Nord Wave 2

Ich sehe den Haupt "Selling Point" beim Wave in der Möglichkeit, blitzschnell mit der Nordsoftware andere Instrumente zu sampeln. Das weniger um sie weiter zu verwursten (wir beim Prophet X), sondern eher zum spielen. Mit ein paar Klangformungs- und Layermöglichkeiten, die aber auch schnell und einfach erreichbar sind.

Ich könnte mir gut vorstellen, dass jemand, der im Studio einen Haufen transportungeeignete Hardware (z. B. Modular) hat, bestimmte Ergebnisse in einem eher Performance-orientierten Gerät weiterverwenden will. Mit der Nord-Software und Hardware geht so etwas wirklich sehr stressfrei. Oder was hätte man da für Alternativen?
 
Hier ein neues französisches Video, wo Nord Wave 2 Presets abgefeuert werden...

Er klingt richtig gut, aber man merkt schon wie limitiert der Synth ist. Die Presets sind alle sehr statisch und leben eigentlich nur durch den polyfonen Arp und den Filter. Es fehlt gerade bei Synthsounds die Lebendigkeit ...

Das ist leider wahr.

Sicher weißt du, dass ich einer der Sample Lieferanten für Clavia bin, seit etwa 10 Jahren. Ich höre bei dem geposteten Clip mehr oder weniger alle meine raus, die aus dem momentanen Gesamtkatalog für den Wave 2 rekrutiert wurden.

Und genau das ist das Problem. Der bisherige Samplevorrat, den man ja auch downloaden kann, ist für Instrumente wie Stage und Electro gemacht. Nicht für einen reinrassigen Synthesizer. Konkret heißt das, es gibt kein einziges Sample im Wave 2, das explizit für diesen Zweck produziert wurde. In meinen Augen ein Fehler.

Insofern ist es fast unumgänglich für einen Wave 2 Besitzer, sich erstmal selber drum zu kümmern und das Instrument grundlegend mit perfekt geeigneten Samples zu bestücken. Ein Minimoog Sample, mindestens zwei davon hört man im Clip, ist zwar nett gemeint, tut es in einem Sampleplayer, jedoch nicht so ganz in einem sample-basierten Synthesizer. In einem sample-basierten Synthesizer darf man nicht hören, dass es Samples sind, sie müssen organisch klingen, als ob sie Waves wären, die man erst mit der Engine zum eigentlichen Leben erweckt.
 
Ich sehe den Haupt "Selling Point" beim Wave in der Möglichkeit, blitzschnell mit der Nordsoftware andere Instrumente zu sampeln. Das weniger um sie weiter zu verwursten (wir beim Prophet X), sondern eher zum spielen. Mit ein paar Klangformungs- und Layermöglichkeiten, die aber auch schnell und einfach erreichbar sind.

Ich könnte mir gut vorstellen, dass jemand, der im Studio einen Haufen transportungeeignete Hardware (z. B. Modular) hat, bestimmte Ergebnisse in einem eher Performance-orientierten Gerät weiterverwenden will. Mit der Nord-Software und Hardware geht so etwas wirklich sehr stressfrei. Oder was hätte man da für Alternativen?

Man kann mit dem Prophet X/XL ja genauso verfahren, Sample erstellen, mit der Software mappen, importieren und sofort spielen. Allerdings färbt das analoge Filter (angenehm) und es könnte sein, dass hier ein Nord neutraler mit dem Samplematerial im Sinne eines Akai 5000 umgeht. Man müsste wohl auch persönliche Erfahrungen mit eigenen Samples machen, ob die geringen Möglichkeiten der Modulation unter Verwendung aller 4 Layer musikalisch wirklich so ein Hindernis sind.
 
Man kann mit dem Prophet X/XL ja genauso verfahren, ...... Man müsste wohl auch persönliche Erfahrungen mit eigenen Samples machen, ob die geringen Möglichkeiten der Modulation unter Verwendung aller 4 Layer musikalisch wirklich so ein Hindernis sind.

An den Prophet hatte ich in diesem Zusammenhang auch gedacht. Smith hatte den Deal mit 8dio gemacht, ist ok, nur haben die in GB Größen gedacht, das ist aber die Welt der Software, nicht der Hardware. Ein Klavier bei 32 Stimmen bei einem OSC per Voice *räusper*

4 LFOs bei 4 Layer/Parts beim Wave 2 ist in Ordnung, man muss die nur richtig bedienen. Kennt man im Grunde schon vom JD800, da wirds durchaus lebendig. Und die LFOs sind nicht die einzigen Tools, die alles in Bewegung versetzen.

Dass der Prophet XL nicht weiters Furore gemacht hat, liegt auch an Smith. Er hat klar geäußert, dass Samples nicht sein Ding sind und alles 8dio überlassen. Die sind gute Sound Designer, aber in Software. Bei Hardware läuft es aber etwas anders, das zu übersehen ist nicht gut. Daher müssen bei beiden Instrumenten momentan die Besitzer selber ran. Ist nicht so schlimm, beide Editoren sind in Ordnung, wobei Nord beim neuen Editor ein paar Features wir optisches Wave Trim weggelassen hat gegenüber dem alten, kann ich nicht nachvollziehen, denn gerade damit geht es gut, die Looppunkte zu finden, und zwar ohne Bügelmaschine Crossfade. Na ja :)
 
Das Leben muss der Musiker mit eigenen Samples und Patches einbringen. Der Hersteller sollte die Firmware und so weiter aktuell halten.
Der X scheint mir echt kein schlechtes Ding, aber ein Quantum nagt schon am Sampling, weil Granular einfach musikalisch noch eine Ladung drauf gibt. Das macht den NW und X nicht schlecht, wenn es gut gemacht ist, kann man sogar Granular-ähnliche Dinge mit den beiden Sampling-Synths machen, denke der SCI hat da mehr Potential in Synthese und Co.

Ich selbst muss aber zugeben - ich bin ein Single-Sample Typ, ich mach das minimal - weniger Piano-Supermultisampler - was auch seine Berechtigung hat. Andere Zielgruppe - für die, die anders mit Samples spielen wollen sind alle diese Synths toll - wir sollten froh, sein, dass es sie überhaupt gibt. Alle drei!
 
Der Prophet X kann ja auch granular Sampling, nicht so ausgefeilt wie beim Quantum...
Der große Vorteil beim X, ist natürlich auch die gute Software zum Ertellen von eigenen Multisamples; Auch ist der interne Speicher um ein vielfaches höher (SSD), als beim Wave 2 oder Quantum. Nord bietet meiner Meinung die beste Software für eignene Samples...
Der Quantum hat dafür glaube ich sogar überhaupt keine App. Wie erstellt man da eigentlich eigene Multisamples...
 
Exakt, Granualar geht beim X nicht, hier ist quasi "nur" Start/Entpunkt und Länge möglich, was quasi flexible Wellenformen hervorbringt aber nicht ein Zerteilen in Soundkörner und ein entsprechendes Herumfahren oder -springen. Rein technisch dürfte das beim X per Software machbar sein, ob es bei dem flexiblen Gerät unbedingt sein müsste sei dahingestellt.

Beim NW1 gäbe es pro Layer 2 LFO. Das könnte man doch über 2 gleiche Layer (gleiche Samples oder Wellenform) im NW2 identisch umsetzen, oder habe ich hier gerade einen Gedankenfehler?
 
Beim NW1 gäbe es pro Layer 2 LFO. Das könnte man doch über 2 gleiche Layer (gleiche Samples oder Wellenform) im NW2 identisch umsetzen, oder habe ich hier gerade einen Gedankenfehler?

Habe noch einmal nachgedacht und das Ergebnis dürfte nicht identisch sein.
 
Habe noch einmal nachgedacht und das Ergebnis dürfte nicht identisch sein.

Nicht identisch, aber für das Klangergebnis sachlich von Vorteil. Wird ein OSC mit 2 LFOs moduliert, kommt es je nach gewählter Form zu Löchern an den Positionen, an denen die LFO Phasen deckungsgleich sind. Nimmt man stattdessen 2 OSCs mit jeweils 1 LFO, lässt sich das zumindest von der Planung her soweit ausschließen, indem der Startpunkt eines der beiden LFOs verzögert wird, selbst bei ansonsten identischen Einstellungen. Allerdings ist das schon sehr mit der Lupe betrachtet, im musikalischen Kontext fällt das wahrscheinlich unter den Tisch.
 
Das Problem ist... Du kopierst den Sound auf den 2.Layer und hast sozusagen 2 Lfos mit dem 2 identischen Sounds... Einfaches Beispiel, wo das Problem der seperaten Sounds beginnt...
Ich moduliere den Filter Cutoff beim ersten Sound und beim 2. identischen Layer den Pitch...
und schon zeigt sich die Schwäche... Der 1. Layer bleibt gerade, während der 2. Layer eben ein Vibrato hat... Hätten wir nun wie beim Wave 1 und Nordlead 4 usw. 2 LFOs pro Sound, kann der eine LFO das Filter modulieren, währen der andere eben den Pitch im gleichen Sound moduliert...Die Idee 2 identische Sounds mit Layer zu verwenden, ist nett, aber es bleibt so... Jeder einzelne LFO ist eben für das jeweilige Layer zuständig, da es keine Interaktion gibt und geben kann....
 
Das stimmt schon, und im Grunde kann man ohnehin nie genug LFOs haben.

Dennoch gehen die Clavias beim Nord Wave 2 einen ganz anderen Weg, die Waves in Bewegung zu bringen. Etwa der OSC Multi Mode, mit dem 2 Waveforms kombiniert und mit Spread und Detune justiert werden. Auch das Morphing zählt dazu, das insbesondere multiples Assigment auf dem Wheel erlaubt.

D.h. bevor man voreilig beim Wave 2 bestimmte Features vermisst, muss man erstmal die vorhandenen durchchecken. Dass er anders konzipiert ist als andere Synthesizer, muss ja nichts sein, was man ihm ankreidet.
 
Das Morphing ist wirklich eine tolle Sache... Als NL4 und A1 Besitzer konnte ich mich mit diesen Feature auseinadersetzen...

Ist der OSC Multimode eigentlich das gleiche wie beim A1?

Wiegesagt es bleibt sehr schade, daß Clavia nur einen einzigen LFO zur Verfügung stellt beim Wave 2...

Ich bin schon gespannt auf die ersten Reviews...
 
Zuletzt bearbeitet:
Das stimmt schon, und im Grunde kann man ohnehin nie genug LFOs haben.

Dennoch gehen die Clavias beim Nord Wave 2 einen ganz anderen Weg, die Waves in Bewegung zu bringen. Etwa der OSC Multi Mode, mit dem 2 Waveforms kombiniert und mit Spread und Detune justiert werden. Auch das Morphing zählt dazu, das insbesondere multiples Assigment auf dem Wheel erlaubt.

D.h. bevor man voreilig beim Wave 2 bestimmte Features vermisst, muss man erstmal die vorhandenen durchchecken. Dass er anders konzipiert ist als andere Synthesizer, muss ja nichts sein, was man ihm ankreidet.

So ist es, Klaus!

wer selbst viel Synths sampled und multi-sampled (muss ich dir natürlich nicht erzählen, Klaus ;-)) und dabei nicht nur leblose Wellenformen verwendet, wird wissen, dass es in so einem Multisample oft schon genug schwingt und sich prinzipbedingt dadurch auch Geschwindigkeiten verschieben.
Das hat dann in sich schon eine Grundlebendigkeit, dass oft mehrere LFOs zuviel des Guten wären.
Natürlich schön wenn genug vorhanden sind, es geht aber oft auch so.
 
Ich habe bis jetzt nut das erste Drittel geschaut und ich bin ziemlich beeindruckt.
 
Hallo Leute,
eine Frage an die ,die ihn schon haben oder sich auskennen:
Kann er die Parameter " abholen", oder gibts wieder Sprünge?
Der NordLead 4 kann das leider nicht.
Danke schon mal für die Antworten und liebe Grüße.
Bleibt gesund
Brauni
 
Und noch eine Frage, finde nichts dazu.
Wie viel Singelsounds( Layers) hat er denn? Auf auf der Nord Seite steht nicht dazu.
LG
Brauni
 
Zuletzt bearbeitet:
Kann es sein das man für Noise ein Layer verschwenden muss?

Nach Studieren des Handbuchs bekomme ich das Gefühl, dass das alles gar nicht so übersichtlich ist.
Im Gegensatz zum Prophet XL den ich über alles liebe, weil er eben nicht so Brot Butter ist, empfinde ich den Wave 2 als Brot Butter erweiterten A1 mit Sampling.
Ist halt Geschmacksache, aber da würde ich den Fantom 6 vorziehen, den man zum Teil fast für de gleichen Preis bekommt, der fetzt dann richtig, auch ohne Sampling.....

Oder ist die Soundqualität des Nord Wave 2 so überragend gegenüber dem Fantom?
 
Das kann schon sein, mir sind ( bin schon alt) eine einfache Bedienung und gute Effekte sehr wichtig und der Hall scheint absolut geil zu sein. Arbeite sehr gern z.B. mit dem Blackhole und der scheint in diese Richtung zu gehen. Habe mit heute schon mal den Sample Editor runtergeladen, sehr einfach und schnell, da hat man sich schnell geile Samples zurecht gebastelt.
Die Bedienung beim Roland gefällt mir nicht, zuviel Menügefummel.
 
Warum man sich allerdings weitere Audiausgänge gespart hat kann ich nicht verstehen. Ich hoffe das man diesmal die Parameter abholen kann und es keine Sprünge gibt.
 
Für live Performanten sind Sprünge natürlich unschön, aber die meisten werden ihn wohl im Studio benutzen und da wäre beim Soundschrauben ein ständiges Abholen des Wertes durch einmal komplett durchfahren des Potiweges irgendwie lästig.
Live ohne ständiges Schrauben am Sound geht natürlich auch.
Der Hersteller muss sich halt entscheiden und ich kann die Entscheidung durchaus nachvollziehen.
 
Da ich ihn für beides nutzen möchte natürlich schade, aber kriegt man schon hin, danke fürs Antworten.
Ich glaube ich werde ihn mir einfach mal bestellen.:cool:
 


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