Marienberg VC Multimode Filter ... oder eher "Analog FM VCO"? :D

Night Machines

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So, weiter geht's mit einem neuen Marienberg Thread und Video. Dieses Mal nicht zum ADSR B, sondern zum VC Multimode Filter A.

Hier eine "no talking" Audio Demo:

https://www.youtube.com/watch?list=PLa9Em_H8Xs_YK0F8opb8v5uh5yZvoJowI&v=gyvIl4IxgxE


Time Codes:
0:10 Tiefpass Filter
0:27 Resonanz
1:01 Cutoff Frequenz Modulation (Statische Welle)
1:35 Cutoff Frequenz Modulation (Melodie)
2:07 Bandpass Filter
2:53 Hochpass Filter
3:28 Notch Filter
3:52 Notch Struktur Regler
4:19 Notch Struktur LFO Modulation (Statische Welle)
4:49 Notch Struktur & Cutoff Modulation (Melodie)
5:28 Filter Pings
6:39 Selbstoszillation
7:31 Analoge FM Synthese
8:05 1V/Oct Tracking Analyse
8:55 Sägezahn & Tschüss


Es handelt sich hierbei um ein Präzisionsfilter, ganz im Sinne von Marienberg's Vision mit ihren Modulen einen "neutralen Analogklang" zu erschaffen. Wer mehr dazu hören möchte, kann sich dazu mein langes, deutsches Interview mit Holger Marienberg anschauen.

Die Highlights des Filters sind für mich Folgende:

- Ordentliche Resonanzkontrolle. Bei vielen Filtermodulen gibt es Resonanzregler die Bereiche haben in denen sich klanglich kaum etwas tut, nur um dann einen Millimeter weiter direkt zur Selbstoszillation zu springen. Das ist z.B. bei Live Performances doof, weil man dauernd Angst hat dass einem die Lautsprecher um die Ohren fliegen, wenn man sich verdreht :mrgreen: Beim Marienberg Filter ist der Regler total "linear" zu dem was man hört. D.h. jede Bewegung macht etwas mit dem Klang und dieser geht sanft in die Selbstoszillation, ganz am Ende des Reglerwegs, über.

- Der "Notch Struktur" Regler erlaubt Überblenden zwischen Tiefpass, Notch (Kerbe) und Hochpass am Notch Ausgang. Damit kann man durch CV Modulation einzigartige Klänge erzeugen.

- Selbstoszillation und 1V/Oktave Ansteuerung! Bei 8:05 zeige ich eine Oszilloskopmessung diesbezüglich. Nicht nur ist das 1V/Oct Tracking präziser als mancher VCO, die Sinusamplitude bleibt auch stabil und die Einschwingzeit nach Steuerspannungssprüngen ist quasi unhörbar. D.h. es gibt keine Glide Effekte wenn die Pitch CV mal über ein paar Oktaven hoch oder runter springt. Das alles ist nicht nur ein nettes Gimmick, sondern sehr wichtig für analoge FM Synthese. Man kann den VCF also auch super als FM VCO nutzen und bekommt somit quasi zwei vollwertige Module in einem und nicht nur ein gutes Filter und einen "akzeptablen" Sinus Oszillator.

- Der Klang ist anders. Wir kennen alle die Filterklassiker und deren Klone und wissen wo wir deren Sound bekommen. Dieses Filter hier ist aber mal etwas neues und modernes, finde ich.


Schreibt gerne eure Fragen oder eure eigenen Erfahrungen mit dem Modul! Es gibt ja ein paar Marienberg Nutzer hier im Forum :)

Aber bitte lasst uns on Topic bleiben und nicht wieder mit Fromatgedöns Zeit vergeuden. Ja, Marienberg gab es bisher nur als eigenständiges 5HE Modularformat. Man kann aber Marienberg Module auch in ein MU oder MOTM Gehäuse bauen und mit anderen Modulen mischen. Das ist nicht sehr schwer und ich hab's auch ohne Probleme hinbekommen. Das Modul gibt es bei Thomann oder direkt über Marienberg. Marienberg planen in Zukunft auch Module im MU/dotcom Format herzustellen. Wenn ihr also ein solches Modul haben möchtet, schreibt es ihnen am besten direkt, damit sie wissen dass es Bedarf gäbe.

So, nun zurück zum Filter! :)

UPDATE:
Es gibt nun auch ein Erklärvideo:

https://www.youtube.com/watch?v=E8Q4skr5uI0&list=PLa9Em_H8Xs_YK0F8opb8v5uh5yZvoJowI
 
Zuletzt bearbeitet:
In Vorbereitung meines nächsten Videos zum VC Multimode Filter A, habe ich eben etwas mit Sinuswellen-Morphing experimentiert.

Normalerweise patched man ja eher selten Sinuswellen in ein Tiefpassfilter, da dies beim ersten Gedaken keinen Sinn macht ... gibt ja nix zu filtern. Mit Hilfe des phasenverschobenen Notch Ausgangs, der es ermöglicht zwischen Tiefpass, Notch und Hochpass zu wandeln, kann man aber die Wellenform prächtig verbiegen und Obertöne erzeugen :mrgreen:

In folgendem, kurzen Clip, habe ich nur zwei simple Dreiecks-LFOs zu Filtermodulation benutzt. Ansonsten filtert das Modul einfach nur die besagte, statische Sinuswelle:

https://www.instagram.com/p/B_se4rtK1mz/
 
Man kann diese variable Notch Rückkopplung natürlich auch mit typischem Filtern von obertonreichen Wellen verbinden. Z.B. kann man aus einer Pulswelle (gelb) so etwas formen, was klanglich schon fast in eine FM Richtung geht:
095ED92C-B059-40E4-B3EC-BA38F50F5CA3.jpeg

Dank der präzisen 1V/Oct Steuerung lassen sich diese Wellenformen dann auch sehr gut synchron zum Eingangsoszillator spielen.
 
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