In der Jugend Bands verkannt und von Schrott geblendet

ich hatte die Beach boys verkannt . Dachte immer das wäre eine Gruppe christlicher Jungs die Rockn roll Stücke zum besten geben . Bis ich Anfang der 90er Stücke wie ,, God only knows,, Warmth of the sun,, o. ,,till i die,, kennen gelernt hab
 
nun ja, letztendendes trifft das ja bei mir auch auf Depeche Mode zu, die Frau an meiner Seite war es, die mir dann Depeche Mode doch noch schmackhaft gemacht hat.
Ich mag wohl die Zeit mit Alan Wilder lieber als die davor, generell die neuen Sachen lieber als die alten, von den alten Platten mag ich immer nur einige Tracks. Aber es waren so einige wirklich gute Sachen dabei früher, mit Alan Wilder.
 
Bei mir war das damals circa 1993 oder 92 oder 95? die Band Blumfeld.
Ein Freund von mir meinte zu mir, „hey die sind total geil die musst du dir unbedingt anhören und kaufen und die spielen demnächst in Hannover im Bad!“
Ich war überhaupt nicht begeistert und dachte, „Alter was ist das denn für ein Scheiß das klingt ja wie Bertolt Brecht mit SchrammelGitarre“.
Dann nahte das Konzert und ich stand dort in Hannover im Bad in dem alten Schwimmbecken und die Band betrat die Bühne:
das erste was mir auffiel waren zwei Gitarristen in Mönchskutten, so etwas hatte ich noch nie gesehen, ich kam zwar vom Metal, aber das wirkte schon sehr cool und dann fängt die Band an mit „draußen auf Kaution“, und ich war sofort hin und weg so etwas hatte ich noch nie gehört so eine komplette Wand aus Musik.
Und für mich hatte sich sofort mein Vorurteil mit Bertolt Brecht komplett erledigt und die nächsten 20 Jahre hatte ich eine neue Lieblingsband…
 
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Für mich der „Soundtrack of my life!“.
Und genau den Track stelle mann sich bitte metalstyle mit mehr Gitarren vor!!!

Mir kommen jetz immer noch die Tränen wenn ich das höre...
Mich hat nie wieder ein Stück Musik so bewegt!
 
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Speak & Spell fand ich sofort gut und heute eher mäßig, da faktisch alle Alben danach besser sind. Ich bitte dies aber nur als persönliches Empfinden zu bewerten, für mich ist das musikalisch so:
jcge ist einfach zu sehr übergehört, um irgendwas auf der CTA zu überfliegen.

Das aber nur meine persönliche Sicht, ich finde die Idee des Threads nämlich gut, weil es auch sehr gut zeigt, dass wir eben Dinge verkennen können und ich bin sicher, dass ich das ebenfalls tat, eher bei Bands die keine oder wenige Synths einsetzen, weil ich diesbezüglich radikal war und keinen Bock drauf hatte. Es erschien mir alles als total anachronistisch, überhaupt jetzt nicht struktuell und musikalisch und eben klanglich total neue Sachen zu machen. Auch wenn es simpel sei, so habe ich jedes Stück mehr beklatscht was das tat als ansich handwerklich gute Musik. Man wird älter und lässt das dann auch heran - und manche Attitüden mochte ich halt nicht aus der Rockecke und wo das alles her kam und div. Sockel musste gerüttelt werden.

So gesehen habe ich das nur so sehr geliebt, dass ich für das andere weniger Ohr hatte.

Aber manches verändert sich - es gibt vieles, was ich neu bewertet habe oder neu gehört und das ist großartig. Daher danke dafür! Mal ohne Nennung von anderen Acts, da damit ja sehr viele betroffen sind.
 
Ich glaube, dass es auch eine Frage der Zeit und der Hörerfahrung ist.

Wenn ich mir meine ersten LPs so ansehe: Glen Miller, Kiss, Uriah Heep, Bach, Nina Hagen. Dann kam mein erstes Live-Konzert: Kraan, die Wiederhören-Tour. Zufälligerweise bin ich dann auf Mezzoforte gestoßen; es folgte eine Zeit, in der ich neben meinem "Klassikern" fast nur Kraan und Mezzoforte gehört habe.
Erst im Lauf der Zeit kam die Öffnung gegenüber anderem. Vielleicht sind es die Erfahrungen "ach soooo hat Bartok das gemacht und soooo hat Rafferty das gemacht". Initialzündungen waren auch die Film-Bio von Glen Miller, das Interview von Zappa mit Synclavier und über Cage, Boulez, Meta, und dergleichen. Irgendwann stallt man fest, dass Ernst Mosch (genau, der von den Egerländern) ein herausragender Arrangeur gewesen ist, dass Avsenik streckenweise eine anregende Fusion zwischen Gitano-Swing und volkstümlicher Musik betreibt, und dass auch bei seinen eigenen Helden nicht immer alles Gold ist, was glänzt.
Ich möchte mich Moogulator anschließen: vielleicht muss die Protestphase "den Schrott höre ich grundsätzlich nicht, sondern nur..." erst vorbei sein, um offener gegenüber Dingen zu werden, die man nicht auf Anhieb mag, oder die nicht in das eigene "musikideologische Schema" passen.

Ich hatte ja oben schon Jackson genannt: für mich war er jahrelang Einfach-Pop auf Schlagerniveau, eine einzige PR-Veranstaltung Bohlenscher Couleur. Und damit für jemanden aus der FunkJazzrock-Ecke völlig unannehmbar. Bis mich dann beim Bier ein bekennender Schlagerfan darauf aufmerksam machte, wo in welchen Jackson-Tracks seiner Ansicht nach jede Menge FunkJazz drin wäre. Er hat Recht gehabt, und das ist mir heute noch richtig peinlich. Scheiß Schubladen!

Geht es Euch eigentlich auch so: oftmals kriecht eine neuer Track schnell ins Ohr, und man ist begeistert. Je öfter man den Track hört, um so mehr verblasst er, und wird irgendwann uninteressant. Dann gibt es Tracks, die mag man eigentlich überhaupt nicht, hört dann aber doch nochmal rein, und nochmal, und auf einmal werden sie interessant und bleiben es jahrzehntelang.
Und dann gibt es Tracks, die hat man von Anbeginn an gemocht, und sie machen auch nach 20 Jahren noch Spaß, ohne langweilig zu werden. Das sind dann die echten Perlen.
 
Vielen Dank an euch alle für die vielen und vielschichtigen Antworten. Ich finde es sehr schön die Denke von dem ein oder anderen Forumsmitglied mal kennenzulernen.
Toll zu lesen, wie ihr „musikalisch sozialisiert“ wurdet. Doofer Terminus, ich weiß. Trotzdem: Danke für die zahlreichen Antworten. :lol:
 
Ging mir mal so mit Autechre. Ein Kumpel hatte mir das Exai Album gezeigt, gefiel mir gar nicht.
Die Jahre davor hatte ich hauptsächlich Goa, Psytrance u.Ä. und Skinny Puppy, Throbbing Gristle, Cabaret Voltaire gehört, zur Entspannung Pink Floyd, Jefferson Airplane, Frank Zappa, Spirogyra und sowas.

Exai klang für mich wirklich schrecklich.
Wir gehen in den Baumarkt, kaufen Geräte und Dinge, die schrecklich klingen und dann werfen wir sie auf einen Haufen^^
Mittlerweile ist es eins meiner Lieblingsalben und ich wundere mich immer noch ein bisschen, wie ich Autechre all die Jahre übersehen bzw. überhören konnte. I ch hatte es sogar mal beim Zahnarzt dabei. Hat wirklich wunderbar den Bohrer übertönt ;-)


Ich merke gerade, das passt nicht wirklich zum Zeitrahmen "Jugend", da war ich schon Anfang 20. Sorry.
 
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Geht es Euch eigentlich auch so: oftmals kriecht eine neuer Track schnell ins Ohr, und man ist begeistert. Je öfter man den Track hört, um so mehr verblasst er, und wird irgendwann uninteressant. Dann gibt es Tracks, die mag man eigentlich überhaupt nicht, hört dann aber doch nochmal rein, und nochmal, und auf einmal werden sie interessant und bleiben es jahrzehntelang.
Und dann gibt es Tracks, die hat man von Anbeginn an gemocht, und sie machen auch nach 20 Jahren noch Spaß, ohne langweilig zu werden. Das sind dann die echten Perlen.
Jo, Das ging ja auch definitiv mit mehreren Sachen so.
Zum Beispiel das Stück „Heathrow“ von Level 42, Funk und Fusion fand ich mal so richtig Scheiße und meine Schwester hatte die erste Level 42 Schallplatte zu Hause rumliegen. Sie hat die dann Auch nie gespielt und ich hab die dann aufgelegt und gehört und fand es immer noch nicht gut, aber wie von Geisterhand getrieben habe ich die Platte immer wieder angemacht und irgendwann fand ich das Stück richtig geil und nun circa 35 Jahre später habe ich das Ding immer noch im Kopf und ist für mich der Inbegriff von guten Bass spielen. Oder Metallica, fand ich am Anfang auch nicht gut hat mich überhaupt nicht interessiert bist ein Kumpel das erste Album Kill ‚Em All im Auto liegen hatte und in Mangel einer anderen Kassette Wochen lang diese Platte rauf und runtergebuddelt hat. Irgendwann fand ich sie richtig geil und hat bei mir eine neue Metalphase eingeleitet. Besonders herausstechen und die absolute Perle ist für mich das Stück „the four horsemen“ und ist für mich immer noch die absolute Blaupause eines sehr gut arrangierten Metallica Songs und mein Lieblingssong.

Im Gegensatz dazu war ein absoluter Blender das Stück „Temple of love“ von 1983 von den Sisters of Mercy, fand ich am Anfang Hammer aber bereits nach kürzester Zeit absolut unhörbar oder Shakin Stevens.
 
Mitte der 80er war ich erstmal ein totaler Modern-Talking-Fan, bis es um die ruhig wurde. Nebenher interessierte ich mich für Jazz, was für mich aber nicht mehr war als (halb)weißer Big-Band-Swing. Mein Tellerrand ging kaum über Glenn Miller hinaus.

Ende der 80er konnte ich auf einmal praktisch nichts mehr leiden, was irgendwie aktuell war. Auf der Suche nach instrumentaler Synthesizermusik, die ich aus nachvollziehbaren Gründen nicht namentlich kannte, stieß ich über Starink Anfang der 90er auf Jarre und wurde sofort ein Fan, was ich heute noch bin. Gleichzeitig entwickelte ich aber eine Abneigung auf alles, was als "ja viel besser als Jarre" bezeichnet wurde, sei es Kraftwerk, sei es die Berliner Schule (jeweils, weil Jarres Musik von der Art her nicht elektronisch genug sei), sei es Pink Floyd (weil die Floydians nicht wußten und/oder nicht akzeptieren wollten, daß Jarre die größeren und geileren Konzerte spielte). Vangelis war als Nebenbaustelle erlaubt.

Einen Zugang zu Pink Floyd fand ich erst Anfang der Nuller, zu Kraftwerk erst vor ein paar Jahren nach Lektüre von Electri_City.

Meine zweitgrößte Fehleinschätzung: Michael Jackson.
Bis vor ca. 20 Jahren fand ich sie beide furchtbar, heute denke ich anders.
Ging mir letztlich ähnlich, nachdem ich ca. 2007 zum Funk gekommen war.
 
ich habe mir den Thread nochmal durchgelesen und finde es faszinierend, wie kreuz und quer unsere Hörgeschichten laufen können: Jazzer kommen zum Schlager, Schlagerfans zum Metal, Metaller zu Floyd. Bunt hin und her in alle Richtungen. Dieser Thread macht richtig Spaß, danke für die teils sehr offenen Bekenntnisse :).

Vielleicht gibt es da eine Grundlinie: man wird von einem Stil angesprochen, fühlt sich da wohl, sicher und zuhause, und blendet die "unbequemen" Sachen aus. Irgendwann wird mir "mein Stil" dann doch etwas fad, oder Menschen im Umfeld hören etwas ganz anderes, man muss sich die doofe LP der Freundin dann doch öfter mal anhören, und auf einmal ist es garnicht mal so schlecht.

Und es scheint mir, dass wir lange in unseren Schubladen hängen bleiben. Zitat Doctor Jones: "(…) Nebenher interessierte ich mich für Jazz, was für mich aber nicht mehr war als (halb)weißer Big-Band-Swing. Mein Tellerrand ging kaum über Glenn Miller hinaus." - das ging mir umgekehrt ähnlich: als Vertreter des "wahren Jazz" - was auch immer das sein mochte - würde weißer Swing überhaupt nicht gehen. Ich habe den weißen Swing aber gern gemocht, was also tun? Nach einigen solcher dogmatischer Bauchschmerzen hat es für mich nur die Lösung gegeben, Dogmata einfach über Bord zu werden und das zu hören, was ich gut finde. Das Leben kann so einfach sein. :)
In der Schule waren für die Fans von Deep Purple, Uriah Heep, Kiss und Co natürlich die Bands, welche die Mädchen hörten (Rubettes, Bay City Rollers und so) völlig daneben. Wenn man aus diesen Schubladen erstmal rausgekommen ist, kann man sich auch grinsend "Tiger Feet" von Mud anhören, ohne sofort vom Blitz der reinen Wahrheit zu Asche zerbröselt und dann in den Shaker von Iris Camaa gefüllt zu werden.
 
ich habe mir den Thread nochmal durchgelesen und finde es faszinierend, wie kreuz und quer unsere Hörgeschichten laufen können: Jazzer kommen zum Schlager, Schlagerfans zum Metal, Metaller zu Floyd. Bunt hin und her in alle Richtungen. Dieser Thread macht richtig Spaß, danke für die teils sehr offenen Bekenntnisse :).

Vielleicht gibt es da eine Grundlinie: man wird von einem Stil angesprochen, fühlt sich da wohl, sicher und zuhause, und blendet die "unbequemen" Sachen aus. Irgendwann wird mir "mein Stil" dann doch etwas fad, oder Menschen im Umfeld hören etwas ganz anderes, man muss sich die doofe LP der Freundin dann doch öfter mal anhören, und auf einmal ist es garnicht mal so schlecht.
Hmm...Da muss ich jetzt an meinen Gitarrenlehrer denken, der mit mir damals nach 1-2 Jahren Unterricht mit Metal anfing.
Mit der Rammstein Kassette, die er mir mitgab konnte ich eigentlich gar nichts anfangen (außer meine Mutter erschrecken^^). Da war ich glaub 10.
Mit Metallica konnte ich schon mehr anfangen und so hörte ich die nächsten Jahre auch hauptsächlich Metallica und hatte irgendwann auch alle Alben.

Als es dann mit 14 in Richtung Blues und Jazz gehen sollte und ich viel improvisieren sollte, hatte ich dann bald keinen Bock mehr auf E-Gitarre^^

Einige Jahre später wurde ich durch einen Kumpel wieder mit Blues und Jazz konfrontiert. Er übte jeden Tag viele Stunden Trompete, spielte mit seinem Vater und seiner Mutter manchmal Konzerte.
Ich hörte seinen Jazzplatten zwar zu, konnte aber nur selten was besonderes findes.

Später dann gingen wir oft in den Jazzkeller in Frankfurt und in andere Blues/Jazz Clubs. Eigentlich jedes Wochenende oder jedes zweite Wochenende.
Da machte mir Jazz schon richtig Spass^^

Irgendwie war das ein bisschen wie mit den Beatles Schallplatten, die meine Eltern manchmal hörten als ich so im Grundschulalter war.
Ich konnte nichts Tolles daran finden.

Natürlich bin ich heute quasi Beatles Fan^^

*edit Satzbau
 
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Ich konnte damals mit Alien Sex Fiend nichts so wirklich anfangen. War mehr so der The Clash, The Exploited, Dead Kennedys Fan (war so die Zeit was man so auf dem Schulhof mitbekommen hatte.) Fand die dann, nach dem ich selbst mal eine Scheibe von denen gekauft habe, also eher ewig später, bzw. länger Musik von den hörte doch ganz gut.
 
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Fand als Kind so mit 9 Jahren Iron Maiden toll.. Meine Patentante wollte mir dann eine Kasette besorgen, aber fand das Cover so grauenhaft dass sie sich von dem Verkäufer „Europe“ aufschwatzen hat lassen.. Ein paar Tage später war ich dann das erste mal in einem Plattengeschäft und habe mir meine erste Iron Maiden Schallplatte gekauft , dazu im Keller aus ein paar Schrauben , Holz und Nylonschnur eine Egitarre zum Headbangen gebastelt - ohne zu wissen was Luftgitarre ist ! Erst durch den Freund meiner großen Schwester, kam ich zu neuen Bands , Jethro Tull, Direstraits usw .. Mit der Jugend ging’s dann weiter mit Punk und Hardcore , zufällig dann mit 18 auf Technopartys gestolpert, Goa entdeckt und erst spät Jazz, angefangen mit Passport, Kraan , eben Fusion usw ... mitlerweile durch einen Arbeitskollegen auch Klassik kennengelernt.. In der Anfangs Jazzphase hat mich auch der Drang nach Audiophiler Wiedergabe begleitet, was meinen Horizont erweitert hat, aber auf gute Aufnahmen doch wieder beschränkt ;-)
 
Gerade nach Metalheadz gesucht und hier gelandet. Leider ist das Label damals an mir vorbeigegangen.

Obwohl mir Haiyti schon 2013 nahegelegt wurde, hat es bis 2016 gedauert, dass ich sie gefeiert habe.

Auch mit Dub dauerte es lange und mit Reggae noch länger. Da hatten mich immer die Parties und das Gekiffe abgeschreckt. Über Wackies kam ich später doch noch zur Musik 🙂
 


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