Neutral Labs Meg – neuer (einzigartiger?) Waveshaper als DIY-Kit

Meg funzt auch in 5U :D.

Ich bin auch auf 100k-Potis mit entsprechender Widerstandsanpassung ausgewichen, einfach weil ich passende Potis noch hatte und 10k erst hätte kaufen müssen.
Wenn ich reinen Sinus reingebe (hatte gerade den endlich ohne Küchenuhrgeticke funzenden Hagiwo 2OP FM daneben, der einen Sinus ausgibt, wenn man die Modulation runterdreht und damit nur das Carrier-Signal rauslässt), beobachte ich wie @GKMsound auch, dass am Ende des Regelwegs wieder reiner Sinus kommt, nachdem es zwischendrin auf dem Oszilloskop exakt aussah wie erwartet.

Dein Einverständnis voraussetzend, @neutral-labs, zitiere ich Dich hier mal aus der PN (Sollte OK sein, oder? War ja rein technische Info.):

neutral-labs schrieb:
Wenn du Sinus oder Dreieck hinein gibst, gibt es sozusagen dead zones um den linken und rechten Anschlag des Potis, in denen nicht spürbar etwas passiert, weil die gemischten Signale sich zu ähnlich sind. Bei komplexeren Schwingungen sieht das etwas anders aus.

Ich habe zusätzlich "große" Klinkenbuchsen parallel angelötet. Bei den Klinkenbuchsen mit Schalter müssen dann in die jeweils nicht benutzten dummy plugs rein, damit die eingehende CV nicht darüber kurzgeschlossen und unwirksam wird. So sieht Meg bei mir aus:

1647855832274.png

1647856073376.png
 
also ich hab jetzt auch mal einen gebaut. ein paar beobachtungen, einige davon kommen mir komisch bis unbefriedigend vor:

- der wirksame regelbereich des oberen poti hängt stark von der amplitude des eingangssignals ab. alles weitere bezieht sich auf einen sinus aus einem dixie ii (-5v...+5v) als eingangssignal.

- mit den dixie-ii-sinus liegt der regelbereich des oberen potis etwa zwischen 8 uhr und 4 uhr.

- der wirksame reglerbereich des unteren poti ist viel kleiner - nur etwa zwischen 10 uhr und 2 uhr (sogar etwas weniger)!

- wenn in die cv-buchsen ein stecker eingesteckt wird, ersetzt die dort anliegende spannung anscheinend das reglersignal komplett - die potis machen dann gar nix mehr (dienen also nicht etwa als offset oder als abschwächer fürs cv-signal).

- am oberen cv-eingang liegt der wirksame steuerspannungsbereich etwa zwischen -4.6v und +4.7v.

- am unteren cv-eingang ist mit steuerspannungen im eurorack-üblichen bereich von -5v...5v wenig zu erreichen. es fängt überhaupt erst bei +3.7v ein erkennbarer effekt an, und bei +5v ist selbst einer der beiden höcker noch nicht komplett abgeflacht, der andere ist noch völlig unverändert.

was davon ist normal, was nicht?
besonders der geringe regelbereich des unteren potis und die nicht wirklich effektive cv-steuerbarkeit des unteren parameters kann man hoffentlich irgendwie reparieren?
 
Zuletzt bearbeitet:
- der wirksame regelbereich des oberen poti hängt stark von der amplitude des eingangssignals ab. alles weitere bezieht sich auf einen sinus aus einem dixie ii (-5v...+5v) als eingangssignal.

Genau, so ist es im Handbuch auch beschrieben. Das ist bei allen Waveshapern systembedingt so. Die Schwelle, ab der die Welle verändert wird, ist ja absolut und nicht relativ zur derzeit anliegenden Maximalamplitude des Eingangssignals. Letzteres ließe sich m.E. sinnvoll nur mit digitaler Technik bewerkstelligen. Wenn dir der Regelbereich zu klein ist, solltest du – wie es im Handbuch empfohlen wird – die Amplitude des Eingangssignals erhöhen.

- der wirksame reglerbereich des unteren poti ist viel kleiner - nur etwa zwischen 10 uhr und 2 uhr (sogar etwas weniger)!

Ich kann es gerade nicht testen, weil ich unterwegs bin, aber er sollte größer sein. Zu beachten ist allerdings, dass der Regelbereich nicht linear scheint, bzw. die scheinbare Linearität stark vom Eingangssignal abhängt. Schau es dir mal mit einem komplexeren Signal an. Wenn du in der Welle starke Ausschläge nach oben und unten hast, solltest du auch jenseits des von dir angegebenen Bereichs eine Veränderung feststellen können. Generell gilt: Das ließe sich kompensieren, allerdings mit einer komplexeren Schaltung, ergo mehr HP oder eine Huckepackplatine und entsprechend höhere Kosten.

- wenn in die cv-buchsen ein stecker eingesteckt wird, ersetzt die dort anliegende spannung anscheinend das reglersignal komplett - die potis machen dann gar nix mehr (dienen also nicht etwa als offset oder als abschwächer fürs cv-signal).

Genau. So steht es im Handbuch. ;-) Zwei Summierer hätten zwei weitere Op-Amps bedeutet, größere Platine und mehr HP.

- am oberen cv-eingang liegt der wirksame steuerspannungsbereich etwa zwischen -4.6v und +4.7v.

Das ist ja im Normbereich, oder siehst du das anders?

- am unteren cv-eingang ist mit steuerspannungen im eurorack-üblichen bereich von -5v...5v wenig zu erreichen. es fängt überhaupt erst bei +3.7v ein erkennbarer effekt an, und bei +5v ist selbst einer der beiden höcker noch nicht komplett abgeflacht, der andere ist noch völlig unverändert.

Das kann ich mir gern noch einmal anschauen, wenn ich zurück bin. Mein CV läuft eigentlich meistens über ein MI Blinds, so dass ich da einfach ein Offset drauf geben kann. Ich weiß, dass der Effekt schaltplanbedingt erst etwas über 0V anfängt, aber 3.7 scheint mir etwas hoch...

Die Regelbereiche der Potis kannst du übrigens sehr leicht durch Austauschen von R10, R21, R22 und R23 anpassen.
 
Das ist ja im Normbereich, oder siehst du das anders?
ja nee, das ist beim oberen cv-eingang völlig ok so (auch wenn im handbuch steht, dass beide cv-eingänge -10v...+10v haben wollen).
habs nur der vollständigkeit halber mit angegeben wegen des völlig anderen verhaltens des unteren cv-eingangs.

unbefriedigend finde ich das verhalten des unteren knopfes und cv-eingangs:
ich hab den wirksamen cv-bereich gerade nochmal mit einer anderen spannungsquelle nachgemessen, die höhere spannungen als +5v liefern kann (das gute alte cv tools):
auf dem scope sind veränderungen zu beobachten bei cv zwischen ca 3.0v und ca 5.8v.

Das kann ich mir gern noch einmal anschauen, wenn ich zurück bin. Mein CV läuft eigentlich meistens über ein MI Blinds, so dass ich da einfach ein Offset drauf geben kann. Ich weiß, dass der Effekt schaltplanbedingt erst etwas über 0V anfängt, aber 3.7 scheint mir etwas hoch...

ja, wär cool, wenn du das dann bei gelegenheit nochmal gegenchecken und weitere tipps dazu geben könntest.
vielleicht hab ich ja auch irgendwas falsch gemacht, falscher widerstandswert irgendwo oder so. (war kein kit, von dir kamen nur platine, panel, dioden und j109).

Die Regelbereiche der Potis kannst du übrigens sehr leicht durch Austauschen von R10, R21, R22 und R23 anpassen.
für den unteren knopf wären das dann r10 und r23, richtig? was wären da sinnvolle werte?
aber auf den cv-eingang würde sich das dann nicht auswirken, oder?
 
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vielleicht hab ich ja auch irgendwas falsch gemacht, falscher widerstandswert irgendwo oder so. (war kein kit, von dir kamen nur platine, panel, dioden und j109).

Ach stimmt, ich erinnere mich...

ja, wär cool, wenn du das dann bei gelegenheit nochmal gegenchecken und weitere tipps dazu geben könntest.

Ja, gern. Wird aber dann erst nächste Woche.

für den unteren knopf wären das dann r10 und r23, richtig? was wären da sinnvolle werte?

Genau. R10 + RV2 + R23 bilden einen Spannungsteiler zwischen -12V und +12V. Die abgegriffene Spannung am mittleren Kontakt von RV2 liegt im Bereich zwischen (R10/(R10 + RV2max + R23)) * 24V - 12 V und ((R10 + RV2max)/(R10 + RV2max + R23)) * 24V - 12 V. Wenn der Regelbereich etwas kleiner sein soll, müsstest du R10 und R23 erhöhen. Du kannst es mittels der Formeln ausrechnen, oder bspw. 27k oder 33k für R10 und 6.8k oder 10k für R23 testen.

aber auf den cv-eingang würde sich das dann nicht auswirken, oder?

Genau. Um das auszugleichen, müsstest du zu der Spannung am CV-Eingang einen Offset geben. Dazu braucht es eigentlich einen Summierer (Op-Amp), der eine mittels Spannungsteiler zwischen GND und +12V festgelegte Spannung zu der vom CV-Eingang addiert, bspw. 3V oder sogar genau die von dir genannten 3.7V. Die Summe muss dann an R12 anliegen.

Alternativ könnte man eventuell auch den Emitterfolger um Q3 so umbauen, dass R12 einen höheren Widerstand darstellt als 1k. Dann könnte man direkt mittels Q3 die summierte Spannung stabilisieren und bräuchte keinen zusätzlichen Op-Amp. Aber das nur so in der Theorie, müsste man testen.
 
R10 + RV2 + R23 bilden einen Spannungsteiler zwischen -12V und +12V.
das verstehe ich nicht ganz: wenn da eh nur positive spannungen verarbeitet werden, warum dann zwischen -12v und +12v, und nicht zwischen 0v und +12v?
Wenn der Regelbereich etwas kleiner sein soll, müsstest du R10 und R23 erhöhen.
er soll aber größer werden, nicht kleiner. also dann widerstände verringern? oder hast du dich da vertippt?
 
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das verstehe ich nicht ganz: wenn da eh nur positive spannungen verarbeitet werden, warum dann zwischen -12v und +12v, und nicht 0v und +12v?

Das ist im Grunde egal. Wenn man GND und +12V als Referenzen für den Spannungsteiler nimmt, ergeben sich eben andere Widerstandswerte. Für meine Kits versuche ich exotische Werte zu vermeiden, und damals bei meinen Tests haben diese eben am besten gepasst. Für deine Zwecke kannst du das Ganze natürlich auch zwischen GND und +12V berechnen.

er soll aber größer werden, nicht kleiner. also dann widerstände verringern? oder hast du dich da vertippt?

Der Spannungsbereich wird kleiner, dafür ist dann der Effekt, den das Drehen des Knopfes hat, gefühlt größer. Wenn man stattdessen den Spannungsbereich vergrößert, würde ja der effektive Bereich kleiner werden.
 
aha ok.
na, ich warte mal noch ab, was deine nachmessungen nächste woche ergeben, und experimentiere dann ggf mal mit r10 und r23...
 
Sorry, ich hatte recht viel zu tun mit dem Launch des neuen Moduls und dem Teil meines Lebens, der nichts mit Elektronik zu tun hat... ;-)

Der Regelweg des unteren CV-Eingangs ist nicht linear, weil ich dort mit JFETs arbeite. Ich sehe das an der Stelle als eine geeignete robuste, platzsparende und kostengünstige Möglichkeit, CV-Kontrolle einzubauen. Das Modul wäre sonst größer, teurer und fehleranfälliger geworden. Es handelt sich hierbei im Grunde um einen Mixer, der das geshiftete Audiosignal mit dem Ausgang des Komparators (dem Pulse-Signal) mischt. Dadurch hängt es extrem vom eingehenden Signal ab, bei welcher Spannung man zuerst eine Veränderung bemerkt. Ich habe es gerade getestet und sehe ab 1.9V CV eine Veränderung bei einem entsprechenden Eingangssignal.

Wenn dich das wirklich sehr stört, dann müsstest du entweder mittels eines anderen Moduls (bspw. Blinds) ein Offset auf die eingehende CV-Spannung geben, oder die Platine hacken. Ein Summierer braucht nur einen Op-Amp und einen weiteren Widerstand (plus 2 Widerstände für bspw. eine 2V-Referenz mittels Spannungsteiler) und du müsstest 2 Traces auf der Platine trennen. Spannung an R12 abnehmen und mit der Referenz summieren, die Summe muss an der Basis von Q3 ankommen. Wäre sicherlich optisch nicht schön, würde aber deine Kriterien erfüllen.

Ich sehe den Ist-Zustand für ein solch kostengünstiges Kit als durchaus akzeptabel an, und habe sonst auch überhaupt keine Beschwerden in die Richtung gehört. Es bedeutet ja in fast allen Fällen lediglich, dass man einen Knopf ein kleines bisschen weiter drehen muss. ;-) Falls du das als Mangel siehst, mit dem du nicht leben kannst, dann schick mir bitte eine PM und wir finden bestimmt eine Lösung. Ich möchte ja gern, dass alle zufrieden sind.
 


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