Modular oder nicht modular?

phonos

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Bei der Frage, ob modular oder nicht modular, drehe ich mich schon seit langem im Kreise und bräuchte Euren Rat :) :

Das erste Mal mit dem Gedanken gespielt, die Modular-Route zu beschreiten, habe ich damals, als Robert Rich dem Nick Batt in der Winter-NAMM 2011 den Cloud Generator und das Morphing Terrarium vorgestellt hat, und zwar in einer vom Paul Schreiber "customized" MOTM-Format, welches ich übrigens viel sexier finde als das EuroRack-Format.

Später dann, als der MIDI MOD von AJH Synth vorgestellt wurde. Egal welches AJH-Modul seitdem vorgestellt wird - es sagt mir klanglich zu.

Last but not least gefallen mir die Klänge vieler Mutable Instruments-Module, auch wenn diese Klänge so unverkennbar sind, dass sie vielen Modularisten vermutlich schon aus dem Halse hängen mögen.


Könnte ich derartige hochwertige flexible Klänge mit "Kompakt-Synthesizern" erzielen, würde ich wohl Abstand von dem Gedanken nehmen, in die Welt von Modular Synths einzutauchen.

Ein Kompromiss wären für mich normalisierte Semi-Modulare, bei denen ich nur patchen müsste, wenn ich die internen "Verdrahtungen" unbedingt aufbrechen wollte. Der Cwejman S1 Mk2 ist wohl ein allerdings recht teures Beispiel.

Mit der Lektüre des Buches von unserem Forumskollegen Andreas Krebs hatte ich auch schon mal als Trockenübung begonnen.



All das allerdings, was den Umgang mit Modular Synths entscheidend ausmacht, scheint mir auf dem ersten Blick nicht wirklich zuzusagen:

Das ewige "mühevolle" zeitintensive Patchen (samt der unschönen Kabelage), bis man zu einem gewünschten bzw. zufällig brauchbaren Ergebnis gelangt.

Die bis auf wenige Ausnahmen Nicht-Speicherbarkeit.

Und dass Modular Synths zum Geldgrab werden, zumindest noch, wenn man hinter solchen Modulen wie den von mir genannten Herstellern ist.

Und zuguterletzt das Suchtpotenzial ("Euro Crack"), dem sich offenbar nur die wenigsten entziehen können ;-).


Also: Die Idee, mir einen Synth mit sehr hochwertigen Oszillatoren (z.B. 2 X MiniMod VCO), Filtern (z.B. Gemini 2412), Effektmodulen, wie NextPhase) zurechtzuschneidern, finde ich sehr reizvoll.
(Dass noch eine Reihe weiterer Module vonnöten ist, ist mir natürlich bewusst.)


Würdet Ihr mir bei all diesen geschilderten Voraussetzungen immer noch empfehlen, die Modular-Spur aufzunehmen?

Ich glaube, ich habe mir diese Frage fast schon selbst beantwortet...

Dennoch würde ich mich über den einen oder anderen Rat oder Denkanstoß sehr freuen.
 
Modular nimmt viel, gibt aber auch viel, alles hat seinen Preis (nicht nur Geld).
 
Ich weiß, das Haptische fehlt, aber hast Du mal aus Spass mal an einem Software-Modularen gespielt? Vielleicht hilft bei der Klärung "Ja,, geil will ich!" oder "Och, neee ...".

Grüße
Omega Minus
 
Ich finde man kann sich modular mehr oder weniger sparen wenn man sich ohnehin nur eine klassischen monosynth baut. Da gibts genug super synths mono- & polyphon am Markt. Spannend sind Dinge wie komplexe Oscillatoren oder funktionsgeneratoren wie Maths und voktagememory wie zb pressurepoints, weil man damit auch sehr viel lernt und Sounds bekommt, welche sonst eher schwierig zu erstellen sind.
Von Arturia gibt es den kleinen Synth der einiges an mutable algos drinnen hat.
 
Ich finde man kann sich modular mehr oder weniger sparen wenn man sich ohnehin nur eine klassischen monosynth baut. Da gibts genug super synths mono- & polyphon am Markt. Spannend sind Dinge wie komplexe Oscillatoren oder funktionsgeneratoren wie Maths und voktagememory wie zb pressurepoints, weil man damit auch sehr viel lernt und Sounds bekommt, welche sonst eher schwierig zu erstellen sind.
Von Arturia gibt es den kleinen Synth der einiges an mutable algos drinnen hat.
Das geht auf mein o.g. Dilemma ein. Ich finde es attraktiv, mir gewissermaßen einen Traum-Monosynth nach Maß zusammenzustellen, ohne dass mich die "modulare Herangehensweise" wirklich zu reizen scheint.

Ja, im Arturia, und für den MinilogueXD gibt's einiges vom Plaits. Aber das kommt nicht ganz an die Möglichkeiten 'ran, die man mit den ursprünglichen Modulen erzielen kann, oder?

Und AJH-, Cwejman- und MacBeth-AnalogOszis z.B. stechen schon heraus, wenn man diese mit den aktuell erhältlichen Monosynths vergleicht, finde ich. Außerdem habe ich auch MI und Synth Technology und damit auch komplexere und vor allem wohlklingende Oszillatoren erwähnt, nicht zu vergessen die hochwertigen Filter, wie den AJH Gemini. Ich habe den Eindruck, dass vor allem die (etwas) teuereren Module die - im Gegensatz zu Kompakt-Synthies - kompromisslosere Qualität anbieten.
 
Das ewige "mühevolle" zeitintensive Patchen (samt der unschönen Kabelage), bis man zu einem gewünschten bzw. zufällig brauchbaren Ergebnis gelangt.

Patchen ist ein kreativer Prozess, der durchaus Zeit beansprucht. Das ist bei Modularen Synths wie auch bei "normalen" Synthies so. Zufällig brauchbare Ergebnisse gibt es bei beiden Fraktionen. Kein Nachteil. Stichwort: Happy Accidents.
Ok, das mit den Kabeln muss man mögen...

Die bis auf wenige Ausnahmen Nicht-Speicherbarkeit.

Auch das ist kein Nachteil. Es ist eine Herausforderung. Du lernst so dein System jedesmal besser kennen.

Und dass Modular Synths zum Geldgrab werden, zumindest noch, wenn man hinter solchen Modulen wie den von mir genannten Herstellern ist.

Ja, €-Rack = Geldgrab/ Anlage. Das gleiche gilt aber prinzipiell auch für Kompakt-Synths. Auch das kann ausarten. Alles eine Frage der Selbstbeherrschung. :nihao:

Und zuguterletzt das Suchtpotenzial ("Euro Crack")

Ach was. Üble Nachrede. :school:
 
Für mich waren es Module wie Rainmaker, Clouds, Marbles und Morphagene, die zum Bau eines Eurorack geführt haben. Sich sein Signature-Rack mitsamt Traum-Modulen zusammenzustellen und nutzen zu können, ist nach wie vor ein Erlebnis.

Ich werde aber auch nicht vergessen, dass ich schon so einige Module angeschafft und wieder verkauft habe. Ich kann es oft schlecht abschätzen, ob sie wirklich für mein Setup taugen, oder nicht (z.B. Oszillatoren, Drum-Module, Filter, sonstige Utility...), nab kann den Mist auch schlecht irgendwo testen.

Man sollte sich vielleicht ein Konzept für sein Rack überlegen, sowas wie Effektrack, Drum-Machine, Drone-Rack, oder wie auch immer. Andernfalls könnte man sich ins Uferlose verlieren :)
 
Ich weiß, das Haptische fehlt, aber hast Du mal aus Spass mal an einem Software-Modularen gespielt? Vielleicht hilft bei der Klärung "Ja,, geil will ich!" oder "Och, neee ...".

Grüße
Omega Minus
Ich glaube, das weiß ich schon, ohne es auszuprobieren; das Strippen-Ziehen am Bildschirm würde eher in Richtung "Och, neee..." gehen, als das "Haptische", wie Du schreibst. Näheres habe ich in Beitrag #7 geschrieben: Traumsynth zusammenstellen; das, was ich gern intern verdrahtet sehen würde, mit Patchkabeln verwirklichen und dann -von diesem Basis-System ausgehend- Veränderungen vornehmen und Erfahrungen sammeln.
 
Sich sein Signature-Rack mitsamt Traum-Modulen zusammenzustellen und nutzen zu können, ist nach wie vor ein Erlebnis.
Genau, SEIN System an die eignen Bedürfnisse und Anforderungen anzupassen geht eigentlich nur Modular, alles andere ist nur ein Kompromiss.
Auch wenn es sehr schöne gibt (Iridium aktuell bei mir).

... nab kann den Mist auch schlecht irgendwo testen.
Ein Vorteil, wenn man in Berlin und Umgebung wohnt. Bei Schneiders kann man antesten.

Ich glaube, das weiß ich schon, ohne es auszuprobieren; das Strippen-Ziehen am Bildschirm würde eher in Richtung "Och, neee..." gehen, als das "Haptische", wie Du schreibst.
Es ist aber die günstigste Möglichkeit herauszufinden, was man eigentlich will und wo die Reise hingehen soll.
Und das ist das Endscheidente bei Modular.
 
modular ist gut für experimentieren. wenn du gerne neu wege beschreitest, ist patchen ideal. mir hat mein doepfer setup einige! monosynths erpart. die ganzen kleinen teile summieren sich gerne auch irgendwann- da bin ich mit meinem modular am ende flexibler da alles mit allem gepatcht werden kann. ob man immer die teuersten module braucht, sei dahingestellt, würde eher mal mit einem kleinen probier system anfangen, diy spart da viel geld, gerade beim gehäuse um überhaubt mal zu checken ob es einem liegt. wenn nicht sind module im schnitt gut wertbeständig. in meinem system sind ca 5 streams, quasi wie eine modulare groovebox, mit rythm, generatives, mixer, fx usw, der grossteil bleibt gepatcht (gehäuse für transport entsprechend) klapp dann das ding auf und kann wunder bar direkt sounds verändern.
 
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modular ist gut für experimentieren. wenn du gerne neu wege beschreitest, ist patchen ideal. mir hat mein doepfer setup einige! monosynths erpart. die ganzen kleinen teile summieren sich gerne auch irgendwann- da bin ich mit meinem modular am ende flexibler da alles mit allem gepatcht werden kann. ob man immer die teuersten module braucht, sei dahingestellt, würde eher mal mit einem kleinen probier system anfangen, diy spart da viel geld, gerade beim gehäuse um überhaubt mal zu checken ob es einem liegt. wenn nicht sind module im schnitt gut wertbeständig.
Ich bin aktuell im Besitz eines noch unausgepackten KB37 von Waldorf und stehe so kurz davor, diesen zurückzuschicken; die naheliegende Idee, diesen mit Minimod-Modulen zu bestücken hatte ich noch, bevor Alan Hall diese Kombi im Juni 2017 vorgestellt hat. Möglich wäre auch diesen mit dem Delta CEP a zu bestücken, der mir klanglich ebenfalls sehr zusagt...

Die ganz teuren Module habe ich deswegen ins Auge gefasst, da diese mir klanglich etwas bieten können, was über die Möglichkeiten der derzeit erhältlichen modernen Kompakt-Synth hinausgehen soll; sonst würde ich womöglich überhaupt nicht mit dem "modularen Gedanken" flirten...
 
Wenn du die Kohle hast Kauf dir was modulares. Ja du wirst Module kaufen weil du dachstest die brauchst du, diese dann aber am Ende nicht nutzen und wieder verkaufen. Ich schätze das ist irgendwie normal (zumindest bei mir sind nach dem Bau innerhalb 6 Monate einige wieder geflogen oder wurden ersetzt). Aktuell habe ich weniger Module als am Anfang, finde es aber so besser.
 
Modular ist deswegen problematisch, weil man keine Grenzen hat etwas zu "verbessern".

Absolut !

Und was eben auch ziemlich problematisch ist, ist das reinfuchsen wie mache ich was, was hatte ich geplant und was mache ich am Ende wirklich mit jedem vorhandenen Modul oder mit bestimmten Kombinationen von Modulen. Das ist schon ziemlich extrem in so einem Modularsystem. Erst letztens bin ich mit meinen 3 Filtern auf die Idee gekommen das Signal damit mal Stereo zu bearbeiten. Und als es dann soweit war, hab ich noch paar Oszillatoren von vorn herein L/R verteilt. Das war ziemlich cool. Beim planen des Systems und den letzten Monaten rumspielen damit habe ich bis zu diesem Moment keine Sekunde an sowas gedacht. Das ist halt alles insofern extrem, weil da noch bestimmt 1000 andere Ideen sein könnten, an die ich noch nie gedacht hab oder zu deren Umsetzung mir am Ende ein Modul fehlen würde, was vielleicht 80€ oder auch 200€ kosten würden.
Ab einer gewissen Grenze ist dann auch die Kiste voll oder das Netzteil am Ende. Alles so Sachen. Von daher erstmal klein anfangen!! Mach das nicht wie ich und versenke gleich mal 2x114HP .. das war, im Nachhinein betrachtet too much!
 
Modular ist deswegen problematisch, weil man keine Grenzen hat etwas zu "verbessern".
ach was , da muss man ja völlig ohne selbstdisziplin und flegmatisch sein ;-) . klar gibt s nach oben keine grenzen- genau dasselbe bei supermoog 55, ems und eisenbahn, man braucht einfach eine vorstellung. planlos module kaufen ist natürlich schwierig aber hier gibts ja schon die linie. würde mal sagen behalte den waldorf und probiere es doch einfach mal aus ! selbst mit 3 modulen geht schon viel und macht echt laune . die frage ist doch eher was für eine musik möchte ich machen und was ist optimal dafür.
 
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Ich bin aktuell im Besitz eines noch unausgepackten KB37 von Waldorf und stehe so kurz davor, diesen zurückzuschicken; die naheliegende Idee, diesen mit Minimod-Modulen zu bestücken hatte ich noch, bevor Alan Hall diese Kombi im Juni 2017 vorgestellt hat. Möglich wäre auch diesen mit dem Delta CEP a zu bestücken, der mir klanglich ebenfalls sehr zusagt...

Die ganz teuren Module habe ich deswegen ins Auge gefasst, da diese mir klanglich etwas bieten können, was über die Möglichkeiten der derzeit erhältlichen modernen Kompakt-Synth hinausgehen soll; sonst würde ich womöglich überhaupt nicht mit dem "modularen Gedanken" flirten...
.... dann hast du ja quasi schon die basis. es sind ja nicht nur die "spezial" module die auch oft mehrere module in einem sind, sondern was weit über normolasynth hinausgeht ist das alles mit allem modulierbar ist. das ist nicht zu unterschätzen. schau dir mal das liveset von gusgus an , auch sehr interssant.
 
Vielen vielen Dank für Eure Beiträge soweit. :)

Modular = Fass ohne Boden!

Die letzten Beiträge werde ich mir morgen genauer ansehen. Über weitere Anregungen würde ich mich ebenfalls freuen.

Ich muss nun leider auf Sendepause gehen, da morgen zur Frühschicht... Arbeiten gehen... vielleicht sogar "für eine handvoll Module"... :cool:
 
MOTM-Format, welches ich übrigens viel sexier finde als das EuroRack-Format.
Da stimme ich dir absolut zu! Das KOSMO Format, das Sam Battle von Look Mum no Computer benutzt (20cm Höhe der Module) ist auch prima, allerdings braucht man dafür auch schöne große Knöpfe und Drehregler, sonst siehts doof aus :) !
Das ewige "mühevolle" zeitintensive Patchen (samt der unschönen Kabelage), bis man zu einem gewünschten bzw. zufällig brauchbaren Ergebnis gelangt.
Genau DAS reizt mich an der ganzen Sache, erstens finde ichs irre aufregend, wenn ich mal genug Module zusammen hab, alles mal einfach irgendwo rein zu stöpseln und ein für mich komplett neues Klangerlebnis zu schaffen. Und auf der anderen Seite sieht so ein Schrank mit blinkenden Lichtern, tausenden Knöpfen und eben ganz vielen bunten Kabeln doch irgendwie wie eine Schaltzentrale der NASA aus. Und sind wir mal ehrlich, wir wollten doch alle als wir sowas als Kind gesehen haben mal unbedingt genau daran rumdrehen und spielen!

Grüße THOGRE
 
Bei der Frage, ob modular oder nicht modular, drehe ich mich schon seit langem im Kreise und bräuchte Euren Rat :) :


Modular ist so eine Sache... Die Kabel steckerei kann einem irgendwann auf die Nerven gehen. Da ist dann schon die Modulationsmatrix vom Micro Q, Q oder Mopho, Prophet 08 usw. ein Segen. Insbesondere weil sich die auch digital über Midi steuern lassen. Diesbezüglich gefällt mir auf der MFB Dominion Club.
 
Bei mir hat es sehr lange gedauert bis ich Komponenten gefunden habe, die gut miteinander funktionieren... Vor allem VCA mit EG zB. oder gute Utilty Module, Mixer. Ich bin von ganz groß runter auf 84TE. Die ganzen Supetmodule mit tausend Funktionen, muß man mögen... kann aber auch blockierend sein. Disting zB. Die Hölle für mich. Für Standard-Kram hab ich einen Semimodularen.
 
Du könntest es testen mit VCV oder Mirack oder Voltage Modular - weil diese sind alle sehr günstig oder kostenlos und das Feeling hast du dort auch.
Ich selbst habe ja wenig Eurorack - nur was zum testen, kein echtes System - also nichts was ich kaufen würde wenn ich Euroracker wäre. An Modular ist alles dann gut wenn
1) Du dir einen Sound wünschst, den du mit normalen Synths niemals bauen kannst
2) Du dir einen Synth bauen möchtest, den es so nicht gibt, weil einfach ein paar LFOs fehlen oder schlimmer - die Struktur in Kompaktsynths nicht angeboten werden
3) Du willst etwas eher monophones - oder mit wenigen Stimmen

Modular ist customizing und es ist auch nicht immer besser - zB weil man nichts speichern kann und alles eben erst gesteckt werden muss. Es gibt aber spezielle Module, die inzwischen eine gewisse coolness erreicht haben. Damit meine ich sicher sowas wie die Mutable OSCs und neuere und vielfältigere Möglichkeiten. Nur dann lohnt sich das. Es gibt ja auch Synths mit Modmatrix und so - aber es gibt wenige HW Synths wo man zB eine Anordnung von Modulen ändern kann - DAS ist der Hauptvorteil. Und man kann eben auch eine Reihe Bandpassfilter nehmen und sie mit einem Ping anregen oder sowas. Obwohl - es gibt sowas im Z1.. aber als Beispiel - was nicht Standard ist und niemals anders ginge - nur dann ist modular gerechtfertigt. Sonst ist es Verschwendung von Zeit und Aufwand und Module muss man halt auch alle erstmal haben. Die Wahl und Suche ist ebenfalls aufwendig.

Ich sage also bewusst, dass das nicht das Ding ist, was jeder musikalisch braucht und ggf. alles frisst an Zeit, noch schlimmer ist nur noch Max/MSP ;-)
Die Art der Module hat sich geändert und was sie tun - aber generell ist es schon noch immer das was Menschen machen könnten. Maths oder sowas gibt es hingegen nicht in Kompaktsynths.

Moog Format ist wirklich optisch und haptisch "besser" - die Module sind aber sehr viel konservativer und es gibt viel weniger Hersteller. Da geht es eher in Richtung Moog und Co und sehr wenig an die Westküste oder sowas.
Physical Modeling oder so - ist eher was für Eurorack - aber ich finde kaum ein Eurorack-Ding klingt wirklich superfett und sowas, also das blieb lange in der Moog-Größe - warum auch immer. Also so, dass es überzeugt, aber wir müssten uns mal die neueren Sachen anhören. Die Stärke sind aus meiner Sicht eher die digitalen und besonderen, Noise Engineerung und so Krams und kranker Shit. Das ist dann einfach ein Element, was man einbauen kann in seinen Synth.
Das System wächst und wächst, und später wird es wieder normal groß und normal und musikalisch. Einfach weil viele da suchen und finden müssen.
Grauenvoll eigentlich - ich hab Modelleisenbahn eigentlich als Entsteh-Prozess nicht gemocht. Fertig und passend ist gut - aber ab da versuchst du es ggf. dann wieder zu festigen ;-)

So mal Gedanken aus einer anderen Perspektive. Was ist gut für deinen Song?

Lass dich ggf. mal hier inspirieren https://www.sequencer.de/synthesize...viel-wirkung-performance-sets-modular.152911/
Bin selbst nicht so der Suchtmensch - ich rauche nicht, trinke nicht und so weiter. Und ich bin wohl deshalb eher sparsam beim Thema Modular. Ich kaufe auch nicht so viel. Aber - wenn ich das machen würde, würde ich es sehr sehr speziell zusammensuchen und ich finde MiRack ausreichend für mich - nutze ich live. Da fehlt dann der ganze Kauf-Bullshit der mich eher nervt.
 
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Ein Mini Einstieg für dein KB37, 3 Module mit denen man gut anfangen kann und sie klingen nicht nach Standard ;-)

 
Wenn man Modular macht, Eurorack, darf man nicht den Fehler machen und die Module nach Herzenslust zu sammeln.

Es macht vielmehr Sinn, sich ein Gehäuse bestimmter Größe anzuzeigen und dann damit aus der Fülle an am Markt erhältlichen Modulen sein eigenes Instrument individuell zusammen zu stellen.
 
Fast alle Sounds kann man auch mit Kompaktsynthesizern schneller realisieren, aber man hat eben kein offenes System.
Einen Yamaha Montage oder Waldorf Quantum kann kein Modularsystem ersetzen.
Es kommt darauf eben auch darauf an, was du suchst.
Zum Musikmachen gibt es sicherlich andere Kisten mit Speicher und mehr Möglichkeiten. zum Experimentieren und Soundbasteln eignet sich besser ein Modularsystem. Damit bist du auch im Trend und bei Behringer kostet es ja fast nichts.
 
Ich habe immer mal wieder mit einem Modularsystem geliebäugelt, mich aber letztendlich nie dazu durchgerungen, weil mir a) die musikalischen Ergebnisse, die andere damit lieferten, selten zusagten (Wendy Carlos oder Keith Emerson mit dem "konservativen" Moog Modular jetzt mal ausgenommen) und b) der Modelleisenbahn-/Sammler-Charakter mich sehr abschreckt.

Einzige Ausnahme ist bei mir nach wie vor die Idee mit dem Doepfer Trautonium. Wenn man ein Trautonium heute nachbauen wollte, ginge das immer noch nur sinnvoll über Doepfer-Module. Und das hat seinen Sinn, weil strukturell und MUSIKALISCH mit dem Trautonium Dinge möglich sind, die sonst eben nirgendwo möglich sind und bisher auch noch nicht als Software emuliert wurden.

Ich denke, das ist der springende Punkt: Wenn man eine bestimmte Idee im Kopf hat, die sonst eben nirgendwo, weder in einem bestehenden fest verdrahteten Hardware-Synth noch in Software realisierbar ist, dann spricht das für ein gezielt auf diese Anwendung konfiguriertes Modular-System.
 
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