Piano-Plug-In aktuell

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Erdenklang

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Piano-Plug-In aktuell:

Was ist denn da zur Zeit ganz vorn?

Ich habe das xln Addictive Keys evt. geplant, wo ist das beim derzeitigen Angebot einzuordnen?

Welches ist z.Z. das "Beste"?
 
Pianoteq in der Standard Version (damit man ein wenig schrauben kann) und mit dem zuätzlichen Blüthner Flügel.

Bin allerdings etwas parteiisch. ;-)
 
da find ich Pianoteq aber wesentlich interessanter, man muss nicht wie bei Synthogy Ivory II Grand Pianos 22GB (minimum) bis 77GB (recommended) auf seiner HD dafür bereitstellen :selfhammer:
 
Deine Frage ist nicht zu beantworten, wenn du nicht sagst, was du damit vorhast. Möchtest du was zum Üben haben, weil dir kein echtes Klavier zur Verfügung steht? Möchtest du möglichst einfach Aufnahmen machen? Sollen die nach Konzertflügel klingen oder nach Wohnzimmer-Piano? Möchtest du das auf der Bühne einsetzen?

Für den Live-Einsatz bevorzuge ich die Clavia Geräte. Ich habe zwar mit dem Nord Electro "nur" eine Orgel-Tastatur, trotzdem ist das Spielgefühl sehr angenehm und der Sound durchsetzungsfähig. Die unterschiedlichen Download-Klaviere sind sehr unterschiedlich, was passendes ist immer dabei.

Bei Aufnahmen würde ich immer ein echtes Instrument bevorzugen. Selbst ein verstimmtes Upright-Piano, in das ich ein billiges Mikrophon hänge, klingt für mich besser als irgendwelche gigabyte großen Sample-Monster.
 
PianoTeq getestet: Klingt schon besser als vergangene Versionen, besonders die unteren Oktaven sind schon sehr realistisch. Weiter oben machen sich dann die fehlenden Höhen bemerkbar. Da kann man auch Bright gewählt haben oder mit dem EQ versuchen - es wird nichts.

Selbst alte Rompler, wie P-50m sind da irgendwie präsenter im Klang.

Leider nützt die ganze differenzierte Anschlagdynamik des PianoTeq nichts, wenn diese generell wie unter einer Wolldecke passiert.
 
Erdenklang schrieb:
Leider nützt die ganze differenzierte Anschlagdynamik des PianoTeq nichts, wenn diese generell wie unter einer Wolldecke passiert.
Kannst Du mal darauf achten, ob Du überhaupt den vollen Dynamikbereich nutzt? Man sieht das recht gut an der Graphik im rechten unteren Bereich.
Wenn Du die Standard oder Pro Version verwendest kannst Du zudem mal die Hammerhärte etwas anheben, den Binaural Modus verwenden, oder die Mikrophonierung ändern ... von Wolldecke ist hier jedenfalls nichts zu hören.
 
Beim Pianoteq habe ich durchaus das Gefühl, auf einem richtigen Instrument zu spielen, das sehr natürlich auf das reagiert, was ich da treibe. Das Blüthner ist auch mein Favorit. Bei den Rompler-Pianos (z.B. die Pianos aus Komplete) fühlt sich das irgendwie viel weniger "direkt" an. Geht mir aber auch bei E-Pianos so (Lounge Lizard ist z.B. fein).
Andreas
 
Es is schon krass, wie Pianoteq die Lager spaltet.

Bisher sieht man's dem Thread hier nicht an, aber es gibt neben mir noch einige andere, bei denen die Klavier-Ilussion mit Pianoteq nicht funktioniert. Ich hab bei dem Plugin immer das Gefühl ich spiele auf nem Physical-Modelling- oder FM-Synthesizer.
 
Das Pianoteq wurde von musictech magazine zu den 5 besten PlugIns 2014 gezählt, und das hat gute Gründe.

Ein virtuelles oder gesampeltes Piano bzw. Grand Piano ist genauso eine subjektive Angelegenheit wie ein echtes Klavier. Deshalb stehen in einem Laden ja auch eine Menge zur Auswahl rum. Der eine mag einen etwas intimeren Ton, der andere einen kräftigen. Ein Pianist mit Fingerpower sucht pp bis ff Dynamik mit klaren Vorstellungen für Bass, Mittenlage, obere Mitte und Diskant. Ein Nicht-Pianist dagegen meistens nur die generelle Klangfarbe Klavier und eher geringes Dynamikspektrum, das auch per Plastiktasten gespielt werden kann.

Das beste PlugIn ist also aus einer Vorauswahl dementsprechend einzukreisen. Dazu braucht man Angaben von Erdenklang, um Tipps geben zu können.

Mir etwa hat man schon ein gesampeltes Piano mit glänzenden Augen vorgespielt, wo ich schnell das Weite suchen musste. Und von Promi-Namen oder Klaviermarken beeindruckt man nicht. Es geht immer um das spezielle Instrument. Selbst ein Steinway D ist pro Instrument unterschiedlich. Und bei Samples spielen Mikrofonierung und Aufnahmeraum eine große Rolle. Gute Piano Samples gibt es mittlerweile jede Menge.

Übrigens kann man mit einem guten Equalizer auch aus mittelmäßigen Samples was rausholen. Wenn es um Präsenz geht, etwa im Ensemble oder innerhalb eines Songs, empfehle ich einen 4-fach Parametric EQ zu nehmen. Damit knöpft man sich die oben genannten Tonlagen einzeln vor und sucht zunächst den Frequenzbereich, der nicht zufriedenstellt, und geht dann mit Gain zur Sache. Durchaus auch beherzt. Wenn das Gesamtbild dann stimmt, können die Gains wieder etwas runtergefahren werden.

Anschließend kommt der Compressor zum Einsatz. Das ist die Geheimformel für knackigen Attack und Durchsetzungskraft im Arrangement. PlugIns wie Pianoteq liefern das gleich mit. Damit hat man ordentlich Einfluss auf die Blume im Attack. Meiner Erfahrung nach ist vorsichtiger Umgang angesagt. Kann aber speziell manchem schwachen Sample in der oberen Mitte auf die Sprünge helfen.

Raum. Hier wirds komplex, denn ein nahmikrofoniertes Klavier kann zu direkt klingen. Und fast alle Samples werden so aufgenommen, man will ja keinen großartigen Noisefloor. Damit das räumlich wird, den besten Hall im Haus benutzen. Beim Testen hohe Intensität, und dann fürs echte Leben nicht mehr als 40/60 Wet/Dry. Kommt allenfalls auf den Song an.
 
psicolor schrieb:
Es is schon krass, wie Pianoteq die Lager spaltet.
Das ist in der Tat schon sehr drastisch und verwundert mich auch immer wieder. Ich kenne mittlerweile viele Leute die Pianoteq für eines der besten Piano-Plugins halten. Es ist natürlich nicht immer und für alles das geeignetste, aber es zählt eben für viele mit den großen Librarys zur Oberliga.
Andere lehnen es dagegen völlig ab und werden damit überhaupt nicht warm.
Ich habe hierzu verschiedene Vermutungen:
* manche haben früher mal eine Pianoteq-Version (vor Version 4 oder 5) gespielt und sich damals eine Meinung gebildet. Das bekommt man oft einfach nicht mehr aus dem Kopf raus.

* für manche kann/darf ein PM Instrument nicht besser klingen als Samples oder ein "echtes" Instrument und man meint ständig das "mathematische" rauszuhören.

* die Hörgewohnheiten sind bei allen unterschiedlich und manche empfinden den eher natürlichen Klang von Pianoteq schlechter als den bearbeiteten und produzierten Sound von Samplelibrarys.

* die Macher von Pianoteq kommen vor allem aus der Klassik und gestalten die Presets dementsprechend. Für Pop und Rock muss man gegebenenfalls noch selbst Hand anlegen.

* die Abstimmung zwischen Hardwarekeyboard und Software stimmt nicht und fühlt sich deshalb falsch an. Das war wohl vor allem früher ein großes Problem. Sendet das Masterkeyboard eher niedrige Velocitywerte, wird das Piano als zu dumpf empfunden. Sendet es eher hohe Dynamikwerte, eher zu drahtig. Deshalb verwenden auch viele Kawai VPC-1 User die Software, weil hier die Anpassung sehr gut gelungen ist.

Das sind aber auch nur Mutmaßungen ... :selfhammer:
 
Grundsätzlich ist das Prinzip Physical Model jedem Sample überlegen, denn es stapelt nicht nur Audio Dateien übereinander, wenn mehrere Töne wiedergegeben werden. Deshalb versucht man bei Samples mit String Resonance Samples eine Art Ausgleich im natürlichen Klangverhalten, was aber immer Krücke ist. Physical Model dagegen liefert die gleiche Saiten Interaktion wie beim Klavier, das macht sich besonders bei Gebrauch vom Haltepedal bemerkbar.

Der Basisklang unterscheidet sich nicht, denn auch PM verwendet Audio als Grundlage bei der Herstellung der arithmetischen Modelle.

Dass Pianoteq etwas "klassiklastig" rüberkommt, ist eigentlich in der Musikerszene bekannt und dem kann mit den o.g. Mitteln abgeholfen werden, wenn der Einsatz in Rock, Jazz oder sonstwo gefragt ist. Mit dem zusätzlichen Vorteil, dass man an das Obertonspektrum sehr detailliert rankommt. Und Präsenz wird gerade damit erzeugt.
 
Klaus P Rausch schrieb:
Grundsätzlich ist das Prinzip Physical Model jedem Sample überlegen, denn es stapelt nicht nur Audio Dateien übereinander, wenn mehrere Töne wiedergegeben werden. Deshalb versucht man bei Samples mit String Resonance Samples eine Art Ausgleich im natürlichen Klangverhalten, was aber immer Krücke ist.

theoretisch ja :D ich finde nach wie vor Samples Pianoteq überlegen und ich übe recht oft auch auf echten Klavieren/Flügeln...nur nicht Nachts :sad:
Aber es ist schon verdammt nahe dran...Wenns "nur" um einen Mix geht ist es meiner Meinung nach unmöglich zwischen Samples, Modeling oder einem Mikrofoniertem zu unterscheiden.
 
Ich meine gelegentlich einen tatsächlichen Flügel oder Upright in einer Produktion dann zu erkennen, wenn Engineer und Künstler sich nicht am Grundrauschen gestört, und auch auf feinst arbeitende Denoiser verzichtet haben. Merkt man natürlich nur bei Solo Piano. Selbst beste PreAmps helfen da nicht.

Die Liebe zu bestimmten Samples ist nachvollziehbar, wenn ein Nerv getroffen wird. Besonders nachts und wenn jemand halt ganz bei sich ist. Solche Klaviere - da ist die Hingabe zu einer Jeff Beck Stratocaster (fast) gar nichts :)
 
Fr@nk schrieb:
manche haben früher mal eine Pianoteq-Version (vor Version 4 oder 5) gespielt und sich damals eine Meinung gebildet. Das bekommt man oft einfach nicht mehr aus dem Kopf raus.

Danke für den Hinweis! Ich bin tatsächlich auf dem Stand von Version 1. Denn da schon die erste Version mit der gleichen Menge Lob überschüttet wurde wie die Updates, wär ich ohne den Einwand nicht auf die Idee gekommen mal eine neue Version auszuprobieren.
 
Man sollte schon mehrere Pianos haben, je nachdem ob man Solo spielt- oder es im Songkontext nutzt. Und es ist immer persönlicher Geschmack damit verbunden. Ich habe so ziemlich Alles ausprobiert - meines Erachtens sind derzeit mit Abstand die besten Pianos:

1. "Fazioli 278 Concert Grand" ( UVI, Ist ebenso auch im Machfive 3 Sampler enthalten. ) Da kommt Synthogy weder von der Anschlagsdynamik, noch von der Brillianz des Klangs mit.
http://www.uvi.net/de/klaviere-keyboard ... ction.html

2. True Keys "Ravenscroft": Unfassbar gut. Auch der "Italian Grand" ( klingt etwas "dünner" als der o.g. F278 ).
http://www.vilabsaudio.com/Ravenscroft-By-VI-Labs

Alle o.g. lassen sich sowohl erstklassig auf einer guten Synthesizer-Tastatur spielen, und natürlich erst auf einer Gewichteten. Ravenscroft ist neu, und läuft auch super im UVI Player / Machfive 3. Schau Dir mal die Demos dazu an.
 
nz schrieb:
Man sollte schon mehrere Pianos haben, je nachdem ob man Solo spielt- oder es im Songkontext nutzt.

Das meine ich auch. Kommt allerdings auch auf den eigenen Style an und bei welchen Anlässen es benötigt wird. Produktion und live unterscheidet sich deutlich. Und Klassik, Jazz, Pop, Rock, etc. ebenso. Und ob es als Begleitung zu Vocals eingesetzt wird. Wo bist du verortet?

nz schrieb:
Alle o.g. lassen sich sowohl erstklassig auf einer guten Synthesizer-Tastatur spielen ...

Ooops :)

Was zu selten thematisiert wird ist die Alternative gutes Allround Piano, anstelle das Beste.
 
Klaus P Rausch schrieb:
Das meine ich auch. Kommt allerdings auch auf den eigenen Style an und bei welchen Anlässen es benötigt wird. Produktion und live unterscheidet sich deutlich. Und Klassik, Jazz, Pop, Rock, etc. ebenso. Und ob es als Begleitung zu Vocals eingesetzt wird. Wo bist du verortet? Was zu selten thematisiert wird ist die Alternative gutes Allround Piano, anstelle das Beste.

Stimmt. Ravenscroft ist da so eine Ausnahme, weil es sich auch in Songs sehr gut durchsetzt ( deshalb wurden da ja meistens die Yamaha Grand Pianos verwendet von vielen Künstlern ). Fazioli sehr cool für Solo - und RNB, HipHop- zumindest ist es meine Produktionsrichtung. Wer die noch nicht kennt, unbedingt mal die Videos ansehen. Läuft im kostenlosen UVI-Player, ultraschnell.

Oder man kauft sich Machfive 3 für 299€, da hast Du den F278 gleich mit dabei.
http://www.motu.com/products/software/machfive

Kontakt: Liegt nicht am Sampler, eher an den Herstellern der Libraries. NI ist in diesem Fall immer schlechter geworden ( die ganz alten Akustik Pianos waren mal gut damals )..
 
in den ausgaben 09 und 10 2014 der "keys" gibt es eine riesen-übersicht über piano libraries und physical modelling tools. dazu auf den dvds diverse vergleichsounds, auch als blindproben.
 
Ich benutz' den hier für Umme, ist wohl ein Yamaha CF3 (Demo), und zwar als VST unter Windows-XP:

https://www.linuxsampler.org/instruments.html

Wie das immer so ist, ist die Installation nicht so Windows-typisch, ging bei mir, weil ich Linux ganz gut kenne. (Hat mich aber auch überrascht, daß das unter Windows (32bit) als VST ging, ist schon etwas experimentell).
Für den Hausgebrauch ist mir das Gigabyte Daten immer noch zu sperrig, meist nehme ich dann eins der kleinen VST. Klingt dann natürlich nicht so gut.
 
Ganz klar Pianoteq, guter Preis, nur ein paar MB groß und ein Sound der nichts vermissen lässt. Pianoteq ist die Diva unter den Pianoplugins für mich. So was wie Pianoteq wünsche ich mir als Orchester-Plugins.
 
Wer hat, der hat... Ich zB habe einen midifizierten Yamaha C5 Flügel im Studio stehen, trotzdem ist mein persönlicher Favorit das Alica Keys Plugin von Native Instruments. ( auch ein Yamaha)
Aber ich muss gestehen, es ist mir bis jetzt noch nicht gelungen, meinen Flügel so aufzunehmen, dass ich an diesen Klang rankommen. Andererseits schaffe ich es nicht, das Plugin so natürlich in den Raum zu stellen, wie das mikrofonierte Klavier.
Gleiches gilt für das Pianoteq.
Will sagen, soll es wirklich " natürlich" klingen, kommst an einem echten Piano nicht vorbei.
Geht es um den puren Klang, dann... Geschmacksache
Das Alicia Keys solltest du jedenfalls auch mal in Betracht ziehen.
 


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