Poly61 vs. Poly800

@Pepe Stimmt, ich hab mich falsch ausgedrückt: Die Sounds, die ich am meisten "brauche", kann der D-50 am besten bzw. daraus klingen sie am besten - übrigens auch manche Analogsounds, einiges geht halt ohne VCO-Hüllkurve nicht. Der Korg kann halt dafür anderes besser, vor allem Bässe.
 
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Wtf, aber auf Reverb werden ja öfters "angepasste" Preise aufgerufen ;-)
Auf eBay Kleinanzeigen kosten die meistens um die 450€.
 
ich weiß schon. nur hats auf Kleinanzeigen öfters (aber nicht immer) auch schon deutlich abgeranzte.
grad eben gehts von der Qualität, aber trotzdem.. 100% teurer.
 
Das Thema ist insgesamt ein schwieriges. Ich habe einiges an alter Hardware gekauft, einiges sehr preiswert an den heutigen Preisvorstellungen gemessen, hier ist dann immer damit zu rechnen, daß man Netzteile recappen, Displays tauschen weil kaum zu erkennen, Bedienknöpfe erneuern, div. Bauteile…

Allerdings hat man das auch gelegentlich bei nicht mehr so preiswerten Teilen, manchmal sind die Preise hoch, weil Sachen gesucht sind und sehr rar….

manchmal weil jeder Shize als vintage gehyped wird (und jede abgeranzte Gitarre als relic oder road worn) und die Verkäufer verzweifelt ne Maak machen wollen. Das scheitert meist an der dann nicht vorhandenen Nachfrage und dem Überangebot.

Der Versuch ist nachvollziehbar und legitim. Was solls, man muß sich immer überlegen, was man bereit ist zu geben, was es einem wirklich wert ist, so gestaltet man die Preise mit.

Ich habe zwar noch so ein zwei Wünsche, die in diese overhyped Kategorie fallen (MPC3000, Prophet VS), aber ich bin nicht bereit, heute mehr als das das Doppelte für ein 30 oder mehr Jahre altes elektronische Gerät auszugeben wie damals neu - auch wenn die Sachen zeitlos cool sind, denn ich kann ihnen für mich den Wert / Nutzwert nicht zusprechen.

Und ja, ich hantiere gerne mit dem Zeug rum und bin auch neugierig, teils getriggert aus dem Web, teils nostalgisch bedingt, weil ich es vor langem selber und später vermisst hatte. Aber „Sammler“ in dem Sinne bin ich nicht, das ich es des Habens willen haben MUẞ.
Dafür gibt es dann auch genug anderes Zeug immer wieder, welches gerade nicht so gehyped wird. Ausserdem bin ich geduldig.

Insgesamt kann man selten so gut das Prinzip von Angebot und Nachfrage mit allen Nebeneffekten beobachten, wie bei ollen Synths usw.

Vielleicht denke ich das auch nur, weil ich mich da einigermaßen auskenne.

Und dabei wird mir klar, wie aufgeschmissen man allgemein im Leben ist und insbesondere im Aktienmarkt;-)

Ausser, man kennt sich aus, was ich nicht tue.
 
Ich habe zwar noch so ein zwei Wünsche, die in diese overhyped Kategorie fallen (MPC3000, Prophet VS), aber ich bin nicht bereit, heute mehr als das das Doppelte für ein 30 oder mehr Jahre altes elektronische Gerät auszugeben wie damals neu - auch wenn die Sachen zeitlos cool sind, denn ich kann ihnen für mich den Wert / Nutzwert nicht zusprechen.

Und ja, ich hantiere gerne mit dem Zeug rum und bin auch neugierig, teils getriggert aus dem Web, teils nostalgisch bedingt, weil ich es vor langem selber und später vermisst hatte. Aber „Sammler“ in dem Sinne bin ich nicht, das ich es des Habens willen haben MUẞ.
Dafür gibt es dann auch genug anderes Zeug immer wieder, welches gerade nicht so gehyped wird. Ausserdem bin ich geduldig.
Genau so ist das auch bei mir. Vor allem muss ich die ergatterten Schätzchen auch wirklich benutzen wollen. Verstauben die nur, werden sie wieder abgestoßen.
 
Hinzufügen würde ich nur, dass das Finden der richtigen Schätzchen oft ein längerer Prozess ist, innerhalb dessen sich für das Gerät, was man eigentlich schon hätte eher haben können, echte Mondpreise entwickelt haben. Man kann aber auch Glück haben gleich den richtigen Synthi zu kaufen den man wirklich braucht und jetzt sieht man, was er nach ein paar Jahren plötzlich wert ist.

Beispielsweise habe ich damals den Korg Delta gekauft. Hab ihn midifiziert, alles tip top. Alleine klang der gut. Und gute Bassklänge konnte er. Aber passte nie so richtig in den Mix. Ich hab ihn wieder verkauft. Dafür kam dann der SY77 von Yamaha. Ich hab was gehen lassen und was bekommen was ich wirklich benutze. Aber das war auch Lehrgeld, wie man so schön sagt. Den SY77 würde ich heut mit dem doppelten bezahlen. Der JP-8000 von Roland kostet inzwischen um die 1000 €. Meinen hab ich für 500 bekommen. Vor 3 Jahren noch. So schnell kann es gehen. Und mir wäre nicht bewusst dass er besonders gehyped wurde.

Deswegen wundert mich das beim Poly-61 schon ein wenig, weil er an sich, sag ich jetzt mal, eigentlich nichts besonderes ist. Und mit Ausnahme von Chord Memory und Arpeggiator sonst nichts besonderes kann. Obwohl er zugegebenermaßen einen schönen warmen und satten Klang hat, deswegen bin ich auch auf die Diskussion in diesem Thread gestoßen. Aber allein dafür so viel zu zahlen? Auf Kleinanzeigen mags noch gehen, aber wie schon gesagt, ich find da häufig auch echt abgeranzte Sachen dabei und die sind häufig ein Indiz dafür wie das Gerät behandelt wurde und dann geht man halt auch auf Seiten wie Reverb ob sich da einigermaßen besser aussehende Vertreter finden. Reverb ist halt "internationaler" und daher sind die Preise dort alle etwas astronomischer. Aber das zieht sich ja mittlerweile durch fast alle Geräte durch wie ein roter Faden. Bis jetzt stützt sich meine Erfahrung ja auch nur auf längerfristige Beobachtungen.
 
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Deswegen wundert mich das beim Poly-61 schon ein wenig, weil er an sich, sag ich jetzt mal, eigentlich nichts besonderes ist. Und mit Ausnahme von Chord Memory und Arpeggiator sonst nichts besonderes kann. Obwohl er zugegebenermaßen einen schönen warmen und satten Klang hat, deswegen bin ich auch auf die Diskussion in diesem Thread gestoßen.
Würde auch auf Polysix und/oder Juno-6/60 oder /106 zutreffen. Die Leute kaufen die dennoch gerne und zahlen die aktuell aufgerufenen Preise dafür.
Ich denke, das "Habenwollen" liegt wohl an dem Grundklang, dem jew. Filter sowie dem Signalweg, was für die Klangcharakteristik eben verantwortlich ist.
 
Ich habe an meinem Poly61 entsprechende Erfahrungen gemacht. Den hatte ich sozusagen als Beikauf recht günstig erworben. Aber auch explizit als defekt, wenn auch optisch in super Zustand. Durch den Batterieschaden war aber einiges Kaputt und die Zeit, die da reingeflossen ist sowie das Material, lässt man sich dann entweder vergüten oder man behält das Teil so oder so selbst.
Also auch wenn die Kiste an sich nicht so der Burner sein mag, ein restauriertes Stück wird man nicht hinterhergeworfen bekommen.
 
das ist natürlich klar mit der entsprechenden Zeit die man da reingesteckt hat. Ich wage aber zu behaupten dass das auf den einschlägigen Verkaufsseiten nicht jedesmal der Fall ist ,trotz der Preise.

aber wie dem auch sei, der Poly-61 stand vor längerer Zeit auch mal auf meiner Wunschliste, aber ohne MIDI für mich einfach nicht reizvoll genug. Jetzt kann man natürlich wieder sagen: MIDI ist überbewertet. Aber ich sehe das anders, MIDI ist für mich ein sehr wichtiger Faktor. Ich will nicht immer nur sampeln müssen. Da kann ich mir ja gleich Samples aus dem Netz laden. Und die 61M-Variante ist höchstselten zum Verkauf. Ob und inwieweit es sich lohnt MIDI selbst nachbauen zu lassen, muss man dann für sich selbst entscheiden. Ich weiß aber auch grade nicht ob es große Preisunterschiede beim 61 und 61M gibt.
 
Definitiv!!! Hehe

Aber ab und zu spiele ich auch noch kurz einfache Sachen mit der Hand ein, z.B. wenn eigentlich alles steht und nur ein paar overdubs fehlen oder so.
Auf Midi verzichten würde ich aber nicht wollen.
 
Ich liebe es, wenn Andere genau das Gleiche hören, was mich schon damals gestört hat, als ich die Geräte stundenlang im Laden testete und am Ende einfach nicht gut genug fand.

Beim Poly 61 gibt es sicher brauchbare Sounds, aber der Grundsound (Filter voll auf, keine Resonanz, beide Oszis auf Sägezahn, leicht verstimmt) klingt für mich einfach technisch defekt.

Der Poly 800 ist diesbezüglich noch unerträglicher, allein die in Oktaven hinzuschaltbaren - ja was genau eigentlich - Rechtecke führen einfach nur zu einem Orgelsound und dann nur ein Filter! Da hatte die SK-Serie von Yamaha wirklich deutlich mehr Klang zu bieten, immerhin eine richtige Orgel und für den Synth-Teil richtiger Sägezahn.




Ja, aber Du vergisst, dass alle benachbarten Obertöne, die ca. 256mal höher als der Grundton sind, ebenfalls um die 48dB leiser sind. Insofern ist die Abwesenheit, der geraden Obertöne ab der 8ten Oktave (wie es nunmal durch die Treppenform zwingend passiert) deutlich zu hören durch das Hervortreten des Trägertons.

Im Prinzip ist die Wandlung durch Frequenzteiler und Widerstandsnetzwerk, um mittels Treppenstufen einen Sägezahn anzunähern (wie im Poly 61, Bit 01/99, Synthex, ...) nichts anderes als ein bestenfalls 8-Bit-Wandler (beim Bit nur 5 Bit), der eine gespeicherte Sägezahnwelle ausgibt. Und entsprechend liefern auch DW-6000/8000 und noch etliche andere diesen hörbaren Trägerton 8 Oktaven über dem gespielten Grundton.

Je nach Grad des Gehörverlusts kann das ok sein, aber für mich ist das noch heute ein No-Go für einen Sägezahnsound. Mit 10-Bit bzw. 1024 Stufen wäre damals alles gut gewesen ...
Hab heute Mal versucht, den schrullig-squarigen Digitalsagezahn vom Poly61 folgendermaßen zu emulieren: Sägezahn vom Prophet 08 in Cubase aufgenommen, mit Bitcrusher auf 2 Bit verschlechtert, in Wavelab Loopmarker gesetzt und mit Spectre in den Blofeld übertragen. Da natürlich mit normalem Sägezahn auf Osc1 und Schreddersägezahn auf OSC2 gemischt und siehe da, da ist er, der typische Poly61 Sound. Hab gerade mal den 11er Werkssound vom Poly61 im Blofeld wie ich finde überraschend gut nachprogrammieren können.
 
Gehz schon ein bisschen in die richtige Richtung, aber klingt mir zu glatt. Der Poly-61 klingt mit beiden DCOs gleichermaßen dreckig und warm.
 
aus nostalgischen Gründen wäre ich auch im Team Poly 61 - war auch mein erster Synth, damals, wahrscheinlich bevor ich konfirmiert wurde ;-) Leider ohne Midi, deshlab musste er für einen DX 7 gehen. (midi konnte man doch aber damals schon nachrüsten, oder?) Aber ich habe auch nicht so richtig tolle Erinnerungen - eben wg der Unart der Bedienung... Ich hatte seinerzeit auch Zugang zu einem 800 - habe den aber als "weicher"/"schwammiger" in Erinnerung. Hier ist aber einer begeistert, Nick eher nicht, der will schnell weiter ;-) Interessant finde ich die Modifikation:



P.S. "chorus is really nice" - das habe ich auch so in Erinnerung.
 
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Ach ja, wegen dem Behringer UC200 den ich vor 3 Monaten erwähnt habe:

Seit ich das Teil habe, hängt entweder der Poly 61 oder der DX7 dran. Ich habe keine wirklichen Vergleichsmöglichkeiten, aber mir gefallen der Klang und die Einstellmöglichkeiten des UC200 sehr gut. Viele Sounds klingen ohne Chorus völlig langweilig und steril, damit schön breit und fett. Soundbeispiele gibt es aktuell noch nicht.

Allerdings übersteuert das Pedal sehr schnell, vor allem mit dem Poly 61, den muss man immer ein ganzes Stück leiser drehen. Vielleicht ist es auch nur mein Fehler, aber ich wollte es mal erwähnt haben.

Keen On Keys hat übrigens zum TC June 60 V2 ein Youtube-Video gemacht, in dem er es auch am Poly 61 testet:


https://youtu.be/CbqRDXSAPBo?t=1162
 
ich schaue mir schon seit einiger Zeit immer wieder auf YouTube allerlei Videos zum Poly-61 an...

das ist nicht gut. gar nicht gut. ich kenne diese Symptome und ich kenne mich und weiß wohin das am Ende führt .. :lollo: :achso:
 
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Der Poly-61 war mein erster Synthesizer. Und der BLEIBT auch. Lo-Fi-Rotz mit schnellem Arpeggiator klingt so herrlich nach den wohligen Kindheitszeiten mit Atari ST beim Opa und Onkel! Gerade live habe ich schon so oft den Poly-61 gequält und er klang im Kontext immer klasse. Gerade mit einigen wenigen externen Effekten (meist nur Reverb und Overdrive - und zwar genau in der Reihenfolge!).
 
@Pepe
ja, glaube ich dir alles. ich habe mich durch zig Videos durchgeklickt und auch bei Legowelt Studio Tour von damals, wo er den Poly-61 mit anführt, war es schon fast um mich geschehen und es fällt mir grad SEHR schwer, zu widerstehen. Danny beschreibt es ja immer in seiner nostalgisch-schmunzeligen Art, wenn er sagt dass der Poly-61 für ihn noch immer einer seiner Lieblinge mit dem gewissen "VHS-Sound" der 80er Jahre ist, der zwar spartanisch und sehr sehr einfach ist, aber dafür so satt und warm klingt. Wenn ich mir so bischen auch die Videos auf Youtube anschaue, würde ich den Poly-61 gewissermaßen als einen Juno-6 für arme Leute bezeichnen, mit dem speziellen Korg Sound. Die bestechende Einfachheit ist offenbar der Schlüssel dieser Maschine. Man müsste halt bischen umdenken gemessen an heutigen Standards. Ich könnte einfach meinen Zoom G3 hinten dran hängen und damit hätte ich einen einfacheren haptischen Filter oder Chorus usw. hinten dran. Die MIDI Nachrüstung wäre aber halt notwendig, was mich bischen abschreckt. Ohne MIDI das Gerät einzubinden würde immer nur auf Sampling-Basis funktionieren.

Eines seiner Alben die ich auch auf Kassette habe, hat den Poly-61 laut Beschreibung mit im Album verwendet, z.B. dieser Track scheint mir einer zu sein wo man den heraushört :



https://legowelt.bandcamp.com/track/nibit-intermezzo
 
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Der EX-800 ist, im Gegensatz zum hässlichen Entlein, ein Anwärter zum schönsten Synthesizer-Design. Ich stehe eben auf das Vintage-Zeug mit bunten Tasten und einfachen Digitalanzeigen.
 
Habe irgendwo gelesen hätte es den poly 61 nicht gegeben hätte es auch keinen Juno gegeben.
Roland soll wohl mit den Juno versucht haben den poly 61 zu kopieren oder so ähnlich.
War interessant zu lesen aber finde den Artikel leider nicht mehr wieder.
 
Ich dachte immer, dass der KORG Polysix die Antwort auf den Roland Juno-6(0) war. Aber der Polysix kam schon 1981 raus, während die Junos im Jahr 1982 auf den Markt kamen - wie auch der Poly-61! Da könnte also tatsächlich was dran sein. Vorhin dachte ich noch, das sei kompletter Quatsch.

Ich würde aber eher drauf setzen, dass der Polysix als Vorbild diente, zumal er ebenfalls nur einen Oszillator pro Stimme und eine Effektsektion (Chorus, Phaser, Ensemble) hat.
 


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