NDW

A

Alex

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Auch wenn das niemanden interessiert und fast schon Funktionsraum II ist:

Nein, nicht Scooter und das ganze Zeug damals hat mein Interesse am Synthesizer geweckt, sondern das Neue Deutsche Welle-Tape, das mir Muttern geschenkt hat! Das bisschen Synthesizer bei Schilling, Grauzone, DÖF und so weiter hat wohl ausgereicht. Ich merke das gerade, wie ich auf Youtube altes NDW-Zeug anschaue.

Hat das noch bei irgendjemand anders Spuren hinterlassen?

Grüße

Alex
 
Ja, sicher. Wenn man DAF, Der Plan und New Wave allgemein mitzählen darf. Das hat viele zu Synthesizerkäufen animiert. Darf ich auch an Rheingold erinnern und wieseallehießen..

Trio nicht vergessan, ja?

Aber Synthesizer verkauften sich in der Zeit wie Sau..
Nur nen Minimoog hatten viele nicht, eher einen MS20.
 
Daf war schon extrem cool, Rheingold war auch geil und nicht lachen, aber ich fand Joachim Witt sogar ganz gut. :)

Propaganda fallen mir auch noch gerade ein. Ich finde die 80er waren eine der kreativsten Phasen die dieses Land jemals gesehen hat, auch wenn viel Schrott dabei war.
 
Allenthalben konnte man 'nen DX7 sichten, ob er jetzt genutzt wurde oder nicht...

Ich glaub am Synthesizer lastigsten waren die Cretu Abkoemmlinge wie z.B Hubert K, die authentischen Sachen waren doch eher gitarrenlastig...

http://www.youtube.com/watch?v=591sy8JV ... re=related
http://www.youtube.com/watch?v=eVGewYmaciI

oder schlagerlastigeres, wie z.B Markus oder Paso Doble...

http://www.youtube.com/watch?v=iZll5edDQQA
http://www.youtube.com/watch?v=dcIDYyvW3ig
http://www.youtube.com/watch?v=awvdb4IIDCQ

Nicht schlecht, Grauzone...

http://www.youtube.com/watch?v=cTuTc_liKS4
 
Wenn man sich mal durch's Netz klickt, dann merkt man, dass "NDW" auch einfach kein besonders scharf abgegrenztes Genre bezeichnet. Deutsch als Sprache scheint mir da oft der einzige Zusammenhang zwischen Songs verschiedener Künstler zu sein.
 
Propaganda ist jetzt NDW?

Naja, NDW ist eigentlich genauso eine Kunstgenresache. Eigentlich waren zuerst sehr undergroundige Leute NDW, irgendwann schwappte das auch nach draußen und dann gabs halt sowas wie Hubert Kah, dessen heutige Präsenz doch extrem traurig ist. "wenn der Mond die Sonne berührt" gabs dann nochmal als Comebackversuch total bedeutungsschwanger und unglaublich schwer.. Das Leiden selbst.

Manche haben es halt nicht überlebt.

Falco auch nicht, aber der war was Besonderes.
für mich war New Wave noch besser und der verlängerte Arm der Elektronischen Seite dieser NDW Welle, da ich anglophil bin, habe ich zu der Zeit natürlich auch nicht ungern zu div. Leuten gelauscht, die da Synthesizer irgendwie verrückt nutzen wollten.

Erinnert man sich an Freur oder John Foxx und so weiter..
Aber das ist eben alles nicht NDW..

Das wären vielleicht noch Weltklang, war auch deutsch..
Heimat war irgendwie schrill.
Auch pur.

So wie warm leatherette eben nur aus wenigen Sounds und Stimme. Dafür eben schön durchgeknallt. Am besten im Anzug auf die Bühne.

Kraftwerk!! Waren die nicht doch irgendwie auch dabei? Eigentlich sind sie auch irgendwie NDW, nur konsequenter und ohne Katzenquatsch.
Zumindest hatten sie damals denselben Tanz drauf, man achte mal auf alte Aufnahmen, übrigens identisch mit Herrn Peron von Yello in einem Film, wo sie live auftreten..
Da wird genauso getanzt..

Ich bin eine Maschine, aber mindestens eine Psychose hab ich auch.
Evtl mit Weltherrschaftstick.

So etwa.
Wundervoll. Oder bekloppt.

Gesetze brechen und das Gefühl des Neuen.. Endlich!!

Könnten wir auch mal wieder brauchen. Nur nicht als Wir sind Helden verpackt ;-)
 
Moogulator schrieb:
Ich bin eine Maschine, aber mindestens eine Psychose hab ich auch.
Evtl mit Weltherrschaftstick.

So etwa.
Wundervoll. Oder bekloppt.

Gesetze brechen und das Gefühl des Neuen.. Endlich!!

Könnten wir auch mal wieder brauchen. Nur nicht als Wir sind Helden verpackt ;-)

Dann mach' mal. ;-)
 
NDW - wir haben uns immer eher als Deutschen New Wave verstanden, NDW war das was die damaligen Dieter Bohlen aus dem gemacht haben.

Und natürlich haben die Engländer und (ganz wenige) Amerikaner großen Einfluss gehabt, IMHO war die deutsche Szene aber eigen und innovativ.
 
Ich habe gerade meine Pupertät in der NDW Zeit erfahren und NDW stand für mich für was neues, Aufbruch, Ärger mit den Eltern wg. NDW usw.. Bands oder Solo Künstler wurden nach oben gespült, die kein Schwein kannte und auch wieder schnell verschwanden. Aber es war eine Zeit des Umbruchs, des schlechten Klamotten Geschmacks (aus heutiger Sicht) und NDW war Party. Eigentlich hatte damals jeder eine Chance bekannt zu werden. Synths ware im Verhältnis zu heute zwar teuerer, aber man brauchte kein Instrument zu lernen im herkömlichen Sinne und die neuen Klänge schmeichelte den Ohren oder ließen eine nicht bekannte rythmische Härte zu. DAF, Kraftwerk usw. machten etwas was man heute vielleicht als minimal einstufen könnte, wenn sie nicht schon eigene Musikrichtungen geprägt hätten.

Meine Musikrichtung ist auch generationstypisch: von Disco über NDW zu NewWave und EBM. Danach Techno (kein harter). Heute höre ich die alten Schinken aus der Zeit am liebsten. Ist die Musik schlechter als heute geworden? Sicher, aus unsere Sicht der Leute die diese Zeit miterlebt haben, aber das stimmt nicht. Schlechter nein, anders ja. Ich habe zu den modernen HipHip, HipHop, Trihip oder hoppeldipop Sachen nur wenig zugang.

Ich glaube jede neuere Generation hat eine solch eine Zeit mitgemacht. Die 20er Jahre, die 30er, 50er, 60er usw..... Jeder hatte solch eine Zeit. Heute ist es HipHop, eine Musikrichtung die ich genau so wenig verstehe oder mies finde, wie meine Eltern NDW. Der Kreis schließt sich irgendwie.......
 
Neo schrieb:
Daf war schon extrem cool, Rheingold war auch geil und nicht lachen, aber ich fand Joachim Witt sogar ganz gut. :)

Da gibt es nichts zu lachen, Joachim Witt WAR gut. Zum einen hatte er Texte, die man in dieser Qualität von Wortwitz und Ironie in der deutschen Popmusik nur sehr selten findet und zum anderen saß Jaki Liebezeit am Schlagzeug. ;-)

DAF fand ich zu Beginn gut. Aber das Konzept musste sich totlaufen, und so ist es ja auch gekommen.
Rheingold ist mir größtenteils zu poppig und kitschig - und die Lyrics zu banal. "Dreiklangdimensionen" ging aber noch durch, das war OK.

Weitere Favoriten von mir sind The Wirtschaftswunder und Palais Schaumburg vor dem Ausstieg von Holger Hiller sowie die Soloplatten von Hiller. Ganz grandios die hauptsächlich mit einem Emulator II entstandene LP "Oben im Eck".
Vor allem bestehen die genannten den "Test of time" bei mir hervorragend, heute verstehe ich um so mehr, wie gut die damals waren.

Der Plan - muss man natürlich nennen, das ist für mich geradezu die archetypische NDW-Band. Auch die ersten drei Solo-LPs vom Pyrolator kann ich nur empfehlen.

Gruß,
Markus

P.S.: Mir fällt gerade ein - bei meinem ersten Besuch im Synthesizerstudio Bonn, noch in dem kleinen Laden in der Franzstraße, lag gerade "Normalette Surprise" auf dem Plattenteller. :lol:
Es war eins der damaligen Masselaufwerke von Micro Seiki, wenn ich mich richtig entsinne.
Ach ja, und Deko von Moritz Rrr gab's auch. ;-)
 
Sehe ich auch so.
In seinem musikalischen wie textlichen Minimalismus beeindruckend.
Ich kann mich aber noch erinnern, wie einige Fans der 1. LP damals davon enttäuscht waren- "die ganzen schönen Melodien sind weg" oder "dem fällt nichts mehr ein". ;-)

Da ein sehr großer Teil der wirklich interessanten Sachen damals natürlich auf LP herauskam und nicht wiederveröffentlicht wurde (das waren ja auch oft sehr kleine Independent-Labels), war NDW auch schon im Analog-Forum ein großes Thema.
Wer etwas Zeit hat, sollte sich mal diesen Thread durchlesen:

http://www.analog-forum.de/wbboard/thre ... adid=22051

Da sind Tips gekommen, wo auch ich teilweise nur staunen kann, was die Leute so alles zu Hause haben.

Gruß,
Markus
 
Produktionstechnisch war Spliff schon klasse.
Aber musikalisch konnte ich damit noch nie viel anfangen.

Gruß,
Markus
 
Markus Berzborn schrieb:
P.S.: Mir fällt gerade ein - bei meinem ersten Besuch im Synthesizerstudio Bonn, noch in dem kleinen Laden in der Franzstraße, lag gerade "Normalette Surprise" auf dem Plattenteller. :lol:
Es war eins der damaligen Masselaufwerke von Micro Seiki, wenn ich mich richtig entsinne.
Ach ja, und Deko von Moritz Rrr gab's auch. ;-)

dqx500.jpg


Und hier die Dekoration von Moritz Rrr: http://www.elektropolis.de
 
Markus Berzborn schrieb:
DAF fand ich zu Beginn gut. Aber das Konzept musste sich totlaufen, und so ist es ja auch gekommen.
Welches Konzept war denn da am Anfang? Weder in "Ein Produkt der..." noch bei "Die Kleinen und die Bösen" entdecke ich ein Konzept, das sich totlaufen musste.
 
Das ist richtig, das hätte man auch irgendwie weiterentwickeln können.

Aber ich meine natürlich den Stil ab der 3. LP, mit der DAF dann auch erst einer größeren Öffentlichkeit bekannt wurde.

Gruß,
Markus
 
Hallo Dirk,

Ich glaube, ihr hattet eher das größere 1000er Modell.

Der abgebildete 500 kam auch erst zwei Jahre später auf den Markt.

Gruß,
Markus
 
Ich habe sie noch zu Zeiten von "die Kleinen und die Bösen" live gesehen: Wahnsinn! Ab der dritten fand ich's dann belanglosen Mist, allerdings habe ich zu der Zeit Throbbing Gristle, SPK, M.B. ...und vor allem die sog. Kassettenszene für mich entdeckt .
 
Markus Berzborn schrieb:
Hallo Dirk,

Ich glaube, ihr hattet eher das größere 1000er Modell.

Der abgebildete 500 kam auch erst zwei Jahre später auf den Markt.

Gruß,
Markus

Es war der 500er, den ich immer noch nutze.
 
Ilanode schrieb:
Ich habe sie noch zu Zeiten von "die Kleinen und die Bösen" live gesehen:

Respekt, das war mir leider nicht vergönnt.

Stimmt, in dieser Cassetten-Szene war schon was los damals. Einiges davon bringt das Label Vinyl on Demand jetzt erstmals auf LP raus - weißt Du aber vielleicht auch schon.

Gruß,
Markus
 
Ilanode schrieb:
I ...und vor allem die sog. Kassettenszene für mich entdeckt .

Ja, Tape-szene war geil! Da durfte jeder mal.... Hatte auf meinem Label sogar ein Tape von einem gewissen Dirk M., das hieß auch noch 'Für Adenauer' - geniales Teil, stilprägender Vorlaufer der Technoszene glaube ich :twisted:
 
Dirk-Matten.gif


War ja wirklich keine ernst gemeinte Sache, dennoch hat es einen Platz in der Ausstellung "Zurück zum Beton" gefunden. Habe leider kein Exemplar mehr davon.
 
Markus Berzborn schrieb:
Stimmt, in dieser Cassetten-Szene war schon was los damals. Einiges davon bringt das Label Vinyl on Demand jetzt erstmals auf LP raus - weißt Du aber vielleicht auch schon.
Dem habe ich fast alle meine letzten Tapes verkauft. Ich habe mit dem Kram *sehr* weitgehend abgeschlossen. Ich gebe kaum noch Geld für Musik aus und wenn dann für eine CD (oder LP) aus diesen Reihen:
"Oto no Hajimari wo Motomete"; "Obscure Tape Music of Japan"; "archival series. musique concrète soundtracks to experimental short films". Alles Musik, die ein paar Jahrzehnte alt ist.
 


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