Polyphon als "Modularsystem" vs Polyphon als "Fertigprodukt"

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436ukawezkgwzä

Guest
mal abgesehen vom preis und effekten... und speicherbarkeit...


Ich finde ein poly-modular sehr reizvoll - liegen doch alle patchpunkte offen vor.
Ich frage mich gerade nur, warum ich mit einem noch so umfangreichen poly-system nie an die soundqualität rankomme, die zb Dave Smith in einem Prophet6 unterbringt!

Die frage ist woin liegt eigentlich die erfahrung eines DS und wo spiegelt die sich im instrument wieder??


Das finde ich hier ganz gut: Aber hier soundvielfalt reinzubringen, stelle ich mir doch recht schwierig vor!?
(Achtung die akkorde machen auch den soundcharakter)


https://www.youtube.com/watch?v=FD8beaQzcLE


https://www.youtube.com/watch?v=jW8UnBGaJrc
 
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Ich spiele zur Zeit sehr viel mit "Grid", dem polyphonen Modularsystem, das in Bitwig eingebaut ist.
Die Soundqualität ist phantastisch!
 
Ich frage mich gerade nur, warum ich mit einem noch so umfangreichen poly-system nie an die soundqualität rankomme, die zb Dave Smith in einem Prophet6 unterbringt!
Dem würde ich entschieden widersprechen. Natürlich lässt sich über Geschmäcker nicht streiten, aber für meinen Geschmack klingt mein polyphones Doepfer-System bei Weitem besser als der Prophet 6.

So richtig super-toll finde ich die Dave-Smith-Synths klanglich generell nicht. Da gibt es einige andere Synths, die mir deutlich besser gefallen - und die polyphonen Module von Doepfer treffen bei mir jedenfalls genau den richtigen Nerv.
 
Ja, find ich gut, das du das so siehst!

"Soundqualität" ist vielleicht das falsche wort - natürlich hat der Doepfer diese auch!!!
Hm... Ich hab ja von MIR gesprochen - nicht die soundqualität im allgemeinen gemeint!

Vielleicht ein bild: Es macht enen unterschied ob ich mir ein fertiges puzzle zulege oder mir seine einzelteile kaufe und
ich mir das gesamtbild erst erarbeiten muss.

Und meine befürchtung ist, das ich nie an das herankommen werde, was mir herr Dave Simth quasi "freihaus" liefert.
Und die gefahr ist ja, wie immer wenn man sich die einzelteile zulegt - es einzelteile bleiben, weil einem eine DS- erfahrung fehlt.

Oder anders gesagt: ich hab natürlich ne soundvorstellung und ich glaube nicht das ICH die mit nem Doepfer hinbekomme.
 
Es gibt ja auch eine grund warum, dass so wenige leute machen oder halt so basic bleiben wie in diesen videos.
Gibt es aufregende vids - so wie es aufregende fertig xy-poly sinyth demos gibt??

Wenn ich sowas mit dem Doepfer hinbekomme, dann....
(Das nächste wäre dann die kostenfrage und ob der ertrag im verhältnis zur anschaffung steht!?)


https://www.youtube.com/watch?v=66vSm53-0b8


ps: Ich bekomme so etwas annähernd mit der MPC4k
 
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Die frage die sich eigentlich stellt:
Was macht den unterschied aus zwischen einem poly "Modularsystem" und einem "Instrument".
Ab wann ist etwas ein instrument? und kann ICH das leisten mit einem modularsystem?
 
ich denke das man bei der modularen Variante aus Platz/Kostengründen schnell so viel an Funktionalitäten einbüßt, das es einem herkömmlichen Polyphonen entspricht und man hauptsächlich vom Kabelsalat profitiert. Wenn ich mich dem Gedanken hingebe wie ich mein Modular erweitern könnte um alles min. 4-fach polyphon zu gestalten beschleicht mich die Ahnung womöglich bald verarmt in einem wohnlichen Erorackcase auf der Straße zu hausen.
 
Also, damit das Doepfer Poly System gut klingt brauchst du ja keine DS Erfahrung, weil der Grund Sound steckt ja schon in den Modulen. Und da steckt Doepfer Erfahrung drin. Das mag anders als Sequential klingen aber ob besser oder schlechter is wie du ja selbst sagtest subjektiv.
Aber du baust ja den Sound an sich nicht, der steck ja schon drin - du musst nur das System zu nem Poly Synth patchen.
Es sei denn es geht um Presets, aber so hab ich es nicht verstanden.

Vorteil von dem Poly Modular, wie immer - is halt modular. Wenn dir bei nem Sequential drei Lfos zu wenig sind, kannst du nix machen. Beim system kaufst du halt die drei Lfos dazu etc…

Hab selbst noch nie nen Poly Modular gespielt, aber Nachteile, die mir einfallen: Viel Kabel und gepatche für einen einfachen subtraktiven Synth. Geht ziemlich ins Geld, wenn man das ausbauen möchte, denke ich. Auch wenn Doepfer eh einer der günstigsten Eurorack Hersteller ist.
Also mich würde bei Modular eher was ausgefalleneres locken als ein Polysynth, viell übersehe ich aber den Reiz. Die Doepfer Sachen klingen auf jeden Fall generell sehr gut, was ich bis jetzt gehört habe
 
Ich komme auch nur auf diese modulargeschichte wegen der "PerVoiceModulation" und dem "vintage-mode" bei DSI.
Die bekommt man ja hier quasi freihaus: zb VCO und ADSR drifting - ohne das das vorprogrammiert ist wie bei DS (nur als vergleich)
 
Ich frage mich gerade nur, warum ich mit einem noch so umfangreichen poly-system nie an die soundqualität rankomme, die zb Dave Smith in einem Prophet6 unterbringt!
Vielleicht weil du immer wieder in deinen Standardpatches festhängst.
Drösel doch mal einen Prophet-6 Sound auf und baue ihn nach, mit all seinen Modulationen usw.
Dann klingt auch dein Modularpatch.
 
Du bist der richtige mann hier an dieser stelle ;-)

Das heisst, es ist nichts besonderes dran an den sounds von DS!? Und seine instrumente sind auch nur ne ansammlung von modulen
"under the hood" .

Ich wüsste gerne worin denn dann die qualität eines Dave Smith als instrumentenbauer (nur beispiel) liegt - wenn ich es auch kann. ??
Das interface alleine kann es ja nicht sein - :)
 
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Zunächst ist es mal nicht ok, die mit Effekten aufgepimpten und von professionellen Sounddesignern gebauten Factorysounds aus dem J3PO Video mit den eher - lass es mich freundlich ausdrücken - unbeholfenen Soundeinstellungen aus den anderen Videos zu vergleichen. Wenn Du einen Dave Rossum ein Marketings Video mit einem Doepfer FourVoice-System machen ließest (und ihn dafür bezahlst), dann kommt da auch was tolles raus.

Ich glaube aber, dass die Besonderheit, die zB einen Oberheim FourVoice oder vier polyphon angesteuerte Dark Energy's klanglich haben, einfach überhaupt nicht Deinem Klanginteresse entsprechen. So ein FourVoice wird dann interessant, wenn man ihn musikalisch wie ein Streich-Quartett betrachtet. Also vier separate Instrumente. Das dürfen dann auch vier "Bratschen" sein - die einzelnen Stimmen klingen immer noch unterschiedlich.
 
Du bist der richtige mann hier an dieser stelle ;-)

Das heisst, es ist nichts besonderes dran an den sounds von DS!? Und seine instrumente sind auch nur ne ansammlung von modulen
"under the hood" .

Ich wüsste gerne worin denn dann die qualität eines Dave Smith als instrumentenbauer (nur beispiel) liegt - wenn ich es auch kann. ??
Das interface alleine kann es ja nicht sein - :)

Naja, Dave Smith fertigen das Instrument ja von Grund auf an. Die stellen, ihre eigenen VCOs oder DCOs, Filter etc etc her. Das ist dann Sequential Sound. Und das Design, des Synths, welche Features, die Bedienung, die Haptik, das Zusammenspiel ihrer eigens hergestellten Komponenten etc macht das Instrument aus.

Du würdest ja den Grund Sound bei nem Modular System nicht selbst kreieren. Du hättest dann ebem Döpfer VCOs, Filter oder was du halt wählst.
Kannst dir aber das dann so zusammenstellen, dass es am Ende auf deine eigenen Vorstellungen passt.
 
Die frage die sich eigentlich stellt:
Was macht den unterschied aus zwischen einem poly "Modularsystem" und einem "Instrument".
Ab wann ist etwas ein instrument? und kann ICH das leisten mit einem modularsystem?
Ein Problem, warum das sicher nicht viele machen (wollen....) dass du bei „echter“Polyphonie alles pro Stimme einstellen musst, bei 4 Stimmen incl. 1-2 LFOs, ENVs usw artet das schnell in Arbeit aus..... mal abgesehn vom Platzbedarf, Loch im Geldbeutel usw.......
Was noch ganz gut funktioniert, ist ein paraphones Modularsystem, das hält sich der Aufwand noch in Grenzen.
 
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Naja, Dave Smith fertigen das Instrument ja von Grund auf an. Die stellen, ihre eigenen VCOs oder DCOs, Filter etc etc her
Sorry, aber das stimmt nicht. Dave Smith baut seit Anbeginn Synths aus dem Baukasten von Curtis/OnChip und SSM/SSI. Mit den digitalen Synthese Anteilen kam ein bisschen Eigenständigkeit rein, aber die gesamten Mythos-Instrumente Prophet und Co sind 1:1 Umsetzungen der Beispielschaltungen aus den Datenblättern der Chiphersteller. Mit den neueren Chips wurde die Zusammenarbeit zwischen OnChip und Dave Smith enger.
 
Sorry, aber das stimmt nicht. Dave Smith baut seit Anbeginn Synths aus dem Baukasten von Curtis/OnChip und SSM/SSI. Mit den digitalen Synthese Anteilen kam ein bisschen Eigenständigkeit rein, aber die gesamten Mythos-Instrumente Prophet und Co sind 1:1 Umsetzungen der Beispielschaltungen aus den Datenblättern der Chiphersteller. Mit den neueren Chips wurde die Zusammenarbeit zwischen OnChip und Dave Smith enger.

Ok, das mit den Curtis Chips wusste ich, aber ich dachte da gibts schon auch nen eigenen Anteil bis zum fertigen Oszillator bzw. Filter. Dann gibt es wohl keinen DSI bzw. Sequential Sound… Dann sollte man vielleicht die Chip Produzenten mehr ins Rampenlicht rücken.
 
Ok, das mit den Curtis Chips wusste ich, aber ich dachte da gibts schon auch nen eigenen Anteil bis zum fertigen Oszillator bzw. Filter. Dann gibt es wohl keinen DSI bzw. Sequential Sound… Dann sollte man vielleicht die Chip Produzenten mehr ins Rampenlicht rücken.
So ganz stimmt das aber nicht, was @fanwander da geschrieben hat. Natürlich werden da Standard-Chips verwendet, aber wenn man sich unterschiedliche Synths unterschiedlicher Hersteller anschaut, dann stellt man fest, dass die gleichen Chips bei unterschiedlichen Anbietern zum Teil sehr unterschiedliche Klangergebnisse liefern, weil eben die äußere Beschaltung der Chips doch recht große Spielräume für die Klanggestaltung bietet. Jüngst ist mir das beim Vergleich der Filter des Sequential Take 5 mit dem Waldorf M und dem Doepfer A-105-4 aufgefallen. Alle verwenden den gleichen Chip, aber die Ergebnisse klingen jeweils vollkommen anders.
 
- unbeholfenen Soundeinstellungen aus den anderen Videos zu vergleichen.
Vielen Dank auch für die Blumen. Ich bin durchaus nicht unbeholfen, sondern habe die Patches in dem SynMag-Video so eingestellt, wie ich den Klang mag. Natürlich ohne Effekte, das versteht sich ja von selbst. Schade, dass es Dir nicht gefällt, aber ein bisschen weniger Überheblichkeit würde Dir sicher gut zu Gesicht stehen.
 
Warum - wie machen die das - oder womit?
Liegt bestimmt am gehäuse ;-)
Nein, das liegt daran, wie der Chip beschaltet wird. Da gibt Dir natürlich keiner seinen Schaltplan und erklärt Dir, was er warum wie gemacht hat. Aber ich habe bei Dieter Doepfer extra nachgefragt, als ich den Artikel zum Take 5 für die nächste Ausgabe des SynMag geschrieben habe, und er hat mir erklärt, dass es für den Entwickler durchaus größere Spielräume bei der Klanggestaltung gibt, sodass ein Filter mit SSM/SSI-Chip u. U. ganz anders klingt als ein anderes Filter mit dem gleichen Chip. Und ich konnte das ja hier in aller Ruhe gegeneinander hören. Das Verhalten der drei Filter des Take 5 und M im Vergleich zum A-105-4 ist wirklich sehr unterschiedlich. Wobei Waldorf und Doepfer näher beieinander liegen und Sequential sich sehr deutlich davon absetzt.
 
Also für echte polyphone modulare Systeme finde ich den Aufwand zu hoch. Man braucht dazu ja mal mindestens 4 Stimmen, besser mehr, und dann bitteschön die Oszillatorsektion in doppelter Ausführung, damit man auch schöne Schwebungen realisieren kann. Das wird dann schon sehr aufwendig und ein echter Spagetti-Kabelsalat; kaum durchschaubar und schwer handelbar.

Vielleicht sinnvoll, wenn die standardisierten Connections alle vorverdrahtet wären, die man bei Bedarf nur noch überpatchen bräuchte. Aber speicherbar wären sie dann immer noch nicht.

Alternativen: Polysynths mit Mod-Matrix, wie z.B. der Polybrute oder der OB-Mx.

Oder, wenn's wirklich modular bleiben soll: Verwendung von Modulen wie z.B. dem Swarm-Oszillator, der 4ms Ensemble Oszillator oder der Qu-Bit-Chord oder sowas. Zumindest Akkorde bekommt man so aus der Oszillator-Sektion hin. Ich habe mir dazu den 4ms geholt, der aber auch sehr speziell ist.

(Mit Software wie beim Nord-Modular ist das alles natürlich kein Problem)
 
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Vielleicht sinnvoll, wenn die standardisierten Connections alle vorverdrahtet wären,
Das ist bei den Doepfer-Modulen weitgehend so. Man kann sie über interne Flachband-Kabel vorverdrahten, die dann durch die Patch-Buchsen "überschrieben" werden können. Wenn man ein solches System plant, empfehle ich, die Vor-Verdrahtung bei Doepfer direkt vornehmen zu lassen, denn das Ganze ist wirklich Fummelei. Mein eigenes System habe ich teilweise selbst nach Doepfer-Anweisung über die internen Kabel vorverdrahtet, teilweise war die Vorverdrahtung aber so kompliziert, dass ich es gelassen habe. (In wenigen Fällen müsste man Module dafür komplett auseinander bauen.) Ein Problem bei der Verwendung zweier VCO-Module ist, dass es im Moment noch kein polyphones Mischer-Modul von Doepfer gibt. Man muss dann zwangsweise den Umweg über vier A-138n oder (besser) vier A-138i gehen und das Ganze wird dann natürlich sichtbar verkabelt. Andererseits hat das aber auch wieder Vorteile - zum Beispiel beim Stimmen.

Der Aufwand, den man betreiben muss, um einen solchen polyphonen Modular-Synthesizer nutzen zu können, ist in jedem Fall hoch. Trotzdem liebe ich das System. Es klingt wirklich toll für meine Ohren und die mangelnde Speicherbarkeit sehe ich für meinen kreativen Prozess sogar eher als Vor- denn als Nachteil.
 
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