Neuauflagen, Rechte, Lizenzen, Presswerke, Kosten-Nutzen-Abwägung, Remastering, Label-Gründung

Es war einmal...

Es war einmal...

Hört schöne Geräusche
Hat jemand von Euch schon Erfahrungen damit gemacht, nicht mehr erhältliche Tonträger neu aufzulegen?
Ich möchte herausfinden, wie realistisch das Herausbringen analoger Tonträger in der heutigen Zeit noch ist, da immer mehr Menschen zum Streamen und Downloaden neigen.

Als ich meine fast komplette Sammlung im Jahre 2000 verkaufte, das waren Vinyl, Kassetten und rare oder limitierte CDs durchaus noch die Mühe des Auktionierens wert.
Seit Jahren habe ich aber nichts mehr online verkauft, weil sich nicht mal die Arbeit des Einstellens mehr lohnte. Vinyl soll allerdings wieder im Aufwind sein.

Was mich beschäftigt: es gibt z.B. geile Musik, die es nie auf CD geschafft hat. Ich weiß aber, dass Fans und Sammler sich Neuauflagen wünschen. Dass man den Künstler zunächst anschreibt und auch wegen der Urheberrechte nachfragt, ist klar. Was aber, wenn der nicht antwortet oder nicht ausfindig zu machen ist?

Ich bin mit den Absatzzahlen analoger Tonträger nicht vertraut. Lohnt es sich noch, Geld in Neuauflagen zu investieren? Ich weiß aus Erfahrung, dass es mitunter Jahre braucht, bis eine Auflage von nur 500 oder 1000 Exemplaren abverkauft ist. Mit ordentlichem Vertrieb geht es wohlmöglich schneller, aber das verursacht auch wieder Kosten, und ob es heutzutage ok ist, dies auf den Verkaufspreis aufzuschlagen?

Gibt es da 'genormte' Anteile, die man dem Rechteinhaber gewöhnlich im Vorfeld (?) zu zahlen hat? Wie berechnet sich der Endpreis, bzw. wieviel muss man für welche Zwischenschritte einkalkulieren? Interessant wäre für mich eine Tabelle, mit der sich vernünftig kalkulieren lässt.

Gibt es irgendwo zusammengetragene Erfahrungswerte für unterschiedliche Tonträgerformate, über die sich Entscheidungen für die Auflagenhöhe und Art der Formate und Auflagen leichter finden lassen?

Wieviel Startkapital muss man überhaupt aufbringen, damit sich so eine Idee auch realisieren lässt? Ich gehe mal nicht von mehr als 1000 Exemplaren aus, denn das ist eher schon utopisch, auch wenn ich durchaus irren kann.

Erfahrungen bzgl. Presswerke, Druck usw. sind willkommen. Vielleicht hat der eine oder andere da schon Erfahrungen sammeln können.

Und dann wäre da noch die Labelgründung und der Eigenvertrieb, also alles, was hilfreich ist, um so eine Idee realistisch werden zu lassen. Geht man als Labelbetreiber auf einzelne Musiker mit einem Auftrags- oder Angebotswunsch direkt zu, oder lässt man kompatible Künstler durch Eigenwerbung kommen?

Es gibt ja kleine Labels, die sich z.B. nur auf Kassetten in Miniauflagen spezialisiert haben und zweigleisig Downloads verkaufen. Da würden mich beispielsweise auch mal die Kosten interessieren, um das alles mal besser abschätzen zu können. Und ich frage mich auch, ob es auch immer ratsam ist, gleichzeitig Downloads anzubieten, weil sich sonst vielleicht die analogen Tonträger umso schleppender verkaufen lassen.

Ich sehe ja an meine eigenen Musikgeschmack, dass die Musik so gut wie gar nicht geliked wird. Ob das Forum repräsentativ für diese Musik ist, bezweifle ich aber, da eher normales Zeug bevorzugt zu werden scheint. Das bewerte ich aber nur aufgrund der mir bekannten Resonanz.

Ich habe leider keine Bekannten aus diesem Umfeld, die ich persönlich fragen könnte, deshalb stelle ich mein Anliegen mal hier rein. Vielleicht hat ja mancher ebenso Gedanken in dieser Richtung oder bereits Erfahrungen machen können.

P.S.: Ganz vergessen: wie wird gewöhnlich eigentlich remastered? Kann das am PC geschehen? Wie genau geht das vor sich? Und wie kann man aus einer ursprünglichen 16-Bit-Aufnahme eine 24-Bit-Aufnahme machen?
 
Zuletzt bearbeitet:
Ein Bekannter hat das Release eines alten Goth-Electro Projects angefragt, was damals auch zu kaufen war, er hat es re-released.

Wichtig ist dabei eigentlich nur:
1) hat der Artist noch die Rechte oder liegen die noch bei einem Label
2) bei ersterem diesen fragen und einen Vertrag oder eine Verabredung machen, bei letzterem ansich auch, nur verhandelst du dann ggf. mit mehr "Geldwunsch" seitens des Labels.
3) Du brauchst nur die Presswerkkosten und ggf. Gema, angemeldet wird es immer - wenn der Artist in der Gema ist, zahlst du die - sind heute gg. mehr kosten als damals, aber bei 1000 Auflage auf einer Complilation so 30-40€ pro Artist waren es mal - kann heute variieren, wenn der Artist nicht in der Gema ist, kannst du freistellen und zahlst nichts. Freistellung ist machbar in Zusammenarbeit mit dem Urheber - ohne den geht also nichts, aber da du ja als neues Label dann die Kosten trägst bist du für ihn ggf. die "Hofnung" und bei sehr alten Releases finden die das oft sogar richtig toll, dass das einer macht - und am Ende landet man beim Selbstkostenpreis.
4) IdR ist etwas Promo & Werbung von deiner Seite aus nötig, damit die Leute wissen wo man kaufen muss und dazu ist eine Website und aktives kümmern sinnvoll - man sollte nicht SocialMedia - Feind sein, sonst kriegst du das einfach nicht gut unter - es ist gut vernetzt zu sein, unter echten Freunden aus der Szene kann man auch was verkaufen. Oder hat bessere Optionen.

Es gibt keine Norm - allerdings gibt es ein paar Klassiker wie 80-20 bis zur 60:40 Regel - oder auch bis zum "Break Even" also wenn die Kosten drin sind für Pressung und Co - bei unter 1000 oder auch 300 ist dieser Punkt recht hoch und damit klar für alle, dass man damit sich keine goldene Nase verdienen kann - aber man kann natürlich Seltenheitsbonus für CD oder Vinyl oder sowas nehmen - kommt ganz auf dich an - gilt auch für Artwork und Beilagen. Das kann ja was richtig schönes werden was auch teurer ist - dann kostet das eben auch mehr.

Risiko ist voll bei dir dabei.

Downloads mit Tapes und Vinyl sind "üblich" oder oft - besonders bei Tapes - bei CDs nicht.
Das kann man dann manuell oder über Portale machen zB Bandcamp.

Label: du solltest einen LC haben, den man sich "leihen" oder besorgen kann - lohnt aber nur, wenn das Zeug auch im Radio oder so läuft - ohne geht, ist aber am Ende nicht vollständig, die meisten Presswerke bieten einen eigenen LC an - idR passiert da auch wenig - aber man sollte es formell tun - man weiss ja nie. Tust dem Artist indirekt einen Gefallen.

Ohne LC spielt Radio nichts, aber die spielen eh viel nicht - daher - kann man auch heute ignorieren, wenn das nicht der angesagte Shit ist.

Mastern machen die die auch sonst mastern - da gibt es viele Anbieter und du kannst es auch selbst tun - Eigentlich ist das bei einem Album oder Compilation eher Level angleichen und ggf. den Pegel so harmonisch machen, dass die Stücke auch zusammen passen - der eigentliche Job ist ja genau das. Anlieferung ist heute leichter -
das fragst du das Presswerk - bei Artwork gibt es klare Normen und Maße die du mit deinem Affinity oder Pixelschiebertool dann abgibst - achte auch auf Farben - und Kalibrierung, sonst kannst du Überraschungen erleben - da gibt es Skalen und Messmethoden - aber auch LowLevel. Ohne das es "was kostet".

Sei nur gesagt.
CDs sind 44.1 16Bit - und nicht anders.
Andere Formate sind nicht mehr so üblich - SACDs gab es mal - 24bit - aber .. naja ..
Abraten würde ich da , das ist eben spezieller. Download mit HiQuality eher über Download oder mit speziellem Artwork - kann sehr schön sein.

soweit das
 
Ich bezweifle, das sich das lohnt.
Wer etwas sucht, geht auf die großen Platten-Flohmärkte und kauft dort seine Scheibe für kleines Geld oder schnüffelt in den online Marktplätzen.
 
Manchmal macht man das ja auch weil es einfach Bock macht da was zu tun - dann sollte man es auch tun - es gibt so viele tolle Sachen die dadurch wieder leben - das unsere alte Produktion zB jetzt unter Leute kommt hätte ich nicht gedacht - ich war sowas wie der Produzent - und auch als Musikfreund ist das ein Dienst an der Menschheit - ich glaube, dass "es war einmal" das auch so sieht - also aufgrund der Liebe zur Musik und Playlist kann man nur sagen - da ist das einfach richtig gut, wenn das jemand tut.
 
24-Bit werden zumindest auch aktuell als Downloads angeboten. Kann sein, dass sich der Verkauf von SACDs nicht lohnt. Es besteht aber wohl die Möglichkeit, 24 Bit auf DVDs zu veröffentlichen. Ob das das Gleiche wie SACD ist, kann ich nicht beurteilen.
Ich habe keine Ahnung, als was für eine Datei das Master in Kopie verschickt und womit es am PC bearbeitet werden kann. Ich denke mal nicht, dass die eine Wave-Datei vorbeischicken, oder?

Es würde zwar reichen, wenn die Kosten durch den Verkauf gedeckt werden, weil das wirklich nur aus Liebe zur Wiederveröffentlichung und zur breiteren Bekanntmachung solcher Musik geschieht, also ideellen Wert hat. Zumindest was Re-Releases betrifft.
Würde ich ein Label betreiben, müsste ich natürlich auch was auf der gewinnbringenden Seite anlegen können, damit für weitere Veröffentlichungsmöglichkeiten gesorgt ist. Aber das soll erstmal auch nur Spinnerei sein.

Ähm, die Musik, die ich so höre, die findet man eigentlich nicht auf Flohmärkten, und für kleines Geld erst recht nicht. Leider zensiert auch Discogs mittlerweile immer mehr (z.B. Covers).

Nehmen wir mal das Beispiel von einer meiner Lieblingsplatten. Die erste hatte ich bestimmt 300x abgespielt, so dass ich mir später eine weitere gebraucht kaufen musste.


Emi-Bovema B.V. gibt es seit 1993 nicht mehr. Mekanik Kommando antwortet bei Bandcamp nicht. Vertrieb erfolgte damals wohl über EMI durch einen befreundeten Mittelsmann, der damals bei EMI arbeitete. Nach 2 LPs wurde eine 3. abgelehnt, so dass die Band ein eigenes Label gründen musste.

Ob EMI nun noch was mit Emi-Bovema B.V. zu tun hat, zumal EMI (jetzt?) wohl zu Universal gehört? Ich könnte Universal mal anschreiben, ob die mehr wissen.

Es gibt noch viele andere Alben, die so rar und unbekannt sind, dass es schwierig wird, überhaupt Kontakt herzustellen. Oft ist auch das Master verloren gegangen.
Klanggalerie z.B. hat einfach die eine oder andere LP gerippt und auf CD verkauft. Ich nehme mal an, nicht ohne Einverständnis von Nigel Ayers. Knistern und Knacken auf einer CD. Ähm, ja.

"80-20 bis 60:40" von was genau? Vom Gewinn, der ja erst nach Abverkauf bekannt wird?

Das 'Dark Entries' Label hatte 2019 z.B. eine 12" von Mekanik Kommando neu aufgelegt. Hab ich gar nichts von mitgekriegt. Ich vermute mal, dass die auch die anderen Platten der Gruppe kennen, und wenn die es nicht gebacken kriegen, die beiden Wereld-Rekords-Scheiben wiederzuveröffentlichen, dann brauche ich es es recht nicht zu versuchen. Hinter Dark Entries, spezialisiert auf solches Material, steckt sicherlich auch ordentlich Kapital. Die veröffentlichen aber wohl nicht auf CD.

Ich kannte mal einen, der eine Platte von Pink Industry mit Bonustracks auf CD wiederveröffentlichte. Ich hatte den Eindruck, dass er ewig braucht, um die 1000 Kopien zu verkaufen.

Früher gab es diese technischen und vor allem bezahlbaren Möglichkeiten für Privathaushalte ja nicht, Musik am PC zu produzieren. Da war man auf kostspielige Tonstudies angewiesen, und die Instrumente waren auch wesentlich teurer. Vielleicht ist es deshalb für unspektakuläre Künstler außerhalb des Mainstream einfacher und gewinnbringender, wenn sie ihren alten und neuen Kram auf eigenen Füßen herausbringen. Falls sie es denn auch vorhaben. Viele kümmern sich leider nicht mehr um ihre Werke, und das finde ich schade.

Mein Traum war ja immer, selber Musik zu machen, ein eigenes Label, Plattenladen bzw. -läden, Radiosender etc. pp aufzumachen. Entmutigt hat mich aber vor allem die Erkenntnis, dass sich kaum einer an dem Zeug erquickt hat.

Als totaler Musikfreak sammelte ich auch entsprechend, bis ich keinen Platz mehr hatte und mir nichts anderes mehr erlauben konnte. Man sammelt ja auch für eine gewisse Resonanz, will Leute mit gleichem Geschmack anziehen (diese Sammelkapitalisten verabscheue ich allerdings), und wenn das ausbleibt, verliert man die Lust und beschränkt sich nur noch auf die Musik, die dann auch auf Festplatte reicht. Traurig ist das aber schon, weil das Gesamtkunstwerk, also inkl. Artwork, nur von Leuten wertgeschätzt wird, die eher irgendwo am Südpol oder in Absurdistan leben.

Leider wurden die leidenschaftlichen Ansätze von der Außenwelt auch immer als "unrealistisch" abgewürgt. Ja, die Liebe zu dieser Musik ist da, aber für die Handvoll Interessierter lohnt es wohl eher nicht. Will man meinen!

Z.B. vermisse ich CD-Wiederveröffentlichungen von neu aufgelegten und remasterten Platten des Vinyl-on-Demand-Labels. Nicht jeder will sich heute noch einen Plattenspieler anschaffen, und diese Auflagen sind auch nicht billig, vor allem schnell vergriffen. Aber eventuell eher wegen des Sammelwertes interessant, weniger wegen der Mucke selbst (mit Fragezeichen).
Ich selber möchte nicht mehr mit dem Sammeln anfangen. Alles Süchtigmachende ist für mich heute Dekadenz und verwickelt, statt entwickelt.

Aber ich bin motiviert, gegen den Mainstream Einfluss auszuüben und altes, rares, vergessenes, obskures und viel zu unbekanntes Musikzeug einer größeren Öffentlichkeit zugänglich zu machen, damit wieder eine Rennaissance einsetzt. Besonders das experimentelle Material von Anfang bis Mitte der 80er ist super interessant. Durch die kleinen Auflagen (für die hatte sich damals auch nichts anderes gelohnt) und ohne das Internet, da konnte ja keiner von denen so recht auf sich aufmerksam machen.



 
Ob es eine Nachfrage gibt und wie hoch etwa, kann man bei discogs.com sehen. Natürlich mit etwas Vorsicht... Aber den Trend kann man schon klar ausmachen.
Hab hier mal ein Beispiel als Screenshot ( rechts die Have/Want-Zahlen beachten):


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Ob es eine Nachfrage gibt und wie hoch etwa, kann man bei discogs.com sehen. Natürlich mit etwas Vorsicht... Aber den Trend kann man schon klar ausmachen.
Hab hier mal ein Beispiel als Screenshot ( rechts die Have/Want-Zahlen beachten):


Anhang anzeigen 217326

Ja, ich weiß, aber da sich nicht jeder immer dort in seinen Account einloggt und ein 'Want' einträgt, aber auch nicht jeder, der sich einträgt, dann auch wirklich zu einem Kauf bereit ist, kann man das, wie Du selber sagst, nicht allzu sehr für 'bare Münze' nehmen. Als Anhaltspunkt aber durchaus zu gebrauchen.
Schaue ich mir die 421 Wants bei 'Snake is Queen' an, ist es eher realistisch, eine 500er Auflage herauszubringen, denn eine 1000er.

Die 421 kommen aber auch nur zusammen, weil sie die Platte schon kennen. Da sie den allermeisten aber völlig unbekannt ist, es damals zur besseren Promotion aber noch kein Internet sowie Internetversandgeschäft gab, kann man durchaus davon ausgehen, dass auch eine Menge mehr Leute das Album kaufen würden, wenn sie die Musik kennen würden. Bei YT stößt man ja allenfalls durch puren Zufall mal auf so einen Track.

Ich könnte mal so eine Umfrage starten, wer bereit wäre, dieses Album zu kaufen, auch in welchem Format und bis zu welchem Preis. Anhand meiner eigenen YT-Uploads sehe ich allerdings, dass ich fast vollständig ignoriert werde, oder den Leuten die Neugier und Leidenschaft fehlt, mal länger als 5 Sekunden irgendwo reinzuhören, so dass sich das erübrigt. Die diskutieren lieber den ganzen Tag über Behringers Markenrechte und wundern sich, dass sie keine Zeit haben, ihre Geräte zu benutzen. Vielleicht ist das hier auch das vollkommen falsche Publikum. Aber wo könnte man mal so eine Umfrage starten?
 
Also die Musik nur zu nehmen ohne Erlaubnis der Macher würde ich auf keinen Fall machen - das wäre sonst ein Bootleg und formell illegal.
Sorry wenn ich das so sage - es gibt vielleicht sogar die Möglichkeit, dass die Mitmachenden gar nicht mehr aktiv sind oder nicht mehr leben. Es ist nur formell wichtig.

Die Berechnung was und wie viele Platten die Leute kaufen könnten ist natürlich am Ende "unternehmerisches Risiko" - aber ich finde es gut, dass du am Ende eigentlich besondere Musik zu verbreiten. Würde es daher mit einem Speziallabel mit erlaubten Re-Releases machen - die Originale sind idR auch angepasst. Aber gelegentlich ist es vielleicht nötig nachzuarbeiten.
Effekte und Co - ich würde versuchen sehr vorsichtig mit "Effekten" und "Bearbeitungen" zu machen, wohl aber entrauschen und Co mit heutigen Werkzeugen zu machen - da gibt es ja wirklich Wunderwerk gegenüber zB Tools der frühen 80er.

Das mit dem Format (SACD) sagte ich auch weil nicht jeder diese Teile abzuspielen wissen - technisch ist es eigentlich ja trivial. Man muss nur einen halbwegs sinnvollen Abspieler haben.
Aber - man will es ggf. klassisch abspielen können. Das ist alles. Labels wie Verteiler bieten heute selbstverständlich 24Bit bis 96kHz an. Lossless und Dolby Atmos.

Musik der damaligen Zeit wäre dann auch nur schwer auf diese Stufe zu bringen, wenn man keine Masterbänder hat, so es die überhaupt gibt. Die Produktion war ja hier und da nicht so HiEnd. aber das ist sicher bekannt und klar. Ich will es nur sagen was ich als Hörer "haben wollen würde".

Das hier Musiker sind ist natürlich anders - aber viele von uns sind auch Musikliebhaber - manche sind Musiker mit Trashanlagen - andere sind Sammler oder sogar Nerds, die jede Platte kennen, also - ja - ist spezieller hier zu fragen - aber am Ende ist es schwer Zahlen zu bekommen.
Bekennen würden sich sicher weniger als die die es wirklich "tun".

Dein Vorteil ist ja groß - du hast besondere Musik, du hast ggf. hochwertige Aufbereitungen und nur eins ist schwer - es ist wohl eher very Indie - also eben nicht Massenkompatibel - du wirst vermutlich mit kleinen Auflagen um bis zu 1000 arbeiten - das ist absolut nicht schlecht oder sowas - es ist nur natürlich auch ein Teil der Überlegung, was so ein Teil dann kosten wird. Pressungen mit mehr Einheiten sind insgesamt billiger. Aber das ist ja nicht neu.

Denkbar ist da viel - auch reine Audiofiles in hoher Qualität mit Begleitdaten. Ich selbst bin sehr auf die Musik fokussiert - wirklich die - kauf aber Vinyl oder sowas wenn - es passt.
Ich hab schon eine Glitch Platte gekauft, weil es die nur so gab - und ich die Band mag. Sehr fähig. Man kann also auch bestimmen, dass man das künstlich..
 
Was mich beschäftigt: es gibt z.B. geile Musik, die es nie auf CD geschafft hat. Ich weiß aber, dass Fans und Sammler sich Neuauflagen wünschen.

es gibt genau zwei dinge, die ein nur-verleger besser machen kann als ein selbstverleger: entweder er hat mehr geld oder er hat mehr ahnung vom geschäft wie der rechteverleiher.

und wenn du meine ehrliche meinung hören willst... einen verlag zu betreiben scheiterte auch vor 25 jahren, als eine schallplatte den endkunden noch nicht halbes monatsgehalt gekostet hat, schon oft daran, dass genau die richtig gute musik, die du gerne hättest, von leuten gemacht wurde, die das mit den publishen und verwerten genauso gut auch selbst können.

Gibt es da 'genormte' Anteile, die man dem Rechteinhaber gewöhnlich im Vorfeld (?) zu zahlen hat?

üblich waren 60% vom netto händler abgabepreis und beim gema kram ist es dann fast egal wie man teilt.

das hängt aber von allen möglichen faktoren ab, ob du damit hinkommst. wenn du ein geschäft betreibt, kannst du weder deine partner dauerhaft verarschen noch dauerhaft selbst für dich nur verluste produzieren.

Wie berechnet sich der Endpreis, bzw. wieviel muss man für welche Zwischenschritte einkalkulieren?

ohne wenigstens die einfachsten betriebswirtschaftlichen grundlagen zu kennen sollte man von sowas vermutich generell die finger sein lassen.
ich würde so jemanden einfach mal ganz pauschal raten wollen zunächst mal CDs statt LPs zu machen - die kosten nämlich fast nix.

Interessant wäre für mich eine Tabelle, mit der sich vernünftig kalkulieren lässt

eine tabelle mit dem betriebsgeheimnissen der konkurrenz? :)

in der immer automatisch die firma ganz oben drinsteht, die gerade schallplatten am billigsten in zellophan einpackt?

Wieviel Startkapital muss man überhaupt aufbringen, damit sich so eine Idee auch realisieren lässt? Ich gehe mal nicht von mehr als 1000 Exemplaren aus, denn das ist eher schon utopisch, auch wenn ich durchaus irren kann.

du kannst auch noch viel kleinere auflagen machen. dann kann es pro stück noch etwas teurer werden, aber das ist besser als zigtausend euro für quatsch in den sand zu setzen.

Erfahrungen bzgl. Presswerke, Druck usw. sind willkommen. Vielleicht hat der eine oder andere da schon Erfahrungen sammeln können.

erfahrungen kann man nur selbst machen.

Geht man als Labelbetreiber auf einzelne Musiker mit einem Auftrags- oder Angebotswunsch direkt zu, oder lässt man kompatible Künstler durch Eigenwerbung kommen?

bevor du noch keine künstler hast, bis du weder verleger noch eine plattenfirma. "hallo gebt mir eure musik ich will damit geld verdienen" interessiert niemanden.
genauso wenig wie dich keine schlechte musik interessiert, die man nämlich massenweise zugeschickt bekommt wenn man sich sehr offen zeigt oder irgendwie prominent und etabliert ist.

Und ich frage mich auch, ob es auch immer ratsam ist, gleichzeitig Downloads anzubieten, weil sich sonst vielleicht die analogen Tonträger umso schleppender verkaufen lassen.

das sehe ich auch so. wenn, dann in der nische bleiben. schon wegen dem alleinstellungsmerkmal.
 
Wollen die Leute/Fans den eine Neuauflage? Oder gilt das Interesse den original Scheiben.
 
Wollen die Leute/Fans den eine Neuauflage? Oder gilt das Interesse den original Scheiben.

Dazu müsste man erstmal alle Fans ausfindig machen und danach fragen.
Ich denke, in erster Hinsicht geht es darum, die Alben überhaupt noch zu bekommen. Natürlich gibt es Sammler des Originalvinyls, aber die Platten sind mittlerweile 42 Jahre alt und - mehr oder weniger - abgenutzt, falls sie nicht ein Leben lang fürs Regal bestimmt sind. Diese Alben kennen ja nur eher die älteren Semester, weshalb man sie den jüngeren Menschen auch erstmal schmackhaft machen müsste, sofern die überhaupt noch einen Geschmack haben.
Die meisten sind sicherlich bequem, bitten nicht um eine Neuauflage, kümmern sich nicht aktiv drum und warten einfach ab. Da weiß man nicht wirklich, ob die zu begeistern sind, satt sind, sich was einbilden, oder ob sie dann das, was gerade angeboten wird, auch wirklich kaufen würden. Ist immer ein Stück Risiko.

Ich selber würde heute lieber auf CD veröffentlichen, und die würden auch jene kaufen, die vielleicht Vinyl bevorzugen würden. Wer genügend Kapital übrig hat, der würde sicherlich auch beides raushauen.

An die LP habe ich persönlich aber sehr schöne Erinnerungen. Zum einen hörte ich sie durch 'Zufall' (sie ist mir zugefallen, als der Ladenbesitzer sie gerade abspielte, als ich mich im Laden befand). Dann weiß ich auch noch genau, welche Vorstellungen ich mit dieser doch recht exotisch anmutenden Musik befand, die genau meinen Geschmack verkörperte (es lief 'Attraction of Light'), und in dem Laden in Gelsenkirchen, 'PLOP' Import-Record-Shop, in der Augustastraße 24, kaufte ich meine allerersten 'Anders'scheiben. Eine CD wäre sicherlich nicht mehr das Gleiche, weil der Kauf der Platte - im damaligen Kontext - einfach nicht zu ersetzen ist. Die hatte einen ganz besonderen Stellenwert für mich. Über alles, was mich damit verbindet, könnte ich schon eine Geschichte schreiben.

Und wenn ich mir vorstelle, dass sie auf dem Plattenteller liegt, und ich sie beim Abspielen anschaue, dann spielt da eine ganz andere Leidenschaft nostalgisch mit, als wäre ich eins mit dem Plattenspieler, dem Cover, dem Raum-Zeit-Punkt und der Musik, denn sie sind wichtiger Teil meiner Erinnerungen und einem Erlebnis, das mich ein ganzes Stück im Inneren beeinflusste, denn die Musik, die ich damals kennenlernen durfte, die veränderte mich ganz schön. Musik war bei mir auch Heiler, Inspirator und bester Freund.
Andere haben natürlich eine völlig andere Beziehung zu der Platte. Wenn sie im Herzen einen Wert hat, dann ist das eine wunderbare Energie, mit der man sich umgibt. Das macht das Album dann auch unter den vielen gekauften Scheiben besonders. Nicht nur die äußeren Dinge, sondern auch die Musik selbst und der Bezug zu dem, was ich damals empfunden habe, und das in der Erinnerung gespeichert bleibt.
 
Wie so negativ - ist doch ok sowas zu machen?
Es will ihm hier doch keiner verbieten.
Aber er hat uns gefragt. Und wir haben festgestellt das er von sehr vielen aspekten des Geschäts das er starten will keine Ahnung hat.
müsste... würde... hätte... könnte..
Damit ein Geschäft zu gründen geht halt immer schief. @Es war einmal... will kein Kunstprojekt "machen" sondern Dinge verkaufen. Da muss man schon konkret wissen was los ist.
 
keine ahnung haben ist total okay, das problem ist, dass könnte, würde und vielleicht gar kein machen ist.

man muss mit dem machen anfangen, nur dann lernt man.


100 gema freie CD-R mit selbstgemachter musik kosten 15 euro in der herstellung. ein ebay shop ist in 10 minuten eröffnet. erst wenn man einen hat, kann man ausprobieren wie man ihn bewirbt.

es gibt also erst mal gar keinen grund sich bücherweise insiderwissen über business models, kunst und vertragswesen draufzuschaffen oder herauszufinden wo man 1000 vinyl alben statt für 40,000 euro auch für 35,000 bekommt.
 
Ich weiß aber, dass Fans und Sammler sich Neuauflagen wünschen.
Auf diesen Satz hat der Kollege @JayBee die richtige Gegenfrage gestellt:
Wollen die Leute/Fans den eine Neuauflage? Oder gilt das Interesse den original Scheiben.

Ich fürchte, bei Discogs geht es nicht ums "Musik hören", sondern ums "rare Platten haben". Sobald Du, @Es war einmal..., die Platte neu rausbringst, ist die entscheidende Eigenschaft der Ware futsch: sie ist nicht mehr rar. Und deswegen geht die Nachfrage rapide gegen Null, und du machst 100% Verlust.
 
Sobald Du, @Es war einmal..., die Platte neu rausbringst, ist die entscheidende Eigenschaft der Ware futsch: sie ist nicht mehr rar. Und deswegen geht die Nachfrage rapide gegen Null
Kommt darauf an wieviele Exemplare man macht. Wenn von einer raren Italo oder Oldschool Electro Platte eine kleine Neuauflage von 2-300 Stück gemacht wird dann sind die Rucki Zucki
an den Mann gebracht und immer noch rar. Zudem sind Originalpressungen für viele Sammler dann nach wie vor noch "Das Ding".
 
Leuten die Neugier und Leidenschaft fehlt, mal länger als 5 Sekunden irgendwo reinzuhören, so dass sich das erübrigt.
Also ich bin ja einer der nach stetig nach Perlen sucht. Und ich will mir nix entgehen lassen.
Wenn ein Song für mich interessant klingt dann höre ich den immer durch. Es gibt solche Songs, aber die sind rar gesät. Ich sage nicht daß viele Songs schlecht klingen, aber viele klingen halt
nicht so daß ich wissen will wie es weitergeht. Immer wenn ich auf Juno nach Musik stöber kommt es lediglich nur bei ca.8 % dazu daß ich mir die Songs komplett anhöre. Ich bin halt auch einer der
wirklich nur das haben will was für mich "immer wieder hören wollen Faktoren" erfüllt. Insgesammt fällt 98% der neuen Veröffentlichungen ,auch wenn sie teilweise sehr gut klingen, bei mir durch. Und zwar meißtens
weil es mir nicht Eigenständig genug klingt , Ausdrucksstärke oder Dynamik fehlt oder mir das Arrangement zu lasch ist. Ich bin ja irgendwie froh daß ich da so bin weil zuviel des Guten is doch auch nix.
Da würde man ja untergehen.
 
dann sind die Rucki Zucki an den Mann gebracht
Wenn Du meinst ... Ich frag mich nur: wenn das so supi läuft, warum macht das dann nicht längst schon irgendwer? (Und nein, ich glaube nicht, dass wir hier gerade eine phantastische Gescäftsidee ausbaldowern)
 
Ja, die Liebe zu dieser Musik ist da, aber für die Handvoll Interessierter lohnt es wohl eher nicht. Will man meinen!


Ich denk das so: erstens muß es mir selbst gefallen und mental was bringen also mein Herz höher schlagen lassen. Und dann ob 10, 100 oder 1000 das gutfinden ist eins wie das andere.
 
Cd will halt wirklich kaum mehr jemand haben. Bei Vinyl ist die Chance schon größer gerade im Italo Bereich die Kosten für Aufwand und Zeit wieder reinzubekommen denke ich.

wenn man weder produkte zum anbieten hat noch eine nachfrage nach irgendeinem produkt vorliegt, wird es für jedes medium schwierig einen weltweiten vertrieb alleine aufzubauen.

ein kilo flausen kostet bei temu nur 2,95!
 
wenn man weder produkte zum anbieten hat noch eine nachfrage nach irgendeinem produkt vorliegt, wird es für jedes medium schwierig einen weltweiten vertrieb alleine aufzubauen.
Ja das stimmt. Aber es geht ja auch um Kleinauflagen und Spaß. In diesem Fall wäre ein Vertrieb zwar schneller, aber man würde dann anstatt auf null ,auf Minus rauskommen.

ein kilo flausen kostet bei temu nur 2,95!
brauch ich nicht, hab ich schon genug im Kopf :cool:
 
eine kleinauflage von was, wenn man nichts hat.
Neuauflagen von bestehendem. Darum gings doch. Natürlich mit Lizenzerlaubniss.Bei ehem. kommerziellen Produktionen wird man die Lizenzen natürlich nicht zahlen können das ist klar.
Ich dachte hier mehr an die vielen Undergroundproduktionen. Viele Labels und Künstler existieren ja schon nicht mehr. Das heißt bei unbekannten Produktionen daß es oft auch niemanden
geben wird der Anspruch an den Rechten hat. Ansonsten fragt man halt mal freundlich. Ich kenn ein Italo Label das in 300er Serien ultra rare Italo Platten nachpresst. Für Musik und Vinylfans
ein Riesenglück wenn sowas gemacht wird. Also ein Kumpel von mir freut sich da, ich habs ja nicht ganz so mit Italo. Aber er meint die Platten gehen weg wie warme Semmeln wenn die
da sind. Wer dann zu lange wartet oder nix mitbekommen hat guckt in die Röhre.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wollen die Leute/Fans den eine Neuauflage? Oder gilt das Interesse den original Scheiben.
wahrscheinlich werden sich auch viele mit einer Nachpressung/Neuauflage zufrieden geben. Es kommt daraf an wie rar die Scheibe ist. Wenn 400ebbes auf "Suche" stehen heisst das
auch nicht daß die alle immer noch wirklich ander Scheibe interessiert sind. Viele beobachten auch nur.
 
also wenn diese, die nur als Single existiert als 12 inch Neuauflage erhältlich wäre, würde ich bis zum Fuffi zahlen
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