Lust auf Klassische Musik bei der jungen Generation

Philosophische Gedanken morgens um 3...

Aus dem aktuellen Spiegel :

Der Dirigent Stefan Malzew hat sich mit seinen Videos das Ziel gesetzt die Lust auf Klassische Musik bei der jungen Generation wiederzubeleben.

Schon zu der zeit, als ich noch jung war, wollten etliche selbsternannte Kunstversteher der "jungen Generation" (d.h. auch mir) die Lust auf klassische Musik näherbringen.

Und auch damals ist der Ansatz bei vielen gescheitert. Aus dieser Zeit stammt für mich der Begriff der "toten alten Männer " für klassische Musik . Was ich damals empfand, und woran ich mich jetzt wieder erinnert habe bei dem Titel , war die Arroganz , mit der der Begriff junge Generation / Jugend gebraucht wurde. Als ob man mit 17/18 nicht schon Kriterien hatte, nach denen Musik wertvoll und andere wertlos betrachtet wurde. Und da kommt jemand, und sagt mir, dass mein Musikempfinden trivial ist, und dass er mir helfen muss, dass ich auch mal was wertvolles hören soll. Die Lösung hiess : Carmen , was einfaches für den Anfang .
Für jemanden, der damals schon Zappa hörte, war da natürlich ein Problem in der Glaubwürdigkeit der Aussage.
Carmen : Kunst , mein Musikgeschmack (Zappa) : Trivial. :selfhammer:
Als Folge, wie man in dem Alter so ist, wurde der Musiklehrer dann als Nazi und Lügner abgestempelt... Fertig .... Und Klassik waren die "toten alten Männer "

Auch heute schwingt diese gleiche Arroganz in diesem oben genannten Titel mit. Die junge Generation schon wieder... Ist nicht der Ansatz, mit dem ein hiphopper Musik bewertet, ein anderer, als ein Techno - oder ein Robbie Williams Fan ? Und warum wieder dieses Sendungsbewusstein, als wäre klassische Musik etwas, was man als "Jugendlicher" nur mit Anleitung verstehen kann ?

Der Dirigent [...] nimmt sich aktuelle Chartstürmer wie Skyfall von Adele und zeichnet anhand dieser Parallelen zur Klassik auf. Vermittlung von Musikkompetenz mal anders.

Nein, es ist nicht anders, es ist derselbe Quatsch wie damals. Und dieselbe Überheblichkeit .

http://www.dctp.tv/filme/wva2013-malzew/



.........


Aber wenn man jetzt nicht diesen teasern folgt, sondern tatsächlich mal die Inhalte sich antut (unten ), dann ist das eigentlich garnicht so schlecht gemacht, gerade weil die "parallelen" eben nicht gezeigt werden , sondern die Musik eben als eigenständiges, wertvolles Werk betrachtet wird :



........ :floet:
 
habe mir das video nicht angeschaut .
aber ich muss sagen, ich denke ähnlich .
klassik , denke ich immer : die hören ja immer das selbe. mozart , beethoven, mahler, schuber .... usw.
da ist sicher eine rechte auswahl und ich höre sicher auch gewisse sachen immer wieder.
aber ich finde es nicht intersant und die klassischen "hit" die hat sicher jeder mal gehört, weill sie irgenwo verwendet wurden . z.b tata taaaaa.
hingen zum spielen fand ich das noch recht interesant. aber ich sitzte nicht hin und höre mir eine synphonie an .
und langsam sterben die auch aus. eben die alten männer.
bei jazz sei es zum teil auch so ,das sich die jungen nicht mehr dafür interesieren. das nur noch ältere an jazzkonzerten gehen .
vieleicht passiert das bei hiphop und rave in 40- 50 jahren auch . das sich die jungen sagen . was so das gepumpe, ist doch langweilig. sagt mir nichts ;-)
 
...ich persönlich mag nicht die "eine" Klassik.
Bei Mozart und Puccini könnte ich brechen vor lauter schwülstigen, lustigen Melodeien.
Wärend ich einzelne Stücke wie z.B. Karneval der Tiere von Camille Saint Saens, Moldau von Dvorak, viele weitere und fast alles von Bach sehr gut finde.
Imho gibts auch in der Klassik viel kitschigen Scheiss und nicht alles ist toll.
Deshalb finde ich den Grundgedanken junge Menschen für "die Klassik" zu begeistern irgendwie merkwürdig.

Ich finds egal ob Hanneman, Deftones oder Praetorius, Hauptsache Musik!
 
Ach ja, die Jugend ist dummer Pöbel die von den Weisen der Musik zu kultivierten Menschen erzogen werden müssen. Das ist etwas überspitzt ausgedrückt aber im Grunde fühlt es sich für die "beglückten"
so an und darauf hat doch eigentlich niemand Bock. Wenn man sowieso mal die älteren fragt, was sie denn für Musik lieber mögen lautet es auch "Klassik oder Volksmusik?" und aus meiner Erfahrung kommt da auch bei
bestenfalls 1/10 Klassik als Antwort. Man sollte nie so tun als ob Klassik irgendwann überhaupt jemals die kulturelle Norm gewesen wäre, vor dem Grammophon und Radio konnte sich das doch kein Bauer/Handwerker/Arbeiter wirklich leisten ein gehobenes Interesse an dieser Musik zu unterhalten.

Falls man Leute aber mal ganz ungezwungen und ohne Vorurteile selber in dieser Kiste wühlen lässt finden sicherlich die meisten etwas für sich. Ich persönlich kann mit Debussy eine ganze Menge anfangen,
was aber noch lange nicht heißt, dass ich Klassik durch die Bank höre, unter diesem Dachbegriff tummelt sich zu viel verschiedenes. Weg mit dem schulmeisterlichem, dem Dachbegriff Klassik und lasst die Leute einfach mal jedes Stück, soweit möglich, als alleinstehende Einheit erfahren, so wie sie es gewohnt sind und vielleicht mögen sie ja das ein oder andere.
 
Die Wahrheit ist, dass auch ein Großteil der Klassik simple Unterhaltungsmusik war. Mal für Messen, mal für die Abendunterhaltung. Der Hofkomponist beispielsweise, musste wöchentlich Werke abliefern, zur Unterhaltung des Hofes. Daher umfasst das Werk vieler Komponisten auch hunderte Werke. Damals wäre nie jemand auf die Idee gekommen, daraus ein intellektuelles Highlight zu machen. Insofern ist das heutige Elite denken schon sehr amüsant.
 
die klassischen typen sind doch genauso abgeschmackt wie die meisten jazzer (ich mag beides, aber in kleinen dosen)
die dudeln halt ihre alte Standards bis zum st. Nimmerleinstag und gut ist :lol:
klassik is aber nicht gleich Klassik - ist halt n langer Zeitraum da hat sich einiges angesammelt
wer käme auf die Idee die Kindertotenliedern mit bach Präludien zu vergleichen? :kaffee:
 
das hier funktioniert für mich viel besser
da schlafen einem beim sound auch nicht die ohren ein
das ist aber keine klassische musik sondern klassische werke neuinterpretiert :dunno:


 
es gibt ja auch einen anderen trend, der gerade bei jungen leuten enorm boomt:
diese ganze "modern classical" szene, um köpfe wie nils frahm, dustin o'hallohan, max richter, christina vantzou etc.. alles leute, die irgendwo zwischen serialismus und seichter romantik liegen, kommen gerade enorm an bei "jungen leuten".
das dämliche daran ist eigentlich der begriff "modern classical" allein: denn modern ist an denen nichts (ausser, dass diese komponisten größtenteils selber noch recht jung sind); die musik selber ist natürlich nicht neu, sondern eben auch nichts anderes, als das was seit der romantik in der "etablierten e-musik szene" passiert ist.

aber die einstellung dieser leute ist anders, aufgeschlossener. dustin o'hallohan stellt sich mit stars of the lid's adam wiltzie auf die bühne, nils frahm produziert und mastert idm alben, christina vantzou sieht sich selber als laptopkünstlerin, die eigentlich nur für auftritte und studiosessions echte instrumente benötigt. und allesamt veröffentlichen sie über indie labels.
die stehen neben dem e-musik system, mit dessen aufgeblasener arroganz. und DAS kommt gut an bei "jungen leuten".
 
was meint junge Leute in dem fall überhaupt?
unter 40? :lol:
los sag ja, dann darf ich mich noch jung fühlen :lollo:
doofe nebenfrage: hält einer von euch ne ganze Oper durch? vibrato, vibrato, vibrato :gaehn: :sarg:
 
Prämisse vorweg: Ich halte gar nichts von Unterscheidungen a la E-und U-Musik, da steckt tatsächlich viel elitäres Denken drinne. Musik transportiert Emotionen, jede 'leidenschaftlich' produzierte Musik (nicht hingeklatschter Müll) hat für mich ihren 'Wert', auch wenn ich sie vielleicht nicht mag. Bushido und Bohlen (Bäh, Bäh) muss es aber grad mal nicht sein, kann man weder hören, noch den Typen aufs Fell schauen …

Klassische Musik scheint bei der jungen Generation in den Hintergrund getreten zu sein, jedenfalls wüsste ich nicht, ob unsere Kids (w18, m21, m31) überhaupt noch Klassik hören, in unserem Beisein jedenfalls nicht. Dabei bietet klassische Musik viel Inspiration und "Verwursterei-Möglichkeiten". Häufig begegnen mir Melodien / Phrasen aus der Klassik in der zeitgenössischen Musik, der Produzent / Künstler wird das wohl gewusst haben, ob der Hörer das auch weiss ?

Musik in der Schule der 60ziger war büffeln a la Mathe, auch mit Klausuren etc. Und natürlich waren diese Lehrer damals elitär konservativ und intolerant. "Tiefer Popel und 10 Jahre Arsch mitten auf der Strasse", gemeint war Deep Purple, Ten Years After und Middle of the Road (seltsamer Vergleich :lollo: ) hörten wir damals von Lehrern. Und BeAttless (Beatles deutsch ausgesprochen) geht ja gar nicht, den Typen sollte man die Haare mit der Heckenschere schneiden … :mad: Auf das Musikverständnis solcher Leute gebe ich gar nichts, jede Diskussion war und ist überflüssig (wär mir das doch damals schon klar gewesen :heul: ).

Klassische Musik hat eine unglaubliche Bandbreite, man kann einfach gar nicht alles hören, geschweige denn mögen. Wagner ist mir bis heute zu bombastisch (nur in kleinen Dosen), mit dem "Musik-Gott" (angeblich die Spitze der Musik) Mozart kann ich auch nur gelegentlich etwas anfangen, Zauberflöte zum Bleistift. Aber bei Bach, Beethoven, Vivaldi, Chopin, Grieg, Schumann, Schuberth, Loewe, Eric Satie, Bela Bartok …usw… werde ich schonmal schwach, die 'Bandbreite' der genannten Komponisten ist gewaltig.

Vermutlich ist die 'Bandbreite der jungen Generation' etwas eingeschränkter heutzutage (??), jedenfalls macht das Autoradio diesen Eindruck auf mich. Meine Kids hören kaum Musik, die ich auch höre, ProgRock oder New Jazz, auch elektronische Musik, kommen bei ihnen nicht/ kaum vor, geschweige den Klassik. Musik muss wohl heutzutage einfach konsumierbar sein, oder als Event abgefeiert werden. Das sieht man auch bei dem heutigen Bimbamborium rund um Live-Events, immer gewaltigere Light etc. Shows, die oft vom Inhalt der Musik ablenken oder gar wichtiger sind. Das hat in den letzten 25 Jahren rasant (Stichwort digitale Technik auch hier) zugenommen, das (optische) Event ist wichtiger als der Inhalt. Deshalb bevorzuge ich grundsätzlich kleinere Locations, mir gehts um die Mukke :D

LG
 
Gott was haben die uns mit kram gequält

anstatt einem mal was vernünftiges zu zeigen wie tonica, Subdominante, ne6,ne7,ne9 und zurück
nö, damit hätte am am ende ja noch was anfangen können ausser Hänschen klein durch den quintenzirkel schieben :lollo:
ich befürchte die Lehrpläne sehen heute noch genauso aus :floet:

ich könnt mich nicht erinnern wann ich den quintenzirkel das letzte gebraucht hätte, ich will zu nix singen also muss ich auch nix durch die Gegend schieben :floet:
 
haesslich schrieb:
es gibt ja auch einen anderen trend, der gerade bei jungen leuten enorm boomt:
diese ganze "modern classical" szene, um köpfe wie nils frahm, dustin o'hallohan, max richter, christina vantzou etc.. alles leute, die irgendwo zwischen serialismus und seichter romantik liegen, kommen gerade enorm an bei "jungen leuten".
das dämliche daran ist eigentlich der begriff "modern classical" allein: denn modern ist an denen nichts (ausser, dass diese komponisten größtenteils selber noch recht jung sind); die musik selber ist natürlich nicht neu, sondern eben auch nichts anderes, als das was seit der romantik in der "etablierten e-musik szene" passiert ist.

aber die einstellung dieser leute ist anders, aufgeschlossener. dustin o'hallohan stellt sich mit stars of the lid's adam wiltzie auf die bühne, nils frahm produziert und mastert idm alben, christina vantzou sieht sich selber als laptopkünstlerin, die eigentlich nur für auftritte und studiosessions echte instrumente benötigt. und allesamt veröffentlichen sie über indie labels.
die stehen neben dem e-musik system, mit dessen aufgeblasener arroganz. und DAS kommt gut an bei "jungen leuten".

Da sagst Du was :) Aber wieviel jüngere Leute hören so etwas ? Persönlich kenne ich keinen, obwohl der Bekanntenkreis auch Blagen in dem Alter hat, oder auch die Freunde unserer Kids.

Zweimal habe ich (beruflich) Nigel Kennedy genossen. http://de.wikipedia.org/wiki/Nigel_Kennedy Im ersten Teil gab es Vivaldis 'Vier Jahreszeiten', nach der Pause gings mit Hendrix, Doors und Gabriel weiter, nebst einiger abgefahrener Improvisationen. 2 wirklich tolle Konzerte, die sich tief bei mir eingegraben haben. Manch andere bekannte Band, die ich mal beruflich betreuen musste, habe ich mittlerweile vergessen .. :D

Zitat aus Wiki:

„Wer will, kann mich einen klassischen Geiger nennen; ich selbst verstehe mich als einen Musiker, der einfach Musik spielt – und nicht nur eine Art von Musik“. Nigel Kennedy

Tja, der ist aus meiner Generation, und so sehe ich das auch, als Konsument und als dilettantischer Musiker.

LG
 
leedoeslala schrieb:
Gott was haben die uns mit kram gequält

anstatt einem mal was vernünftiges zu zeigen wie tonica, Subdominante, ne6,ne7,ne9 und zurück
nö, damit hätte am am ende ja noch was anfangen können ausser Hänschen klein durch den quintenzirkel schieben :lollo:
ich befürchte die Lehrpläne sehen heute noch genauso aus :floet:

jau, auf dem Gym. mit 9 Jahren (Kurzschuljahre damals) habe ich Musik wie Mathe gehasst !! Büffeln … :mad: , Freude an der Musik war unwichtig. Ich denke nicht, dass es heute noch so schlimm ist … (??)
 
doch doch, den kids wird immer noch mit Blockflöte und quintenzirkel die liebe zur Musik genommen
 
leedoeslala schrieb:
doch doch, den kids wird immer noch mit Blockflöte und quintenzirkel die liebe zur Musik genommen

Blockflöte und Quintenzirkel müssen nicht zwangsläufig schlimm sein (Mathe auch nicht :mrgreen: ), die Liebe zur Musik sollte gefördert werden, nicht elitäres Denken, das Musik ausschliesslich in Matheformeln pressen will. Mancher Blueser (zB. John Lee Hooker) brachten ihre Musik manchmal auf verstimmten Instrumenten rüber, aber der Funke flog :D
 
andreas2 schrieb:
Da sagst Du was :) Aber wieviel jüngere Leute hören so etwas ? Persönlich kenne ich keinen, obwohl der Bekanntenkreis auch Blagen in dem Alter hat, oder auch die Freunde unserer Kids.


ich kenne viele leute in den 30ern und 20ern, die das hören und diese konzerte besuchen. diese musiker sind stars in der indie-szene. aber das modern classical ding ist natürlich eine nische in einem nischenmarkt (indie musik). das ist natürlich ein extrem kleiner anteil am kuchen.

der grund, weshalb du keine jungen leute kennst, die sowas hören, ist ja:
die meisten menschen hören eben mainstream (deswegen ist es ja mainstream). und menschen mit bestimmten interessen bleiben natürlich lieber unter sich.

aber fakt ist, dass auf einem konzert von olafur arnalds oder nils frahm konzert das publikum anders zusammengesetzt ist, als bei spieltag x im konzerthaus y in der stadt z. andere zielgruppe eben. und das an sich ist schon bemerkenswert, finde ich. auch wenn das natürlich kein signifikanter anteil an jungen leuten ist, der sich nun für klassik interessiert.
 
ach mit notenlesen haben uns auch ne gequält
ich hatte da schon Jahre auf dem piano hinter mir, also notenlesen und vom Blatt spielen und so konnte ich
und jetzt, 30 Jahre später stell ich fest das ich den ganzen quak weder brauche noch benutze um Musik zu machen :floet:
Akkord folgen bei Beethoven klauen find ich auch nicht so furchtbar kreativ :kaffee:
haupsache irgend n scheiß ins Hirn geprügelt bekommen, ganz toll :roll:
 
leedoeslala schrieb:
ach mit notenlesen haben uns auch ne gequält
ich hatte da schon Jahre auf dem piano hinter mir, also notenlesen und vom Blatt spielen und so konnte ich
und jetzt, 30 Jahre später stell ich fest das ich den ganzen quak weder brauche noch benutze um Musik zu machen :floet:
haupsache irgend n scheiß ins Hirn geprügelt bekommen, ganz toll :roll:

Ja, das ist das Bittere an der Sache :mad: Aber war das nicht in allen Ausbildungen (Schule, Lehre, Studium) so ? Ich hab mir soviel Scheisse ins Hirn blasen müssen, die ich nie, niemals wieder im Leben brauchte. Allerdings sollte man auch nicht vergessen, dass das zur "Allgemeinbildung" beitrug, differenzierte Oberstufen heutzutage sind doch ein bissel anders, positiv wie negativ.
 
Blockflöte und Quintenzirkel sind schlimm....

Mit der Blockflöte kann man keine Musik machen, die man sich selber auch anhören würde. Nur unter dem Weihnachtsbaum sich selber lächerlich machen und Verwandte quälen.

Wenn der Quintenzirkel vermittelt wird, ohne ihn von der musikalischen Anwendung herzuleiten, ist er nichts als ein fragwürdiges sinnfreies mathematisches Modell.
Schon der Ansatz mit dem er vermittelt wurde (bei mir jedenfalls ) war nicht zielgruppengerecht.

L: das ist die gleiche Melodie, nur transponiert, in einer anderen Tonart
Ich: dann ist es nicht die gleiche Melodie . Und um eine andere Melodie zu spielen, brauch ich den Quatsch nicht. Dann spiel ich die andere doch einfach.
L: ich spiel das Stück jetzt mal auf dem Klavier
Ich: da fehlt das Schlagzeug , ist nicht das Stück
L: ohne die Beherrschung der Notenlehre / Musiktheorie kann man keine ernsthafte Musik verstehen oder gar machen.
Ich: da es unmöglich ist, die Patches von einem Synthesizer (ja, ich hatte damals schon nen ms20) in Noten darzustellen, heisst das im Umkehrschluss, dass ernsthafte Musik und Synthesizer sich einander ausschliessen ?
L: der xyz ist als klassischer Pianist ein Grosser Künstler
Ich: solang der nur Sachen nachspielt ist der kein Künstler , sondern Handwerker

.... Schülerlogik halt ....
 
notenlesen allgemeinbildung?
male einmal die Noten von alle meine Entchen auf n blatt papier und frage 20 beliebige Leute in der Fußgängerzone sie möchten dir doch bitte mal die notennamen drunter schreiben :kaffee:
auf das Ergebnis wär ich gespannt :twisted:
 
haesslich schrieb:
andreas2 schrieb:
Da sagst Du was :) Aber wieviel jüngere Leute hören so etwas ? Persönlich kenne ich keinen, obwohl der Bekanntenkreis auch Blagen in dem Alter hat, oder auch die Freunde unserer Kids.


ich kenne viele leute in den 30ern und 20ern, die das hören und diese konzerte besuchen. diese musiker sind stars in der indie-szene. aber das modern classical ding ist natürlich eine nische in einem nischenmarkt (indie musik). das ist natürlich ein extrem kleiner anteil am kuchen.

der grund, weshalb du keine jungen leute kennst, die sowas hören, ist ja:
die meisten menschen hören eben mainstream (deswegen ist es ja mainstream). und menschen mit bestimmten interessen bleiben natürlich lieber unter sich.

aber fakt ist, dass auf einem konzert von olafur arnalds oder nils frahm konzert das publikum anders zusammengesetzt ist, als bei spieltag x im konzerthaus y in der stadt z. andere zielgruppe eben. und das an sich ist schon bemerkenswert, finde ich. auch wenn das natürlich kein signifikanter anteil an jungen leuten ist, der sich nun für klassik interessiert.

Na ja, wenn wir Klassik in der Halle hatten, war der Saal unter mir grau-weiss, mit wenigen bunten Tupfern, selbst beim Mutantenstadl gabs mehr junge Leute.

Ich lebe zwar auch bei einer sogenannten "Großstadt", aber das Angebot an guter Musik, jeglicher Art, ist sehr begrenzt oder einfach nicht für jeden erschwinglich. Eintrittskarten für zB. Jose' Carreras oder Montserrat Caballe' lagen im 3 stelligen Bereich, mir wäre das grundsätzlich zuviel Kohle. Btw.: Frau Caballe' hab ich als sehr umgängliche Person kennen gelernt, spricht ja fliessend deutsch. Die Dame hatte auch keine Berührungsängste, mit Freddy Mercury ein Album aufzunehmen. http://de.wikipedia.org/wiki/Barcelona_(Album)

Manchmal trauer ich meinen Berliner Zeiten hinteher, Himmel, Arsch und Zwirn, war das ein breites Angebot. :mrgreen:
 
leedoeslala schrieb:
notenlesen allgemeinbildung?
male einmal die Noten von alle meine Entchen auf n blatt papier und frage 20 beliebige Leute in der Fußgängerzone sie möchten dir doch bitte mal die notennamen drunter schreiben :kaffee:
auf das Ergebnis wär ich gespannt :twisted:

..sag ich doch .. :mrgreen: Allgemeinbildung war jetzt aber auch allgemein gemeint …
 
Ein Gymnasium in unserer kleinen Stadt hatte einen EMS AKS, folgerichtig (so stand es doch manchmal neben nicht wirklich gelösten Matheaufgabe, nicht wahr?) hatte ich Anfang der 80er nichts Besseres zu tun, als da jeden Montagnachmittag hin zu pilgern, um an der tollen Kiste zu spielen. Beim ersten Besuch fiel mein Blick auf die Tafel des Klassenzimmers, auf ihr stand unter der Überschrift
"Interpretationen von Mussorgskis 'Bilder einer Ausstellung'":
Herbert von Karajan
Isao Tomita
Emerson, Lake & Palmer

Bei der Musikstunde wäre ich gerne dabei gewesen.
 
Eines der Probleme ist die Trennung von Theorie und Praxis .

Es wird auch heute so dargestellt, dass die Praxis ohne die Theorie nicht existieren könnte. Dabei ist es andersrum. Die Musiktheorie hat sich anhand der Praxis weiterentwickelt. Es wurde eben nicht wie in den Naturwissenschaften ein Modell entwickelt und darauf dann Anwendungen abgeleitet, sondern zuerst war eine Anwendung , und dann wurde die Theorie nachgezogen.

Vieles was bei uns wie selbstverständlich zur Musik dazugehört , wie Studiotechnik , Sounds schrauben, ist eben nicht die Welt der Toten Alten Männer . Dabei wird bei vielen Klassikaufnahmen mehr Technik aufgefahren als bei anderen Produktionen.
 
Ich hatte ein ganz grausigen musikunterricht. Nur Klassik und Deutscher Schlager. Bis zum erbrechen! Und immer Bach, Mozart und konsorten. Wann geboren, wo, die ganze Biographie. Es war zu kotzen! Welchen 14 Jährigen interessiert das?! Phudies, Wolfgang Petry usw. Ich der schlechteste in der Klasse, weil es mich einfach ankotzte das man nie auf uns einging. Trockene Theorie voll mit Themen die Tante Lehrerin gern mochte.

Das hat mir auf Jahre hinweg die Lust an Musik genommen. Erst 4-5 Jahre nach der Schule kam von allein das interesse.

Einmal hatten wir einen Aushilfelehrer. Der war cool. Da sollten wir selber Instrumente bauen und so. DANN macht Musik auch spaß als 14 Jähriger!! Kinder wollen erforschen, und nicht starr nur Lernen! Wenn man so Unterrichten würde, käme sicher bei vielen automatisch ein Interesse an Klassischer Musik, weil.man einfach hier und da mal strandet.

Auf krampf, auch mit noch so viel vergleichen/bezügen wird das nix.

Ich denke auch das heutzutage Filmmusik den Kindern viel Lust auf mehr machen kann. Ein Hans Zimmer ist vll jemand uber dessen Musik man streiten kann, aber es macht Wuuum und es kommt viel Klassik vor. Besonders die älteren Sachen.
 


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