Master Treff - Treffen der Meister

borg029un03

Elektronisiert
Mir ist aufgefallen, dass es hier eigentlich gar keinen Bereich gibt der sich mit dem Mastern von Songs aus einander setzt. Daher wollte ich mal so ne Art Anlaufstelle für alle Themen rund ums Mastern ins leben rufen, platz schaffen um alles zu diskutieren, zu erfragen und zu philosophieren was sich um das Thema dreht.
Ist jede DAW dafür geeignet?
Mit oder ohne Outboard Equi?
Was zum Abhören nutzen?
etc.

So um mal ein Thema anzustoßen: Wie sieht eure Master Kette so aus? Ich glaub meine ist ein wenig voll:

EQ zum killen von Frequenzen unter 30HZ und über 22kHZ
Saturation
Erster EQ um einzelne Bereich anzuheben bzw. ab zu senken
Leichte RMS Kompression
M/S EQ
M/S Kompressor
Stereo Bearbeitung
--> Outboard Equi
Stereo EQ
SPL Vitalizer
SPL Kompressor
<-- Wieder in die DAW zurück
Transienten Designer
Limiter
 
Ich fühle mich komischerweise besser, wenn meine Masterspur leer ist. Wenn die Masterspur voll ist, hab ich immer ein schlechtes Gewissen, weil ich mir einrede vorne (im Mix) gepfuscht zu haben und das hinten mit noch mehr Pfusch verschlimmbessern zu müssen. Meistens schummle ich dabei ein wenig, indem ich Gruppen mache und dann Masteringeffekte da drauf lege. Trotzdem der Schummlerei hab ich dann das Gefühl, dass alles irgendwie planvoller und systematischer vorgeht. Und das gute Gefühl is irgendwie wichtig für mich.
 
ich mastere auch recht viel - auch für andere leute.

ich nutze dazu wavelab - ist einfach am komfortabelsten und ideal genau dafür geeignet. vor allem wenn man ganze alben mastert und bis zum DDP fertig stellt.
ich bleibe beim mastern vollständig in der box. also alles digital ohne wandlung.

die eigentliche mastering chain hängt dabei natürlich auch immer vom jeweiligen material ab.

aber nen steilflankiger low cut, ein paar EQs mit unterschiedlichen aufgaben, stereobearbeitung und nen brickwall-limiter sind quasi immer dabei. je nachdem zusätzlich kompressoren (eher für den sound als für die verdichtung), saturation, M/S beabreitung, dynamische EQs oder Multibandkomressoren oder ganz selten auch mal Exciter.

als lowcut nutz ich zur zeit den steinberg postfilter am liebsten. manchmal auch den oxford EQ (den auch für high cut).
brickwall ist imo der fabfilter pro-l unschlagbar.
EQs die ich zum mastern oft einsätze sind Waves Q10, URS Fullteq und brainworx hybrid (M/S).
multibandcompression mache ich mit dem Waves C4 oder eigentlich sogar noch lieber mit dem L3 Multimaximizer (der ja eigentlich ein limiter ist).
ab und an funktioniert der sonnox inflator ganz hervorragend zum verdichten, lauter machen und für so ne gefühlte bandsättigung.
stereo verbreiterung mach ich tatsächlich am liebsten mit dem steinberg stereo enhancer - der kann das deutlich besser als z.b. brainworx...und alles andere was ich da bislang so gehört habe.

ich höre ganz normal im studio bei mir ab (HS80) und natürlich viel mit kopfhörern (hauptsächlich DT880 pro). gegenhören auf unterschiedlichen anlagen ist da natürlich nötig.

bislang war ich (und meine "kunden") mit dem ergbnis immer sehr zufrieden (und sind wieder gekommen).
 
Ich hatte auch bisher mit dem einen oder anderen Wave Produkt geliebäugelt, aber ich find deren Registrierungssystem dermaßen umständlich und unflexibel, zum großteil hab ich es noch nicht mal geschafft ne Demo zum laufen zu bringen.
Ich bin noch immer auf der Suche nach einem echt guten Low-Cut, aber die meisten arbeiten eher mäßig und lassen doch das eine oder andere durch.
Was macht der Steinberg Stereo Enhancer besser, als der von Brainworx?
Hab bisher immer letzteren genutzt und mich noch nie wirklich umgeschaut ob es da was besseres gibt.
 
ARNTE schrieb:
stereo verbreiterung mach ich tatsächlich am liebsten mit dem steinberg stereo enhancer - der kann das deutlich besser als z.b. brainworx...und alles andere was ich da bislang so gehört habe.
Wie funktioniert das eigentlich? Was steckt da technisch letztlich dahinter?
 
borg029un03 schrieb:
Was macht der Steinberg Stereo Enhancer besser, als der von Brainworx?
fanwander schrieb:
Wie funktioniert das eigentlich? Was steckt da technisch letztlich dahinter?

also das ding hier ist das:

DV019_Jpg_Regular_H71274_d074_StereoEnhancer.jpg


was und wie der das macht? keine ahnung.
ich nutze da auch immer nur den "width" regler. dann wirds halt breiter. im gegensatz zu den anderen anbietern klingts bei dem teil aber gut. die mono anteile bleiben einigermaßen gut in der mitte (wobei ich hier für den druck z.t. auch mit dem "mono maker" von bx zwischen 50 - 70 Hz noch nachhelfe). außerdem gewinnt der mix oft an tiefe (wahrscheinlich weil die seitlich liegenden hallanteile mehr betont werden). bei anderen "verbreiterern" wird der mix dagegen oft eher flacher.
alles rein subjektiv und ohne das ich das irgendwie näher erklären könnte...
 
fanwander schrieb:
ARNTE schrieb:
stereo verbreiterung mach ich tatsächlich am liebsten mit dem steinberg stereo enhancer - der kann das deutlich besser als z.b. brainworx...und alles andere was ich da bislang so gehört habe.
Wie funktioniert das eigentlich? Was steckt da technisch letztlich dahinter?

Also wenn ich das richtig verstanden hab wird grob gesagt mittels Phasendrehung bei einem Stereosignal die leisere Seite auf die lautere Seite "gepresst". Das Signal lässt sich eindeutiger verorten und wirkt mehr nach Stereo. Unabhängig von der Bearbeitung kann das natürlich für komische Artefakte bei einer Mono Ausgabe sorgen. Auf dem Summensignal kanns aber auch das Salz in der Suppe ausmachen.
Ich bin mir halt jetzt nicht sicher was unterschiedliche Enhancer so viel unterschiedliches machen wollen?
 
borg029un03 schrieb:
Was wären eigentlich angemessene Preise fürs Mastern so pro Track? Mit Mixdown oder ohne?

das wird dir niemand beantworten können. es kommt drauf an, ob du das hauptberuflich oder für nen kumpel machst, welchen aufwand du betreibst, welche qualität du liefern kannst, etc.
oft spielen auch die finanziellen möglichkeiten des potentielen kunden ne rolle. und wenn du das eher als hobby betreibst kann auch ne rolle spielen ob dir das rohmatrial gefällt oder nicht - das läuft dann also eher in richtung schmerzensgeld ;-)
der aufwand richtet sich natürlich auch nach der qualität des rohmaterials.
profis haben da oft pauschalpreise - das ist dann quasi ne mischkalkulation.

mixdown ist eh ne ganz andere nummer - i.d.r. sehr viel aufwendiger.
stem-mastering so als zwischending gibts da auch noch...
 
fanwander schrieb:
ARNTE schrieb:
stereo verbreiterung mach ich tatsächlich am liebsten mit dem steinberg stereo enhancer - der kann das deutlich besser als z.b. brainworx...und alles andere was ich da bislang so gehört habe.
Wie funktioniert das eigentlich? Was steckt da technisch letztlich dahinter?
wie schon geschrieben M/S Processing.

Technisch/mathematisch ist das eine Vectordrehung.

Links/Rechts wird als X/Y bzw real/imaginär Koordinatenssystem angesehen.

Mid/Side ist 45° verschoben davon, also die Mitte zB ist die 45° Achse zwischen Links (y) und Rechts (x)
im Rechten WInkel davon die Seitenachse.
(Einfach mal aufmalen und schon ist es klar).

Dreht man die Signale um 45° hat man auf einer Achse (in einem Kanal) die Mitte im anderen die Seite.


Wenn R und L identisch sind, ist die Mitte "voll" und der Seiten Kanal leer.
Den Seitenkanal kann man füllen, zB mit dem selben Signal, und das ganze zurückdrehen, schon hat man Pseudostereo.
Die Mitte kann man auch leeren. Oder umgekehrt.
Und man kann beides getrennt oder abhängig voneinander verarbeiten.

Eine 45° Drehung erreicht man bei M/S auch durch Addition und Subtraktion, dabei wird einfach der Faktor
0.707... der bei einer Vektordrehung um +-45° im Spiel wäre rausgekürzt -
Deswegen wird oft Mitte als Summe und Seite als Differenz angegeben, was aber nicht korrekt ist.
Dh das Signal ist dann lauter wenn man ohne Faktor dreht, und der Zusammenhang wird auch verschleiert wenn man es so angibt.
Bei zwei Drehungen (0.707..^2) ist das Signal dann doppelt zu laut.
 
borg029un03 schrieb:
etc.

So um mal ein Thema anzustoßen: Wie sieht eure Master Kette so aus? Ich glaub meine ist ein wenig voll:

EQ zum killen von Frequenzen unter 30HZ und über 22kHZ
Saturation
Erster EQ um einzelne Bereich anzuheben bzw. ab zu senken
Leichte RMS Kompression
M/S EQ
M/S Kompressor
Stereo Bearbeitung
--> Outboard Equi
Stereo EQ
SPL Vitalizer
SPL Kompressor
<-- Wieder in die DAW zurück
Transienten Designer
Limiter
Puuuh da schüttelt es mich ;-)
Wenn ich das so lese bin ich mir ziemlich sicher dass du dir dein Signal ruinierst und der Mix bestimmt nicht besser wird.

Alleine Transient Designer wirklich NIEMALS auf die Summe. Erlaubt ist ja was gefällt, aber die haben sich tatsächlich etwas dabei gedacht als SPL das sogar in der Anleitung schreibt.

Wegen Preis. Ich nehme meistens so 30 Euro pro Track. Manchmal auch 25 wenn ich mehr Zeit habe.

Falls du fragst um selbst Mastering anzubieten: das schwierige ist, dass man mit einer Zuverlässigkeit so ziemlich jedes Material relativ gut klingend hinbekommen muss. Perfekt abgemischte Songs mastern kann ja eigentlich jeder :mrgreen: Und kommt in der Praxis leider sehr selten vor. Selbst bei bekannteren Artists.
 
Wobei perfekt reltativ ist. Es gibt nicht "die perfekte" Mischung. Eher verschieden - betonte Abmischungen :mrgreen:
 
Alleine Transient Designer wirklich NIEMALS auf die Summe...

Würde ich auch eher zu einem Vertigo VSM-2 "FV" bzw. als Plugin VSM-3 raten. 'Dezent!' und nach Genre eingesetzt, kann man auf dem MasterBus gewisse Dinge betonen/pushen. In Einzeltracks ebenfalls hervorragend (Bässe, Drums, etc.). ;-)

Bsp.:

(mit)


(ohne)


grüsslies
isle
 
Auf Einzelsounds (zum Teil auch loops / kleinere Subgruppe) mein absolutes Lieblingstool !
Allerdings die nur Hardware. Oft genau der analoge Sound den sich viele von irgendwelchen
vintage Kompressoren oder EQ's erhoffen.

Sorry, ich schweife ab... :mrgreen:
 
borg029un03 schrieb:
Wie sieht eure Master Kette so aus? Ich glaub meine ist ein wenig voll:

EQ zum killen von Frequenzen unter 30HZ und über 22kHZ
Saturation
Erster EQ um einzelne Bereich anzuheben bzw. ab zu senken
Leichte RMS Kompression
M/S EQ
M/S Kompressor
Stereo Bearbeitung
--> Outboard Equi
Stereo EQ
SPL Vitalizer
SPL Kompressor
<-- Wieder in die DAW zurück
Transienten Designer
Limiter

Darf ich mir die Frage erlauben, woher du das Wissen genommen hast, deine Mastering-Kette genau so aufzubauen? Angelesen? Studiert? Autodidakt? Volontariat im Mastering-Studio?
 
Ich hab tatsächlich gar keine schlechten Erfahrungen mit einem Transienten Designer am Ende gemacht, nach so viel Kompression.
Das sind auch keine Einstellungen die man bei einem Loop machen würde sondern eher minimale fast schon Phantom artige Einstellungen.

@StrobeJams
Die Basics wurden mir mal in einem Tonstudio mal näher gebracht, also bestimmte Frequenzen rausnehmen, am Ende ein Limiter, etc.
Ein paar Sachen dazu gelesen und mit einigen Sachen einfach mal rumprobiert. Ich verteil auch gern diverse Aufgaben auf verschiedene Instanzen, obwohl vielleicht ein Tool beide oder gar mehrere Sachen machen könnte.
 
psicolor schrieb:
Zolo schrieb:
die haben sich tatsächlich etwas dabei gedacht als SPL das sogar in der Anleitung schreibt.

Und was?
http://spl.info/fileadmin/user_uplo...ner_2/transient_designer_2_9946_anleitung.pdf
Seite 13
Der Einsatz im Mastering beispielsweise ist nicht zu empfehlen, da
es sehr schwierig ist, aus einem komplexen Signal eindeutige
Hüllkurvenverläufe zu generieren. Bearbeiten Sie stattdessen
die einzelnen Elemente des Mix.
 
borg029un03 schrieb:
Ich hab tatsächlich gar keine schlechten Erfahrungen mit einem Transienten Designer am Ende gemacht, nach so viel Kompression.
Das sind auch keine Einstellungen die man bei einem Loop machen würde sondern eher minimale fast schon Phantom artige Einstellungen.
Lass uns doch einfach mal ein paar Ergebnisse von dir und deiner Kette hören ;-)
 
Der Einsatz im Mastering beispielsweise ist nicht zu empfehlen, da
es sehr schwierig ist, aus einem komplexen Signal eindeutige
Hüllkurvenverläufe zu generieren. Bearbeiten Sie stattdessen
die einzelnen Elemente des Mix.

Sowas würde man wahrscheinlich nicht ins Handbuch schreiben, wenn man davon ausgeht, dass der Benutzer beim Einsatz eines Effektes prüft, ob er richtig arbeitet und ober auch eine signifikant hörbare Verbesserung bringt. Denn wenn man einen aufgeräumten Mix hat und einen Multiband-TD verwendet, kann ein TD auch auf der Summe zielführend sein. Naja, Handbuchschreiber kennen ihre Benutzer in der Regel halt besser als ich.... :floet:
 
Grandiose Spekulationen über heimliche Hintergründe von Aussagen im Benutzerhandbuch :mrgreen:

Ich hoffe du erwartest jetzt nicht ernsthaft das wir über sowas abstruses hier diskutieren sollen ?

Wenn du meinst dass dich der Transient Designer auf der Summe weiterbringt, dann mach das.
Multiband Transient Designer sind mir als Hardware übrigens unbekannt. Und SPL - von denen
ich zitierte - bieten das sowieso nicht an.
 
Multiband Transienten Designen, ist gar keine schlechte Idee. Als Hardware schwierig, aber Software seitig ziemlich leicht um zu setzen. Beispiel lad ich mal heute Abend hoch, mit Transient Designer auf der Summe.
 
Ich dachte immer der SPL sei so ein vierkanaliges Ding und dazu gedacht, dass man das Signal in vier Bändern unabhängig voneinander bearbeitet. War wohl ein Irrtum meinerseits.

Dass man es dennoch dazu missbrauchen könnte und dabei sicher auch sinnvolle Verbesserungen zustande bringt, kann ich mir aber weiterhin gut vorstellen. Bin ja auf die Experimente von Borg029un03 gespannt. Den Calf hatte ich auch schonmal bei einer Mischung auf der Summe und das hat "funktioniert". Der Calf is zwar Single-Band, aber man kann mit nem Filter das Spektrum einschränken, das zur Analyse herangezogen wird.

Nachtrag: ich weis jetzt auch, wie ich zum falschen Glauben über den SPL gekommen bin. Von Waves gibt es ein Multiband-Transientendesigner. Und Waves is für mich finanziell etwa genau so weit entfernt wie SPL.
 
Rolo schrieb:
ARNTE schrieb:
stereo verbreiterung mach ich tatsächlich am liebsten mit dem steinberg stereo enhancer -.

Benutzt du den erst in der Summe oder schon bei den einzelnen Spuren im Mix?

summe! hier gehts ja ums mastering...
wenn ich einzelsignale breiter bekommen will, mach ich das zumeist anders (z.b. zwei ähnliche mono signale hart links rechts pannen, bei flächen gerne mal ein ping pong delay, oder auch ein sehr kurzes stereo delay, ...).
 
borg029un03 schrieb:
Multiband Transienten Designen, ist gar keine schlechte Idee. Als Hardware schwierig, aber Software seitig ziemlich leicht um zu setzen. Beispiel lad ich mal heute Abend hoch, mit Transient Designer auf der Summe.

Ich vermute, alle Beteiligten warten gespannt auf ein paar Beispiele von dir.
 


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