_thomas_
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Hallo,
Warnung: schwieriges Thema und langer Text.
Ich eiere seit Wochen hin und her zwischen diesen beiden Ansätzen. Dazu muss ich mal etwas weiter ausholen:
Ich selbst habe vor 100 Jahren diverse Instrumente gespielt. Aber wie das so ist: Job, Familie, Haus und diverse andere Interessen fressen die Zeit auf und ein paar Jahrzehnte später merkt man, dass was fehlt. Die Kinder sind so langsam flügge und jobmäßig hat man alles erreicht was man sich so vorgestellt hat. Es ist also wieder mehr Zeit vorhanden. Und diese möchte ich nutzen um wieder mehr in das Thema Musik zu kommen. Leider ist das Wissen von damals komplett verschüttet und ich fange jetzt mehr oder weniger wieder bei Null an. Das ist aber nicht weiter schlimm. Alles braucht seine Zeit und ich habe es nicht eilig.
Eigentlich bin ich, fast von Anfang an, eher im Jazz zu Hause. Aber: die deutschen Elektroniker in ihrer Anfangszeit haben mich ebenfalls sehr beeindruckt. Am meisten damals eigentlich das Album "Phaedra" von Tangerine Dream. Als es heraus gebracht wurde war ich zwar noch ein Hosenscheißer. Aber später dann war es mein erster Kontakt mit elektronischer Musik der mich bis heute geprägt hat.
Also befasse ich mich seit ca. acht Monaten mit dem Thema "Synthesizer" und habe schon so einiges durch. Ich betrachte das ein wenig als meine Findungsphase. Angefangen habe ich mit rein virtuellen Synths wie Tyrell N6, Serum und Massive. Die Arbeit am PC hat mich aber furchtbar angeödet da ich beruflich seit mehr als 30 Jahren genau damit zu tun habe. Also kam dann als erstes der MS-20 Klon von Behringer ins Haus um mal mit überschaubarem finanziellen Einsatz in die analoge Welt zu schnuppern. Später kam dann noch der Analog Four dazu.
Ich brauchte ein Weilchen um zu erkennen, dass die "klassische" subtraktive Synthese nicht mein Ding ist. Die beiden Geräte stehen eigentlich nur herum und stauben ein. Klar: ich musste mich natürlich erstmal orientieren und bin heute etwas schlauer also noch vor ein paar Monaten. Heute kann ich besser beurteilen wenn jemand sagt, dass das ein toller Synthesizer ist. Den Analog Four setze ich ab und an aber wenigstens für ein paar Drones ein.
Man kann es wohl einfach auf den Punkt bringen: Ich bin wohl eher Buchla als Moog.
Ich mag es eher experimentell. Ich mag die schrägen und unkonvetionellen Klänge. So liebe ich z.B. den Easel. Blöderweise habe ich keinen. Ich denke, dass liegt auch ein wenig daran, dass ich seit meiner Jugend lieber Jazz höre als alles andere. So gehe ich auch z.B. nachts gern die Kurzwelle ab und höre mir Muster im Rauschen an. Kein Scheiß. Ich sehe Synthesizer weniger als klassisches Tasteninstrument sondern mehr als Experimentierfeld. Sicher darf da auch gerne etwas Hörbares heraus kommen. Da schwirrt mir so etwas wie eine atonale, disharmonische Harmonie im Kopf herum. Aber bis dahin ist es für mich noch ein weiter Weg. Und wer weiß, wo ich noch überall abbiegen und letztendlich landen werde.
Ich fing also an mich mit der additiven Synthese zu beschäftigen und war schlagartig total euphorisiert. Erstmal wieder nur virtuell kam dann später als erstes der Lyra-8 ins Haus. Und das hat mich total abgeholt. Ohne Filter und dem ganzen anderen Krempel arbeiten zu können war erstmal etwas komisch. Aber nachdem ich meine bereits antrainierten Gewohnheiten der subtraktiven Synthese überwunden hatte gab es eigentlich kein Halten mehr. Zwischendrin war dann auch Wavetable- und Granularsynthese noch Thema. Und auch damit konnte ich sehr viel anfangen.
Ich nähere mich so langsam dem Punkt.
Was liegt also näher, als sich mit Eurorack zu beschäftigen? Gesagt, getan. Es gibt ja VCV als Spielfeld. Da allerdings bekam mein Enthusiasmus einen kleinen Dämpfer. Ich selbst habe beruflich einen extrem technischen Hintergrund und so war das Konzept für mich eher kein Thema. Wenn ich aber mal überlege womit ich bei VCV am häufigsten gekämpft habe: die gewünschte Spannung am gewünschten Ort zu haben. Wobei ich das ein wenig unter Anfängerproblem verbuche. Aber es hat meinen Flow schon sehr gehemmt mich permanent damit beschäftigen zu müssen, welche Komponente wann was liefert um dann herauszufinden, was ich überhaupt an diesem Punkt des Patches benötige um das zu erreichen was ich mir vorstelle. Will sagen: die Masse an Komponenten und ihren Möglichkeiten empfinde ich als erdrückend.
Es schreckt mich momentan einfach ab mich mich bis in alle Ewigkeit damit zu beschäftigen was dieses oder jenes Modul kann oder auch nicht kann. Mein Hobby soll ja das Musik machen sein und nicht das Messgerät. Wobei das natürlich auch dazu gehört. Das sehe ich schon. Auch auf diesem Weg kann Kreativität getriggert werden. Aber es fällt mir schwer jetzt Entscheidungen zu treffen wie wohl ein Modularsystem für mich aussehen könnte. Der Markt ist absolut unüberschaubar für mich und ich kann im Grunde nicht "sehen", welches Modul mir was bringt im Kontext meiner ja bisher noch eher imaginären Vorstellung der Musik die ich gern machen würde.
So kam ich dann auf den Waldorf Iridium. Was ich bisher so gesehen und gehört habe ist das eigentlich ziemlich genau meine Maschine. Aber: ich weiß zwar jetzt schon, dass seine Fähigkeiten in der Synthese genau mein Ding sein werden, auf der anderen Seite aber doch die Flexibilität fehlen wird die nur modulare Systeme bieten. Auch das übrigens eine Erfahrung aus meinem beruflichen Umfeld in dem Modularität alles ist. Letztendlich geht es ja nicht nur darum Klänge zu erzeugen. Z.B. denke ich, dass generative Sounds mit dem Iridium nur bedingt umsetzbar sind. Modular aber ist das eine eher einfache Übung. Theoretisch. Wenn man das richtige Zeug dazu hat. Wenn man sich die Mächtigkeit eines Maths anschaut, kommt da kein Desktop Synth mit. Zwar hat der Iridium CV in, aber kein out. Eine echte Interaktion mittels CV ist leider nicht möglich.
Ok. Also so viel als Hintergrund. Meine Frage wäre also: was denkt ihr wäre an modularen Komponenten für mich wohl sinnvoll, wenn man die Möglichkeiten des Iridum berücksichtigen möchte? Mir ist auch schon klar, dass es nicht für alle Funktionen des Iridium Entsprechungen in modular gibt.
Aber das ist gerade der Punkt an dem ich hänge. Vielleicht könntet ihr mir ja einen Weg mit modularen Komponenten aufzeigen der für mich passen könnte. Ich verstehe natürlich auch, dass das so etwas schwierig ist, da ich ja selbst nur eine ungefähre Vorstellung habe. Aber die Richtung wäre halt der modulare Iridium. Denke ich.
Warnung: schwieriges Thema und langer Text.
Ich eiere seit Wochen hin und her zwischen diesen beiden Ansätzen. Dazu muss ich mal etwas weiter ausholen:
Ich selbst habe vor 100 Jahren diverse Instrumente gespielt. Aber wie das so ist: Job, Familie, Haus und diverse andere Interessen fressen die Zeit auf und ein paar Jahrzehnte später merkt man, dass was fehlt. Die Kinder sind so langsam flügge und jobmäßig hat man alles erreicht was man sich so vorgestellt hat. Es ist also wieder mehr Zeit vorhanden. Und diese möchte ich nutzen um wieder mehr in das Thema Musik zu kommen. Leider ist das Wissen von damals komplett verschüttet und ich fange jetzt mehr oder weniger wieder bei Null an. Das ist aber nicht weiter schlimm. Alles braucht seine Zeit und ich habe es nicht eilig.
Eigentlich bin ich, fast von Anfang an, eher im Jazz zu Hause. Aber: die deutschen Elektroniker in ihrer Anfangszeit haben mich ebenfalls sehr beeindruckt. Am meisten damals eigentlich das Album "Phaedra" von Tangerine Dream. Als es heraus gebracht wurde war ich zwar noch ein Hosenscheißer. Aber später dann war es mein erster Kontakt mit elektronischer Musik der mich bis heute geprägt hat.
Also befasse ich mich seit ca. acht Monaten mit dem Thema "Synthesizer" und habe schon so einiges durch. Ich betrachte das ein wenig als meine Findungsphase. Angefangen habe ich mit rein virtuellen Synths wie Tyrell N6, Serum und Massive. Die Arbeit am PC hat mich aber furchtbar angeödet da ich beruflich seit mehr als 30 Jahren genau damit zu tun habe. Also kam dann als erstes der MS-20 Klon von Behringer ins Haus um mal mit überschaubarem finanziellen Einsatz in die analoge Welt zu schnuppern. Später kam dann noch der Analog Four dazu.
Ich brauchte ein Weilchen um zu erkennen, dass die "klassische" subtraktive Synthese nicht mein Ding ist. Die beiden Geräte stehen eigentlich nur herum und stauben ein. Klar: ich musste mich natürlich erstmal orientieren und bin heute etwas schlauer also noch vor ein paar Monaten. Heute kann ich besser beurteilen wenn jemand sagt, dass das ein toller Synthesizer ist. Den Analog Four setze ich ab und an aber wenigstens für ein paar Drones ein.
Man kann es wohl einfach auf den Punkt bringen: Ich bin wohl eher Buchla als Moog.
Ich mag es eher experimentell. Ich mag die schrägen und unkonvetionellen Klänge. So liebe ich z.B. den Easel. Blöderweise habe ich keinen. Ich denke, dass liegt auch ein wenig daran, dass ich seit meiner Jugend lieber Jazz höre als alles andere. So gehe ich auch z.B. nachts gern die Kurzwelle ab und höre mir Muster im Rauschen an. Kein Scheiß. Ich sehe Synthesizer weniger als klassisches Tasteninstrument sondern mehr als Experimentierfeld. Sicher darf da auch gerne etwas Hörbares heraus kommen. Da schwirrt mir so etwas wie eine atonale, disharmonische Harmonie im Kopf herum. Aber bis dahin ist es für mich noch ein weiter Weg. Und wer weiß, wo ich noch überall abbiegen und letztendlich landen werde.
Ich fing also an mich mit der additiven Synthese zu beschäftigen und war schlagartig total euphorisiert. Erstmal wieder nur virtuell kam dann später als erstes der Lyra-8 ins Haus. Und das hat mich total abgeholt. Ohne Filter und dem ganzen anderen Krempel arbeiten zu können war erstmal etwas komisch. Aber nachdem ich meine bereits antrainierten Gewohnheiten der subtraktiven Synthese überwunden hatte gab es eigentlich kein Halten mehr. Zwischendrin war dann auch Wavetable- und Granularsynthese noch Thema. Und auch damit konnte ich sehr viel anfangen.
Ich nähere mich so langsam dem Punkt.
Was liegt also näher, als sich mit Eurorack zu beschäftigen? Gesagt, getan. Es gibt ja VCV als Spielfeld. Da allerdings bekam mein Enthusiasmus einen kleinen Dämpfer. Ich selbst habe beruflich einen extrem technischen Hintergrund und so war das Konzept für mich eher kein Thema. Wenn ich aber mal überlege womit ich bei VCV am häufigsten gekämpft habe: die gewünschte Spannung am gewünschten Ort zu haben. Wobei ich das ein wenig unter Anfängerproblem verbuche. Aber es hat meinen Flow schon sehr gehemmt mich permanent damit beschäftigen zu müssen, welche Komponente wann was liefert um dann herauszufinden, was ich überhaupt an diesem Punkt des Patches benötige um das zu erreichen was ich mir vorstelle. Will sagen: die Masse an Komponenten und ihren Möglichkeiten empfinde ich als erdrückend.
Es schreckt mich momentan einfach ab mich mich bis in alle Ewigkeit damit zu beschäftigen was dieses oder jenes Modul kann oder auch nicht kann. Mein Hobby soll ja das Musik machen sein und nicht das Messgerät. Wobei das natürlich auch dazu gehört. Das sehe ich schon. Auch auf diesem Weg kann Kreativität getriggert werden. Aber es fällt mir schwer jetzt Entscheidungen zu treffen wie wohl ein Modularsystem für mich aussehen könnte. Der Markt ist absolut unüberschaubar für mich und ich kann im Grunde nicht "sehen", welches Modul mir was bringt im Kontext meiner ja bisher noch eher imaginären Vorstellung der Musik die ich gern machen würde.
So kam ich dann auf den Waldorf Iridium. Was ich bisher so gesehen und gehört habe ist das eigentlich ziemlich genau meine Maschine. Aber: ich weiß zwar jetzt schon, dass seine Fähigkeiten in der Synthese genau mein Ding sein werden, auf der anderen Seite aber doch die Flexibilität fehlen wird die nur modulare Systeme bieten. Auch das übrigens eine Erfahrung aus meinem beruflichen Umfeld in dem Modularität alles ist. Letztendlich geht es ja nicht nur darum Klänge zu erzeugen. Z.B. denke ich, dass generative Sounds mit dem Iridium nur bedingt umsetzbar sind. Modular aber ist das eine eher einfache Übung. Theoretisch. Wenn man das richtige Zeug dazu hat. Wenn man sich die Mächtigkeit eines Maths anschaut, kommt da kein Desktop Synth mit. Zwar hat der Iridium CV in, aber kein out. Eine echte Interaktion mittels CV ist leider nicht möglich.
Ok. Also so viel als Hintergrund. Meine Frage wäre also: was denkt ihr wäre an modularen Komponenten für mich wohl sinnvoll, wenn man die Möglichkeiten des Iridum berücksichtigen möchte? Mir ist auch schon klar, dass es nicht für alle Funktionen des Iridium Entsprechungen in modular gibt.
Aber das ist gerade der Punkt an dem ich hänge. Vielleicht könntet ihr mir ja einen Weg mit modularen Komponenten aufzeigen der für mich passen könnte. Ich verstehe natürlich auch, dass das so etwas schwierig ist, da ich ja selbst nur eine ungefähre Vorstellung habe. Aber die Richtung wäre halt der modulare Iridium. Denke ich.