Klanganfragen

[marcelfrehse]

Moinsen,

ich habe mal wieder 2 Anfragen zu zwei Dingen.

Eines davon ist wieder von Legowelt :

Dieses Stück ging mir massiv im Kopf rum wegen der Melodie. Wie es gespielt wird, weiß ich. Aber ich möchte gern wissen ob jemand von euch weiß wer der Komponist ist. Hintergrund: unlängst kam im Fernsehen eine TV Werbung zu irgendeiner Lebensversicherung oder sowas, jedenfalls wurde da die gleiche Melodie durch sanfte Pianoklänge gespielt. Irgendsowas in der Richtung. Dann kam ich auf Dannys Seite und hab seine Synthie-Version davon gehört. Seitdem schwirrt es in meinem Kopf. Einfach eine wunderbare Melodie mit Auflösung. Also - kennt jemand den Komponisten? Ist es ein Teil eines klassischen Stücks? Der eine oder andere wird es bestimmt sofort erkennen ...

Auch das andere ist von Legowelt : legowelt.bandcamp.com/track/radar-bol-main-theme
Da interessiert mich eines: das gesamte Album ist ja mit dem DX7 gemacht. Also FM Synthese. Bei etwa 4:25min (aber auch schon vorher immer wieder) kann man gut hören, wie der Synth-Bass im Klang immer wieder etwas offener und bratziger wird. Das sind nur ganz kurze Augenblicke, und mir kommt das so vor als ob da eine Modulation auf der Anschlagstärke liegt, aber genaueres weiß ich nicht. Auf jeden Fall wirkt es irgendwie so als ob der Sound sich filtermäßig öffnet oder zu voller Stärke ansteigt, je länger er gehalten wird. Wisst ihr, wie genau das konstruiert wird?

 

[Summa]

Ist es ein Teil eines klassischen Stücks? Der eine oder andere wird es bestimmt sofort erkennen ...

Wie der Name schon sagt, Erik Satie


Erik Satie - Gymnopédies

 

[marcelfrehse]

@Summa: LOL
danke. ich dachte das war irgendein Dateiname von Danny für den Upload okeeee

 

[Summa]

Auf jeden Fall wirkt es irgendwie so als ob der Sound sich filtermäßig öffnet oder zu voller Stärke ansteigt, je länger er gehalten wird. Wisst ihr, wie genau das konstruiert wird?

Ja Feedback ist der Schlüssel für obertonreiche Wellenformen auf dem DX7 Das sind wirklich FM Grundlagen, praktisch so als wenn man jemand bei subtraktiver Synthese die Funktionsweise eines Filter erklärt. Irgendwo hier im Forum hab' ich das auch schon mal gemacht.

Edit: Dürfte folgender Thread gewesen sein.

https://www.sequencer.de/synthesizer/threads/was-sie-schon-immer-ueber-fm-synthese.4071/

 

[fanwander]

als ob der Sound sich filtermäßig öffnet oder zu voller Stärke ansteigt, je länger er gehalten wird.

Nein, das hat nichts mit Ton-Halten zu tun. Das ist einfach AM-Level auf Modulation-Wheel.

 

[marcelfrehse]

ok also Modulation Depth auf die Amplitude. DANKE. das wars was ich wissen wollte.

 

[Summa]

Hmmm.... das sollte helfen, nur kurz drüber geschaut:


Yamaha DX7 FM Synthesis Tutorial | Filter Emulation

 

[tichoid]

Den Sound habe ich als Oberheim-ähnlich wegsortiert.. dazu kann ich leider wenig sagen. Aber man kann gut hören, wie die ursprüngliche Melancholie des Klavierstücks durch massiven Synthi-Einsatz in Grund und Boden gerammt wird..

 

[marcelfrehse]

@tichoid ich muss dir leider widersprechen, also nach meinem Empfinden. Ich finde beides sehr schön. Besonders das leicht jauernde Vibrato in Legowelts Synth verstärkt die Melancholie sehr, was mir gefällt. Ich glaube aber dass es stimmungsabhängig ist. Ich selbst empfinde diese Art von Synthsounds als die besten überhaupt, da sie ich an meine Kindheit erinnern und eine gewisse Sehnsucht schon verbunden ist. Kritischer wäre wohl ein anderer Synth Patch gewesen. So aber klingts einfach super. Im Kern bleibt die Melodie aber im Hirn erhalten, darum gehts ja. Das Klavierwerk klingt natürlich auch sehr schön. Dannys Synth in dem Fall war aber sein Akai gewesen, mit dem er das gemacht hat, kein Oberheim, so sehr ich dich auch enttäuschen muss: http://legowelt.org/557-2/

Zur FM Synthese: jo, mir gehts drum das zu verstehen, grad wenn man versucht diese Art von FM Synths nachzubauen und besser einzutauchen, was genau jetzt was macht.

 

[tichoid]

is doch ok, verzeih mir die Bissigkeit... ich konnts mir nicht verkneifen..

 

[marcelfrehse]

@tichoid: ne nee, alles gut