Kaufberatung Midi-Sequencer

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gilbert

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Grüß Euch,
darf ich Eure kompetenten Ratschläge erfragen bei folgendem Problem. Ich such ein einfach zu kapierendes und übersichtliches Midi-Sequenzerzentrum für meine Hardware Synthies, vorzüglich für live. Keine Laptop-Lösung. Idealerweise sollte während er läuft, das direkte Einspielen von Sequenzen dann quantisiert aufgenommen werden (Midi nicht Audio) und sofort dann an den Synthie zurück gesendet werden. Das übersichtlich auf mindestens 6 Spuren und mit frei wählbaren Taktlängen. Das Midi-Controlling weiterer Parameter am Synthie ist mir nicht wichtig, das möchte ich während des Abspielens direkt am Synthie machen. Wichtig ist mir ein idiotensicheres Interface ohne viele Zusatzfunktionen, dabei sichere Stabilität. Schön wäre es die einzelnen Steps dann an und aus schalten zu können und eine einfach zugängliche, übersichtliche Mutefunktion. Außerdem wären unterschiedliche Scenes schön, die man einfach aktivieren und deaktivieren kann.
Ich habe mich bei den üblichen Verdächtigen eingelesen, werde aber nicht wirklich schlau. Cirklon kann es wahrscheinlich sieht für mich aber kompliziert aus. MPC live könnte gehen, aber wahrscheinlich auch nicht selbsterklärend. Toraiz ist auf vier Takte beschränkt. Oder Ipad-Lösungen wie Olympia Noise Patterning (wunderschöne grafische Lösung) oder Modstep. Aber klappt da auch Midi-in und sind die stabil?

Könntet Ihr mir möglichst aus eigener Erfahrung einen Tipp geben, mit welcher Lösung ich meinen Vorstellungen am nähsten komme?
Tausend Dank
Gunter
 
Ich halte ein iPad mit Modstep für eine gute Lösung. Dafür reicht auch das Standard-iPad (also kein Pro) oder ein gebrauchtes Air 2. Läuft absolut stabil.
 
Ich halte ein iPad mit Modstep für eine gute Lösung. Dafür reicht auch das Standard-iPad (also kein Pro) oder ein gebrauchtes Air 2. Läuft absolut stabil.
Kann man bei Modstep die MIDI Sequenz auch direkt mit dem Hardwaresynth einspielen? Und läuft die Sequenz dann sofort mit Quantisierung weiter?
 
Vielen Dank schonmal.
zu Modstep: welches iPad dock verwendest Du? Wenn ich beispielweise das Midi-Out von 4 Synthies über einen Midemerger auf das eine Midi-In des Docks leite, dann müsse ich doch von jeder der Synthietastaturen die Spur des eingestellten Midikanals aufnehmen können? Also dann müßte ich eine Spur des Prophet 6 direkt vom Prophet 6 einspielen können, die Midispur vom sub37 dann von der Sub37 Tatstatur und so weiter. Das müßte doch gehen?
Ähnliches dann ja auch mit dem Polyend, der auch 1 Midi-in hat. Hab gerade den Bericht auf Bonedo gelesen, das sieht schon vielversprechend aus. Weißt du, ob die 32 Steps dann fest einer 1/8-Achtelnote zugeordnet sind oder ob man das auch pro Spur anders einstellen kann, so daß man beispielsweise bei langen Bassnoten auch 4 Takte aufnehmen kann?
 
Ich hab den Polyend leider nicht aber wie du es möchtest mit dem merger würde mich wundern wenn es nicht ginge. Und die unterschiedlich langen Noten ebenfalls.
Konnte leider keine Anleitung finden. Vielleicht findest du ja eine. Da sollte sowas drin stehen.
 
Vielen Dank schonmal.
zu Modstep: welches iPad dock verwendest Du? Wenn ich beispielweise das Midi-Out von 4 Synthies über einen Midemerger auf das eine Midi-In des Docks leite, dann müsse ich doch von jeder der Synthietastaturen die Spur des eingestellten Midikanals aufnehmen können? Also dann müßte ich eine Spur des Prophet 6 direkt vom Prophet 6 einspielen können, die Midispur vom sub37 dann von der Sub37 Tatstatur und so weiter. Das müßte doch gehen?

Warum willst du denn die Tastaturen von 4 Synthies benutzen und nimmst nicht einen davon als Mastertastatur? Modstep funktioniert da wie jeder Software-Sequencer: auf der Spur, die scharfgestellt ist ("Arm") wird aufgenommen, unabhängig vom eingestellten Midi-Kanal des Keyboards, das am Midi-In hängt. Ich benutze kein Dock, sondern ein simples Emu Xtab 1x1 USB-Interface. Es geht aber auch mit jedem anderen x-beliebigen Class compliant Interface, und über einen USB-Hub kannst du auch mehrere Interfaces mit dem iPad und Modstep verwalten. Oder z.B. einen Yamaha Reface über USB mit einbinden.
 
Das ist eine gute Frage. Das habe ich mich nämlich selbst auch gefragt. Die Antwort geht fast ins Philosophische. Ich habe früher semiprofessionell Musik gemacht. Familie und Beruf lassen das aber kaum noch zu. Ich mache heute Musik um einen kreativen und inspirierenden Ausgleich zu haben (nicht das ich Familie nicht liebe und Beruf nicht gerne mache ... ihr wisst was ich meine). Dementsprechend ist mir Ästhetik, Haptik und Klang immer wichtiger geworden. Das hat mich völlig weg vom Laptop, welches mich zu sehr an den Beruf erinnert, geführt. Und hin zu schönen wertigen Hardwaresynths. Die stehen in einem schalldichten schönen Kelleraum, neben einer Philicorda und 50ger Jahre Sessel und auf Persern. Ein Freund macht dazu die Drums und Samples. Es ist einfach eine Freude, diese tollen Instrumente in den Händen zu haben und ich bilde mir ein, dass beim Klanggestalten während des Spielens der Unterschied analog zu digital klar hervortritt. Vielleicht ist es aber auch Einbildung, weil die Prophets und Moogs so schöne Holzseitenteile haben ;-) vielleicht sind es auch meine alten Gehirnwindungen, die einfach ein Instrument spielen wollen und kein System (gleichwohl ich mit Atari und Notator angefangen habe). Deshalb ist es mir wichtig einen Part des Synthies auch auf dem Synthie einzuspielen. Ich träume von einem Bühnensetup, in dem die schönen Synthies jeder für sich Platz hat, man zwischen Ihnen wandelt und dabei Sequenzen einspielt und Klangparameter variiert. Und im Hintergrund über den Beamer dann eine tolle Grafik dazu läuft wie es die Patterning App bietet. Mit Sofa und Stehlampe und so.... Vielleicht sollte ich aber auch mal zum Psychiater
 
Verstehe :)
Natürlich kannst du die 4 Synths über einen Merger an 1 Midi-In hängen. Du musst dann aber - man möge mich korrigieren, wenn ich falsch liege - immer noch an der App denjenigen Kanal (aka Synth) scharfstellen, den du aufnehmen möchtest. Um diesen "Klick" kommst du bei dieser Lösung nicht rum.
 
Ich habe nun einige Videos zu Modstep angeschaut. Das wirkt so als könnte man das Programm relativ einfach verstehen. Auch Midi-in und Midi-out schön übersichtlich dargestellt pro Spur. Ein iPad steht eh auf der Liste. Olympia Noise Patterning scheint kein Midi-in zu haben, oder irre ich mich da? Den Polyend würde ich gerne mal in Aktion sehen, aber da werde ich wohl lange suchen müssen, bis ich da jemanden finde. Die neue MPC live werde ich auch definitiv anschauen, wobei die viele Dinge kann, die ich so nicht brauchen werde. Der Toraiz erscheint mir sehr übersichtlich, aber 4 Takte sind zu wenig.
 
Ich kann dir den Squarp Pyramid empfehlen, der von der Bedienung recht gut verständlich ist, eine gute live loop Funktion aufweist, besonders auch für Polyphone Sequenzen, quantizierung ist dabei nur einer von vielen Midi Effekten. Das Display ist gut auflösend, die Encoder sind zuweisbar. Insgesamt hat das Ding 64 Trackspuren, wobei nur 32 über die beiden Midi Ausgänge gleichzeitig nutzbar sind, aber ich glaube das reicht aus. Angenehm gut finde ich dabei, das man eine Pianoroll hat, was das editieren gut übersichtlich macht.
 
monomachine wenn du mich fragst. kannste mindestens 12 geräte mit ansteuern. zu quantisieren gibs da nichts, passiert automatisch da step sequenzer. ne MPC 2000 XL ist aber auch ne geile sache
 
Zuletzt bearbeitet:
Hi
nach einigem Tummeln in blogs und auf youtube bin ich nicht viel schlauer. Verstanden habe ich, dass es mehrere Sequenzerlösungen gibt, die es ermöglichen über eine Mastertastatur verschiedene Hardwaresynths anzusteuern, um live Midiloops aufzunehmen. Mehr oder weniger intuitiv. Und speziell wenn es einmal einen Keystep Pro von Arturia geben sollte, wäre diese Lösung sehr interessant für mich.
Aber welcher Midisequencer erlaubt das Einspielen auch auf der jeweiligen Synthtastatur. Meine Hoffnung ruht auf iPad und Modstep zusammen mit iconnectmidi 4plus . Nur habe ich ein solches setting nirgends sehen oder darüber lesen können. Eine Anfrage an modstep wurde leider bisher nicht beantwortet. Mit Ableton ginge dies wahrscheinlich sicher, aber ich suche eine Lösung ohne Laptop. Ich dachte zunächst, dies ginge auch mit der neuen MPC live, aber dies scheint noch nicht wirklich intuitiv zu klappen. Das angekündigte Teil namens Xirid sieht vielversprechend aus, aber das wird sicher dauern, bis es das zu kaufen ist. Arbeitet jemand von Euch mit so einem Setup ohne Laptop? Und wie funktioniert dies?
Nochmals danke für sachdienliche Hinweise und ... einen guten Rutsch
wünscht Gunter
 
Aber welcher Midisequencer erlaubt das Einspielen auch auf der jeweiligen Synthtastatur.


Ich würde sagen: Einer, der genug MIDI-Inputs für deine Synth-Tastaturen hat!
Sequentix Circlon kommt mir z.B. in den Sinn ...der hat gleich fünf MIDI Ins & Outs.


image_33190.jpg



(:
 
Vielen Dank!
Cirklon, das sind natürlich Midi-Anschlüsse satt. Ich habe bisher jedoch auf deren Homepage und in den Foren keine klaren Beschreibungen finden können, ob man über Cirklon direkt live und quantisiert die Midiloops über die verschiedenen Synthietastaturen einspielen kann. Auch in dem Video oben habe ich dies nicht erkennen können. Wißt Ihr, ob das einfach und intuitiv geht (kleine Lernkurve gibt's immer)? Bin da auch nicht in der sehr umfangreichen Beschreibung auf Amazona fündig geworden.
 
Ich würde eine alte MPC nehmen, also alles von 2500 abwärts: 1000, 2000XL, 3000, .... Z.B. die MPC1000 (mit JJ OS) wird nicht ohne guten Grund immer teurer und ist eine sehr gute, vielseitige und mobile MIDI-Sequenzer-Lösung, die wesentlich leistungsfähiger ist als die aktuelle Live.
 
Ich werfe mal den Octatrack in den Raum. Bei leichter/schwieriger Bedienung scheiden sich zwar die Geister aber in deinem Fall geht es ja nur darum einmal die MIDI-Einstellungen für ein Projekt vorzunehmen. Dann wählst du dem jeweiligen Track bzw. MIDI-Kanal aus und kannst dann live die Noten aufnehmen und transponieren oder was auch immer.
Also die Einstellungen die du brauchst sollten dort nicht so kompliziert sein.
 
über Cirklon direkt live und quantisiert die Midiloops über die verschiedenen Synthietastaturen einspielen kann.
Cirklon User Manual - MIDI configuration
Cirklon User Manual - CVIO and Drum Trig Configuration
Cirklon User Manual - Pattern Record
Cirklon User Manual - Sculpting and Randomisation
(Aus veraltetem Manual == OS-Version.)

Frei zuweisbar. Genauso sind alle I/O von MIDI, USB, (bald vollständig, das OS ist in Entwicklung) CV, DIN und D-Mux (Drum trigger module) frei und individuell konfigurierbar.
Im laufenden Betrieb, also du musst nicht für irgendwas den Sequenzer stoppen.

Hier ist technische Auflistung was bisher geht:
http://wiki.sequentix.com//index.php?title=Revision_history
http://files.sequentix.com/cirkos-revision-history-from-v1.08.txt
 
Zuletzt bearbeitet:
Digitakt, gerade muten ist super.
Aber auch nur 4 Takte, was man jedoch mit "step probability" problemlos wieder wett macht.
Nen 8stimmigen Sampler mit guten Filtern kriegste noch oben drauf.

Preis ist gegenüber den anderen Hardwaresequenzern auch eher attraktiv.
 
Modstep in Verbindung mit einem iPad halte ich immer noch für eine der besseren Lösungen für dich.
Viele der hier vorgeschlagenen Lösungen halte ich in deinem Fall für absolut nicht zielführend. Das schlimmste Beispiel dafür dürfte wohl der Cirklon Sequenzer sein. Einer der besten und mächtigsten Hardwaresequenzer auf dem Markt. Leider fällt er, genau wie der Elektron Octatrack, in die Kategorie "unbedienbar". Wenn du da eine Woche nichts mit gemacht hast stehst du dann wieder vor dem Gerät wie der Ochs vorm Berg. Kann man für deinen Anwendungsfall sicherlich komplett vergessen.

Was hier noch nicht genannt wurde, aber eventuell eine gute Lösung für Dich darstellt, ist die Engine von Social Entropy. Das Gerät kannst du Dir ja eventuell einmal näher anschauen. So ein rumgehampel mit iPad, Kabeln, Adaptern, Interface etc., macht nämlich auf Dauer auch nicht so wirklich viel Spaß.
 
In diesem Falle muss ich leider einmal sagen dass das hier nun wirklich keine Ansichtssache ist.
Wer regelmäßig, sprich alle 2 bis 3 Tage damit arbeitet, der kann wirklich viel Spaß damit haben und eine Menge machen.
Wer das Gerät allerdings nur mal alle zwei oder drei Wochen bedient, der wird daran verzweifeln. Und das dürfte nun wirklich bei so ziemlich jeden der Fall sein.
Das Gerät ist dann deshalb unbedienbar, weil es so unglaublich viele Möglichkeiten bietet, welche nach und nach in das OS gepackt wurden. Leider lässt sich die Anzahl der Bedienelemente nicht ebenfalls mal eben per Software ebenfalls updaten. :P

Wie gesagt, der Octatrack fällt leider in die gleiche Kategorie.
 
Das Gerät ist dann deshalb unbedienbar, weil es so unglaublich viele Möglichkeiten bietet, welche nach und nach in das OS gepackt wurden. Leider lässt sich die Anzahl der Bedienelemente nicht ebenfalls mal eben per Software ebenfalls updaten.
~Ja, ist schon komplex was - wie geschrieben - Vor und Nachteile hat.
Wobei ich, der ihn auch nicht täglich nutzt, mit 92% der Bedienelemente intuitiv ~arbeiten (blödes Wort, eher spielen) kann. Für gewisse (seltene/neue Funktionen) Anwendungsszenarien muss man aber mal in das Manual oder Forum etc. schauen, ja.

Ob das für @gilbert ein Sequenzer ist der für ihn und seinen Zweck sinnvoll ist muss er abwägen.
Es gibt, zum Glück, einige zur Auswahl. Nur einer von vielen. ... :peace:
 
Schau dir mal ein paar Videos zum Squarp Pyramid an, der kann mindestens alles was du möchtest und ist wohl absolut live tauglich. Mindestens 64 Spuren, Polyphone, Realtime Recording,... Einzig, er hat nur ein Midi In. Wenn du nicht mit einem Master keyboard die einzelnen Synthesizers ansteuerst, müsstest du per Merger die Synths zusammen führen.
Grüße
 


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