Jarre mimt - oder nicht?

Ich habe Jarre einige Male live gesehen und es gab in der Vergangenheit wirklich das ein- oder andere Konzert, wo nicht viel live gespielt wurde sondern vieles vom Band kam.
Seine letzte Tour beinhaltete einige wirklich gute Musiker und dort wurde auch alles live gespielt.
 
Zotterl schrieb:
Moogulator schrieb:
Alles falsche Töne. Das meiste spielen die Helfer.
Vielleicht bauen die die Fehler absichtlich ein, damit man den Eindruck hat, dass es live ist :mrgreen:

Zu diesem Entschluss bin ich auch mal gekommen.
Das zu beweisen ist aber auch egal. Für die meisten reicht die Show.
Die grössten Kritiker sind höchstwahrscheinlich selbst Musiker. Die schauen nämlich genauer hin.
Trotzdem: Jarre ist ein guter Musiker.

Ich bin kein Jarre, aber hatte Live auch geschummelt.
Da konnte ich mir sicher sein, dass wenig schief gehen kann.
Habe aber auch schon viele DJs gesehen, die da rumwerkeln und tun und machen und es ändert sich nichts bei der Musik.
Vielleicht sollte man alles nicht ganz so ernst nehmen. Selbst "verspieler" sind keine Tragödie.

Gruss
 
Ich habe das Video jetzt zum ersten mal gesehen. Das mit dem rumhampeln, live spielen oder nicht, echter Synth oder defekter, etc. wäre mir bei so einer Show völlig Wumpe.

Was ich jedoch wirklich mehr als peinlich finde ist sein, pardon - aber ich kann es nicht anders ausdrücken, "Baguettefresserlook". Was ist das denn? Eine Anbiederung an das lokale Publikum?
Ist er dann zum Ende des Konzert mit einem Baguette unter'm Arm und der Marseillaise auf den Lippen mit einem Fahrrad von der Bühne geradelt? Ich lach mich schlapp! :lollo:
Dann lieber falschspielen auf der Laserharfe. :?
 
Mr. Roboto schrieb:
"Baguettefresserlook[/i

Hatte eine andere Assoziation
ReneSpitz_Designkritik_110307_WDR3-Designklassiker_Gefaengniskleidung_01.jpg
 
Hier noch die passende Jarreuse für die Bühne - natürlich im Partnerlook:
Jail_Bird_Costume.jpg
 
Steril707 schrieb:
Ne, finde ich schon auch okay so, bei so einem Monsterkonzert ist schon viel schauspielern dabei.

Bei komplexen Elektronik-Kompositionen ist 100% live als Solist nur möglich wenn große Teile davon konsequent von der Konserve laufen oder per Sequenzer, also MIDI vorprogrammiert sind.
Selbst wenn mehrere Leute zusammenspielen wie z.B. Tangerine Dream sind aufwändigere Stücke nicht ohne "Tricks" möglich. Ich denke da z.B. an Effektsounds die einen hohen Wiedererkennungswert haben und die das Publikum möglichst gena so hören wollen, wie sie es von CD/Platte kennen. TD half sich da z.B. schon früh mit einem Mellotron und praktisch auf jeder Taste 2 Spezialeffekte und nur ein "originaler Mellotron-Sound". Ich habe aber auch schon Konzerte erlebt bei denen 100% vom Band kamen und der Solist noch nicht einmal gut geschauspielert hat. Wenn jemand beidhändig Akkorde auf einem Multimoog spielt, ist das schon mehr als dreist.
Schauspielern ist bei JEDEM Konzert eine ganz wichtige Sache, die Leute mögen vor allem, wenn etwas unvorhergesehenes passiert und Peter Gabriel z.B. mitsamt einem kleinen Hocker auf der Bühne umkippt aber den Unfall ganz professionell überspielt. Wow, das habe nur ich erlebt, freuen sich viele....... wissen aber nicht, das diese Szene genau einstudiert war und auf der gesamten Deutschland-Tournee so ablief :) Ohne Schauspielerei wäre ein Konzertbesuch ziemlich öde..... Es muss natürlich fair bleiben, das Publikum will einen erkennbaren Teil musikalischer Leistung sehen.

Mich würde interessieren, was nach solchen Halb- oder Fast-Vollplayback-Konzerten in den USA geschehen würde. Dort gab es ja schon öfter richtige Skandale wenn sowas aufflog und die Zuschauer klagten ihr Einrittsgeld zurück (mit Erfolg). Wird sowas irgendwie vorher angekündigt?
 
Physical Evidence schrieb:
Er ist am Ende dann auch beleidigt abgehauen und hat sich nur durch minutenlanges Gegröhle und Getrampel zu einer Zugabe herabgelassen.
Attitüde a´la: Na gut, hier habt ihr noch´n bischen was,ihr unwürdigen Schweine...

Wer macht das denn nicht? Ich hatte vor 10 jahren mal das "Vergnügen" eines Konzertbesuches, wo die Band dem Publikum freiwillig ne Zugabe androhte. Die folgenden "Buhs" und "Bahs" kommentierte der Frontmann dann mit: "Na ja, wir spielen das jetzt trotzdem." Sowas ist schlimm.

Auch sonst hatte ich vom Braunschweiger Jarre - Konzert nicht so einen negativen Eindruck. Fand ich besser als z.Bsp. Berlin vor 15 Jahren.
 
Großvater sorgt sich um seinen Enkel, der inzwischen 18 ist, aber nie das Haus verlässt weil er ständig vor dem PC rumsitzt.
Eines Tages spricht ihn der Großvater an:
"Weißt du, was ich in deinem Alter getan habe?"
"Ne was denn?"
"Wir sind nach Paris ins Moulin Rouge gefahren, haben gefressen, gesoffen, haben den Weibern an den Titten rumgespielt, haben dem Barmann an die Theke gepisst und sind ohne zu zahlen gegangen."

Dem Enkel scheint diese Vorstellung zu gefallen, nicht nur das, nein sie lässt ihn nicht mehr los, also entscheidet er sich das selbe zu tun.

Inzwischen sind 2 Wochen vergangen und der Großvater kommt wieder zu Besuch. Da sieht er seinen Enkel komplett eingegipst und nur noch mit der Hälfte seiner Zähne.
"Mein Gott was ist mit dir passiert?"

"Tja Großvater. Wir sind nach Paris ins Moulin Rouge gefahren, haben gefressen, gesoffen, den Weibern an den Titten rumgespielt, haben dem Barmann an die Theke gepisst und wollten ohne zu zahlen gehen. Da haben sie uns voll vertrimmt."

Fragt der Großvater: "Mit wem wart ihr denn da?"
"Mit der TUI!"
"Hmh, ja", brummt der Großvater, "das war der Fehler!"
"Warum, mit wem warst du denn da?"

"Mit der Wehrmacht"!!!
 
Ich wundere mich immer, dass man Jarre anscheinend entweder supertoll oder total bescheuert finden muss. Wieso nicht einfach mal realistisch akzeptieren, was er kann und was er nicht kann? Bzw. was er macht und nicht macht.

Mir hat Oxygene in Frankfurt gut gefallen. War ein schöner nostalgischer Abend mit originalen Analog-Sounds und tollem Bühnenbild. Mehr habe ich auch nicht erwartet.
Und ich habe die technischen Hänger, Verspieler und verstimmten Instrumente ehrlich gesagt lieber als Perfektion aus der Konserve, kann ich mir ja gleich die Platte zu Haus anhören.
Die früheren Mega-Shows von Jarre waren ja tatsächlich größtenteils Playback, wie hätte es auch sonst technisch gehen sollen. Da wäre ich auch nicht hingegangen.
 
Physical Evidence schrieb:
Was ich Dich seit längerem schon mal fragen wollte:
...hast Du eigentlich die Plastikputzfrau aus Deiner damaligen Kanzlei mit nach Hause genommen?
Die Dame war aus Stoff. Da ich zu Hause selber (nackt) putze, habe ich sie in den Räumlichkeiten gelassen.
 
Meine erste Berührung mit JMJ hatte ich mit der Huston-Concert-Platte. Die habe ich hoch und runter gehört. Danach kam nichts mehr, was mich derart bewegt hat. Irgendwie war seine Zeit da quasi vorbei. 2010 habe ich ihn in Frankfurt, Alte Oper, live erlebt. Das war ein tolles Konzert, Jarre hat live gespielt. Die hatten sogar einen großen Spiegel von oben im 45-Grad-Winkel herabgelassen, sodass man als Zuschauer und -hörer das erleben konnte. Wenn man bedenkt, dass Jarre rund 80 Mio. Platten verkauft und Mega-Konzerte gespielt hat, dann ist das heute schon etwas ganz besonderes, ihn so nah zu erleben. Ich fand ihn sympathisch, von jugendlicher Ausstrahlung und voll motiviert. Er hat's nicht nötig, betreibt trotzdem einen riesigen Aufwand und macht einen geilen Job. Abgesehen davon: Wo wird denn heute in der Elektronischen Musik noch vollständig live gespielt?
 
Stadler schrieb:
Abgesehen davon: Wo wird denn heute in der Elektronischen Musik noch vollständig live gespielt?

Da gibt's einiges. Sind wohl keine so bekannten Leute.
Thomas Lehn wurde ja hier bereits genannt, nur mal als Beispiel.

Es wird aber davon abgesehen eher umgekehrt ein Schuh daraus: Du kannst heute elektronisch viel mehr live machen als in den 70er oder 80er Jahren, nicht weniger.
 
Also ich habe hier glaube ich 12 Jarre Live Konzerte auf Video und jede menge kleine Filme und einige Fernsehmitschnitte.
Meine Favoriten sind das AERO Konzert in Dänemark und Jarre 3D Oxygene auf DVD wo er auch seine ganzen Synths vorstellt.
Von seinen CD's habe ich fast alle und die gefallen mir auch. Seine Live Konzerte mochte ich (ausser das AERO) jedoch nicht.
Mag vielleicht daran liegen, dass jedes Land seine eigene Mentalität hat. z.B. Tim Blake spielt auch sehr gut Synthesizer,
aber ich mag es nicht wenn man den Synth wie eine E-Gitarre rockt. Deshalb ist ja die Musik noch nicht schlecht, nur die
Art der Show kommt bei dem einen oder anderen nicht an. Sieh mal in Amerika oder Afrika usw. wie es da in den Kirchen abgeht.
Wir liegen reuevoll auf Knien während dort Heiterkeit herrscht.

Lobet den Herrn...

Gruss
 
Sudden schrieb:
[...] Tim Blake spielt auch sehr gut Synthesizer [...]

"Spielen" trifft´s bei Tim am ehesten. Und ich habe ihn live erleben dürfen, wo seine gesamte Technik auf der Bühne versagte; der Mann hat das Konzert am Flügel zuendegespielt. Das fanden nicht alle toll, hatte aber wahre Größe.

Wobei ich Tim Blake und Jarre keineswegs in einen Topf werfen würde, bloß, weil es Tim nach Frankreich verschlagen hat.

Stephen
 
ppg360 schrieb:
Sudden schrieb:
[...] Tim Blake spielt auch sehr gut Synthesizer [...]

"Spielen" trifft´s bei Tim am ehesten. Und ich habe ihn live erleben dürfen, wo seine gesamte Technik auf der Bühne versagte; der Mann hat das Konzert am Flügel zuendegespielt. Das fanden nicht alle toll, hatte aber wahre Größe.

Wobei ich Tim Blake und Jarre keineswegs in einen Topf werfen würde, bloß, weil es Tim nach Frankreich verschlagen hat.

Stephen

+1 :supi:
 
Ich habe auch noch fast 100 Jarre MIDI-Files.
Ich schaue mir jetzte gerade OXYGENE 3D - Live in your living Room an.
Wenn er sich auf seine Synths konzentrieren muss, dann hat kann er auch keine Show machen, wie es Live zu sehen ist.

Gruss
 
Ich kann mir nicht helfen, aber für mich sieht "Live in your living room" an manchen Stellen nicht wirklich live aus. Beim Moog-Liberation-Solo (um die 46te Minute) stimmen Musik und Bild (Fingerbewegungen) nicht immer überein, desgleichen beim Theremin-Spiel um die 25te Minute.
 
serge schrieb:
Ich kann mir nicht helfen, aber für mich sieht "Live in your living room" an manchen Stellen nicht wirklich live aus. Beim Moog-Liberation-Solo (um die 46te Minute) stimmen Musik und Bild (Fingerbewegungen) nicht immer überein, desgleichen beim Theremin-Spiel um die 25te Minute.

Es gibt ja noch mehr auffällige Stellen.
Ab und zu spielen die zusammen nicht ganz synchron. An einigen stellen lahmt der Jarre etwas.
Das macht die Sache umso spannender.
 


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