Methoden des Livespiels - Live oder Playback

Ich bin kein dogmatiker: eigentlich hab ich nix gegen backingtracks. das problem ist nur, bei konzerten mit backingtracks denke ich immer, da fehlt was.

so ziemlich das übelste, was ich da mal erlebt hab, war lee perry, der ausser seinem gesang, bass drums und gitarre alles von band laufen hat lassen: bläser, percussion, synthies, piano, backing vocals, die dub fx orgien, die ihn so berühmt gemacht haben -alles vom band. .hätte er die backings weggelassen und einfach mit der vorhandenen band gespielt, wäre das konzert imho viel besser gewesen.

ich denke, das problem ist, dass ein grosser teil des publikums erwartet, dass eine liveperformance genauso klingt, wie die mp3, die sie sich gratis runtergeladen haben. -dann einen haufen geld hinlegen für eine konzertkarte zu bezahlen, bei dem dann alles irgendwie ganz anders klingt, scheint man den leuten nicht zumuten zu können.

ein positives beispiel kommt übrigens aus schweden 8) : ich habe mal robyn live gesehen. ich wäre nicht überrascht gewesen, wenn sie über ein komplettes instrumentales playback gesungen hätte. stattdessen hatte sie zwei keyboarder und zwei drummer dabei und die songs waren der instrumentierung entsprechend umarrangiert. z.b. haben die beiden keyboarder die weiblichen backingvocals übernommen indem sie in vocoder reingesungen haben -klang total klasse 8)
 
ppg360 schrieb:
Ich habe neulich in einer alten KEYBOARDS-Ausgabe ein Interview mit Alex Patterson (The Orb) gelesen. Kernaussage:

"Es kommt alles vom DAT."

War, glaube ich, die Ausgabe 09/95.

Stephen
Als alter Orb-Fan muss ich das korrigieren. Entweder wurde das im Interview falsch verstanden oder im Nachhinein falsch kolportiert. Live nutzten Orb in den 90ern synchronisierte ADATs (nicht normale DATs), auf deren Tracks Einzelspuren ihrer bekannten Stücke drauf waren, sowie auch jeglich erdenkliche sonstige rhythmische oder unrhythmische psychedelische Schnickschnack. Diese wurden auf ein entsprechend grosses Pult gezogen, und dann mithilfe von 19"-FX-Racks per live gejammten Sends, Mutes, Fades, Feedbackschleifen etc. in guter alter Dub-Manier durch den Fleischwolf gedreht.
 


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