Modular LIVE – workflow

molemuc

maschinenlieber
Wie setzt ihr eure modularen Synthesizer LIVE ein ?

Jedes Set-UP ist anders, weiterhin gibt es unterschiedlichste Arbeitsweisen.
Es wäre schön, wenn wir hier unsere Erfahrungen austauschen könnten.
Gerne mit dem Fokus „modular“.

Bitte als gegenseitige Hilfestellung verstehen - bashing gibt es eh schon genug.
 
Ich fange mal an.

Ich habe selbst vor ein paar Wochen meinen Einzelkämpfer-Eremiten-Studio
verlassen, um mit Freunden zu jammen. Nun habe ich ganze zweimal etwas
„vor Leuten“ gespielt. Hier nun mein SET-UP.

wichtig für mich ist
schnelles aufbauen und abbauen
einfacher Transport
einfache Bedienbarkeit

was bereite ich vor
bis zu 16 Tracks (Spuren) im Hapax, als fertige Pattern
alle Kabel gepatcht
wenn alles angeschlossen/warm ist stimme ich OSCs die es brauchen.

was mache ich Live bzw beim jammen
den Hapax lasse ich durchlaufen, der spielt ständig alle tracks.
nach Gefühl fade ich einzelen Spuren ein und aus
mache Filterfahrten oder moduliere Paramater an den Modulen
beim jammen mache ich auch neue Pattern on the fly

SET-UP – MIDI Zentrale
Hapax ist die zentrale. Beim jammen bekomme ich über
Port A eine externe Clock, sonst intern vom Hapax.
Beim jammen gehe ich vom Hapax auf den Midihub,
sonst nehme ich den MRCC Router.

SET-UP – MIDI im Rack
4 x CV/Gate über Mutant Brain „links“
8 x Trigger über Mutant Brain „links“
4 x CV/Gate über Mutant Brain „rechts“
8 x Trigger über Mutant Brain „rechts“
11 x Trigger über X1 I 3 midi gate output

SET-UP – Audio
linke Seite sammelt Stimmen in den Doepfer Multicore
geht von da aus in den Mischer-Balken auf den INFLUX.
rechte Seite geht in den WMD Mischer
Faden mit langen Fadern Michigan F8R und Doepfer Octa VCA 130-8v
 
Bei mir/ uns läuft das sehr auf Improvisation hinaus.

Ich spiele meist mit einem Freund zusammen. Er ist in der Elektron-Welt, ich mache den weirden Quatsch. Wir treffen uns im Mischpult.

Ich könnte im Oxi Sequencer natürlich Projekte anlegen und Sets vorbereiten.
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Mein Setup ist primär auf Drums ausgelegt.
- DFAM unterstützt durch STO als dritten OSC im ext In
- BIA
- Tymp Legio
- Bass/Lead mit Bassline und Rings
- Gemischt im Doepfer Mixer und im Ghost geglued


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Während des Spielens patche ich sehr wenig um. Es ist alles drauf ausgelegt im Moment zu funktionieren und wichtige Parameter schnell per Hand oder im Oxi anzupassen. Und natürlich sind die Module so gewählt, dass sie für sich abgeschlossene Sound Engines sind. Sonst ließe sich das nicht in diesem kleinen Kasten realisieren
 
Hier ein Versuch meine Gedanken bezüglich Modular Live act zu gliedern. Ist noch sehr unvollständig. Werde das aber beizeiten vervollständigen.


sehr schön, habe deine Sachen gelesen und das LIVE-Set ganz durchgehalten.
gefällt mir gut, das alles.

Deine Texte sind umfangreich und teilweise etwas mühsam
Zu lesen, aber ich kann vieles gut nachvollziehen was du schreibst.
Insbesondere der part mit dem "üben" und dem GAS.

Auch das alles in ein Taxi passen soll, finde ich gut. Das reguliert
die größe des Set-ups.

gerne höhre ich mir auch was neues von dir an.
 
Hier ein Versuch meine Gedanken bezüglich Modular Live act zu gliedern. Ist noch sehr unvollständig. Werde das aber beizeiten vervollständigen.
Sehr schön. Eine gute Idee, dieses Thema mal wieder aufzuwärmen. Ich finde die Einblicke spannend und hörenswert. Schön ist auch, dass somit die Kunst mit Modular Musik zu machen so ein wenig entmystifiziert wird.
 
@juhunet

"... ein wenig entmystifiziert wird."

"modular" ist wohl nur eine andere Arbeitsweise.
Ich empfinde tiefes menue-diving bei desktop-synths
mindest genau so mystisch, insbesondere LIVE.

Egal wie - üben ist immer das Zauberwort.
Verwendet man ein stetig gleiches Set-Up dann sind die
Handgriffe und Arbeitsschritte leichter zu lernen.

Ich baue ständig um, habe zuwenig Zeit zum üben.
Weiterhin bin ich eher Ingenieur als Musikker.

Daher brauche ich so etwas
(nu ist die hose ganz weit unten):

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das reduziert sich beim spielen auf diesen Laufzettel:
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Mache ich genauso, Spielanweisungen auf Zettel. Mal mehr oder weniger ordentlich. Dazu muss ich noch nicht mal live spielen, das brauche ich schon, wenn ich mal was aufnehme. Gibt es so oder so ähnlich schon ewig, siehe Backcover von Klaus Schulze's Timewind.
 
Ich denke der einzige, der mit solchen Anweisungen was anfangen kann, ist der, der sie verfasst hat...
 
Ich mache aktuell kein Live mit modularem oder hauptsächlich modulatem Aufbau. Ich hab das mal eine Zeit lang probiert und bin dabei letztlich wieder bei einem DJ-artigen Konzept gelandet, das mir immer wieder als passend erscheint. Das Prinzip ist einfach:

Man hat im Prinzip zwei oder drei Subsysteme, zwischen denen man im Mix so überblendet, wie ein DJ zwischen seinen Platten/MP3s/CDs/whatever wechselt. Der wichtigste Aspekt ist, dass man an einem System am Patch/Sound arbeiten kann, während das andere System aktuell tatsächlich seinen Sound erzeugt. Da man ja doch etwas mit dem Ändern auf den nächsten Sound beschäftigt ist, ist es wichtig, dass der aktuelle laufende Sound immer langsame Änderungen(=Modulationen) hat, um nicht langweilig zu wirken.

Nachteil: für den Zuschauer hat die Tätigkeit des Musikers zeitweise nichts mit dem Sound zu tun, der aktuell läuft. Wenn ein DJ sich zu seiner Plattenkiste umdreht, ist das für den Zuschauer plausibler, als wenn der Modularist was an einem Modul steckt und dreht, das moment nicht hörbar ist.
 
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Ich bin gerade dabei, mein doch recht komplexes Setup (erstes Bild) wieder etwas einzudampfen. Aktuell sieht das so aus, wie in Bild 2. Ich versuche mit 2x104HP hinzukommen. Im Prinzip nutze ich das aktuell so:
Sequenzer für alles: Hermod+.
Drums: Komplett aus dem Bitbox Micro (Multisampled Drum Kits, teils auch Loops).
Poly: OXI Coral,
Lead Mono: MI Plaits clone, Doepfer Dual ADSR, Ripples Clone, Waveshaper über Disting, FX Aid.
Bass: Erica Synth VCO2, Filter und AD Envelope.
Textures: Morphagene über Clouds Clone
Wenn was an Stimmen fehlt: Bitbox Micro, da kann man alles mit machen. Da sample ich auch mal vorab ein paar Sachen aus dem Modular rein (gesamte Summe läuft über die Bitbox, welche auch einen rudimentären Kompressor bietet)
Für Performaces wären dann verschiedene Projekte oder Patterns im Hermod+ vorbereitet, ebenfalls in der Bitbox Micro. Lückenfüller spielt dann gerne ein Ambient Sound aus dem Morphagene. Die restlichen Settings brauchen dann auch einen Spickzettel… aber ich schraube das gerne auch während des Spielens hin. Das OXI Coral hat zudem auch einen Preset Speicher. Ach ja, live Pattern einspielen über den Keystep und teils drüber improvisieren kommt noch dazu. Evtl. hänge ich noch den OXI One dran, wollte es aber erst mal mit „Bordmitteln“ hinbekommen. Reduktion erhöt die Kreativität. Leider habe ich aber noch nichts aufnehmen können, da das alles noch recht neu in dieser Form ist…
 
Geht es nur mir so?
ehrlich gesagt nein, aber ich möchte da nicht "urteilen" darüber (aus respekt vor demjenigen, der hier sein musikalisches herzblut für jedermann zugänglich macht). vielmehr vermute ich, dass ich den minimalistischen ansatz nebst der rhytmischen komponete der performance nicht verstehe, welches wiederum meinen persönlichen hörgewohnheiten (Ambient - dies aber auch durchaus mit schlagwerk oder ausufernden sequencergedudel - alles was ich selber still und heimlich im kämmerlein zu reproduzieren versuche) geschuldet ist und somit meine toleranzschwelle für neues sehr niedrig liegt.
 

Ein beeindruckendes Live-Setup und vielen Dank für den Start des Threads. Jeder Tipp dazu ist hier herzlich willkommen, gibt ja nicht so viele Beiträge dazu im Forum - super Idee!!
:connect:

Ich persönlich konfiguriere gerade ein kleines Setup im Verbund mit vermutlich Octatrack und/oder Digitakt sowie Anbindung via Expert Sleepers FH-2 (bereits vorhanden). Von der Größe/Umfang des Setups möchte ich mich beschränken und werde einige Kompromisse machen müssen. Daher wollen Module & Case gut überlegt sein. Habe derzeit das Intelligence 7U Performance Case im Blick - würde gerne 1U-Module von meinem kleinen Palette nutzen wollen. Schaue mir aber auch Alternativen an...
 
Zuletzt bearbeitet:
[…] und denke man könnte Ähnliches auch mit einem Volca Sample erzeugen, sorry aber geht mir wirklich so.....
Kein Problem, kennt man schon seit immer… Kunstausstellungen seit etwa 100 Jahren: „Das soll Kunst? So kann mein Dreijähriger auch malen“… Free-Jazz von Coltrane bis Stańko: „Wie, das ist schon die Musik? Ich dachte, die stimmen die ganze Zeit noch die Instrumente…“ … ach was soll’s, ich selber habe schon mal so manches Autechre-Album kurzerhand für den imaginären Aspirin-Preis nominiert…

Es ist ja im Laufe der Zeit alles nicht einfacher geworden. Schlimmer noch: auch der Umstand, dass ich ein Werk nicht verstehe, bedeutet nicht automatisch, dass es sich um ein künstlerisch wertvolles Opus handelt. ;-)

Andererseits wie oft habe ich mich mit Leuten gestritten, die behaupteten, einen Beckett, Joyce oder Lowry könnte man nur verstehen, wenn man die ganzen tonnenweise Interpretatoren auch rauf und runter gelesen hat… Na jedenfalls Beckett hat sich Zeit seines Lebens ausdrücklich dagegen gewehrt bis lustig gemacht (und man kann ihn wunderbar einfach so lesen). Und Malcolm Lowry hat halt einen Säufer-Roman geschrieben, den wohl genialsten aller Zeiten. Will sagen: Sockel sind bei alten Skulpturen okay, Koturnen bei den alten Griechen passend, sonst beides meist doof oder wenigstens störend. ;-)

Freuen wir uns doch, dass jemand mit uns seine Kunst teilt, und begegnen dem mit Respekt oder, wenn es zuviel verlangt, mit Schweigen. So schwer ist es doch nicht. :cool:
 
Zuletzt bearbeitet:
Meine "normalen" Konzerte folgen eher festgelegten Abläufen, aber besonderen Spass macht mir immer wieder mein Konzept des "mobile modular", wo ich ein Setup irgentwo aufbaue und mit Powerbank betreibe - was ich auch immer wieder auf der Superbooth draussen aufstelle. Ziel ist es hier ein patch zu erstellen, was zu einem Punkt kommt, wo ich es einfach mal eine Zeit laufen lassen kann, ohne einzugreifen, weil es genug Variationen und Überraschungen in sich enthät.
Hier ein Beispiel aus 2021:


Das war das folgende Setup (mittlerweile sieht es schon wieder ganz anders aus...):
 
@Q960
@aljen

vielen Dank dafür das ihr das angehört habt.

Technisch habe ich gezeigt was ich mache, um einen
Austausch zu haben. Gemeinsamer Austausch hilft mir.
Meine Ideen im Set-UP helfen ggf. anderen.

Trotz allem würde ich mich nicht als Musiker bezeichnen.
Bin eher der Ingenieur der baut, umbaut und plant.

Habe vor ca. 10 Jahren mit dem Musik Maker angefangen.
Modular mache ich seit ca. 6 Jahren.

Bei den beiden Set Ups habe ich zum ersten Mal was „vor Leuten“
gespielt (meine Frau, mein bester Freund und seine Frau).

Musikalisch gefällt mir das schon.

Die Anmerkungen zu fehlender Spannung/Emotion kann ich
nachvollziehen.

Habe auch schon "mehr Panorama" und "drums zu trocken"
als hilfestellung bekommen.

Bin sehr dankbar für alle Hinweise und werde weiter
üben, üben, üben.

Ob das alles mit "einem Volca" zu machen ist:
kann sein, ist aber für mich nicht relevant.
Ich fühle mich sehr wohl in meinem Hobby,
so wie es ist.
 
UPDATE :: UPDATE :: UPDATE :: UPDATE

Bei meinem im Eingangs-Post vorgestellten Set-UP
konnte ich nur die Summe aus dem WMD-Mixer aufnehmen.

Nun kann ich 16 Spuren auf die SD-Card recorden
und/oder in der DAW als Multichannelaufnahme nutzen.

Was wurde geändert:

- neuer Allen&Heath CQ18
- vorhandenes nw2so16 Interface eingebaut
- Faderblock neu geordnet
- vorhandenes ADDAC-Trigger-Modul ergänzt

Habe das ganze bereits einmal beim jammen getestet.
Es ist sehr komfortabel. Hapax läuft durch. Fader
mit den Doepfer VCAs öffnen schließen sauber.
Das nw2so16 bringt den Eurorack-Pegel runter.

im A&H Mixer sind die Gains der einzelnen
Kanäle aufeinander abgestimmt. Effekte nutze
ich da bisher noch nicht. Auf der Summe liegt
erstmal nur ein Compressor.

Durch die so gewonnene einfache Bedienbarkeit
habe ich Kopf und Hände frei live zu modulieren,
ggf ein paar Pattern nachzuklopfen, und was man
sonst noch so macht.

Module werden sich ständig ändern. Habe jetzt
noch ein weiteres Mutant Brain drin. Jetzt können:

- 12 Sequencer - CV/Gate Stimmen genutzt werden
- 24 Sequencer - Triggerstimmen
- 8 ADDAC Taster/Trigger verwendet werden.

Je zwei Pärchen Döpfer Link 180-9 und ADDAC 213B
reduzieren den Kabelsalat.

Im Moment fällt mir nix ein was es verbessern würde,
daher ist das nun mein letzter Umbau ;-)
 
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