Kennt das jemand: Panik beim produzieren der eigenen Tracks!? Erfahrungen...

haha und ich dachte ich bin da alleine. Das ist die einzige Stelle wo ich jedesmal wirklich Panik bekomme :)

was mir immer wieder auffällt in solchen diskussionen ist, dass viele darüber nachdenken ob und wo die richtige schnittstelle zwischen kreativem herumprobieren und industrieller produktion gefunden werden kann, wie man das zusammenbekommen soll, dass das einpielen von ereignissen natürlich vom sounddesign abhängig ist, aber eben auch umgekehrt, und dass eigentlich egal von wo man schaut immer das eine einfluss auf das andere hat - und dann kann man oder will man kein workflow modell entwickeln und verzettelt sich.

und dass dann aber bei allen immer irgendwie die frage nach der idee völlig fehlt - das wort "komposition" kommt in solchen diskussionen gar nicht (mehr?) vor.

sollte die idee nicht zuerst da sein? ich meine das ganz ernsthaft, wenn man gar nicht weiß, was man will, wie soll dann das rauskommen, was man will?

im vollem bewusstein darüber, dass die improvisation natürlich auch eine kompositionsmethode ist, fordere ich dazu auf, sich über den arbeitsschritt "komposition" mal bewusster zu werden.

wenn man das an der stelle mal neu denkt, dann wird das eine änderung der arbeitsweise zur folge haben, die sich mehr auf den beginn als auf das ziel konzentriert, was den druck komplett rausnimmt.

das wichtigste beim thema workflow ist meiner einschätzung nach immer, dass man überhaupt mal beginnt irgendwas etwas auch geplant und bewusst zu machen, und nicht immer nur herumprobiert.

man muss es ja nicht übertreiben und die komplette melodie erst mal am flügel spielen und notieren, aber solche methoden wie "mal irgendwo rumklicken bis per zufall ein cooler beat rauskommt und sich dann wundern wenn man nicht mehr weiss wie er entstanden ist und dass er nicht zum bass passt" hat bei mir noch nie funktioniert.
 
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Du meinst, dass der technische Anspruch schon so hoch ist, dass für die musikalische Komposition kein Platz mehr da ist ?

Sehe ich ähnlich.

Gerade elektronische Musik hat das Problem, dass ihre Wirkung massiv vom Sound abhängt.

Das bekommen nur wenige wirklich unter einen Hut.
 
Also so ganz was ohne Idee im Kopf zu machen ist natürlich dann eher sowas wie herumstochern in/mit den Möglichkeiten die man hat. Ich meine man braucht doch ein Ziel wo es hingehen soll und wenn es nur ein ganz kleines Ziel ist, so ganz ohne irgendeinen selbstauferlegten Leitfaden stelle ich mir schwierig vor, weil das ist dann eben ziellos und dann erwarten das etwas gutes dabei herauskommt, stelle ich mir halt problematisch vor. Ich meine, man muss doch wissen wo man hin will?
 
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Es besteht außerdem immer noch die Möglichkeit, dass einfach jemand beides nicht beherrscht. Musik machen/kreatives arbeiten mit Synthesizer UND aufnehmen/abmischen. Das ist in der elektronischen Musik zwar mittlerweile quasi selbstverständlich, ist aber im Grunde ein reines Homeproducer Ding.

Welche Bands/Künstler haben sich denn in den 70ern und 80ern schon selbst aufgenommen und abgemischt, von Ausnahmen mal abgesehen....
 
Du meinst, dass der technische Anspruch schon so hoch ist, dass für die musikalische Komposition kein Platz mehr da ist ?

naja, oder dass man eben einfach nicht komponieren kann oder sich nicht darüber bewusst ist, dass man es tut.

und wie rastkovic grad sehr schön festgestellt hat, ist es auch kein beinbruch nicht immer alles gut zu können.

von der idee über mischen und mastern bis zu vertreieb und promotion alles alleine zu machen, sämtliche instrumente selbst einzuspielen, seine hardware selbst zu löten und seine software selbst zu programmieren, daran sind schon viele gescheitert, das ist eine nahezu unerfüllbare aufgabe, alleine schon weil der tag nur 24 stunden hat (wovon man dann ja auch noch 10 minuten zum duschen und mittagessen braucht.)
 
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den tatsächlich passiert mir das immer wieder, das ich nachdem ich auf Aufnahme gedrückt hab etwas verkrampft bin und nicht so gut spiele wie zuvor beim rumjammen


Dieses Phänomen ist bekannt und wird zb von vielen professionellen Instrumentalisten ob Klassik, Flamenco oder Jazz dazu genutzt eine Livesituation zu simulieren, also unter "Druck" auf den Punkt abliefern zu müssen. Ein zweiter oder dritter Take ist Live ja nicht möglich.

Und solche Aufnahmen werden im Nachgang ausgewertet und auf Schwachpunkte gescannt.
Ich mach das auch hin und wieder und man stösst schon beim einspielen direkt an seine Grenzen und kann somit gezielt an seinen Skills feilen bzw optimieren.

Ich rede hier allerdings von Nylongitarre aber selbst als ich noch relativ viel Live unterwegs war mit Elektro Hardware hab ich oft Live zur Probe gejammt und dazu aufgenommen um diesen Live-Druck zu simulieren. Haha, Generalprobe.

Sowas schleift einen im Positiven Sinne.
 
Das fand ich dann schon sehr cool einfach das eben Gespielte aufrufen zu können... den tatsächlich passiert mir das immer wieder, das ich nachdem ich auf Aufnahme gedrückt hab etwas verkrampft bin und nicht so gut spiele wie zuvor beim rumjammen ...
Kein Problem. Aufnahme über wenige Takte jeweils und dann per Pianorolle oder bei extern eingespielten Instrumenten per melodyne so rücken, dass es passt. Umsetzen lässt sich das im Kopp Gehabte immer, auch im Nachhinein, durch das Editieren.
 
was mir immer wieder auffällt in solchen diskussionen ist, dass viele darüber nachdenken ob und wo die richtige schnittstelle zwischen kreativem herumprobieren und industrieller produktion gefunden werden kann, wie man das zusammenbekommen soll, dass das einpielen von ereignissen natürlich vom sounddesign abhängig ist, aber eben auch umgekehrt, und dass eigentlich egal von wo man schaut immer das eine einfluss auf das andere hat - und dann kann man oder will man kein workflow modell entwickeln und verzettelt sich.

und dass dann aber bei allen immer irgendwie die frage nach der idee völlig fehlt - das wort "komposition" kommt in solchen diskussionen gar nicht (mehr?) vor.

sollte die idee nicht zuerst da sein? ich meine das ganz ernsthaft, wenn man gar nicht weiß, was man will, wie soll dann das rauskommen, was man will?

im vollem bewusstein darüber, dass die improvisation natürlich auch eine kompositionsmethode ist, fordere ich dazu auf, sich über den arbeitsschritt "komposition" mal bewusster zu werden.

wenn man das an der stelle mal neu denkt, dann wird das eine änderung der arbeitsweise zur folge haben, die sich mehr auf den beginn als auf das ziel konzentriert, was den druck komplett rausnimmt.

das wichtigste beim thema workflow ist meiner einschätzung nach immer, dass man überhaupt mal beginnt irgendwas etwas auch geplant und bewusst zu machen, und nicht immer nur herumprobiert.

man muss es ja nicht übertreiben und die komplette melodie erst mal am flügel spielen und notieren, aber solche methoden wie "mal irgendwo rumklicken bis per zufall ein cooler beat rauskommt und sich dann wundern wenn man nicht mehr weiss wie er entstanden ist und dass er nicht zum bass passt" hat bei mir noch nie funktioniert.

Zum einen nicht jeder ist so wie Michael Jackson. Der kam mit 16 Spuren im Kopf ins Studio, die anderen mussten nur noch nach Anweisung nach spielen.

Aber klr, die Idee ist nat. da. Der Beat auch. Trotzdem machen gerade die Sachen Spass, die ich nicht geplant habe. Es kommt immer drauf an wie Kreativ man ist. Ich bin eher so dass mich die Sachen die ich geplant umsetze mich eher langweilen. Oder anders sind die nicht geplanten spannender. Vorallem was in der DAW alls machbar ist kann man sich kaum im Kopf ausmalen. Selbst kitzeln macht ja auch niemandem Spass.

Also, ich meinte dass eher im Detail: wie spielt der Bass mit der Snare, wo setze ich eine kurze Pause, die ich mit einem Akkord fülle, weil der Hörer da die Kick erwartet. Und shuffle, die balance im rhytmus, call and response. Viele Sachen die man im Feeling hat. Wer kann schon swing notieren.

Meistens fängt es mit einem Motif, einem Sound oder Sample an, dass einen so inspirieren kann, dass ein Track daraus wird. Das passiert oft, dass diese Sachen aus dem Unterbewusste sein kommen. Und dann muss die Technik sich unterordnen, nicht im Weg stehen.
Und es gibt nat. auch improvisierte Parts, wo ich wirklich mit den Noten und den Akkorden spiele bis ich einen Sweetspot gefunden habe.

Und es spricht auch nichts dagegenb einfach auf Entdeckungsfahrt zu gehen. Fang mit einem in sich schön modelierten synth sweep in C maj und guck was draus wird.
 
Na das fehlte mir noch. Wenn ich Panik vorm Musik machen hätte. Reicht mir schon das ich vor der ein oder anderen Frau Panik hatte. Weil das Divas waren. Oder der Zahnarzt. ;-)
 
Also so ganz was ohne Idee im Kopf zu machen ist natürlich dann eher sowas wie herumstochern in/mit den Möglichkeiten die man hat. Ich meine man braucht doch ein Ziel wo es hingehen soll und wenn es nur ein ganz kleines Ziel ist, so ganz ohne irgendeinen selbstauferlegten Leitfaden stelle ich mir schwierig vor, weil das ist dann eben ziellos und dann erwarten das etwas gutes dabei herauskommt, stelle ich mir halt problematisch vor. Ich meine, man muss doch wissen wo man hin will?
Das geht am besten spontan mit irgendwelchen Kumpels, hab' das in den 80ern mit Schulkammeraden gemacht, bei denen sich herausstellte dass der einen 'nen D50 und der andere 'nen (glaub ich) Polysix hatte. Die haben mich dann mit CZ-1, ATARI ST, Monitor, Software abgeholt um dann zusammen Musik zu machen. War jetzt nix anspruchsvolles, aber hat Spaß gemacht.
 
prodzieren. techno / house .

wenn ich jemanden mische/engineere nötige ich sie/ihn in 90% aller fälle dazu alles auf 10 spuren zu reduzieren. natürlich fallen da dann auch "gebouncte" subgruppen drunter.

am häufigsten wird "falsch" (klaro, geschmacksache, ABER EINE FUNCTION ONE ANLAGE BEI 110 DB GIBT EINFACH SPIELREGELN VOR!!!) gemacht :

- bass-drum zu tief gestimmt , oft eine oktave zu weit unten , vielzuviel booooom . braucht kein mensch
- nix gepannt , ganz schlimm , alle transienten maskieren sich gegenseitig
- kompriemeren wie die weltmeister , aber was genau ???
- irsinnig schlechte low und high cuts benutzt , was bei 80 % aller plug ins an phasen-schweinereien passiert ?!?
- gar keine low und high cuts benutzt (wenn dann aber bitte gentle ! 6 oder 12 db )

- VIEL ZU LAUT ABGEHÖRT , da merkt man nämlich nichts von den oben genannten fails , sondern bounced einfach
zu seiner musik und wundert sich am tag danach , beim chillig anhören warumd as alles so mumpfig ist


evtl. ist ja was für dich dabei ?

auch immer so eine sache :

die eigenen refernezen . keiner ist ja frei davon , und dann ist es halt schon so ein schmerz wenn man jahre lang versucht
mit den "falschen" instrumenten oder effekten gewisse dinge zu synthetisieren . geht halt einfach nicht ..

bei mir wars "westcoast", hab da jahre lang indirekt danach gesucht und im prinzip versucht
mit moogs und dsi´s den sound hin zu bekommen. da ist zwar auch was spannendes bei rum gekommen
aber am ende wars immer eine travestie.

bei effekten hatte ich glück, da wars das boss se-50. alle haben ja bei aphex-tiwn immer von dem alesis gesprochen,
dabei hat er das boss bei den ambient works benutzt ..

das ist jetzt einfach mal ein beispiel.

soll bedeuten : finde wirklich heraus wie du klingen willst , und was du dafür brauchst . dann ist alles andere auch viel
leichter.
 
Bauch, du brauchst mehr Bauch( Gefühl) statt Kopf, und ruckzuck haben die Tracks auf einmal Eier
 
auch immer so eine sache :

die eigenen refernezen . keiner ist ja frei davon , und dann ist es halt schon so ein schmerz wenn man jahre lang versucht
mit den "falschen" instrumenten oder effekten gewisse dinge zu synthetisieren . geht halt einfach nicht ..

bei mir wars "westcoast", hab da jahre lang indirekt danach gesucht und im prinzip versucht
mit moogs und dsi´s den sound hin zu bekommen. da ist zwar auch was spannendes bei rum gekommen
aber am ende wars immer eine travestie.

bei effekten hatte ich glück, da wars das boss se-50. alle haben ja bei aphex-tiwn immer von dem alesis gesprochen,
dabei hat er das boss bei den ambient works benutzt ..
Es liegt grundsätzlich IMMER am Equipment. :lol:

Man muss einfach nur die richtigen Geräte kaufen, dann wird alles gut....
 
PS: Am besten kann ich mich auf eboykleinanzeigen entspannen ;-))
 
Kann mich nicht daran erinnern wann ich mir den letzten gebrauchten Synth geholt hab', dürfte schon mehr als 10 Jahre her sein. Edit: Ooops halt, hier aus dem Forum, Anfang 2018, hatte ich fast vergessen, hab' ihn sogar gebracht bekommen.
 
ich kann mich da auch nur anschließen.
Viele verlieren sich in Studiotechnik, Synthesizer und Sounddesign, dabei geht es doch hauptsächlich um die Musik.
Ohne jegliche Idee nur so sinnfrei herumzududeln, wird eher selten mal ein tolles musikalisches Ergebnis liefern.

Ich mache mir die Gedanken, bevor ich überhaupt anfange etwas einzuspielen.
Zuerst entsteht also eine Idee, welche dann recht konsequent ausgearbeitet wird.
Natürlich merkt man dann, das es so oder so vielleicht besser wird und man weicht von der Ursprungsidee wieder etwas ab, aber die Richtung ist weitgehend definiert.
Ohne die vorherigen vielen kleinen Notizen meiner Ideen könnte ich viele Tracks schon wegen ihrer Komplexität gar nicht machen, weil ich nur durch herumjammen vieles nicht umsetzen würde.
Strukturiertes Arbeiten führt schneller zum Ziel.
 
ich kann mich da auch nur anschließen.
Viele verlieren sich in Studiotechnik, Synthesizer und Sounddesign, dabei geht es doch hauptsächlich um die Musik.
Ohne jegliche Idee nur so sinnfrei herumzududeln, wird eher selten mal ein tolles musikalisches Ergebnis liefern.

Ich mache mir die Gedanken, bevor ich überhaupt anfange etwas einzuspielen.
Zuerst entsteht also eine Idee, welche dann recht konsequent ausgearbeitet wird.
Natürlich merkt man dann, das es so oder so vielleicht besser wird und man weicht von der Ursprungsidee wieder etwas ab, aber die Richtung ist weitgehend definiert.
Ohne die vorherigen vielen kleinen Notizen meiner Ideen könnte ich viele Tracks schon wegen ihrer Komplexität gar nicht machen, weil ich nur durch herumjammen vieles nicht umsetzen würde.
Strukturiertes Arbeiten führt schneller zum Ziel.

zu Notizen... mach mal konkrete Beispiele...
 
Meistens fängt es mit einem Motif, einem Sound oder Sample an, dass einen so inspirieren kann, dass ein Track daraus wird. Das passiert oft, dass diese Sachen aus dem Unterbewusste sein kommen. Und dann muss die Technik sich unterordnen, nicht im Weg stehen.

ja klar sind das schöne (produktive) momente, aber genau das ist doch dann auch immer der moment, wo man die kontrolle über die technik und den eigentlich eingeübten workflow verliert.
 
Ich mache mir die Gedanken, bevor ich überhaupt anfange etwas einzuspielen.

man kann da eignetlich wunderbar dem umweg gehen, dass man sich notfalls vormacht, dass der workflow und die idee bereits teil eines künstlerischen konzepts sind.

manche leute fangen mit dem text an, und dichten erst mal einen text über ihre liebe zu partnerin und kinder, oder über das wetter.
andere nehmen sich vor, in logic nie mehr als 20 spuren zu benutzen, und starten immer mit den selben namen für alle tracks.
wieder andere improvisieren eine melodie an der gitarre, und starten erst mit der produktion, wenn der song fertig ist.

wenn man nun etwas freier arbeiten will, dann macht man sich solche leitlinien künstlich, denn ohne gehts nicht.
dann plant man eben ein konzeptalbum im 11/8 takt, legt sich auf 6 stücke fest, von denen man 4 mit hardware synths und 2 mit software synths machen soll - und arbeitet das dann ab.

das konzept "projektstudio" dürfte bekannt sein (keine neuen geräte während der produktion kaufen oder leihen, nichts umpatchen, den gleichen workflow mehrfach wiederholen.) oder erst mal die titel aufzuschreiben und das cover zu gestalten. (zur eigenen inspiration)

für mehr planwirtschaft in der krachecke!
 
Zuletzt bearbeitet:
  • HaHa
M.i.a.u.: oli
Ich würde auch versuchen, jedenfalls bei meiner jetzigen Musik, den Groove, wenigstens Beat und Bass, wenn nicht noch mehr, mir im Kopf vorher vorzustellen. Wenn jetzt gar keine Idee kommen will, dann wird vielleicht immer noch beim Jammen was draus.
Songs mit Gitarre klappen bei mir auch durch Jammen ganz gut. Allerdings habe ich mich jahrelang mit dieser Art von Musik beschäftigt. Da ist einfach ein Gefühl entstanden, was ungefähr an Gesangsmelodie beim Jammen zu den Akkordfolgen passt. Aber auch da finde ich eine Idee vorher zu haben, noch besser. In der elektronischen Tanzmusik empfinde ich das wiederum für mich sehr schwer, nur aus dem Jammen heraus. Da brauche ich Zeit und probiere erstmal, wie gesagt, im Kopf einen Groove. Aber jeder ist vielleicht auch anders gestrickt. Darf man nicht vergessen.
 
Zuletzt bearbeitet:
zu Notizen... mach mal konkrete Beispiele...
Das ist nix dolles, denn es ist ja nicht so, das ich die Stücke komplett in Noten komponiere.
Wenn ich beispielsweise am Modularsystem Sequenzen mit einfachen Stepsequenzern erstelle, dann nutze ich gerne mal 7er oder 9er, gelegentlich auch polyrhythmisches und da braucht man einen Plan, bevor man überhaupt anfängt.
Ebenso entsteht vorher schon fast immer die Melodie. Entweder schreibe ich mir direkt die Noten auf oder, wenn ich grad mit dem Fahrrad unterwegs bin, nehme ich das Handy und sing es einfach drauf. Mit diesen Infos fange ich dann an, sehr zielorientert.
Das grobe Gerippe steht dann ja schon fest.
 
man kann da eignetlich wunderbar dem umweg gehen, dass man sich notfalls vormacht, dass der workflow und die idee bereits teil eines künstlerischen konzepts sind.
Komplexere Sachen bekommt man zufällig kaum zustande, da man ja beim Patchen schon ganz anders anfangen muss.
Da wird z. B. bei einer Sequenz schon gleich zu Anfang das später geplante triolische Delay mit berücksichtigt.
Es gibt viele Dinge, die ohne einen Plan nicht machbar wären.
 
ja klar sind das schöne (produktive) momente, aber genau das ist doch dann auch immer der moment, wo man die kontrolle über die technik und den eigentlich eingeübten workflow verliert.
bin auch nur Hobbymensch und lern jeden Tag dazu.

Ich habe jedenfalls gemerkt diese Mischung aus DAW und Hardware workflow klappt für mich überhaupt nicht bzw. ist schwer zu bändigen.
Manchmal komm ich mir vor wie einer der Klampfe spielt und dem ständig die Saite wegreisst. Weil immer was ist. Super anstrengend.
Am meisten sind das timing probleme und die nicht-reproduzierbarkeit (weil presets eher selten)
Also entweder man macht alles ITB oder komplett oldschool mit hardware Seq. plus Mixer + Hardware Effekte
Dann kommt dazu, dass man die meisten modernen Sounds eh nur mit Serum, Spire und so hinbekommt.

So n Mischbetrieb ist einfach zu viel overload was das Hirn verarbeiten muss, das hab ich jetzt gelernt.

Deswegen werde ich beim nächsten mal erst einmal alles ITB machen mit nem sauberen Arbeitsplatz
und danach erst überlegen welche Sounds als kontrast nen analogen Klang haben sollen oder vielleicht
den Beat gegen was aus meinem Potions LXR auszutauschen. Den kommt es gerade gut wenn der Hardware Sequencer
etwas anders getimed ist als die DAW.

Hoffe das hilft mir beim konzenrtieren wenn ich nicht alles auf einmal versuche zu machen.
 
Viele Mixing-Profis haben schon alleine vor dem Mischen einen Plan im Kopf, wohin die Reise gehen soll. Also nicht nur bei Songideen in Bezug auf Melodien etc. ist das bei vielen beliebt.
 
Meine Erfahrung ist die, das man deutlich schneller vorankommt, wenn man vorher schon weiß, was man eigentlich will.

Wenn ich mich aufs Motorrad setze und ziellos einfach mal durch die Pampa cruise, dann kann es sein, das ich über die schlechtesten Straßen hoppel und an den schönsten Sehenswürdigkeiten blind vorbeifahre.
Stelle ich mir vorher aber eine schöne Strecke zusammen und eiere nicht planlos herum, passiert mir das eben nicht.
 
Meine Erfahrung ist die, das man deutlich schneller vorankommt, wenn man vorher schon weiß, was man eigentlich will.
Das stimmt.

Ich habe diese sprichwörtliche "Angst vor einem leeren Blatt Papier". Darüber hilft mir nur Methode hinweg. Ich suche mir immer ein Thema und mache mir Gedanken über den klanglichen Kontext über dem ich das Thema dann abarbeite. So habe ich zumindest immer einen Punkt von dem ich loslaufe und eine grobe Richtung. Ich habe nie Text, daher kann ich alles frei abstrahieren. Das Ziel ist immer ein Album, eine gute Stunde Musik mit einem roten Faden.

Wichtig ist mir dabei nicht alles im Vorfeld zu zementieren damit ein bisschen Entwicklung stattfinden kann.
 
Ich habe diese sprichwörtliche "Angst vor einem leeren Blatt Papier". Darüber hilft mir nur Methode hinweg. Ich suche mir immer ein Thema und mache mir Gedanken über den klanglichen Kontext über dem ich das Thema dann abarbeite. So habe ich zumindest immer einen Punkt von dem ich loslaufe und eine grobe Richtung. Ich habe nie Text, daher kann ich alles frei abstrahieren. Das Ziel ist immer ein Album, eine gute Stunde Musik mit einem roten Faden.
Ich habe auch meistens voher schon das Thema, mit dem sich das Album auseinandersetzen soll.
Da gibt es dann eine grobe Richtung, wohin die Reise gehen soll. Hilft ungemein.
 
ich kann mich da auch nur anschließen.
Viele verlieren sich in Studiotechnik, Synthesizer und Sounddesign, dabei geht es doch hauptsächlich um die Musik.
Ohne jegliche Idee nur so sinnfrei herumzududeln, wird eher selten mal ein tolles musikalisches Ergebnis liefern.

Ich mache mir die Gedanken, bevor ich überhaupt anfange etwas einzuspielen.
Zuerst entsteht also eine Idee, welche dann recht konsequent ausgearbeitet wird.
Natürlich merkt man dann, das es so oder so vielleicht besser wird und man weicht von der Ursprungsidee wieder etwas ab, aber die Richtung ist weitgehend definiert.
Ohne die vorherigen vielen kleinen Notizen meiner Ideen könnte ich viele Tracks schon wegen ihrer Komplexität gar nicht machen, weil ich nur durch herumjammen vieles nicht umsetzen würde.
Strukturiertes Arbeiten führt schneller zum Ziel.


Paco de Lucia hatte da zb ein völlig anderes Paradigma, er sagte das Improvisation, also das Rumgedudel, Herumjammen wie du es nennst, eines seine wichtigsten Bausteine war um "neue" Musik bzw Arrangements überhaupt entwickeln zu können.

Allerdings war er bekanntermassen Gitarrista musste sich nicht damit herumschlagen Maschinenabläufe oder komplexe Automationen zu organisieren.


Musik braucht Struktur, da geb ich dir Recht.
Und Pacos Werke sind ja auch manifestierte rythmische Struktur und kein Dudel.


Aber Impro und Dudel sind auch wichtige musikalische Basics die man nicht kleinreden sollte... im Gegenteil, es sind kreative Inspirationsfelder aus denen man seine schöpferische Kraft entfaltet, sofern man dazu in der Lage ist das auch entsprechend zu kanalisieren.
 
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