Korrosion nach Coladusche - ist da noch was zu machen ?

Ein Kollege hat mir seinen waldorf 4-pole zum Basteln vermacht, weil er die "kaputten Potis" leid war.

Habe das Teil mal zerlegt und im Gehäuse war ein ziemlich fest eingetrockneter Rest von Cola oder sonst einem Süssbapp, der Farbe nach vielleicht auch Starkbier ^^. Der 4pole funktionert zwar soweit, aber die Potis springen ein bißchen bei Werten bzw. man muss erst ganz nach links drehen, um dann bei Rechtsanschlag den maximalen Wert zu haben usw.

Ich würde jetzt erstmal die Potis auslöten und durch neue ersetzen, aber die Platine und einige Bauteile schauen wirklich grauslig aus, überall Korrosion. Wenn ich das Ding jetzt eh schon offen habe, würd ich ganz gern die Platine reinigen, damit es nicht weiter "rostet" und dann irgendwann gar nix mehr geht. Oder sollte man´s lieber lassen, solange es keine Auswirkung auf die Funktion hat ? Der Quarz z.B. macht mir einen ziemlich labilen Eindruck.... Da besagter Kollege das Teil schon ein Jahr oder so abgeklemmt hatte, kann ich nicht einschätzen, ob die Korrosion munter weiter frisst, oder ob´s so bleibt wie es ist.

Was nimmt man den am besten zum Reinigen ? Mechanisch ? Chemisch ?

Hier noch ein bißchen Horroshow :
 

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Hi,

ich habe letztlich mein Handy in die Wäsche getan. Nach dem Trocknen Display tot.
Ich hatte es dann mal auseinandergebaut und da war auch schon jede Menge Korrosion im Gang.
Nach nur 3 Stunden Wasser.
Nach etwas suche in den entsprechenden Foren bekam ich den Tipp die Platine in Isopropyl
alkohol einzulegen und die Korosionsprodukte mit nem weichen Pinsel zu entfernen.
Erstmal für ein paar Stunden einweichen und dann reinigen mit dem pinsel (richtig gründlich putzen),
dann nochmal rein.
Wenn die Leiterbahnen schon angeätzt sind würde ich die vorsichtig (!) sauberkratzen und mit
etwas klarlack neu versiegeln.
Ich weiss jetzt nicht was da für Bauteile drauf sind,aber bei meiner Funkschnitte hats geklappt.
Isopropyl bekommst Du in der Apotheke, der ist auch nicht teuer und mit dem passenden Gefäß
solltest Du mit nem Liter Sprit dicke hinkommen (oder weniger, weiss jetzt nicht wie groß die
Platinen, bzw. der Schaden ist).


Weiss jemand was anderes? Oder kann mich korrigieren? Vermisse die Schule so sehr ;-)

Viel Erfolg
 
Die Platine ist so ca. halb DIN A4 (also nicht DINA5, sondern der Länge nach geteilt), das müsste mit ner größeren Tupperware gehen. Hat man nicht früher auch die Köpfe von Kassettenrekordern und die Bandrollen damit gereinigt ? Für die Bauteile ist das hoffentlich unschädlich...
 
Also ich sehe im Bild 2 eine gebrochene Leiterplatte. Die Korrosionsschäden kann man wohl nachlöten.
Zum Reinigen: Batterie raus und ab in die Spülmaschine. Oder per Hand mit Wasser waschen.
 
Der Quarz, also das metallene Bauteil wo 8000000 draufsteht unten im letzten Bild (8MHz Quarz) sieht schon sehr angegangen aus. In dem Becher ist Vakuum, da sollte also keine Luft reinkommen. Falls der Prozessor also mal gar nicht mehr laeuft sollte der Quarz getauscht werden, das ist ein Standardbauteil, also kein grosser Akt.
 
tulle schrieb:
Also ich sehe im Bild 2 eine gebrochene Leiterplatte. Die Korrosionsschäden kann man wohl nachlöten.
Zum Reinigen: Batterie raus und ab in die Spülmaschine. Oder per Hand mit Wasser waschen.

Hab mir die Stelle nochmal angesehen, das täuscht auf dem Bild. Was wie ein Riss wirkt, war nur der Rand von einem Fleck, mit Q-Tip und ein bißchen Reiniger ging der sofort weg.

Wasser : Das sollte dann aber schon das gute destillierte aus dem 5-Liter Kanister sein, oder ? Hahnenburger hat ja je nachdem gern mal Kalk oder anderen Schmodder dabei. Ich denk mal, gut durchtrocknen lassen ist eine gute Idee ;-) bei dem Wetter ja kein Thema, notfalls hab ich noch son kleinen Pizzaofen :)
 
b166er schrieb:

nunja, der videoautor weist in seinem kommentar darauf hin, dass sie dort weiches wasser haben. koennte mir vorstellen, dass das nicht unwesentlich ist. hier in berlin wuerde der oddy bei dieser behandlung innerhalb von sekunden stalaktiten *und* stalakmiten aufweisen...

ich glaube, berlin hat das haerteste wasser der welt. vielleicht ist deshalb auch das berliner bier so ungeniessbar...
 
b166er schrieb:
Ich würde jetzt erstmal die Potis auslöten und durch neue ersetzen, aber die Platine und einige Bauteile schauen wirklich grauslig aus, überall Korrosion. Wenn ich das Ding jetzt eh schon offen habe, würd ich ganz gern die Platine reinigen, damit es nicht weiter "rostet" und dann irgendwann gar nix mehr geht. Oder sollte man´s lieber lassen, solange es keine Auswirkung auf die Funktion hat ? Der Quarz z.B. macht mir einen ziemlich labilen Eindruck.... Da besagter Kollege das Teil schon ein Jahr oder so abgeklemmt hatte, kann ich nicht einschätzen, ob die Korrosion munter weiter frisst, oder ob´s so bleibt wie es ist.
Cola ätzt krass, hab schon ICs gesehen, an denen die Beinchen einfach abgefressen waren. Am blödsten sind weggeätzte Durchkontaktierungen, die sind schwer zu finden und umständlich zu reparieren.

b166er schrieb:
Was nimmt man den am besten zum Reinigen ? Mechanisch ? Chemisch ?
Beides. ;-) Wobei das 'chemisch' bei Cola meist nicht viel ausrichtet, hier hilft am ehesten einfaches Wasser. Platine eine weile einweichen bzw. die betroffenen Stellen bentzen und anschließend lässt sich wenigstens der oberflächiche Papp einfach wegwischen. Die harte Chemie benutz ich nach dem mechanischen Reinigen zum Auswaschen und 'endversiegeln'. 100%ig sicher kann man sich aber leider nie sein, ob's nicht noch weiter frisst (hatte gerade ein Digitalpiano als Rückläufer, weil ein bereits entfernter Elko-Supp eine Leiterbahn *unterhalb* des Bestückungsdrucks noch nachträglich weggeputzt hat - da hilft dann wirklich nur noch wegschleifen und Kupferlackdraht).

Grüße, Niko
 
Wenn man gar nix anderes zur Hand hat, wirken Aftershave und Wattestäbchen zum Reinigen manchmal Wunder ;-)
Den Quarz würde ich aber in jeden Fall ersetzen.
 
Ist es nicht schädlich mit fließendem Wasser an
die gesamte Platine heranzugehen und sie zu überschwemmen?

Ich dachte Industriealkohol wäre die einzige Möglichkeit
und das auch noch in kleineren Mengen ohne Flut.

Habe für meinen Odyssey mind. 5 Stunden gebraucht: Zentimeter
für Zentimeter, Wattestäbchen für W.s. und mit durchgepieksten
Händen zum Schluss.
Und der Lümmel legt den einfach in die Wanne wie dreckige Schuhe im Herbst.
 
gringo schrieb:
Ist es nicht schädlich mit fließendem Wasser an die gesamte Platine heranzugehen und sie zu überschwemmen?
Ja, deswegen wie gesagt am Ende mit chemishem Reinigungsmittel (oder unvergälltem Alkohol) auswaschen.

Ich dachte Industriealkohol wäre die einzige Möglichkeit und das auch noch in kleineren Mengen ohne Flut.
Der Cola-Papp löst sich mit Wasser halt wirklich in wundersamer Weise auf und lässt sich dann einfach abwischen. Mit der Chemo-Keule muss man eh nachbehandeln und die gemeinsten Ecken sind die Stellen unter den ICs: da sammelt sich der Siff und frisst munter weiter. Muss man optisch sehr genau kontrollieren und ggfs. auslöten, sonst taucht das Problem nach ein paar Monaten grad wieder auf.
 
gringo schrieb:
Ist es nicht schädlich mit fließendem Wasser an
die gesamte Platine heranzugehen und sie zu überschwemmen?
Nein. Neue Platinen werden nach dem Reflowlöten in eine große Spülmaschine gesteckt und mit Wasser gewaschen um das Flußmittel zu entfernen. Du wirst auch in Datenblättern Hinweise zum waschen finden.
 


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