kpt_maritim
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Hallo,
ich habe mich ja kürzlich, als ich einen kleinen, einfach zu bedienenden Synth suchte für das System 1 von Roland entschieden. Zufällig habe ich ein sehr günstiges Angebot für einen Minibrute SE gekommen. Das ist die Sonderedition mit einem Sequencer, silbernem Gehäuse und "Holzseitenteilen". Das Teil funzt auch prächtig und klingt ziemlich abgefahren. Allerdings war der Vorbesitzer Raucher und darum muss das Ding gereinigt werden. Bei der Gelegenheit habe ich mal einige Bilder gemacht:
Man sieht schon mal, dass die Drehgeber und Schalter nicht mit dem Gehäuse verschraubt sind. Manchmal wird in Reviews eine solche Verschraubung als Qualitätsmerkmal bzw. ihr fehlen als Mangel herausgestellt. das ist Blödsinn. Das Problem liegt woanders.
Wenn man die Potis verschraubt, dann wird jede Verwindung der Frontplatte z.B. durch Temperaturausdehnung usw. direkt auf die Leiterplatte und vor allem Lötstellen der Potis werden. Wenn man die Potis nicht verschraubt, wird jede mechanische Belastung der Potis durch die Bedienung auch auf die Leiterplatte wirken.
Wenn man dieses Problem wirklich angehen will. Müsste man die Potis an die Frontplatte schrauben, die Leiterplatte woanders hin und dann alles mit biegsamen Litzen verkabeln. Dann sind die Potis und die Leiterplatte mechanisch entkoppelt.
Von unten sieht man eine Stahlplatte. Die sechs dicken Schrauben halten die Tastatur. Das ist vorbildlich. Die Elektronik ist nämlich wie gesagt an der Blende oben verschraubt. Man kann kann also auf der Tastatur herumhampeln soviel man will, die restliche Elektronik wir dadurch mechanisch nicht belastet.
Schraubt man die Platte ab, dann fällt die Tastatur raus. Die Tastatur macht gut die Hälfte des Gewichts des Minibrutes aus! Sie sitzt selbst auf einer fetten Stahlplatte und die Tasten haben gewichte eingeklebt. Besser wird sie davon nicht. Sie hat keinen klaren Druckpunkt. Irgendwo auf dem halben Hubweg ohne irgendeine mechanische Rückmeldung geht das Gate auf. Die vielbeschimpfte Tastatur des System 1 ist besser, auch alle anderen Tastaturen, die ich je spielte.
Im Netz gibt es auch etliche Umbauten des Minibrute zum Expander.'Das ist auch gar nicht schwer, denn die ganze Elektronik setzt auf der oberen Frontplende, die übrigens ein fettes, stranggepresstes Aluprofil ist.
Die einzigen echten Potis sitzen am Pitch- und Modudlationsrad und ließen sich sogar recht einfach wechseln, wenn sie mal kratzen sollten. Was mir gar nicht gefällt ist, dass die Steckverbinder mit Heißkleber verglotter ... ähm ... gesichert sind. Das ist Mist.
Der zackige Streifen, der aus der Tastatur heraushängt ist der Sensor für den Aftertouch. Ich weiß nicht, ob es resistiv, oder kapazitiv funktioniert. Weiß das einer von euch? Wenn es resistiv ist, wäre hier eine schöne Stelle, um eine Modifikation des Gerätes zu basteln. Man könnte ihn dann auch mit einem Poti steuern.
leider reagiert der Auftertouch nicht gut. Er ist unter einem Filzstreifen vergklebt. Wenn man die Taste runterdrückt, wird erst der Filzstreifen komprimiert und es passiert nicht, dann irgendwann - und sehr plötzlich unter beachtlicher Biegung der weißen Tasten - setzt der Aftertouch ein. Man kann das zwar mit der Software etwas anders einstellen, aber wirklich gut wird es nicht.
.... soho, jetzt müsste das Gehäuse eingeweicht sein, damit ich den Nikotinsiff herausbekome.
Viele Grüße
Martin
ich habe mich ja kürzlich, als ich einen kleinen, einfach zu bedienenden Synth suchte für das System 1 von Roland entschieden. Zufällig habe ich ein sehr günstiges Angebot für einen Minibrute SE gekommen. Das ist die Sonderedition mit einem Sequencer, silbernem Gehäuse und "Holzseitenteilen". Das Teil funzt auch prächtig und klingt ziemlich abgefahren. Allerdings war der Vorbesitzer Raucher und darum muss das Ding gereinigt werden. Bei der Gelegenheit habe ich mal einige Bilder gemacht:
Man sieht schon mal, dass die Drehgeber und Schalter nicht mit dem Gehäuse verschraubt sind. Manchmal wird in Reviews eine solche Verschraubung als Qualitätsmerkmal bzw. ihr fehlen als Mangel herausgestellt. das ist Blödsinn. Das Problem liegt woanders.
Wenn man die Potis verschraubt, dann wird jede Verwindung der Frontplatte z.B. durch Temperaturausdehnung usw. direkt auf die Leiterplatte und vor allem Lötstellen der Potis werden. Wenn man die Potis nicht verschraubt, wird jede mechanische Belastung der Potis durch die Bedienung auch auf die Leiterplatte wirken.
Wenn man dieses Problem wirklich angehen will. Müsste man die Potis an die Frontplatte schrauben, die Leiterplatte woanders hin und dann alles mit biegsamen Litzen verkabeln. Dann sind die Potis und die Leiterplatte mechanisch entkoppelt.
Von unten sieht man eine Stahlplatte. Die sechs dicken Schrauben halten die Tastatur. Das ist vorbildlich. Die Elektronik ist nämlich wie gesagt an der Blende oben verschraubt. Man kann kann also auf der Tastatur herumhampeln soviel man will, die restliche Elektronik wir dadurch mechanisch nicht belastet.
Schraubt man die Platte ab, dann fällt die Tastatur raus. Die Tastatur macht gut die Hälfte des Gewichts des Minibrutes aus! Sie sitzt selbst auf einer fetten Stahlplatte und die Tasten haben gewichte eingeklebt. Besser wird sie davon nicht. Sie hat keinen klaren Druckpunkt. Irgendwo auf dem halben Hubweg ohne irgendeine mechanische Rückmeldung geht das Gate auf. Die vielbeschimpfte Tastatur des System 1 ist besser, auch alle anderen Tastaturen, die ich je spielte.
Im Netz gibt es auch etliche Umbauten des Minibrute zum Expander.'Das ist auch gar nicht schwer, denn die ganze Elektronik setzt auf der oberen Frontplende, die übrigens ein fettes, stranggepresstes Aluprofil ist.
Die einzigen echten Potis sitzen am Pitch- und Modudlationsrad und ließen sich sogar recht einfach wechseln, wenn sie mal kratzen sollten. Was mir gar nicht gefällt ist, dass die Steckverbinder mit Heißkleber verglotter ... ähm ... gesichert sind. Das ist Mist.
Der zackige Streifen, der aus der Tastatur heraushängt ist der Sensor für den Aftertouch. Ich weiß nicht, ob es resistiv, oder kapazitiv funktioniert. Weiß das einer von euch? Wenn es resistiv ist, wäre hier eine schöne Stelle, um eine Modifikation des Gerätes zu basteln. Man könnte ihn dann auch mit einem Poti steuern.
leider reagiert der Auftertouch nicht gut. Er ist unter einem Filzstreifen vergklebt. Wenn man die Taste runterdrückt, wird erst der Filzstreifen komprimiert und es passiert nicht, dann irgendwann - und sehr plötzlich unter beachtlicher Biegung der weißen Tasten - setzt der Aftertouch ein. Man kann das zwar mit der Software etwas anders einstellen, aber wirklich gut wird es nicht.
.... soho, jetzt müsste das Gehäuse eingeweicht sein, damit ich den Nikotinsiff herausbekome.
Viele Grüße
Martin
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