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erledigt Poly-61 Tastaturkontakte - wie bekomme ich die perfekt hin?

Das Thema wurde geklärt (die eigentliche Frage des Threads ist beantwortet)
  • #91
Jetzt hat sich eine weitere Option ergeben. Vor ein paar Minuten hat mir ein netter Herr aus der Nachbarstadt ein KORG SAS-20 Keyboard vorbeigebracht und 20 Euro für das Instrument mitgenommen, das er anderenfalls in nächster Zeit auf den Sperrmüll geworfen hätte. Wie erhofft, hat es denselben Tastaturtyp eingebaut.

Da das Instrument jahrzehntelang trocken gelagert wurde, habe ich die Hoffnung, dass die Tastaturkontakte noch eher was taugen könnten als die vom DW-6000 mit Wasserschaden. Bei einem Einsatz von 20 Euro ist es den Versuch allemal wert. Für den Preis bekomme ich noch nicht mal zwei 6er-Gummikontaktleisten als Ersatz.

KORG_SAS-20.webp
 
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M.i.a.u.: ganje
  • #92
Du könntest womöglich auch die ganze Tastatur in einem Rutsch tauschen statt nur die Gumminupsis auszutauschen.

Es würde mich sehr überraschen, wenn Korg zig verschiedene Tastaturtypen auf Halde gelagert hätte für die diversen Modelle. Wäre betriebswirtschaftlich nicht sehr ökonomisch.

Tastaturen tauschen, den SAS dann an einen Jarre-Fan verhökern... die kaufen alles.

Stephen
 
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  • #93
Ich habe es gerade mal angeschlossen. Das Teil klingt schon sehr grottig, das werde ich dann wohl nur ausschlachten. Und die Kontakte sind verdreckt, die kann ich nicht direkt in den Poly-61 transplantieren.
 
  • #94
Es würde mich sehr überraschen, wenn Korg zig verschiedene Tastaturtypen auf Halde gelagert hätte für die diversen Modelle. Wäre betriebswirtschaftlich nicht sehr ökonomisch.
Ich könnte Dir mittels Daten zeigen, daß die wirklich verschiedene Tastaturtypen verwendet haben, die in der Prä-Yamaha Zeit alle von Panasonic kamen, danach dann eine Zeitlang von Fatar bis sie dann einen Teil der Fertigung von Panasonic kauften und seitdem zumindest 2 Typen selbst herstellen. Gilt nur für Korg Japan, es gibt ja noch Korg Italy, wo zB die PA-Serie herkommt, da wird dann wieder Fatar verbaut.

Die hier verwendete ESK-70 war allerdings die zu dieser Zeit bei Korg durchaus in einigen Geräten vertreten, der spätere DW-8000 hatte wieder eine Andere, weil Velocity und Aftertouch, ebenso der DSS-1, die davor gebauten MS-10/20, Delta, Lambda, Sigma etc hatten auch wieder Andere.
 
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M.i.a.u.: Pepe
  • #95
Gerade bin ich einmal zum Baumarkt geradelt und habe das Ballistol Silikon-Öl geholt. Dann habe ich übers Wochenende was zu tun.
 
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M.i.a.u.: dubsetter
  • #96
@Pepe wieder gesund? Ich wollte nur mal solidarische Signale geben, denn das Reinigen von Federkontakten ist auch kein Zuckerschlecken. Und wir sind sicher nicht die einzigen, die gerade mit ihren Tastaturkontakten beschäftigt sind (Übrigens haben die Synthaur-Bushings für den ESQ-1 Wunder gewirkt, vielen Dank nochmal für die Aktion!)
ESQ1Kontakte.webp
 
  • #97
Danke für die Rückmeldung wegen der Bushings. Das freut mich, dass du trotz des einen kaputten Teils dann doch 61 intakte Bushings hattest.

Leider bin ich immer noch nicht gesund. Morgen kommt die zehnte und letzte Ration Antibiotikum. Es wird von Tag zu Tag etwas besser, aber nur in kleinen Babyschritten. Mit den Tastaturkontakten konnte ich in den letzten Tagen auch kein Stück weitermachen. Vielleicht klappt es ja in der zweiten Wochenhälfte ...
 
  • #98
denn das Reinigen von Federkontakten ist auch kein Zuckerschlecken
Erinner mich nicht daran :)

Ich hab das in den 80ern allerdings immer mit Schienenreiniger für Modellbahnen gemacht (weiße Flasche in Form einer Dampflok, war auch als Dampföl verwendbar), der war eh vorhanden, und da diese Kontakte fast alle aus Neusilber bestanden, funktionierte das sehr gut, außer beim Pro One mit seinem offenbar billigsten Material bei der J-Wire Tastatur.
 
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M.i.a.u.: DanReed
  • #99
Das ist auch eine Idee! Ich erinnere mich aber aus meiner Modellbahnzeit daran, dass das mit einem fusselfreien Tuch ein ganz schönes Herumgeschrubbe auf den Gleisen war.

Bei mir hat sich für Keyboardkontakte nach der mechanischen Reinigung noch Teslanol t6 bewährt. Danach ist dann erstmal für ganz lange Zeit alles in Ordnung.

Mit den Tastaturkontakten konnte ich in den letzten Tagen auch kein Stück weitermachen.
Leider habe ich bei den Gummikontakten nicht so viel Erfahrung. Bei mir hat es immer gereicht, mit Isopropanol und Wattestäbchen die Graphitflächen schnell und vorsichtig zu reinigen und dann die Leiterbahnkontakte gründlich. Das war dann auch für >10 Jahre gut
 
  • #100
Das ist auch eine Idee! Ich erinnere mich aber aus meiner Modellbahnzeit daran, dass das mit einem fusselfreien Tuch ein ganz schönes Herumgeschrubbe auf den Gleisen war.
Das Zeug gibts sogar immer noch (IIRC seit Mitte der 70er) und in der gleichen Aufmachung wie damals, nennt sich SR24:

Ich hatte mir recht schnell einen Schienenreinigungswagen (Tankwagen mit Filz unten dran, der dann von oben getränkt wurde) besorgt, da entfiel das geschrubbe per Hand.
 
  • HaHa
M.i.a.u.: DanReed
  • #101
Mehrere Wochen später ...

Seit heute funktioniert mein Poly-61 endlich, wie er sollte. Es war ein langer Weg dorthin und ich habe ein paar graue Haare hinzugewonnen, aber das Instrument klappt nun auf eine Art, die ich tauglich finde.

Mein Riesendank geht an @fanwander , der vor einiger Zeit zweifelte, ob meine Doppeltrigger wirklich nur wegen schlechter Gummikontakte erzeugt würden. Die aus dem gruselig klingenden SAS-20 Keyboard entnommenen Gummikontakte hatten im Poly-61 auch erst funktioniert, nachdem ich sie mit Graphitlack behandelt hatte. Und die Doppeltrigger traten immer noch auf.

Vor allem bei sehr snappy klingenden Programmen mit hartem Attack und Decay, sowie niedrigem Sustain gab es Doppeltrigger en masse. Nachdem ich vor ein paar Tagen zwei ICs auf der Tastaturplatine ausgewechselt und Kontakte gesäubert hatte und sich am Ergebnis immer noch nichts änderte, hat Florian mich gefragt, ob mein Poly-61 ein MIDI-Upgrade habe. In der Tat hat er das!

Das originale KORG MIDI Kit mit der KLM-605 Platine ist eingebaut. Florian hat auf seiner Webseite eine Kopie der Einbauanleitung. Heute habe ich die Midifizierung rückgängig gemacht und den Poly-61 in den Ursprungszustand versetzt. Das Ergebnis: Doppeltrigger sind nahezu eliminiert. Nur noch bei sehr harten, kurzen Klängen mit mehreren gleichzeitig und schnell gespielten Tönen verhaspelt sich der Poly-61 schon mal, aber selbst mit den Hicksern klingt es um Längen besser als vorher! Im vorigen Zustand mit der Midifizierung hatten fast alle Einzeltöne beim langsamen Loslassen ein Doppeltriggern (oder bei kurzen Sounds ein stotterndes Mehrfachtriggern) erzeugt.

Zwei mal eben kurz hingerotzte Beispiele (vor allem im ersten Beispiel hört man die "Hickser", die ab und zu noch erscheinen, aber im Vergleich zu vorher deutlich weniger auftreten):
Anhang anzeigen poly-61_1.mp3
Anhang anzeigen poly-61_2.mp3

Trotzdem hat das Austauschen der Tastaturkontakte bestimmt etwas gebracht. Die ausgewechselten Gummikontakte sahen schon vor der Behandlung mit Silikonöl (hundertmal angenehmer als die Behandlung mit Babypuder, alleine schon aus geruchlicher Hinsicht!) viel frischer aus und sind auch etwas größer. Die alten Dinger waren im Vergleich irgendwie zusammengeschrumpelt:

poly-61_1.jpg

Hier sind noch Bilder von der MIDI-Platine und Vorher/Nachher-Bilder vom Rückbau zur ursprünglichen Verkabelung:

poly-61_2.jpg

poly-61_3.jpg

poly-61_4.jpg
 
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M.i.a.u.: marcelfrehse, ganje und dubsetter
  • #103
Nein, habe ich auch nie gebraucht. Die zugehörigen Kabel werde ich einlagern, falls ich sie eines Tages doch mal brauchen sollte.

@fanwander hatte auch den Verdacht geäußert, dass mein Poly-61 mit den alten Platinenversionen vielleicht nicht ganz so gut mit dem originalen KORG MIDI Upgrade kommuniziert hat.
 
  • Gute Idee
M.i.a.u.: marcelfrehse
  • #104
@fanwander hatte auch den Verdacht geäußert, dass mein Poly-61 mit den alten Platinenversionen vielleicht nicht ganz so gut mit dem originalen KORG MIDI Upgrade kommuniziert hat.
Das Service Manual zu der MIDI-Erweiterung beschreibt nur den Einbau anhand des (neueren) KLM-509 Mainboards. Daher vermute ich, dass das nie für die EPROM-Versionen gedacht war, die benutzt wurden, also die älteren KLM-475 Mainboards eingesetzt wurden.
 
  • #105
mal am rande..

Ich habe seinerzeit versucht das original MIDI-Kit des Poly-61M mit den Platinen des ur_Poly-61 (die gelben (Voice-Board), nicht die grünen) zu vereinen - ohne Erfolg. Dies ging nur mit der neueren Poly-61 Version.
 
  • #106
@Pepe wieder gesund? Ich wollte nur mal solidarische Signale geben, denn das Reinigen von Federkontakten ist auch kein Zuckerschlecken. Und wir sind sicher nicht die einzigen, die gerade mit ihren Tastaturkontakten beschäftigt sind (Übrigens haben die Synthaur-Bushings für den ESQ-1 Wunder gewirkt, vielen Dank nochmal für die Aktion!)
Anhang anzeigen 245339
Nicht lachen, habe vergessen wie dieser reinigungsstifft heisst den Du da im Bild hast. wollte mir einen neuen bestellen. Kannst Du mir aif die Sprünge helfen? danke u lg
 
  • #109
Nach so vielen Monaten habe ich nun noch einmal das Thema Poly-61 in Angriff genommen. Denn schon nach kurzer Zeit des vermeintlichen Optimierthabens gab es wieder beim Spiel mit kurzen Release-Zeiten dauernd Doppeltrigger. Je kürzer die Releasezeit, umso schlimmer. Ich war im Sommer kurz davor einen anderen Poly-61 zu kaufen, um endlich wieder ein richtig bespielbares Exemplar zu haben.

Wer mir auf die Schnelle nach meiner ausführlichen Beschreibung des Fehlers absolut treffsicher weiterhelfen konnte, war das Google KI-Sprachmodell Gemini. Es vermutete auf Anhieb einen defekten 8255 IC auf der Platine KLM-475. Nach einigem Hin und Her kamen "wir" dann überein, dass von den drei verbauten 8255A5 der IC22 der verdächtige Kandidat sein könnte.

Bei ebay habe ich dann kurzerhand zwei New Old Stock Exemplare dieses ICs bestellt, bei Banzai Music neben vielen Kondensatoren für andere Restaurationsprojekte einen 40-Pin Präzisionssockel. Gestern waren die ICs gekommen. Ich habe IC22 ausgelötet, den Sockel installiert, den Ersatzchip eingesetzt ...

Die Kiste klappt jetzt wieder perfekt! Jetzt aber in echt!

Ich bin so froh, dass das Spielen auf der Tastatur jetzt nicht mehr mit permanentem Frust einhergeht, sondern dass alle Töne nun so spielen, wie sie sollen.

👉 Jetzt wüsste ich von euch Spezis aber gerne noch, was man am besten nutzt, um die Beinchen eines solchen ICs abzuknipsen. Ich habe mit Müh und Not die Beine Stück für Stück durchschneiden können, aber das war mit meinen Seitenschneidern unfassbar schwierig. Ich hatte ständig befürchtet, dass die Lötaugen abreißen würden. Es hatte schließlich alles wunderbar geklappt und ich hatte dank Stannol Entlötlitze ganz saubere Löcher, aber galant war das auf keinen Fall. Gibt es speziell geformte Zangen, die ihr empfehlen könnt? Sowas würde mir schon beim Ablöten eines einfachen OpAmps helfen.

korg_poly-61_8255.webp
 
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M.i.a.u.: marcelfrehse, Miks, VEB Synthesewerk und 3 andere
  • #110
Erst mal Gratulation zum wiederauferstandenen...

Jetzt wüsste ich von euch Spezis aber gerne noch, was man am besten nutzt, um die Beinchen eines solchen ICs am abzuknipsen.
Entweder: Knipex Superknips 78 03 125
Oder: Dremel mit Trennscheibe und Staubsauger zum Absaugen des Schleifstaubs.

Bei 40PIn-ICs bin ich inzwischen eher beim Dremel.
 
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M.i.a.u.: Miks und Pepe
  • #111
Auch Gratulation von meiner Seite!

D.h. summasumarum... Wnen die Tastaturkontakte gereinigt sind, es aber immer noch Doppeltrigger gibt - bei allen Tasten - dann ist es sehr warscheinlich der IC, der defekt ist.
Das Midiinterface hast du wieder angeschlossen, oder hat das zusätzlich einen negativen Einfluss?
 
  • #112
D.h. summasumarum... Wnen die Tastaturkontakte gereinigt sind, es aber immer noch Doppeltrigger gibt - bei allen Tasten - dann ist es sehr warscheinlich der IC, der defekt ist.
Ich glaube, das kann man so pauschal nicht sagen. Da gäbe es noch so manch andere Stelle, die hätte betroffen sein können. Aber da ich der KI mitteilen konnte, dass ich mich um supersaubere Tastaturkontakte gekümmert, alle Verbindungen gesäubert und teilweise neu gecrimpt, sowie die Elkos auf dem Board getauscht hatte, konnte der Fehler eingegrenzt werden. Ich fand es schon erstaunlich, wie treffsicher die Antworten kamen. Rein aus Verdacht hätte ich nie so einen großen IC getauscht, vor allem nicht einen fest verbauten.

Jedenfalls kam ich mir die letzten Monate wegen des Poly-61 richtiggehend doof, oder besser gesagt: veräppelt vor. Ich habe das doch schon mehrfach gemacht und Tastaturkontakte haben danach doch immer wunderbar funktioniert. Und ich hatte doch schon dutzende Synthesizer aufgemacht ... Es nagt dann doch an einem.

Das Midiinterface hast du wieder angeschlossen, oder hat das zusätzlich einen negativen Einfluss?
Ich habe das MIDI-Interface weggelassen. Einerseits, weil ich es absolut nicht benötige, andererseits, weil ich denke, dass jede zusätzliche Technik in einem Gerät für zusätzliche Fehler sorgen kann. Das originale von KORG vertriebene Kit hat auch so viele ICs auf der Platine ... da möchte ich nicht in zehn Jahren wieder eine nervige Fehleranalyse durchführen.
 
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M.i.a.u.: Miks
  • #113
Wnen die Tastaturkontakte gereinigt sind, es aber immer noch Doppeltrigger gibt - bei allen Tasten - dann ist es sehr warscheinlich der IC, der defekt ist.
Eher nicht, da würde ich zuerst nach den Widerstandsnetzwerken schauen, die gehen seltsamerweise eher kaputt als der Prozessorchip.
 
  • #114
Gratulation auch von meiner Seite her! Wir lieben den Poly-61 so sehr, dass bei so einer Problematik großer Frust aufkommt, das kann ich gut verstehen. Dieser Thread hier ist jetzt fest abonniert, so dass ich im Bedarfsfall schon mal Anhaltspunkte habe. Ich glaube wir 2 haben mit unseren Poly's ja schon echte Hausnummern durch 🥳 da kannst du jetzt schön "Oh du fröhliche" unterm Tannenbaum mit deinem P61 spielen !
 
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M.i.a.u.: Pepe

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