Korg Gossip - Tats geht nach Köln

Re: Korg Gossip

Es scheint heute Zeitgeist zu sein, dass man alles und jedes mit etwas Sozialem, etwas Moralischem, etwas für die Gesellschaft verbinden muß. Erst dann scheint man Sinn im Dasein zu erkennen. Das geht dann meistens schief und erhöht einfach nur die Sozialkosten der Gesellschaft. Diese Gelder bedienen dann vor allem die Betreuungs-Sozialindustrie und weniger die, für die man vorgibt sich einzusetzen. Als wäre schöne Synthesizer zu bauen, um damit wunderbare Klänge zu ermöglichen, nicht Sinn genug.
Sorry für die Metaebene.
 
Re: Korg Gossip

Gesundheit... [ 8) ]


Moogulator schrieb:
Aber wie die Schrift schon sagt. Er "steigt aus" und findet als Techniker andere Herausforderungen. Ohne Synthesizer.

...ich weiss nicht, Jim...


Takahashi is moving on to a new role within Korg
'I will also be moving out of Tokyo to Cologne'


Was tut Korg also in Köln so?


‘explore new areas where sound and technology can have positive social implications.’
he’s going to make a variable white noise generator that can real – time mute everything that comes out of trump’s mouth.


:idea: ...auch eine Variante... ;-)
 
Re: Korg Gossip

psychosonic schrieb:
Gibt es seitens korg eigentlich infos ob und wie es mit dem volcas weitergehen soll?

Geh mal davon aus, dass Korg als Firma durchaus handlungsfähig sind.
Warten. Wäre ich Korg, würde ich jetzt gar nicht viel sagen sondern irgendwann - wie immer - liefern. Und zwar wann sie können und wollen. Korg tut, was früher Apple tat. Mit viel weniger Leaks.
 
Re: Korg Gossip

hairmetal_81 schrieb:
he’s going to make a variable white noise generator that can real – time mute everything that comes out of trump’s mouth.
:idea: ...auch eine Variante... ;-)
Naja, dann warten wir, bis er das erstemal mit einem Schalmeienorchester auf einem Dorffest in der Eifel konfrontiert ist. Dann weiß er was eine Aufgabe ist ;-)
 
Re: Korg Gossip

gilbert schrieb:
Es scheint heute Zeitgeist zu sein, dass man alles und jedes mit etwas Sozialem, etwas Moralischem, etwas für die Gesellschaft verbinden muß. Erst dann scheint man Sinn im Dasein zu erkennen. Das geht dann meistens schief und erhöht einfach nur die Sozialkosten der Gesellschaft. Diese Gelder bedienen dann vor allem die Betreuungs-Sozialindustrie und weniger die, für die man vorgibt sich einzusetzen. Als wäre schöne Synthesizer zu bauen, um damit wunderbare Klänge zu ermöglichen, nicht Sinn genug.
Sorry für die Metaebene.
Naja, irgendwer hatte ihm gesteckt, dass die Gören in den Slums von Detroit mit den billigen Volcas spielen. Vermutlich machen sie Gangsta-Rap oder sowas. Das kann einen moralisch schon fertig machen.

He's going to be working in Germany on projects that combine synthesis with education and positive social change
Also Lern-Synths? "My first Korg" oder sowas?
 
Glaub die Volca-Sache ist ja auch ein bisschen durch von dem her was da noch kommen kann.

Der hat genau den richtigen Moment erwischt sich mal abzusetzen da.
 
Re: Korg Gossip

gilbert schrieb:
Es scheint heute Zeitgeist zu sein, dass man alles und jedes mit etwas Sozialem, etwas Moralischem, etwas für die Gesellschaft verbinden muß. Erst dann scheint man Sinn im Dasein zu erkennen. Das geht dann meistens schief und erhöht einfach nur die Sozialkosten der Gesellschaft. Diese Gelder bedienen dann vor allem die Betreuungs-Sozialindustrie und weniger die, für die man vorgibt sich einzusetzen. Als wäre schöne Synthesizer zu bauen, um damit wunderbare Klänge zu ermöglichen, nicht Sinn genug.
Sorry für die Metaebene.

Warum so zynisch?
 
Re: Korg Gossip

gilbert schrieb:
Es scheint heute Zeitgeist zu sein, dass man alles und jedes mit etwas Sozialem, etwas Moralischem, etwas für die Gesellschaft verbinden muß. Erst dann scheint man Sinn im Dasein zu erkennen.
Schön wärs ja.

Und, was sind "Sozialkosten"? :lollo: Warum soll das was kosten?
Sich sozial zu engagieren kostet überhaupt nichts, und einer sinnvollen Tätigkeit nachzugehen statt Wegwerfprodukte zu designen kostet auch nix.
Das ist was die Gesellschaft voran bringt, vom Hausbau bis zur Altenpflege.
Nicht der Shareholder Value.

Der Mensch ist ein soziales Tier, soziale Interaktion ist seine Hauptbeschäftigung,
natürlicherweise wendet er darauf mehr Zeit als zur Nahrungsbeschaffung. Viel mehr sogar.
So wie Katzen mehr Zeit aufs Schlafen verwenden als zur Nahrungsbeschaffung.
Und die Nahrunsgbeschaffung findet beim Mensch natürlicherweise sozial statt.
Wie auch die Nahrungsaufteilung.
 
Re: Korg Gossip

starling schrieb:
Sich sozial zu engagieren kostet überhaupt nichts, und einer sinnvollen Tätigkeit nachzugehen statt Wegwerfprodukte zu designen kostet auch nix.
Dann muss es Köln ja besonders beschissen gehen, wenn er sich von Tokio auf den weiten Weg macht.
 
@salz
;-))

@Paul Dither
sorry, dass ich da so ein großes Fass aufmache, aber der Titel dieses Threads und die Diskussion ist ja auch etwas allgemein gefasst. Danach halte ich auch wieder meine Klappe, es soll ja um die schönste (Neben-) Sache gehen: Synthesizer ;-) Dort bin ich eher Anfänger und profitiere sehr von Euren, z.B. Deinen, tollen Beiträgen. Also ich darf ausnahmsweise mal, vielleicht interessiert es ja:

Nein das ist nicht zynisch, sondern Lebenserfahrung. ich nenne jetzt mal keine Namen, weil justiziabel. Ich nenne Namen in meinen Büchern, weil ich dort das Ganze mit Quellen untermaure, die mich dann in einer juristischen Auseinandersetzung schützen. Wenn sich beispielsweise eine Organisation vorgeblich für gute Nahrungsmittel einsetzt und Verbraucherschutzorganisation nennt, dann ist das tatsächlich zynisch. Denn diese Organisation macht nichts anderes als ihre exzellenten Medienkontakte zu nutzen, um Hersteller mit haltlosen Vorwürfen unter Druck zu setzen, letztlich um Schutzgeld zu erpressen. Funktioniert sehr gut. Ich will damit nicht die Tricksereien der Lebensmittelindustrie beschönigen, was aber gerade läuft, führt ganz sicherlich nicht zu besseren Nahrungsmitteln.
Oder Organisation, die sich für dicke Kinder einsetzen und sich ganz toll dabei fühlen, mißachten die Fakten und diskriminieren in Wirklichkeit dicke Kinder, um mit moralischer Überlegenheit und dem Applaus der Öffentlichkeit staatliche Gelder unter sich aufzuteilen.
Wenn in Heidelberg in unglaublicher Weise Mittel für Institutionen und Gruppen ausgegeben werden, die vorgeben sich für soziale Zwecke einzusetzen, dann wurde auf Druck der entsprechenden Lobbygruppen im Gemeinderat jahrzehntelang kein Tätigkeitsnachweis verlangt. Viele dieser Gruppen haben sich nur selbst beschäftigt, aber sich in der Öffentlichkeit so dargestellt als wären sie die Retter der Menschheit (diese Gelder fehlen dann z.B. oft im kulturellen Bereich). Und, und, und ..... Ich kenne sehr viele Menschen, die sich sozial für andere einsetzen, sie tun dies aber nicht, um sich in der Öffentlichkeit moralisch zu überhöhen, sondern eher leise und wirkungsvoll. Und - sie posten das ganz bestimmt nicht auf Facebook.
Dahinter stecken uralte sozialpsychologische Dynamiken, die man auch Gruppenmoral nennt. In diesem Text genauer beschrieben:
http://www.achgut.com/artikel/gruppendy ... _erhoehung
die Auswirkungen hier: http://www.achgut.com/artikel/nieder_mi ... ng_technik
Deswegen reagiere ich ein bisschen allergisch und skeptisch wenn jemand öffentlich betont, dass er sich nun sozial engagieren möchte. Ich glaube, was die Armen in Afrika am wenigsten brauchen, sind PR-Fototermine mit Herrn Bono und Frau Jolie in den Slums.

@starling
ja die Dinge stellen sich von außen betrachtet so dar. Hier die böse Industrie, dort die guten sozial engagierten Menschen. Aber glaube mir, sobald man tiefer reinschaut verschiebt sich diese Trennung in verwirrend diffuser Weise. Das alles wird dann unheimlich anstrengend und man findet sich schnell zwischen allen Stühlen wieder. Wenn man die negativen Folgen von Shareholder-Logik kritisiert, dann sollte man das jedenfalls nicht mit Klischees tun, sondern mit Fakten, sonst vergaloppiert man sich schnell. Hier ein gelungenes Beispiel ;-)
http://www.morgenweb.de/wochenende/deba ... -1.2650131
 
gilbert schrieb:
@starling
ja die Dinge stellen sich von außen betrachtet so dar. Hier die böse Industrie, dort die guten sozial engagierten Menschen. Aber glaube mir, sobald man tiefer reinschaut verschiebt sich diese Trennung in verwirrend diffuser Weise. Das alles wird dann unheimlich anstrengend und man findet sich schnell zwischen allen Stühlen wieder. Wenn man die negativen Folgen von Shareholder-Logik kritisiert, dann sollte man das jedenfalls nicht mit Klischees tun, sondern mit Fakten, sonst vergaloppiert man sich schnell. Hier ein gelungenes Beispiel ;-)
http://www.morgenweb.de/wochenende/deba ... -1.2650131
Ich verstehe weder den Zusammenhang mit meinem Posting noch mit dem Artikel.
 
Re: Korg Gossip

salz schrieb:
Also Lern-Synths? "My first Korg" oder sowas?


Ich hab's:


V-Tech...! :phat:



[ :selfhammer: ]



Frag' mal beim Kollegen @microbug nach. Eine Firma müsste sich in der Vergangeheit von denen Keybeds für ihre Controller gefertigt haben lassen.

(Kurzweil? Novation? Ich weiss es nicht mehr... war jedenfalls keine der "grossen drei Japanern"; müsste eine Stufe unterhalb angesiedelt gewesen sein...)


:)
 
gilbert schrieb:
@Paul Dither
sorry, dass ich da so ein großes Fass aufmache, aber der Titel dieses Threads und die Diskussion ist ja auch etwas allgemein gefasst. Danach halte ich auch wieder meine Klappe, es soll ja um die schönste (Neben-) Sache gehen: Synthesizer ;-) Dort bin ich eher Anfänger und profitiere sehr von Euren, z.B. Deinen, tollen Beiträgen. Also ich darf ausnahmsweise mal, vielleicht interessiert es ja:

Nein das ist nicht zynisch, sondern Lebenserfahrung. ich nenne jetzt mal keine Namen, weil justiziabel. Ich nenne Namen in meinen Büchern, weil ich dort das Ganze mit Quellen untermaure, die mich dann in einer juristischen Auseinandersetzung schützen. Wenn sich beispielsweise eine Organisation vorgeblich für gute Nahrungsmittel einsetzt und Verbraucherschutzorganisation nennt, dann ist das tatsächlich zynisch. Denn diese Organisation macht nichts anderes als ihre exzellenten Medienkontakte zu nutzen, um Hersteller mit haltlosen Vorwürfen unter Druck zu setzen, letztlich um Schutzgeld zu erpressen. Funktioniert sehr gut. Ich will damit nicht die Tricksereien der Lebensmittelindustrie beschönigen, was aber gerade läuft, führt ganz sicherlich nicht zu besseren Nahrungsmitteln.
Oder Organisation, die sich für dicke Kinder einsetzen und sich ganz toll dabei fühlen, mißachten die Fakten und diskriminieren in Wirklichkeit dicke Kinder, um mit moralischer Überlegenheit und dem Applaus der Öffentlichkeit staatliche Gelder unter sich aufzuteilen.
Wenn in Heidelberg in unglaublicher Weise Mittel für Institutionen und Gruppen ausgegeben werden, die vorgeben sich für soziale Zwecke einzusetzen, dann wurde auf Druck der entsprechenden Lobbygruppen im Gemeinderat jahrzehntelang kein Tätigkeitsnachweis verlangt. Viele dieser Gruppen haben sich nur selbst beschäftigt, aber sich in der Öffentlichkeit so dargestellt als wären sie die Retter der Menschheit (diese Gelder fehlen dann z.B. oft im kulturellen Bereich). Und, und, und ..... Ich kenne sehr viele Menschen, die sich sozial für andere einsetzen, sie tun dies aber nicht, um sich in der Öffentlichkeit moralisch zu überhöhen, sondern eher leise und wirkungsvoll. Und - sie posten das ganz bestimmt nicht auf Facebook.
Dahinter stecken uralte sozialpsychologische Dynamiken, die man auch Gruppenmoral nennt. In diesem Text genauer beschrieben:
http://www.achgut.com/artikel/gruppendy ... _erhoehung
die Auswirkungen hier: http://www.achgut.com/artikel/nieder_mi ... ng_technik
Deswegen reagiere ich ein bisschen allergisch und skeptisch wenn jemand öffentlich betont, dass er sich nun sozial engagieren möchte. Ich glaube, was die Armen in Afrika am wenigsten brauchen, sind PR-Fototermine mit Herrn Bono und Frau Jolie in den Slums.

Phew, das ist jetzt in der Tat ein großes Fass und scheint mir im Ganzen eher mit der Grundfrage zu tun zu haben, ob es ein richtiges Sich-Ausstrecken in der falschen Badewanne geben kann. Skepsis darf und soll geboten sein, ob man nun aber jede soziale Organisation von Vornhinein unter Generalverdacht stellen muss, ist eine andere Sache. Mir scheinen hier auch einige Ebenen durcheinander zu geraten. Ich bin auch kein großer Fan von Bono, man könnte aber dennoch sagen: entscheidend ist, was am Ende dabei rauskommt, nicht wer zwischendurch vor den Kameras – aus welchen Gründen auch immer - gestanden hat. Dieser Vorwurf ist nämlich nicht ganz frei vom Moralisieren. Nicht jeder schafft es hier den Ansprüchen von Kants Kategorischem Imperativ gerecht zu werden (d.h., dass sittliches Handeln niemals aus Selbstzwecken – wie beispielsweise zugunsten des moralischen Selbstwertgefühls - geschehen darf), vor allem nicht, wenn es zunächst um pragmatische Erwägungen geht, zu denen auch der Bekanntheitsgrad einer öffentlichen Person zählt, die man für eine Kampagne gewinnen kann.

Zurück zum Thema:
Es ist doch überhaupt noch nicht klar, was Tatsuya Takahashi nun in Köln vorhat. Man weiß doch lediglich, dass er auf freiberuflicher Basis weiterhin eine Betratungsrolle für Korg einnehmen wird (= finanzielle Unabhängigkeit), er nicht zu irgendeiner Konkurrenz gehen wird und er an einem Projekt arbeiten will, in dem es um Klang, Technologie und Soziales gehen soll. Letzteres ist nichts Ungewöhnliches. Moogs "Dr. Bob's SoundSchool" wäre ein Beispiel dafür und es gab in den 1970ern immer mal wieder Hersteller, die Schul- bzw. Lehr-Synthesizer hergestellt haben, u.a. Korg. In Zusammenarbeit mit Yuri Suzuki entwickelten Moog Music andererseits ein Projekt irgendwo zwischen Kulturarbeit und Klanginstallation mit dem sog. "Global Synthesizer Project".

Ob Takahashi nun unter dem Oberbegriff des Sozialen den Bildungssektor, einen interkulturellen Austausch oder etwas ganz anderes im Auge hat, ist natürlich nicht klar. Ich finde es aber zunächst begrüßenswert, wenn jemand versucht, einer sinnvollen Tätigkeit nachzugehen.
 


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