoll" hätte ich bei JMJ auch nicht erwartet. Hat er auch nie gemacht (eine etwas obskure Platte VOR der Oxygene vielleicht mal ausgenommen). Aber das hätte ich ebenso nicht bei Kraftwerk, TD, KS und 99,99% der restlichen elektronischen (Pop-)Musik erwartet. Sind die Sachen deshalb schlecht? Nö. Ich finde das neue Album von JMJ ist gut gemachte und interessante Unterhaltung. Passt schon.
Andreas
 
Re: Im Studio mit Jean Michel Jarre

SvenSyn schrieb:
Gutes Zitat von Jarre, auf die Frage ob man als Künstler leiden muss:

"Künstler leiden, sonst wären sie keine Künstler. Sie sind verwundet. Es gab etwas in ihrem Leben, dass sie zu einem Künstler hat werden lassen - und nicht zu einem Anwalt oder Banker. Jeder kreative Prozess ist eine Form von Therapie. Wer nichts zu heilen hat, wird nicht sein ganzes Leben in den Dienst schöpferischer Arbeit stellen."

Quelle: http://www.spiegel.de/kultur/musik/...ctronica-inklusive-vorabstream-a-1057311.html

Schmerzen machen den Künstler kreativ.
 
Kannst dir ja ein Loch in die Kniescheibe bohren, vielleicht fällt dir dann ja was ein und du hast einen internationalen Hit.
 
König Alfons schrieb:
Kannst dir ja ein Loch in die Kniescheibe bohren, vielleicht fällt dir dann ja was ein und du hast einen internationalen Hit.

Ich habe leider gerade kein Werkzeug hier. Nein, im Ernst: Bezogen sind die Schmerzen auf die Seele. Es stimmt schon: Künstler wie John Lennon, Charlie Chaplin u.v.a wären niemals so erfolgreich und kreativ gewesen, wenn Sie nicht so viel an Leid zuhause und im Leben erfahren hätten. Dieser dadurch entstandene Grundschmerz hat das Verlangen und die Sehnsucht größer gemacht, sich künstlerisch auszudrücken. Ausdruck als Hilferuf. Sie hatten wahrscheinlich gar keine andere Chance, als Künstler zu werden. Und sie waren dabei authentisch und ehrlich sowie aufrichtig in ihrer Art. Das hat die Menschen zusätzlich angesprochen und auch erreicht.
 
Alph4 schrieb:
Anspruchsvoller Song? Mensch du sollst doch beim Musik hören nicht denken :lollo:

Wenn du aber mehr auf anspruchsvollem modularem Rumgefurze stehst, dann ist das dein gutes Recht.


Oh nee :mrgreen: bitte auch kein modulares rumgefurze!
Ich fand das Album einfach klanglich sehr anspruchslos. Keine soundaesthetik die mich auch nur
Irgendwie angesprochen hat...eher lieblos gestaltet, das könnten auch air oder moby nicht retten :dunno:
 
Nur weil der größte Teil der Besitzer von modularen Synthesizersystemen musikalische Laien sind und sich eher für die Technik interessieren, sollte man nicht den Fehler machen zu glauben, aus diesen Geräten käme prinzipbedingt nur Krach etc. raus.



 
Hab auf die Schnelle nicht die Originalversion (ca. 14 Min.) gefunden. Kanns aber nur jedem empfehlen!

"Timesteps" war übrigens eine Eigenkomposition von Walter/Wendy Carlos. Nix Beethoven oder Bach.
 
Klangreisender schrieb:
König Alfons schrieb:
Kannst dir ja ein Loch in die Kniescheibe bohren, vielleicht fällt dir dann ja was ein und du hast einen internationalen Hit.

Ich habe leider gerade kein Werkzeug hier. Nein, im Ernst: Bezogen sind die Schmerzen auf die Seele. Es stimmt schon: Künstler wie John Lennon, Charlie Chaplin u.v.a wären niemals so erfolgreich und kreativ gewesen, wenn Sie nicht so viel an Leid zuhause und im Leben erfahren hätten. Dieser dadurch entstandene Grundschmerz hat das Verlangen und die Sehnsucht größer gemacht, sich künstlerisch auszudrücken. Ausdruck als Hilferuf. Sie hatten wahrscheinlich gar keine andere Chance, als Künstler zu werden. Und sie waren dabei authentisch und ehrlich sowie aufrichtig in ihrer Art. Das hat die Menschen zusätzlich angesprochen und auch erreicht.
Der Schmerz von Jarre ist ganz klar das Verhältnis zu seinem Vater. So ein Schmerz ist natürlich bei jedem Künstler gut für das Marketing, genau wie die Aufzählung von Legenden die einen inspiriert haben. Dann noch eine Prise Gearporn und schön is.
 
Man sollte seine Kinder mehr verhauen, damit aus ihnen anständige und erfolgreiche Künstler werden. Oder quälen - irgendwie.
 


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