Metall schneiden und biegen lassen?

Die Bezeichnung S235 hat weiterhin Bestand.

ich als laie würde jedenfalls nicht mit meinem halbwissen aus dem internet zum schlosser gehen und so tun als ob ich ahnung hätte.

das ist da vermutlich ungefähr so beliebt wie bei krankenhausärzten.

besser funktioniert da die anfrage der marke "weiß ich nicht, mach du mal". dann fühlt er sich gut dabei dir etwas zu empfehlen und dein halbwissen kannst du immer noch dazu benutzen zu bemerken, wenn er dich bescheißen will.
 
Freue mich über die rege Diskussion hier :)

Warum ich das aus einem Stück biegen lassen wollte, war weil ich durch den ebenfalls gebogenen 4MS Pod Case inspiriert wurde:

Die Halterung ist dafür und käme an den Gotharman Urano.

Es ist also klein und muss kein großes Gewicht halten. Hatte gedacht dass es aufwändiger ist das aus mehreren Teilen bauen zu lassen.

Bzgl DIY: wäre wie gesagt gar kein Problem für mich mit Baumarktmaterial, nur würde ich - je nachdem wie viel so ein Ding in „ordentlich“ kostet - das ggf. noch für ein paar andere Leute anfertigen lassen. Deswegen auch die erwähnte Kleinserie.

Ich warte noch auf die Lieferung des Pod Case und werde dann mal überlegen wie genau so eine Halterung simpel zu machen sei.
 
Ist evtl. ne blöde Frage/naiver Vorschlag, aber brauchst Du davon wirklich 20+ Stück... oder doch nur eines?!

Falls nur eines... bzw. unabhängig davon evtl. so als "Prototyp", doch selbst basteln?

-> ich hatte mir z.B. mal für mein Eurorack Case mal "Käfige" aus (Aluminium-) Lochraster-Blech selbst gebaut/gefaltet/geschnitten... ging super easy.

hatte das Material damals einfach aus dem Baumarkt, so etwas in der Art:

dazu ne Blechschere und ein robustes Cutter-Messer (zum "Vor-Ritzen" der zu faltenden Stellen) und dann geht das recht einfach.

Bonus: wenn man das Lochblech richtig wählt, muss man weniger Löcher für Schrauben etc. bohren ;-)
 
Es gibt drei Verfahren für den Zuschnitt:

1. Stanzen / Nibbeln ist für das Teil die preiswerteste Lösung.
2. Lasern kommt dann auf das Angebot an, liebt aber preislich in der Mitte
3. Wasserstrahlschnitt ist das teuerste der drei Verfahren.

Für das Teil braucht man auch keine Abwicklung zu machen.

Da reicht die Vermaßung aller drei Ansichten.

Weiter macht es auch keinen Sinn eine Abwicklung als DXF oder DWG zu erstellen wenn man nicht weiß welcher Innenradius bei dem Fertiger entsteht.

1 mm Blechstärke ist nämlich nicht gleich "1 mm Innenradius"
Das kommt darauf an, ob Biegebank, oder Kantpresse verwendet wird und dann noch, ob ein 9mm, 11mm, oder 15mm Prisma in der Kantpresse bei 1 mm / 1.0038 verwendet wird.

Weiter ist der K-Faktor für die 90° Abkantung bei 1 mm / S235 (Werkstoffnummer: 1.0038) nicht bekannt.

Solange man diese Infos vom Fertiger nicht hat, braucht man auch keine Abwicklung zu machen.

Das Teil ist jetzt auch nicht so komplex , dass man da viel spart wenn man dem Fertiger die Abwicklung abnimmt.

Das ist dann mehr Arbeit wenn die Auftragsannahme erst mit der Fertigung sprechen muss dass die Dir ihren Innenradius für 1 mm / S235 und den K-Faktor nennen , anstatt die das Teil schnell selbst rein hauen.

Das dauert unter fünf Minuten und das Machen die in der Blechabteilung jeden Tag von morgens bis abends.

Das Problem was Ich sehe:

Die senkrechten Langlöcher (Post #9)(Wandseitig) taugen nichts.

Der innere Streifen hat so keinen Halt und wird sich beim anziehen der Schrauben nach innen wegschieben.

Besser:
Du machst vier geschlossene Langlöcher. die haben dann an der Unterseite einen Kreis wo die Halteschrauben hindurchpassen.

Weiter ist auch der Mehrpreis für ein Edelstahlblech geringer, als die Kosten für die Pulverbeschichtung.

Viele Grüße , Faltac

Ps.

Ich habe in dieser Woche nach Zeichnung fertigen lassen:

Edelstahl (1.4301) T = 1,5 mm einseitig gebürstet und foliert
in den Maßen 290 mm x 400 mm plus 12 mm Abkantung an allen Seiten
Vorgegebene Bürstrichtung

Bei drei Blechen waren das 25€ pro Blech und das in gebürstetem 1.4301. in 1,5 mm.
 
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bloede fragge, schaeffer frontpalte express hat doch auch ne kantbank oder? also bietet die option, gekantete, bedruckte frontplatten mit entprechenden bohrungen zu bestellen?

@faltac bei welchem oder was fuer einem betrieb hast du deine machen lassen?
 
Danke nochmals für die vielen tollen Infos! Ich bin nun konkreter geworden in meinem Design. Hier die aktuelle Version:

ROT = 90° Knicke
urano_pod_holder_v05_preview.jpg


Ich habe eine ähnliche Version gestern mal ausgedruckt und ein paar Fotos gemacht.

Hier erstmal das POD 48X Eurorack Gehäuse über dem Gotharman Urano (die 15V 3A PSU des POD speist übrigens auch den Urano, was ich total cool finde):
43D129D0-D5D1-40BD-99EC-50B3820FB0D8.jpeg

Hinten am Urano würde ich permanent zwei kleine Winkel (mit abgerundeten Ecken) befestigen:
9956D379-8B22-42CF-8D7D-B4326CC445BB.jpeg

An die Winkel wird dann mittels Haken eine Schiene eingehakt und per Hand festgschraubt (kleine rote Pfeile). Somit braucht man kein Werkzeug um den Gehäusehalter vom Urano abzunehmen. Der Gehäusehalter kann mittels der Schiene dann vor und zurück verstellt werden (roter horizontaler Pfeil), je nachdem wie tief das Gehäuse ist. Das Geäuse liegt dann in einem angenehmen 30° Winkel schön nah an den Urano Patchpunkten:
828B0DC9-2EA0-4984-8EC2-03B2383C14E3.jpeg

Hakt man das Gehäuse aus, bleibt es auf der Schiene auch zumindest so stehen, d.h. man muss es nicht irgendwo anlehnen oder so.

Fazit: Ich find's total cool :D ... aber natürlich würde man auch mit einem kleinen Monitor- oder Notebookständer quasi dasselbe erreichen. Ich finde die Idee aber nett das Gehäuse fest am Urano zu haben, so als eine Modularsynth Konsole.


P.S. Ich würde auch 1,5mm Metallstärke nutzen, da diese auch von Pod Case (der ja komplett gebogen ist) und Urano Gehäuse verwendet wird.
 
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Metaller sind idR recht konservativ, die können noch mit allen Bezeichnungen was anfangen ;-)

Zum Thema:

Ein Blechbeabeiter gibt es in jeder Region. Hier sollte es eher nicht die Bauschlosserei um die Ecke sein, sondern ein „Industriefertiger“ mit Laserschneidmaschine und Gesenkbiegemaschine (und nicht nur einer konventionellen Abkantbank).
Das Lasern geht so schnell wie ein alter Stiftplotter und mit einer CNC-Biegemaschine sind die Teile Ruck-Zuck gekantet.

Stanzen würde theoretisch auch noch gehen, da fallen aber höhere Rüstzeiten an, zudem bieten das heute meist nur noch Großserienfertiger an.

Wie die Vorredner schon sagten, wird ein CAD-File von den Teilen inklusive Abwicklung (!), meist im dxf und/oder step-Format, das ganze Vorhaben beschleunigen und die Kosten verringern.

Die Fertiger lassen sich (die meist externen) Nebendienstleistungen wie Pulverbeschichten meist fürstlich bezahlen, daher mein Rat sich selbst um diesen Arbeitsschritt zu kümmern.
 
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Technische Fehlkonstruktion, sollte man ändern.
Läßt sich nur mit höherem Aufwand fertigen, da man das mit den unteren Laschen auf einer "normalen" Blechschere so nicht schneiden kann.
Lasern kostet meistens deutlich mehr, weil man das erst digitalisieren muss.
Wird dann halt teuer, oder man fertigt die Bleche separat und schweißt die beiden Teile an.

Wenn man ohne CAD File ankommt wird es wohl teurer. Für einfache Zuschnitte ohne Ausklinkungen liegt die Effizienz wohl bei der konventionellen Blechschere, sobald die Formen aber aufwendiger und Bohrbilder/Ausschnitte vorkommen, liegt der Laser preislich vorn. Der hier gezeigte große Zuschnitt läuft max. 1-2 Minuten auf der (modernen) Laserschneidmaschine.

Vor den Materialpreiserhöhungen der letzten Monate, habe ich für vergleichbare Größen mit Bohrbildern zwischen 20-30€ bezahlt.

Allein hier in der Kleinstadt gibt es neben den Maschinenbau-Betrieben die nur für Eigenbedarf lasern genau 4 Industrielle Lohnfertiger im Berrich Blechbearbeitung. Selbst Bauschlosserein und Sanitär-Betriebe haben den Preisvorteil dieser Dienstleister mit Laserfertigung erkannt, da brauchen die konventionell gar nicht erst anfangen.
Wenn ich bei meinem Standard-Bearbeiter als die bestellten Teile abhole, sehe ich dort neben typischen Industrieteilen ein Kunden-Portfolio von Gabionen über Geländerteile bis zu V2A-Bodenplatten für die heimischen Schwedenöfen.
Also die Teile die früher typisch in der Bauschlosserei hergestellt wurden.
 
Interessantes Video, aber im industriellen Rohrleitungsbau und dem Geländerbau ist das nicht wirklich angekommen. Da flext man einmal durch. Ist günstiger. Wer sich Rohre oder gar Geländer lasern lässt, hat zu viel Knete.
 
Geht ja auch nicht ums Ablängen, eher um das Ausschneiden von aufwendigeren Geometrien.

Bin selbst nicht in der Fluidtechnik bewandert, aber bekomme in der Chemieindustrie mit, wie diese gelaserte Elipsienausschnitte für 45Grad Abzweigungen bei dickwandigen ~D100 mm Edelstahlrohren vor der Schweißbearbeitung aussehen. Schon eine geile Sache.
 
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Wer sich Rohre oder gar Geländer lasern lässt, hat zu viel Knete.

Wir haben für einen Auftrag 16 Vierkantrohre mit je 20 Durchgangslöchern gebraucht.

Die Löcher sollten nicht lotrecht, sondern mit einer 20° Schräge sein.

Diese mussten auch alle gefast werden.

Dann hat man nur die Wahl, das alles zu fräsen oder lasern was dann auch preiswerter ist.

hatten wir dann bei USMB mache lassen.


https://www.youtube.com/watch?v=VXr5emrU5n0
 


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