Klingen "alte" Analoge erdiger/wärmer als neue???

Hi,

hatte bisher nur Kontakt mit VA´s (Nordrack) und seit kurzem einen Alpha Juno und bin wirklich begeistert von dem warmen, schönen Sound.
Wenn ich jetzt Soundbeispiele (zugegebenermaßen nicht original, sondern aus dem Internet) von "alten" Analogen mit "Neuen" (z.B. Mopho, der soundmäßig ja vielerorten sehr gelobt wird) vergleiche, finde ich, dass die "alte" analoge Wärme irgendwie fehlt.
Einbildung, Selbstsuggestion guter alter Zeiten oder geht es auch anderen so?

lg
christian
 
Re: Klingen "alte" Analoge erdiger/wärmer als neue??????

...beides, und dazu gibt es 1000000 Meinungen!
Ich kann mit beidem oder allen dreien gut leben, NL fehlt schon etwas die Wärme oder es gibt auch Analoge die bescheiden klingen.
Genauso wie es VA gibt bei denen hier im Forum bestimmt niemand heraushört das es ein VA ist.
Schau einfach das Dir das Gerät vom Klang und vom Konzept her gefällt, dann ist alles tacko!
 
Re: Klingen "alte" Analoge erdiger/wärmer als neue??????

An der Aussage ist bei einigen Fabrikaten "was dran", es gibt zB heute deutlich kleinere und nicht mehr so diskrete Bauformen/Bauweisen (SMD), dadurch gibt es auch offensichtlich Auswirkungen auf den Sound. Es gibt auch Unterschiede zwischen Voyager und Minimoog, Cwejman und Roland System 700/100m oder oder oder. Gut eingesetzt ist das alles auch etwas entkoppelter - aber es ist schon "legitim" sowas zu fragen. Und mal ganz ganz unwissenschaftlich - ja - da gibt es noch immer ein paar Unterschiede. Aaaaaber es gibt auch neuere gute Analoge, auch überzeugende. Manchmal ist das auch ein Detail hier oder da, was man einfach mehr/weniger mag. Ich sage nur mal "alter Roland-Analogsound", den viele noch immer in neuen Produkten suchen und natürlich nicht bekommen werden.
 
Re: Klingen "alte" Analoge erdiger/wärmer als neue??????

uziphunk schrieb:
Hi,

hatte bisher nur Kontakt mit VA´s (Nordrack) und seit kurzem einen Alpha Juno und bin wirklich begeistert von dem warmen, schönen Sound.
Wenn ich jetzt Soundbeispiele (zugegebenermaßen nicht original, sondern aus dem Internet) von "alten" Analogen mit "Neuen" (z.B. Mopho, der soundmäßig ja vielerorten sehr gelobt wird) vergleiche, finde ich, dass die "alte" analoge Wärme irgendwie fehlt.
Einbildung, Selbstsuggestion guter alter Zeiten oder geht es auch anderen so?

lg
christian
Ein paar "alte" analoge Synths habe ich ja, und von den neuen habe ich den Voyager und habe ich den Little Phatty, Andromeda und Prophet 08 intensiver ausprobiert. Ich denke mal, dass die technischen Unzulänglichkeiten bei den älteren Geräten gerade die Lebendigkeit der Sounds ausmacht, und dass diese Unzulänglichkeitenbei den neuen Geräten herstellerseits gerade vermieden werden sollten und auch werden. Ich hatte allen Ernstes erwogen, mal 8 Little Phatties zu kaskadieren und als Memorymoogersatz anzugehen. Nach ersten Versuchen und Vergleichen, was soll ich sagen, meine Memorymoogs bleiben beide.

Bei den Harmonizern gibt es ja - soweit ich mich erinnere - von Moog schon wieder ein Gerät, dass die Exaktheit der Zweitstimmen etc. auf Zufallsbasis dynamisch leicht verstimmt, weil eben eine Stimme nie konstant ganz exakt ist. Jetzt sind wir soweit: Der eine Entwickler sieht zu, dass er seien Kiste so stabil und exakt wie möglich kriegt, und der andere Entwickler arbeitet daran, diese Exaktheit zunichte zu machen. Eine perverse Welt.
 
Re: Klingen "alte" Analoge erdiger/wärmer als neue??????

Es gibt noch Flohhust-Nerds, die unterscheiden dann VCOs von stimmstabilen Versionen (DCOs, Baugruppen in Chips) bis hin zu tatsächlich weiter integrierten CEMs und SSMs, wie zB der Unterschied zwischen dem Matrix 1000 und 6 auch klanglich belegen. Dann gibt es die Königsdisziplin, nämlich komplette Stimmen auf einen ASIC zu bannen, wie das beim Andromeda der Fall ist (daher der Name A6)

Ist ja nicht so, dass auch da "nichts" dran wäre. Aber das man auch Curtis sehr effektiv zusammen bauen kann und unterschiedlichen Klang hören kann zeigen Synths wie Matrix 12 und Chroma gegen zB andere wie die AX Synths von Akai, die wirklich ziemlich anders klingen zB der VX600 und das sind ja jetzt nur die alten. Heute hat man von DSI Curtisnachbauten-Chips (direkt von Herrn Curtis noch als letzte Aktion vor seinem Tode) und sehr spezielle Lösungen hier und da, oft aber SMD bis hin zu so Teilen wie dem Monotron.

Chips in Synthesizers

Dabei geht es um Abstände auf den Platinen, kapazitive Wirkungen und gegenseitige Beeinflussung und so weiter, schon damals war das so. Ich hoffe, dass sich dadurch für dich was erschließt, wie sensibel das hier und da ist. Und das ist eh nicht alles, um ein wenig zu klären, wo das hier und da her kommen kann. Beschaltung, Bauweise, etc. und heute sind Toleranzen deutlich kleiner bei Bauteilen, es geht also eher mehr, wenn man das will - siehe zB den Klang des Tinysizers oder sowas, oder auch dem GRP Zeug (A4) , was zwar komisch gebaut ist aber echt nicht schlecht klingt.
 
Re: Klingen "alte" Analoge erdiger/wärmer als neue??????

Ich finde, manche neue Geräte klingen präziser, gerade im Bereich der Frequenzmodulation. Der SEMtex hatte bei FM-Klängen wirklich schon etwas von einem DX an sich, was ich sehr erstaunlich (und gar nicht schlecht) fand. Das neue SEM von Oberheim finde ich dafür beeindruckend nahe am Original -- zumindest sind die klanglichen Unterschiede so gering, daß ich im Blindtest wahrscheinlich danebenhauen würde.

Alte Analoge haben für mich einen weniger definierten und präzisen Klang, was wahrscheinlich mit Bauteilalterung/-toleranzen, Anfälligkeit gegenüber äußeren Faktoren (Temperatur) und unzureichendem Schaltungsdesign zusammenhängt (ich bin kein Techniker und kein Esoteriker). Bei den alten ist mehr "fuzzy logic" im Spiel, mehr Unschärfe :). Das merkt man, wenn man Macbeth M5 und ARP 2600 der letzten Serie gegeneinander antreten läßt. Beide toll, aber grundverschieden, was Stabilität und Präzision angeht.

Stephen
 
Re: Klingen "alte" Analoge erdiger/wärmer als neue??????

uziphunk schrieb:
!..
Wenn ich jetzt Soundbeispiele (zugegebenermaßen nicht original, sondern aus dem Internet) von "alten" Analogen mit "Neuen" ...


Also du vergleicht nur alte Analoge aus dem Internet, das ist aber nicht sehr neutral.
Gehe doch mal auf eine Synth messe und teste selber an, du wirst bemerken die alten haben wirklich was besonderes ...
 
Re: Klingen "alte" Analoge erdiger/wärmer als neue??????

ja, generell gilt die faustregel durchaus! dass ein prophet 08/nord lead starrer/steriler und untenrum etwas schwächer klingt als ein pro5, jupiter 8 oder obxa, dazu muss man wahrlich kein floh-hust-hörer sein.

andrerseits gibts auch ein paar alte eisen, die weniger druck machen, wie zB prophet 600 gegen andromeda, da gewinnt der andro. oder der akai vx600, der seinen ruf als xpander zweiter klasse nicht loswurde, aber trotzdem runder/fetter als sein "vorbild" klingt.
 
Re: Klingen "alte" Analoge erdiger/wärmer als neue??????

Moogulator schrieb:
Es gibt noch Flohhust-Nerds, die unterscheiden dann VCOs von stimmstabilen Versionen (DCOs, Baugruppen in Chips)....
Die VCOs machen gar nicht so wenig aus, es fällt ja durchaus auf, dass die "alt" klingenden Synths generell VCOs haben, je weniger stimmstabil desto beliebter ("fetter").
Das ist übrigens nicht nur stumpfes Detuning, sondern gleich eine handvoll Modulationen durch schlechtes Platinenlayout, unzureichende Versorgungsspannungsentkopplung und rauschende Teile.

Die üblichen DCOs Synths haben meist nicht die Modulationsmöglichkeiten, um das auch nur annähernd nachzustellen.
 
Re: Klingen "alte" Analoge erdiger/wärmer als neue??????

eisblau schrieb:
ja, generell gilt die faustregel durchaus! dass ein prophet 08/nord lead starrer/steriler und untenrum etwas schwächer klingt als ein pro5, jupiter 8 oder obxa, dazu muss man wahrlich kein floh-hust-hörer sein.

andrerseits gibts auch ein paar alte eisen, die weniger druck machen, wie zB prophet 600 gegen andromeda, da gewinnt der andro. oder der akai vx600, der seinen ruf als xpander zweiter klasse nicht loswurde, aber trotzdem runder/fetter als sein "vorbild" klingt.

Wobei es natürlich nicht fair ist, einen grundsoliden, aber eher hausbackenen Brot-und-Butter-Polysynth wie den P600 gegen ein Modulationsmonster wie den Andromeda antreten zu lassen. Memory Moog und Andromeda würde ich da eher durchgehen lassen :).

Stephen
 
Re: Klingen "alte" Analoge erdiger/wärmer als neue??????

Der Memory-Moog ist kein Modulationsmonster, dafür allerdings komplett Analog. Also inklusive Hüllkurven und LFOs, da kann man sich "in digital" (wie beim Andro/XPander) zum einen komische Effekte einfangen, zum anderen klingen die Stimmen dadurch sehr viel gleicher, was der Lebendigkeit abträglich ist.
Hat der Andro die nötige "Random pro Ton" Modulationsquelle, um das wenigstens grobschlächtig nachzustellen?
 
Re: Klingen "alte" Analoge erdiger/wärmer als neue??????

nordcore schrieb:
Die VCOs machen gar nicht so wenig aus, es fällt ja durchaus auf, dass die "alt" klingenden Synths generell VCOs haben, je weniger stimmstabil desto beliebter ("fetter").
Das ist übrigens nicht nur stumpfes Detuning, sondern gleich eine handvoll Modulationen durch schlechtes Platinenlayout, unzureichende Versorgungsspannungsentkopplung und rauschende Teile.
Ich habe mal gelesen, dass "einige Oszillatoren" (schaltungsbedingt) mehr
Obertöne/Harmonische erzeugen (bei "gleicher" Wellenform).
Ist da was dran, oder kompletter Mumpitz?


Gruss
 
Re: Klingen "alte" Analoge erdiger/wärmer als neue??????

Auch bei den vintage Geräten gibt es starke Unterschiede. Wenn ich so den MS-20 mit dem Odyssey vergleiche. In der "Breite" und "Lebendigkeit" ist der Odyssey klar "wärmer" und das ist ja auch der uramerikanische fette Synthsound. Ich habe auch immer nach dem tollen warmen Analogklang gesucht und irgendwie nicht kapiert, dass ich nur mit MS-20 ständig arbeite, aber die sogenannten fett klingenden Synths kaum benutzt wurden.

Sieh zu, dass du ein Gerät findest, womit du schnell und mit viel Spaß arbeiten kannst, dann klingen für dich sogar einige Digitalsounds warm. Halt dich nicht zu lange mit diesen Vergleichen auf. Wir kennen es doch alle… Am Ende kannst du immer noch über einen analogen Mischer, Röhrenkompressor oder einfach nur nochmal ein dickes analoges Filter gehen.

Was mir nach Jahren klar ist: mit Verstimmung, Filter und Modulationen kann ich auch aus Digitalen einen "Analogklang" herauskitzeln. Die Höhen sind es oft, die den Klang zwar präsenter, aber auch etwas kühler machen können. Das Ohr mag es halt etwas gedämpfter.
 
Re: Klingen "alte" Analoge erdiger/wärmer als neue??????

Es wurde ja schon mehrfach erwähnt.
Die Bautteiltoleranzen waren früher deutlich größer und dazu addiert sich noch, das alte Bauteile oft nicht mehr so präzise arbeiten, wie zu Neuzeiten. Das alles sorgt für kleine Schwankungen, leicht unreine Stimmung und anderen kleinen "Fehlern" im Klang, wie man es auch akustischen Instrumenten gewohnt ist. Menschen empfinden dies als "natürlich".
 
Re: Klingen "alte" Analoge erdiger/wärmer als neue??????

Beitrag gelöscht, da falscher Thread
 
Re: Klingen "alte" Analoge erdiger/wärmer als neue??????

Moin,

meinen Yamaha CS01 habe ich bald 30 Jahre, kurz danach habe ich noch
einen Korg MS 20 für 400.-DM erstanden. Soviel Spaß die Geräte mir auch
immer gemacht haben, so sehr habe ich doch die fehlende Polyphonie ver-
mißt. Deshalb habe ich mir dann erst den Viscount ""Oberheim"" OB-12 zum
absoluten Schleuderpreis (um die 600€) zugelegt und später den Alesis Micron.
Aber so richtig zufrieden war ich dann doch nicht, da fehlte immer irgendwas :)
Dann wollte es wohl der Zufall, dass ich in einem Musikgeschäft mehrere gebr.
Synths anspielen konnte, analoge als auch digitale. Und mein Ohr blieb am
Roland Alpha Juno 2 hängen, den ich bis dato nicht einmal kannte. Da es kein
Manual dazu gab, wusste ich natürlich auch nichts über den inneren Aufbau,
die Kaufentscheidung habe ich rein nach Gehör getroffen. Und das scheint mich
ja auch nicht getäuscht zu haben :D Erst zu Hause habe ich dann begriffen,
welches "Schätzchen ich da ausgegraben" habe.
Es wird wohl die Gesamtheit der damaligen "schaltungstechnischen Unzuläng-
lichkeiten (??)" sein, die den Charme und den Klang ausmacht. Und ein bischen
"Retro-Voodoo" ist sicherlich auch im Spiel.

LG, Andreas
 
Re: Klingen "alte" Analoge erdiger/wärmer als neue??????

andreas2 schrieb:
Es wird wohl die Gesamtheit der damaligen "schaltungstechnischen Unzuläng-
lichkeiten (??)" sein, die den Charme und den Klang ausmacht....
Für mich entsteht der Charme durch den Einsatz UNTERSCHIEDLICH klingender Synths.
Z. B. eine fette analoge Kuh die auf einer FM-Wiese grast.
Zu viel analog macht "zu" (bzw. "muh").
 
Re: Klingen "alte" Analoge erdiger/wärmer als neue??????

Zotterl schrieb:
Für mich entsteht der Charme durch den Einsatz UNTERSCHIEDLICH klingender Synths.
Z. B. eine fette analoge Kuh die auf einer FM-Wiese grast.
Zu viel analog macht "zu" (bzw. "muh").
Vollste Zustimmung :supi:

Ich finde ja auch das Konzept vom Polyevolver sehr gut (den ich aber selbst nicht habe, aber nach einigen Probespielrunden mir noch zulegen werde). Entsprechend baue ich oft Sounds aus der Kombination analog/digital. Spannend daran ist, dass es dabei auch zu Frequenzauslöschungen und auch anderen ganz eigenständigen Effekten kommt, und zwar ganz anders als bei einer analo/analog Kombination (ist auch klar). Jedem, der neue Sounds sucht, kann ich nur empfehlen, mit der analog/digital Kombination zu experimentieren.
 
Re: Klingen "alte" Analoge erdiger/wärmer als neue??????

Studiodragon schrieb:
uziphunk schrieb:
!..
Wenn ich jetzt Soundbeispiele (zugegebenermaßen nicht original, sondern aus dem Internet) von "alten" Analogen mit "Neuen" ...
Also du vergleicht nur alte Analoge aus dem Internet, das ist aber nicht sehr neutral.
Gehe doch mal auf eine Synth messe und teste selber an, du wirst bemerken die alten haben wirklich was besonderes ...
Beachtlich ist, dass schon digitale Beispiele von alten und neuen analogen Maschinen Unterschiede hören lassen!
 
Re: Klingen "alte" Analoge erdiger/wärmer als neue??????

soundmunich schrieb:
...Entsprechend baue ich oft Sounds aus der Kombination analog/digital. (...). Jedem, der neue Sounds sucht, kann ich nur empfehlen, mit der analog/digital Kombination zu experimentieren.
Analog/Digital läßt sich ja auf zweierlei Arten kombinieren
a) innerhalb eines Sounds ("gestackter" Sound, der aus A. + D. besteht) oder
b) je Aufnhamespur eine andere Synthese verwenden (ein Musikstück so aufbauen, dass es die Stärken/Schwächen
der jeweiligen Synthese nutzt, z.B. Eine Spur Digitaler Bass (muß es immer analog sein?) und nächste Spur
Analog-Pad/Lead etc.

Hatte gestern diese Mischung: Fette Analogkuh (Modular) für Ringmodulationszeugs und dann einen
V-Synth, recht steril klingend. Paßt!
 
Re: Klingen "alte" Analoge erdiger/wärmer als neue??????

Jedem, der neue Sounds sucht, kann ich nur empfehlen, mit der analog/digital Kombination zu experimentieren.


Ich kann meinen Vorrednern nur zustimmen, bin da auch eh undogmatisch :nihao:
Ausserdem benutze ich ja sowohl Transistor/Modellingamps als auch die
guten alten "Vollröhrer". Beides hat ganz bestimmt seine Berechtigung !

Aber ich erwische mich auch immer wieder, dass die Digital-Synths im Case
bleiben und ich nen Analogen nehme. Es kann nicht allein das Haptische
sein, denn mein OB-12 ist "haptischer" als der Alpha Juno 2, aber den Juno
nutze ich mittlerweile viel häufiger.
Genauso ziehe ich (u.a. mit der E-Gitarre) einen meiner Röhrenamps vor,
es klingt und FÜHLT sich anders an :D

Aber ich möchte auch niemals auf Cubase 6 mit all meinen Plugs verzichten,
nur die Analog und Röhrentechnik hat bei mir mehr "Herzblut". Vielleicht
liegt das auch daran, dass ich mit dem Kram aufgewachsen bin und Analog-
Technik für mich "erklärlicher" ist, als ein digitales Schaltungsdesign. (??)

Aber wie gesagt, bin da eher undogmatisch :nihao:

LG, Andreas
 
Re: Klingen "alte" Analoge erdiger/wärmer als neue??????

Ich finde auch das alte analoge Synths anders klingen, ob immer besser sei mal dahingestellt. Für meinen Geschmack besser klingend sind sicher die Klassiker um Moog, Roland, Yamaha, usw., aber auch ein Jupiter 6 klingt nun nicht gerade fett.

Andromeda und die DSI Sachen sind vom Sound her schon sehr geradlinig, aufgeräumt, präzise. Es fehlt nicht an Druck, eher an leben im Sound selbst.

Dichter dran am Vintage Sound sind imho Moog, Oberheim und Studio Electronics.
 
Re: Klingen "alte" Analoge erdiger/wärmer als neue??????

nordcore schrieb:
Der Memory-Moog ist kein Modulationsmonster, dafür allerdings komplett Analog. Also inklusive Hüllkurven und LFOs, da kann man sich "in digital" (wie beim Andro/XPander) zum einen komische Effekte einfangen, zum anderen klingen die Stimmen dadurch sehr viel gleicher, was der Lebendigkeit abträglich ist.
Hat der Andro die nötige "Random pro Ton" Modulationsquelle, um das wenigstens grobschlächtig nachzustellen?

Okay, im Vergleich zum Andromeda hat der Memory Moog sicherlich deutlich weniger zu bieten in Punkto Modulation, aber wenigstens hat er einen ähnlich testosterongeladenen Klang :). Den Xpander/Matrix 12 wollte ich hier nicht zum Vergleich heranziehen, da sie doch etwas weniger auf dicke Hose machen.

Stephen
 
Re: Klingen "alte" Analoge erdiger/wärmer als neue??????

Neo schrieb:
Dichter dran am Vintage Sound sind imho Moog, Oberheim und Studio Electronics.
Es ist wie schon zum Teil beschrieben relativ einfach: viele neuere Analoge basieren auf dem gleichen Curtis Voice Chip. Der Chip klingt vergleichsweise "lau" (der MS404 hat zB deutlich mehr "balls" als der Dark Energy - das ist halt Moog VCO Moog Filter im 404 versus Curtis-Chip im DE).
Zudem werden die Hüllkurven in der CPU gerechnet und werde nicht analog erzeugt. Dieser Unterschied ist halt doch hörbar (den hörte man zB früher auch schon zwischen Jupiter8 oder Juno6/60 mit analogen Hüllkurven und JX-Serie und Jupiter6 mit digitalen Hüllkurven).

An dieser Stelle ist allerdings verwunderlich, dass die Programmierer von virtuell analogen Synthis schnelle knackige Hüllkurven hinbekommen, und die Hüllkurven von DSI sind einfach mau.
 
Re: Klingen "alte" Analoge erdiger/wärmer als neue??????

Neo schrieb:
Ich finde auch das alte analoge Synths anders klingen, ob immer besser sei mal dahingestellt. Für meinen Geschmack besser klingend sind sicher die Klassiker um Moog, Roland, Yamaha, usw., aber auch ein Jupiter 6 klingt nun nicht gerade fett.

Wo Du gerade Roland ansprichst: Ich finde den klanglichen Unterschied zwischen einem System 100 (Modell 101/102)/SH-1/2/3/5/09 und einem SH-101 schon beachtlich: Die frühen SHs klingen allesamt sehr weich und organisch, sehr "squelchy", der SH-101 mit Einführung der Curtis-ICs schon deutlich kontrollierter und geradliniger. Der Unterschied zwischen Mini Moog und Moog Prodigy ist ja ähnlich deutlich hörbar, und zwischen all diesen Geräten liegt noch nicht einmal ein Jahrzehnt. Beeindruckend.

Stephen
 
Re: Klingen "alte" Analoge erdiger/wärmer als neue??????

Zotterl schrieb:
soundmunich schrieb:
...Entsprechend baue ich oft Sounds aus der Kombination analog/digital. (...). Jedem, der neue Sounds sucht, kann ich nur empfehlen, mit der analog/digital Kombination zu experimentieren.
Analog/Digital läßt sich ja auf zweierlei Arten kombinieren
a) innerhalb eines Sounds ("gestackter" Sound, der aus A. + D. besteht) oder
b) je Aufnhamespur eine andere Synthese verwenden (ein Musikstück so aufbauen, dass es die Stärken/Schwächen
der jeweiligen Synthese nutzt, z.B. Eine Spur Digitaler Bass (muß es immer analog sein?) und nächste Spur
Analog-Pad/Lead etc.

Hatte gestern diese Mischung: Fette Analogkuh (Modular) für Ringmodulationszeugs und dann einen
V-Synth, recht steril klingend. Paßt!
Dass einzelne Spuren und damit Stimmen der Partitur in einem Musikstück von verschiedenen Synths kommen, ist ja eher normal. Ich meine konkret das "Stacken", d.h. dass dieselben Töne aber mit unterschiedlichen Sounds/Soundbeiträgen und auch Modulationen/Envelopes/Glides etc. von verschiedenen Maschinen kommen, und insbesonderre von einer Kombination analog/digital.
 
Re: Klingen "alte" Analoge erdiger/wärmer als neue??????

was sind eigentlich für Chips in den MFB-Synths
Microzwerg / Nanozwerg ? Gibt es dafür evtl.
sogar Schaltpläne und Flußdiagramme ? Trotz
Suche ist mir nie etwas unter die Finger ge-
kommen, und aufschrauben tue ich sie erst
nach Ablauf der Garantie :)

LG, Andreas
 
Re: Klingen "alte" Analoge erdiger/wärmer als neue??????

Ich meine konkret das "Stacken", d.h. dass dieselben Töne aber mit unterschiedlichen Sounds/Soundbeiträgen und auch Modulationen/Envelopes/Glides etc. von verschiedenen Maschinen kommen, und insbesonderre von einer Kombination analog/digital.

Jau, das macht Spaß, ist auch herrlich unberechenbar :D
Erlaubt ist was gefällt,

LG, Andreas
 
Re: Klingen "alte" Analoge erdiger/wärmer als neue??????

andreas2 schrieb:
Ausserdem benutze ich ja sowohl Transistor/Modellingamps als auch die
guten alten "Vollröhrer". Beides hat ganz bestimmt seine Berechtigung !
Ich habe da auch ein Set mit drei Röhren- und einem Modelling-Amp(s) und habe daraus eigene Sounds. Man kann immer entscheiden, ob man den Haupsound mehr bass- (Vox AC30 CC2X), mitten- (Marshall TSL 602 "JCM 2000") oder höhenlastig (Fender Twin Reverb II) oder ausgeglichen (Vox AC30 CC2X) haben will, und kann andere Bereiche aus den anderen Amps dazu mischen. Der Modellingamp (ein VOX VTX60) eignet sich für meinen Geschmack immer gut für Feinheiten "on top" (ich geb da gerne das wet-Signal aus einem Delay oder Chorus rein und gehe mit dem dry-Signal direkt in einen Röhrenamp).
 
Re: Klingen "alte" Analoge erdiger/wärmer als neue??????

ppg360 schrieb:
Die frühen SHs klingen allesamt sehr weich und organisch, sehr "squelchy", der SH-101 mit Einführung der Curtis-ICs schon deutlich kontrollierter und geradliniger.
Das hat meines Erachtens nichts mit dem Curtis-VCO zu tun oder mit dem ggf viel wichtigeren IR3109, also dem Roland-Äquivalent zum Curtis 3320, sondern mit den zackigeren Hüllkurven im SH-101. Z.B den Jupiter 4 gibts in zwei Revisions: einmal mit einem Filter wie im SH2/SH09 und später mit dem IR3109. Interessanterweise hört man kaum einen Unterschied.

Der Unterschied zwischen Mini Moog und Moog Prodigy ist ja ähnlich deutlich hörbar, und zwischen all diesen Geräten liegt noch nicht einmal ein Jahrzehnt. Beeindruckend.
Auch hier: Hüllkurven. VCO und VCF sind sich sehr ähnlich. Die Hüllkurven sind beim Mini besser als beim Prodigy.


Wenn ich es mir recht überlege: Das wäre echt mal ein interessante Untersuchung hier die unterschiedlichen Synths zu vergleichen. Letztlich geht es nur um das Verhältnis Kondensator-Dimension zu Potentiometer-Dimension. Mich hat das echt überrascht, wie ich an meinem Monopoly andere Kondensatorwerte für die Hüllkurve eingesetzt habe; was vorher normale bis lasche Envelopes waren, präsentierte sich jetzt als der berühmte "Icepick in the forehead". Moogulator, der ja nun wirklich mit allen Synth-Wassern gewaschen ist, war ja auch ganz von den Socken, als er den MP in Bernburg ausprobiert hat.
 


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