Polyphonie vortäuschen mit Mono Synth

Der Standard Powerchord(für Metal z.B.) auf der Gitarre hat 3 imho Töne.
Drei Töne, ja, aber nicht drei verschiedene. In der Regel ist das Grundton, Quinte, Oktave (manchmal auch Quinte herunter oktaviert, Grundton und wieder Quinte). Die Oktave ist identisch mit dem Grundton. So etwas ist eigentlich kein „Akkord“ - jedenfalls nicht im Sinne klassischer Harmonielehre.
 
Der Standard Powerchord(für Metal z.B.) auf der Gitarre hat 3 imho Töne.
Manchmal sieht es nur nach zwei Tönen aus, da manche Spieler z.B. mit dem kleinen Finger eine Art "Mini-Barret" spielen.

Zur Polyphonie:
Die Bass Station eignet sich sehr gut dafür mit Programmchanges beschossen zu werden.
Nimm das gewünschte Patch und speicher es zweimal ab, dann stimmts Du in den beiden Patches das gewünschte jeweils unterschiedliche Intervall und kannst per Programmchange zwischen denbeiden "Akkorden" hin- und herschalten.

Was ich noch nicht verstanden habe:
Wenn Du einen JX-03 hast, der ist ja 4stimmig polyphon, was hindert Dich dann daran darauf Akkorde auszuprobieren?

das mit zweimal abspeichern ist ne coole idee. da kann ich bisschen experimentieren. hab gemerkt dass bei drei und sieben halbtonschritten es sich normal oder musikalisch anhört. aber alles andere hört sich schief an. den jx-03 werde ich auch einsetzen. aber wenn ich keine akkorde kenne dann steh ich erstmal da....dann halt nur c-dur akkorde :D
 
Alle Akkorde die ich auf der Klaviatur kann hab ich durch ausprobieren erlernt, ich weiß auch nicht was es ist, ich weiß nur das es sich gut anhört.
 
Da es Akkorde ohne Terz gibt, und die Quinte fast schon so etwas wie eine Oktave ist, weil sie keinen richtigen harmonischen Gehalt liefert, muss auch ein Powerchord ein Akkord sein, insb. wenn er aus 3 Tönen besteht. Akkorde ohne Terz werden auch geschlechtslose Akkorde genannt, weil weder eindeutig Moll noch Dur. Hilft hier jetzt in dem Thema evtl. nicht viel, vielleicht aber doch, weil man Oszillatoren ja auch gerne um eine Oktave verschiebt, und wenn der dritte dann auf eine Quinte gestimmt ist, dann hätte man Powerchords auf einem monophonen Synthesizer mit 3 Oszillatoren. Jetzt nur noch über einen Verzerrer und mit Einsatz von Pitchbend spielen. :lol:

Aber für polyphone Klänge, sprich für Akkorde, wenn es nicht immer der gleiche Akkord sein muss, würde ich schon lieber polyphone Synthesizer nehmen. Gibt's heutzutage schon für richtig erschwinglich. Sogar mit Tastatur, insb. wenn gebraucht. Mit Hilfe vom Mehrspur-Recording kann man auch auf einem Saxophon Akkorde spielen. Wird jedenfalls besser klingen als über einen Harmonizer. Noch besser ist natürlich mit Trompeten und Posaunen zu kombinieren. Alles monophone Instrumente, in einer Section kann aber schön und fett klingen. Synth-Bläser in polyphon kann man aber auch spielen. Synth-Bläser in monophon kann man auch spielen, wären dann aber halt keine Akkorde, sondern Melodien. :)
 
Gleiche Noten in unterschiedlichen Oktaven helfen bei der Akkordbestimmung nicht weiter. Dreimal F in unterschiedlichen Oktaven kann man z.B. nicht eindeutig zuordnen. Der Powercord hat nur zwei verschiedene Töne, da ein Ton mit einer Oktave Abstand doppelt vorkommt. Daher ist er, wie Markus @Horn weiter oben schrieb, eigentlich kein Akkord. Im Kontext (z.B. einem Song) kann er natürlich trotzdem wie ein solcher wirken.
 
@Michael Burman: Der Begriff „Akkord“ ist im Unterschied zur „Harmonie“ in der Allgemeinen Musiklehre nicht ganz eindeutig definiert, es ist mehr ein umgangssprachlicher Begriff. In diesem Sinne mag man dann auch „geschlechtslose“ Zweiklänge wie den Powerchord landläufig als Akkord bezeichnen. Aus Sicht klassischer Harmonielehre wie auch Jazzharmonik wäre dies jedoch eine falsche Verwendung des Begriffs, da ein Akkord aus mindestens drei verschiedenen Tönen bestehen muss, die sich harmonisch deuten lassen, also mindestens eine Terz oder Sexte enthalten. Siehe dazu auch Wikipedia, wo es sehr neutral formuliert ist:

„Normalerweise bezeichnet man erst mindestens drei unterschiedliche Töne als Akkord. Allerdings gibt es auch Zusammenklänge nur zweier Töne (Zweiklänge), die trotzdem akkordische Funktionen erfüllen. Es fehlt dann häufig die Quinte zum vollständigen Dreiklang. Da aber im natürlichen Obertonspektrum die Quinte bereits vorhanden ist, kann ein derartiger Zweiklang einen Dreiklang vollwertig vertreten. Häufig werden Zweiklänge (engl. dyad) in der Rockmusik in Form eines Powerchord, also nur Grundton und Quinte ohne die Terz, angewandt. Weiter gibt es die Quartenharmonik mit Strukturen, bei denen eine reine Quarte deutlich bevorzugt wird. Die relativ junge Quartenharmonik ist als bewusster Gegensatz zur traditionellen Terzenharmonik zu sehen.“

https://de.m.wikipedia.org/wiki/Akkord
 
habs ausprobiert und ja hört sich gut an. musikalisch durchaus brauchbar. aber ich merke halt dass der dritte osc fehlt :) dann würde es sich noch fetter anhören. ist der grundklang von einem akkord die null oder die eins? damit kann bisschen polyphonie vorstäuschen. noch einbisschen hier und da rumschrauben dann hört sich das schon viel besser an. aber ums besser zu machen muss ich doch mein jx-03 auspacken. und halt vorher bisschen harmonielehre wenns was werden soll :D
Noch ein Tipp zur BS2. Die BS2 hat ja einen Sub-OSC, der ein Rechteck erzeugen kann und eine Oktave unterhalb des Tones erklingt, der von OSC 1 erzeugt wird. In der Rechteckschwingung sind die ungeraden Harmonischen vertreten. Der erste Oberton der Rechteckschwingung ist also die Quinte zum Grundton eine Oktave höher (ist der Grundton ein c1 so ist dieser erste in der Rechteckschwingung enthaltene Oberton ein g2).

Verwendest Du bei der BS2 den Sub OSC mit Recheckschwingung und stimmst dann OSC 2 eine kleine Terz (3 Halbtonschritte) höher als OSC 1, so erhälst Du im Prinzip einen vollständigen Moll-Akkord, bei dem der Grundton allerdings eine Oktave tiefer liegt, was eigentlich kein Problem ist. Mischst Du OSC 1 dazu, erhälst Du eine Oktavdopplung des Grundtons, was den Klang noch fetter macht. Dann noch mit dem Modwheel OSC 2 so modulieren, dass Du von der kleinen zur großen Terz wechseln kannst wie oben beschrieben und Deine Imitation von Dur- und Moll-Akkorden mit dem Monosynth sollte schon recht gut klingen. Das ist dann genau das Gleiche, was einige Drei-Finger-Keyboarder mit ihren Polysynths machen ;-) ...
 
Zuletzt bearbeitet:
Powerchord zählt zu den Akkorden. Punkt.
https://de.wikipedia.org/wiki/Powerchord
https://en.wikipedia.org/wiki/Power_chord
Wenn es die Bezeichnung "geschlechtslose Akkorde" gibt, dann sind es eben auch Akkorde,
und Powerchords zählen dazu. Sus-Akkorde sind auch geschlechtslose Akkorde.
Aber so oder so: Für Powerchords, die aus 3 Tönen bestehen, braucht man 3 Tonhöhen. Der Vorteil ist hier, dass sie beliebig transponiert eingesetzt werden können. Man kann's aber auch mit 2 Tönen machen ohne Oktavdopplung. Harmonische Strukturen kann man auch mit einem Ton machen. Durch Melodien oder arpeggierte Akkorde.
 


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