Kondensatoren Voltzahl egal?

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Individueller Benutzer
Hallo zusammen,

bin immer noch Elektronik-Anfänger, drum mal wieder eine Frage auf diesem Niveau:

So weit ich weiß, ist die Voltzahl bei Kondensatoren egal, sie sollte eben nur größer als die Spannung in der Schaltung sein, damit der Kondensator das auch aushält. Da bin ich mit 35V bei +/-12V immer auf der sicheren Seite. Funktionieren aber auch Kondesatoren, die eine sehr viel höhere Spannung vertragen? Ich habe hier den passenden Wert (910pf für Buchla 194 BPF) nur in der 500V-Variante, und das ist schon ein ordentlicher Klotz...

Danke schon mal!
 
Feedback schrieb:
Da bin ich mit 35V bei +/-12V immer auf der sicheren Seite.
Selbst wenn Du von (-) nach (+) gehst (was 24V ergäbe), bist Du mit 35V auf der absolut sicheren Seite. Es gibt genug Hardware, die bei 12V Versorgungsspannung 16V für die Elkos verwendet und ebenfalls auf der sicheren Seite ist.

Vorteile der geringeren Spannung sind: Elkos sind kleiner und günstiger. Nachteile: Keine.

Alternativ kann man das gesparte Geld in "bessere" Kondensatoren investieren, z.B. mit 105°C statt 85°C oder "Low ESR".

Feedback schrieb:
Funktionieren aber auch Kondesatoren, die eine sehr viel höhere Spannung vertragen?
Wenn der Platz auch für Riesenkondensatoren sehr gut reicht, dann spricht nichts gegen 500V statt 35V (außer natürlich wieder Kosten). Zu beachten ist vielmehr, ob ein spezieller Kondensatortyp vorgeschrieben ist (z.B. Keramik, Polystyrol, ...).
 
andererseits frage ich mich, ob ich mich an die 910pF so stoisch halten sollte: schaue ich mir das entsprechende Mouser-Teil an, so hat dieses eine Abweichungstoleranz von 5%, also liegt der Wert irgendwo zwischen 865 und 955pF. Und die wird zu Buchla-Zeiten nicht besser gewesen sein, eher schlechter. Vielleicht sollte man dann eher 100 1000pF-Kondensatoren kaufen, durchmessen, und die vom unteren Ende (die dann ~950pF haben sollten) verwenden...
 
Zum Stichwort Low ESR:

Im Netzteil des Oberheim XPander sind 3 Elkos, zu denen das Service-Manual "Low ESR" angibt.
Nun ist der XPander Baujahr 1984. Hat sich da seit damals was dran geändert? Ich könnte mir etwa vorstellen, daß moderne Standard-Elkos für damalige Low-ESR-Specs bereits hinreichen, oder sollte man die auch heute noch gegen Low ESR-Typen austauschen?

Und eine weitere Frage: Hat Low ESR auch Nachteile (außer teurer)? Ansonsten könnte man ja immer überall die Low ESRs einbauen, von den Kosten abgesehen?

Grüße,
Rallef
 
Feedback schrieb:
andererseits frage ich mich, ob ich mich an die 910pF so stoisch halten sollte
Wenn 910p statt 1n angegeben sind, dann wird das einen Grund haben, denn jeder Designer einer Schaltung wird natürlich versuchen, lieber den absolut verbreiteten 1n-Wert zu erreichen, der vermutlich ohnehin schon häufig auf der Platine sitzt, als den unhandlichen 910p Wert, der wohl nur einmal vorkommen dürfte.

Aber hast Du auch schon daran gedacht, einen 1nF und einen 10nF in Reihe zu schalten? Dann kommst Du mit zwei Standardwerten genau auf 909pF (vielleicht ist das ja auch der Grund, warum der total unübliche Wert 910p vorgegeben ist).
 
DanReed schrieb:
Feedback schrieb:
andererseits frage ich mich, ob ich mich an die 910pF so stoisch halten sollte
Wenn 910p statt 1n angegeben sind, dann wird das einen Grund haben, denn jeder Designer einer Schaltung wird natürlich versuchen, lieber den absolut verbreiteten 1n-Wert zu erreichen, der vermutlich ohnehin schon häufig auf der Platine sitzt, als den unhandlichen 910p Wert, der wohl nur einmal vorkommen dürfte.

Aber hast Du auch schon daran gedacht, einen 1nF und einen 10nF in Reihe zu schalten? Dann kommst Du mit zwei Standardwerten genau auf 909pF (vielleicht ist das ja auch der Grund, warum der total unübliche Wert 910p vorgegeben ist).

Der Unterschied von 90pF dürfte kaum irgendwo ins Gewicht fallen, den hat man ruck zuck bei zB. verdrallten Drähten. Ich habe die aktuellen Normreihen von Kondensatoren nicht mehr auf dem Schirm, aber früher waren solche "krummen" Werte völlig normal. Wenn wir (früher, lange her) Schaltungen berechnet haben, wurde der nächste Wert genommen, bei allen Bauteilen.

LG
 
DanReed schrieb:
Wenn 910p statt 1n angegeben sind, dann wird das einen Grund haben, denn jeder Designer einer Schaltung wird natürlich versuchen, lieber den absolut verbreiteten 1n-Wert zu erreichen, der vermutlich ohnehin schon häufig auf der Platine sitzt, als den unhandlichen 910p Wert, der wohl nur einmal vorkommen dürfte.

Aber hast Du auch schon daran gedacht, einen 1nF und einen 10nF in Reihe zu schalten? Dann kommst Du mit zwei Standardwerten genau auf 909pF (vielleicht ist das ja auch der Grund, warum der total unübliche Wert 910p vorgegeben ist).

Das habe ich mir schon gedacht, dass das mal einen Grund hatte. Andererseits sieht die Realität ja dann doch anders aus, wenn man mit 5% Toleranz klarkommen muß. Und die war sicher in den 60-70ern noch größer. Und meines Wissens haben die wneigisten Hersteller zu dieser Zeit Widerstände und Kondensatoren selektiert (oder hat Buchla das getan?). Meiner Meinung nach der Grund, warum kein MS-20 klingt wie der andere (und das war schon Ende der 70er). Darum wollte ich mich ja durch Selektion zumindest in den Toleranzbereich bewegen, wenn's damals 10% waren, liege ich mit 1nF noch drin.
Aber die Idee mit der Reihenschaltung ist gut, genau das werde ich tun. Kein Aufwand, und einer oder zwei in Reihe ist der gleiche Platz....
 
wieder was gelernt, davon habe ich ja noch nie was gehört. Das erklärt dann auch gleich auch auf den ersten Blick sonderbare Widerstandswerte wie 24,9K. Die bekommt man wenigstens problemlos, nur "schräge" Kondensatoren machen Probleme...
Danach scheint man Ende der 60er auch mit 5% Toleranz gearbeitet zu haben...mit größerer Toleranz machen die Werte der Reihe auch keinen Sinn...
 


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