Keyboard-Chorus für digitale Polyphone

Na, na, na,.... klemmt da wohl der Lautstärkeregler beim Herrn Horn?
Mit der Lautstärke allein ist es m. E. nicht getan. Es stellt sich nicht der gleiche Höreindruck ein, wenn ich nur einen Synthesizer in der Lautstärke herunter regle und dann in das Effektgerät hinein gehe oder wenn ich mit einer Gitarre hinein gehe. Mit der Gitarre klingt es super. Mit den Synths eher mau.

Der CE-2w in seinem Roland-Jazz-Chorus-Modus bzw. der Roland Jazz Chorus (Gitarren-Verstärker) selbst ist für mich irgendwie die Referenz für "Gitarren-Chorus", der Chorus im Roland Juno 6/60/106 dagegen ist für mich DER "Synth-Chorus" ... das ist doch sehr anders ...
 
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Mit der Gitarre klingt es super. Mit den Synths eher mau.
Du verwechselst die oft tatsächlich gegebene Verbesserung(!) gegenüber dem Originalklang bei der Gitarre mit einer vorgeblichen (real aber nicht vorhandenen) Verschlechterung beim Synth. Das Effektgerät arbeitet (technisch ungenau gesprochen) wie ein Aufholverstärker zwischen Gitarre und der nachfolgenden Elektronik (egal ob Amp oder Pult). Dem Signal aus dem Gitarren-Pickup tut das gut. Dem Sound aus einem Lineausgang eines Synths ist das schnurz, der klingt mit und ohne Aufholverstärker gleich.
 
In der Boss-Bedienungsanleitung steht drin, dass auch elektronische Musikinstrumente (z. B. Synthesizer) angeschlossen werden können. Wieso der Chorus verzerrt klingt, weil ein DX7 (in diesem ja nur in Mono) dran hängt, kann ich nicht nachvollziehen. Ich würde auch sagen, dass @Horn zu laut aufdreht. ;-)
 
Also ich finde auch, so richtig gut sind die Boss-Effekte nicht für Line-Pegel geeignet (auch wenn die Anleitung was anderes behauptet) - hab auch den DC-2W, der geht einfach sehr schnell in die Verzerrung (schon bei mittleren Pegeln)

Kann man machen, kann man auch mögen, aber wenn man nur Chorus will muss man halt ständig mit dem Pegel aufpassen..

Da gibt's andere Hersteller, die das deutlich besser hinkriegen ein Pedal für sowohl Instrument- als auch Line-Level zu bauen (idealerweise mit Umschalter).
 
Also ich finde auch, so richtig gut sind die Boss-Effekte nicht für Line-Pegel geeignet

Dass die Effekte bei vollem Linepegel verzerren bestreitet keiner. Man muss ganz klar runterpegeln. Ich sage nur, dass Linesignale bei korrekter Pegelung nicht schlechter gemacht werden (das war m.E., was @Horn sagte).

Die Verzerrung ist übrigens eine Höheverzerrung, keine breitbandige. Deswegen klingt sie auch so krätzig. Tony Allgood von Oakleysound.com hat auch mal eine Anleitung gepostet, wie man CC300 und DC-2 modifiziert, damit das nicht passiert. Ich hab die auch schon mal hier irgendwo gepostet.

 
Zum Dimension C gibt es wieder mal ein Pendant für 36,- ;-)



https://www.youtube.com/watch?v=ow3ThvAoo5A
 
Eine allgemeine Frage hätte ich noch: Wie schließt man einen Chorus an? Als Send/Return oder Insert?
Ich würde den DC-2W nicht direkt an meinen DX7 dranhängen, sondern über den Mischpult. Da dürfte der Pegel wohl keine Rolle spielen, weil ich gezielt einstellen kann.
Das ist mono. Vergisses...
Dem pflichte ich bei. Der DC-2W ist dadurch flexibler. TC Electronics sind die Asylum Studios der Musikproduktion. Die produzieren Mock-Effektprozessoren.:harhar:
 
Bez. Stereo: naja, es ist nicht immer "besser" mit Stereo-Input (in Richtung DAW, bzw. beim Mastern) zu arbeiten
Das ist korrekt. Ich benutze in Mehrspurproduktionen nur ganz selten Stereo-Signal. "Breite" erzeuge ich mit Panoramaregler und Outboard. Aber für simples Live ist ein Mono-2-Stereochorus unschlagbar.
 
Wie schließt man einen Chorus an? Als Send/Return oder Insert?
Immer im Insert.

Der Chorus Effekt entsteht erst durch die 1:1 Mischung mit dem Originalsignal. Das kriegt man zum einen in der Aux-Konstellation kaum hin (auch wenn das DC-2w die Möglichkeit biete, das Original-Signal auszublenden). Der vermeintliche Vorteil, über Aux-Wege mehrere Kanäle in den Chorus zu schicken, ist keiner. Mehrere Instrumente im gleichen Chorus klingen sofort extrem cheap. Dann hört man, dass es sich nicht um Schwebungen im Originalsignal handelt, sondern um künstlich draufgesetzte.
 
Eine allgemeine Frage hätte ich noch: Wie schließt man einen Chorus an? Als Send/Return oder Insert?
Ich würde den DC-2W nicht direkt an meinen DX7 dranhängen, sondern über den Mischpult. Da dürfte der Pegel wohl keine Rolle spielen, weil ich gezielt einstellen kann.

Wie "man" es macht, ist vielleicht noch eine andere Geschichte, aber ich mache es so ausschließlich per Aux-Send-Return-Schleife am Mischpult, ja.

Habe einen alten EHX PolyChorus. Das heißt, dort schicke ich bei Bedarf die einzelnen Kanälen per Auxweg hin. Und das, was vom PolyChorus zurückkommt, kriegt entweder einen eigegen Return-Kanal am Mischpult (selten), oder läuft mit den Returns aller anderen Effektgeräte in einem Submixer zusammen, bevor es wieder ins große Pult geht (meistens). Keine Pegelprobleme.

Der PolyChorus ist mir übrigens sehr ans Herz gewachsen. Mono rein, Stereo raus, verschiedene Modi (inkl. Flanger), ein komischer Schalter namens "Sweep Filter", den ich noch nie ganz verstanden habe, der aber auch noch etwas Würze reinbringt, Regler für Width, Rate, Delay, spaßiges Feedback mit Selbstoszillation.

Einzig schade finde ich hier, wie natürlich auch bei vielen anderen (Gitarren-)Chorus, dass man ihn nicht auf "nur wet" schalten kann. Denn gerade bei Einbindung über parallelen Auxweg braucht man das trockene Signal ja nicht nochmal doppelt. Ich hatte mal einen Ibanez SC10 (auch nett), der hatte als Mod einen "Dry-Kill"-Schalter drin. Feine Sache, könnte mir das für den PolyChorus auch gut vorstellen.
 
Oh.
Dann funktioniert es nicht, wie ich es mir vorgestellt habe. Den DX7 am Mono-Kanal-Eingang des Mischers anschließen. Den Insert von diesem Kanal via Insert-Kabel an den Chorus und zurück, aber wieder nur als Mono-Signal. Hmmmmmmm...
 
Den DX7 in den Chorus und den Chorus dann in einen Stereokanal am Mischpult... wäre das eine Möglichkeit?
Weil bei Lichte betrachtet ist das nichts anderes als das "Insert"-Paradigma.
 
Dann funktioniert es nicht, wie ich es mir vorgestellt habe. Den DX7 am Mono-Kanal-Eingang des Mischers anschließen. Den Insert von diesem Kanal via Insert-Kabel an den Chorus und zurück, aber wieder nur als Mono-Signal. Hmmmmmmm...
Ehhhm, verstehe ich jetzt nicht.
Damit tust Du ja den Chorus in den Insert, wie es sein soll.
 
Der vermeintliche Vorteil, über Aux-Wege mehrere Kanäle in den Chorus zu schicken, ist keiner. Mehrere Instrumente im gleichen Chorus klingen sofort extrem cheap.

sehe ich auch so. Mit Ausnahme von Reverb und Delay fallen mir sowieso kaum Lebenslagen ein, in denen ich ein Effektgerät mit Signalen von mehreren Quellen gleichzeitig beschicken würde.

Das ist allerdings auch nicht der Grund, weshalb sich z.B. bei mir das Modell "Chorus per Auxweg" durchgesetzt hat. Ich schätze daran vor allem die Vorteile "Flexibilität" und "Bequemlichkeit". Da ich recht großzügig mit Auxwegen versorgt bin, hängt der Chorus eigentlich permanent immer am selben eigenen Auxweg, und schickt seinen Output auch immer in den gleichen Submixer zurück, sodass ich (1) Über den Aux-Send-Regler am Originalkanal präzise steuern kann, wieviel in den Chorus reingeht (wichtig gerade bei meinem DX7, der ein TX802 ist, und daher keinen eigenen Lautstärkeregler hat), und am Submixer eine gute Kontrolle darüber habe, wieviel nasses Signal wieder reinkommt, und (2) anders als beim Modell "Insert" nichts an der Patchbay umstöpseln muss.

Aber: ja, das ist natürlich meine Hausmethode, und: ja, die Standardsituation für einen Chorus ist natürlich die serielle Schaltung.
Daher, @Synthwaver: probiere diesen Tip. Er ist sehr gut. :beam:
 
PS: nur der Vollständigkeit halber (dann höre ich jetzt auch auf mit meiner Werbeeinblendung für den Auxweg)...

Der Chorus Effekt entsteht erst durch die 1:1 Mischung mit dem Originalsignal. Das kriegt man zum einen in der Aux-Konstellation kaum hin

Eine korrekte 1:1-Mischung realisiere ich in meinem Modell mit einem Druck auf die "LR"-Gruppen-Taste des DX7-Kanals. Der wird dann aus der LR-Summe rausgenommen. Der DX7 läuft dann also ausschließlich über den Auxweg in den Chorus und ausschließlich von dort wieder zurück ins Pult. Alternativ: Auxweg auf Pre-Fader schalten. Kanalfader runterziehen. Selbe Wirkung.

Also... nicht, dass ich dir das erklären müsste (ich glaube, du weißt ja sogar, was ein Insertkabel ist). Nur dass es hier für die Nachwelt dokumentiert sei. Als ein Rezept unter vielen.
 
Du verwechselst die oft tatsächlich gegebene Verbesserung(!) gegenüber dem Originalklang bei der Gitarre mit einer vorgeblichen (real aber nicht vorhandenen) Verschlechterung beim Synth. Das Effektgerät arbeitet (technisch ungenau gesprochen) wie ein Aufholverstärker zwischen Gitarre und der nachfolgenden Elektronik (egal ob Amp oder Pult). Dem Signal aus dem Gitarren-Pickup tut das gut. Dem Sound aus einem Lineausgang eines Synths ist das schnurz, der klingt mit und ohne Aufholverstärker gleich.
Nein, eigentlich verwechsle ich das nicht. Es geht um den Effekt selbst, nicht um die vermeintliche Verbesserung des Originalklangs der Gitarre, die ich so auch nicht empfinde. Für meinen Geschmack klingt die Gitarre selbst meist am besten ganz ohne Effekte, weshalb ich meistens mit einem Recording-Preamp (H&K Tubeman) oder dem Focusrite ISA One oder beiden direkt aufnehme und Effekte erst in der DAW darüber lege. Speziell beim Chorus kommt hinzu, dass er m.E. nur in stereo ein wirklich sinnvoller Effekt ist.

Meine wenigen Gitarren-Pedale habe ich hauptsächlich für die seltenen Gelegenheiten, an denen ich live (Gitarre) spiele. Der Klang dieser Pedale, insbesondere des CE-2w, gefällt mir einfach nicht in Verbindung mit Synthesizern. Ich hatte mir das immer mit der falschen Impedanz erklärt oder der Schwierigkeit, den richtigen Pegel zu finden. Wenn dies bei entsprechend niedrigem Pegel tatsächlich keinen Einfluss haben sollte, dann sind es einfach nicht die richtigen Effekte für meinen Geschmack und meine Synths. Ein CE-2w ist eben kein Juno-Chorus.

Ich habe mir mal den Feedback Chorus 106 bestellt und werde berichten, wenn er eintrifft.
 
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Speziell beim Chorus kommt hinzu, dass er m.E. nur in stereo ein wirklich sinnvoller Effekt ist.

Hier möchte ich leise wiedersprechen.
Stereo-Chorus ist toll. keine Frage. Aber das bedeutet nicht, dass er in Mono nicht sinnvoll wäre.
Gitarre in einen Mono-Chorus in einen Mono Amp (wie die meisten) klingt schon auch super. (sinnvoll)

In meinem Fall z.B. Strat oder LP in Durch einen Moogerfooger Clusterflux in einen Princeton. Das klingt einfach geil.
Auch ganz ohne Stereo.
 
Hier möchte ich leise wiedersprechen.
Stereo-Chorus ist toll. keine Frage. Aber das bedeutet nicht, dass er in Mono nicht sinnvoll wäre.
Gitarre in einen Mono-Chorus in einen Mono Amp (wie die meisten) klingt schon auch super. (sinnvoll)

In meinem Fall z.B. Strat oder LP in Durch einen Moogerfooger Clusterflux in einen Princeton. Das klingt einfach geil.
Auch ganz ohne Stereo.
Ja, Geschmäcker sind halt verschieden. Ich mag das eigentlich so nicht so gern, aber wenn es Dir gefällt, ist das ja super.
 
Höreindrücke meiner Chorus FX:
Boss CE-300 klingt super, hat viele sinnvolle Eingriffsmöglichkeiten und Anschlüsse, schaut ein bisschen Altbacken aus
June 60 klingt ganz übel, so übel, dass ich ihn original verpackt im Schrank stehen habe (neben der TD-3)
Electro-Harmonix Deluxe Electric Mistress, kann auch Chorus, ist nur mono, aber trocken und nass getrennte Klinken OUTs
Neo Instruments Mini Vent II, kann auch Chorusmässig klingen, Leslie halt, der UrChorus
Strymon Bluesky, macht Chorus auf die Halle
Strymon TimeLine, macht Chorus aufs Echo
Zoom 1204, digital, stereo, ist ok
 
Hat eigentlich jemand schonmal ein Chorus-Effektgerät ausprobiert, bei dem der Effekt auf einer permanenten, also konstanten Verstimmung (also NICHT LFO-moduliert) basiert? Ich komme darauf, weil mir im Zuge meiner Recherchen zum Chorus-Effekt der Hammond-BC-Baureihe die Erkenntnis entgegenschwappte, daß das auch mit einer gedoppelten, permanentverstimmten zweiten Klangquelle und deren Beimischung zum Original klappt. Bei den Hammonds entsteht ja dann dieser typische Sound, den man von den Jazz-Organisten (Jimmy Smith, Ingfried Hoffmann etc.) kennt.

Ein Beispiel für ein Gerät dieser Bauart wäre z.B. der

Mooer Audio Pitch Box Pitch Shifter/Detune​


Vielleicht kennt jemand noch ähnliche Geräte, evtl. sogar im 19-Zoll-Format und Voll-STEREREO™.

(Ich weiß: da kommen jetzt bestimmt wieder die Einwände: Nee, das macht man nicht weil: beim Monohören gibt's da so fiese Phasenauslöschungen und so...

...wär' mir egal. Ist ja bei der Hammond-BC auch so!)
 
bei dem der Effekt auf einer permanenten, also konstanten Verstimmung
Das Problem daran ist, dass das nicht sauber geht.
Um die Tonhöhe zu ändern, muss man das Signal zeitlich dehnen oder stauchen. Dann fehlt einem aber etwas oder man behält etwas über, wenn sich die Spielzeit nicht ändern soll, bzw. der Effekt in Echtzeit und mit Originaltempo ablaufen soll.
Der Chorus verzögert das Signal immer etwas (Größenordnung 10ms) und dehnt und staucht das dann abwechselnd (z.B. +/- 3ms), so dass es "auf Dauer" aufgeht.

Reine Verstimmungs-Algorithmen mogeln immer. Das führt immer zu Artefakten. Je nachdem wie gut der Mogel-Algorithmus gewählt wurde und was das Signal her gibt, fällt das mehr oder weniger dumm auf.
 
Der Strymon Ola ist auch ein super Chorus wie ich finde!

Hat Stereo In+Out und ein paar ganz nette Features, z.B. kann man die Rate mit der Lautstärke modulieren. Er kommt auch gut mit Line-Level zurecht, so wie (fast!) alle Strymons.
 
Vielleicht kennt jemand noch ähnliche Geräte, evtl. sogar im 19-Zoll-Format und Voll-STEREREO™.
Barth Audios
Fast alles von Eventide mit dem "Harmonizer" im Namen
AMS S-DMX Stereo Delay/Pitch Shifter (dazu gab es dann noch einen Chorus-Controller)
So gut wie jeder Multi FX bietet Pitch Shifting seither an
 
So gut wie jeder Multi FX bietet Pitch Shifting seither an
Das habe ich aufgegriffen und bin dabei, experimentelle Patches mit FX2 (von Nick Jones) zu basteln. Die ersten Ergebnisse sind schon sehr anhörbar, wenn da nicht eine gewisse Unberechenbarkeit der FX2-Software wäre. Das Pitch-Shifting kann man in FX2 z.B. mittels Granularsynthesemodul frickeln, allerdings scheint FX2 den Input manchmal loopen zu wollen (so 'ne Art rekursives Verhalten...).
Egal. Die Patches sehen bis jetzt erstaunlich simpel aus. Wenn ich 'was vorzeigbares fertig habe, werde ich es hier oder in einem eigenen Thread "zur Schau" stellen.
 


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