Moog - finden alle toll, weshalb?

ach, ich mag die Sounds lieber als Software
 
alle finden moog toll.
Nicht alle.
Ich schon.Zumindest meinen Sub Phatty.
z.B.weil
Filterresonanz wird für meine Ohren selten nervig.
Er sieht gut aus - in meinen Augen.
Er lässt sich gut bedienen - am Gerät sowie am Editor.
Er ist ausgereift und zickt nur selten (Midi Hänger).
Er fühlt sich an wie ein Musikinstrument - nicht wie ein Wegwerfspielzeug.
Er hat für mich die optimale Grösse.(Platzbedarf).
Er ist ergonomisch (Potiabstand).
Er ist ein Original.
 
...weil Moogs in jedem Mix, oder Band klar erkennbare Resultate liefern.

...weil Moogs Eier haben.

...weil Moogs sehr konkrete Instrumente sind, wie z. B. eine Violine konkret ist. Daraus ergibt sich, dass es sich um Musikerinstrumente handelt.
 
Der alte Minimoog hat für mich einen einzigen Sweetspot, wie ich es bei keinem anderen Synthesizer mit dieser Flexbilität gehört habe. Ausserdem klingt das Fett, man hat Bässe ohne Ende, es stimmt einfach alles... Es war auch der erste komplette Synthesizer. Und fast alle anderen (ausser Buchla und Konsorten) haben dann das Moog Prinzip kopiert und darauf aufgebaut. Zur ganzen Pionier-Geschichte und dem guten Sound dazu wurde der Minimoog wahrscheinlich auch zum meist genutzten Synth der Anfangszeit, kein anderer Synthesizer wird in so vielen bekannten Songs der 70er zu finden sein.

Das gesagt, viele finden den reinen Moog-Sound auch ein bisschen langweilig.
 
Ich sitze momentan im Studio und habe ein Moog T-Shirt an.
Das sagt doch alles. :)

niki hat auch so ein moog t-shirt. ich nicht.

aber für mich klingen sägenzahn bässe alle gleich.

den einzigen (alten) moog dem ich charakter zuschreiben würde ist der rogue.

vermutlich bin ich einfach zu jung dafür (1989 angefangen) um moog als das "original" und vorbild vieler sehr ähnlicher synths zu akzeptieren?
 
Ich finde einen Moog zeichnet nicht nur der Klang aus, der ist sicherlich emulierbar, nachbaubar etc. sondern auch die Verarbeitung, die Bedienkonzepte und das Gefühl von "da hat jemand bis zum Ende gedacht".

Man sieht einen Moog an und wenn man was von Synthese versteht ergibt alles sofort Sinn. Man fasst die Regler an und die fühlen sich wertig und langlebig an. Man spielt den Synth, dreht ein wenig an den Potis und stellt fest die Regelwege sind musikalisch gut gewählt und fast alle auch zu gebrauchen.

Das sind alles Qualitätsmerkmale die nicht jeder Hersteller hat bzw. bieten kann und dafür zahlt man ggf. auch einen Mehrpreis.

Bestes Beispiel ist mMn der Vergleich zwischen Dominion 1 und Sub37. Der Dom hat deutlich mehr Funktionen, aber in der Verarbeitung ist der sehr viel schlechter.
 
Dies hier könnte ein Hinweis sein:
Holmes 2008, p. 208. "Moog became the first synthesizer designer to popularize the technique of voltage control in analog electronic musical instruments. Donald Buchla in the United States and Paul Ketoff in Italy had been developing commercial synthesizers using the same principle at about the same time, but their equipment never reached the level of public acceptance of Moog's products and only a handful were sold."

https://en.wikipedia.org/wiki/Synthesizer#cite_note-Holmes2008p208-35

So im Sinn von:
 
Moog ist geradezu synonym für "Synthesizer", da es in seiner Art auch der erste war, der bekannt wurde.
Das stimmt. Aber auch das erste Auto muss nicht vom gleichen Hersteller sein wie heute das beste Auto. Und - man muss dann auch das alles kennen, was idR auch nicht immer der Fall ist- So auch C64 vs Computer - war in den 80ern DER Name, neben Atari für "Computer" allgemein - alle anderen Namen waren kleiner - oder ganz anders - wie IBM oder vielleicht noch Apple. Das ist bestimmt noch ein kleiner Aspekt - aber Sound und so weiter - ist ggf. auch anders, ich postete mal einen MS10 kürzlich und jemand schrieb "moooog" dran, kann passieren..

Weiss nicht, ob das für heute noch gilt, also jüngere Leute. Aber ist wie Tempo und Taschentuch, allerdings ist der Name Solo Talent für Taschentücher fast genialer, besser geht es nicht.

Ab es heute für die Wahl eine Rolle spiel? Keine Ahnung.

Aber warm und gut klingend bleiben, snappy Hüllkurven und so was ist ja technisch - aber das was das im Gesamtklang aus macht, sowas kann man mögen. Wir hier gucken ja oft sehr speziell hin - das machen andere nicht unbedingt, aber man merkt eben auch mit verbundenen Augen, was gut ist, da kann man ja mal fragen, ob da meist ein Moog zu finden ist oder öfter - reichte auch schon.
 
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Ich finde viele Instrumente, die Moog baut, klanglich einfach toll, allerdings gibt es immer auch Alternativen.

Gerade was eine vollständige Ausstattung mit einer Modulationsmatrix und allen wünschenswerten Quellen und Zielen angeht, ist Moog aber meist nicht so gut aufgestellt bzw. die Instrumente reagieren nicht so, wie ich mir das wünschen würde. Das mit dem einzigen Sweetspot hat halt meist den Preis der eingeschränkten Möglichkeiten.
 
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Noch ein Hinweis:

41A3V6B75ZL.jpg


oder:

emersonmooghero-650x340.jpg


Und der Herr Moog war dazu auch einfach noch 'ne coole Socke.
 
Ich kann mit Moog nichts anfangen.
Ich hasse die Instrumente nicht und Bob Moog hat vieles richtig gemacht (er hatte ja auch mal einen Fairlight CMI, der bei der Präsentation abgestürzt ist), aber ich werde nicht warm mit dem Kram. Die Instrumente sind optisch sehr gewagt teilweise und sehe automatisch immer vintage aus. Ok, kann man mögen.

Vom Sound her bin ich nicht so angefressen. Ich bin mit dem frühen Techno/Dance/Hardcore/Trance-Sound gross geworden, dementsprechend bin ich eher der "Roländer"

Man muss etwas nicht zwingend hassen oder ablehnen. Man kann einfach auch wenig "Kick" daraus ziehen.
 
Ich glaube, dass sehr Vieles, was heute mit dem "klassischen Moog-Sound" in Verbindung gebracht wird, gar nicht auf dem Minimoog entstanden ist, sondern auf den Modularsystemen. Wendy Carlos ist da ein gutes Beispiel, die den Minimoog vor allem wegen der fehlenden Velocity gar nicht mochte.

Selbst hatte ich den Little Phatty und den Voyager. Beides waren tolle Synths, die mich klanglich absolut überzeugt haben! Es gab aber halt auch jedesmal wieder Gründe, mich dann doch von ihnen zu trennen.

"Wenn ich einmal reich wär" ;-) ...
 
"Finden alle toll" - ja was oder wen denn eigentlich?

In the order of apperance (?):

Moog IIIC
Moog IIIp
Moog 15
Moog 35
Moog 55
Minimoog
Moog Sonic Six
Moog Satellite
Moog Taurus I
Polymoog
Micromoog
Minitmoog
Multimoog
Moog Prodigy
Moog Liberation
Moog Opus 3
Moog Taurus II
Moog Source
Moog Rogue
Memorymoog

---------

Moog Voyager
Moog Littel Phatty
Moog Slim Phatty
Moog Sub Phatty
Moog Subsequent 37
Moog Grandmother
Moog One

Meiner Meinung nach sind da Höhen und Tiefen bei.
Aber ich freu mich, dass es so viele gibt - und dass die Synthiauswahl heute so
groß ist wie zuvor und es noch nie in den letzten 30 Jahren so
viel "value for money" gab wie heute.

So mag "ein jeder nach seiner Faßon selich werden". Man kann einige
oder alle Geräte toll finden - muss man aber nicht.
 
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"Finden alle toll" - ja was oder wen denn eigentlich?

Moog ist als Markenname eine Art narratives Sammelsurium bzw. 'ne Metaphernkaskade. Bedeutet für mich subjektiv:
Tradition/Geschichte, Innovation, Wertigkeit und Werthaltigkeit, Nachhaltigkeit, aber auch Freude, Genuss, Ästhetik, Konsum, Spieltrieb, ganz klar auch: schöner Sound und Konsumporno 2.0, als auch "immer wieder hervorhol- und vorzeigbar" für alle und jeden.

Für mich bedeuten demzufolge meine Moog-Geräte simpel: Freude und Spaß an Klang, Form und Ästhetik. Das mag manchmal auch Sinne täuschend oder besser: Sinne schmeichelnd sein, aber es ist schön. Besser als der teure IKEA-Schrank - subjektiv. Dicke Knöppe, satter Sound und der Imperativ was draus machen zu können.

Zur modernen anthropologischen Konstante gehört deshalb mooooog einfach dazu. ;-)

My Moog ist der Reisende mit Ausfaltungsmöglichkeiten und diverse Fugen. Der Beweis ist erbracht.
 
Ich stimme da im Wesentlichen zu, dass Moog-Synths aber ästhetische Design-Objekte wären, teile ich nicht. Das gilt vielleicht für den von Axel Hartmann entworfenen Little Phatty, aber die meisten Moog-Synths haben dieses ganz fürchterliche amerikanische Design nach dem Motto: "Alles muss "groß" sein - und dann kleben wir die Beschriftungen auf und schrauben die Holzseitenteile an." Grässlich.
 
Ich stimme da im Wesentlichen zu, dass Moog-Synths aber ästhetische Design-Objekte wären, teile ich nicht. Das gilt vielleicht für den von Axel Hartmann entworfenen Little Phatty, aber die meisten Moog-Synths haben dieses ganz fürchterliche amerikanische Design nach dem Motto: "Alles muss "groß" sein - und dann kleben wir die Beschriftungen auf und schrauben die Holzseitenteile an." Grässlich.

Subjektiv mag das sein, aber ich glaube, dass es objektiv ein geschicktes Design ist, sehr eindeutig, sehr haptisch, auch strukturiert, zugänglich und für Jedermann. Nicht jeder ist Synthfreak, mag Verschachtelnden usw. Fetter Knopf, steht dick drauf, was er soll, verbiegt nicht so schnell. Da ist was sympathisch Proletarisches drin in diesem Design, selbst in den großen Modularsystemen von Moog - hatte den Nachbau auf der Superbooth gesehen, hat mich angesprochen unabhängig von der Frage wohin ich sowas realpraktisch stellen könnte.
 
Noch ein Hinweis:

41A3V6B75ZL.jpg


oder:

emersonmooghero-650x340.jpg


Und der Herr Moog war dazu auch einfach noch 'ne coole Socke.

Du glaubt nicht wie unbeeindruckend diese Sounds für mich waren - ich habe das Ding aber erst in den 80ern mitbekommen - dachte - "wieso sind die Sound so nah an Orchester-Sounds, wieso so schnell gespielt und so?" - das war echt enttäuschend, rein klanglich..
Ist also nur retrospektiv so, oder? Hoffe ich trete damit niemandem auf den Fuß und ELP - ist heute natürlich auch nicht direkt neu. Man kann das heute schon neu bewerten will ich damit sagen. Aber Grandmother finde ich klanglich wirklich solide, ist mein Lieblingsmoog von den "neueren" (ab V'ger) - nach dem Re-Issue Minimoog.

Moog One ist natürlich auch was, aber als A6 User brauche ich nicht "noch sowas".
 
Ich habe viele Synths im Studio aber keinen Moog. Nutze ich zu wenig um dafür Geld auszugeben. Auf Dauer Moog ist auch langweilig. Gibt viel bessere Synths die auf Dauer nicht langweilig werden.

Einen Moog kann man ab und an mal ganz gut für eine Bassline gebrauchen.

Ich werde mir mal einen Behringer Model D kaufen um gelegentlich einen Moog Bass parat zu haben. Den besten Moog Bass macht eh der Minitaur.
Aber 500€ für einen beschnitten Moog ist stramm. 300€ für einen Behringer der absolut nach Moog klingt und nicht beschnitten ist reicht da völlig für nur mal ab und an ein Moog Bass zu nutzen.

Also wie ihr seht gibt es auch Leute die nicht zwingend Moog brauchen und Moog so toll finden.

Ein Pro One oder Odyssey ist für mich weitaus magischer als ein Moog.
 


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