Prophetische Worte in Keyboards 12.1993

Moogulator schrieb:
Aber das mit der Reparatur - versuch mal einen Virus, Microkorg oder sowas zu "reparieren", da ist ein Matrix 12 geradezu easy.


Das nennt man dann OT und ist metaphorisch, siehe: Bei Kühlwasserproblem Chip auslesen eines BMW E46 vergleichen mit Kühler mit Messingröhrchen nachbauen eines Rolls Royce Silver Ghost?

Außerdem ist das falsche Behauptung, denn sie legt einen völlig anderen und gleichermaßen verallgemeinernden Sachverhalt vor und ist obendrein nicht belegt. Rhetorische Waschmaschine mit klarem Psychofaktor. Kategorie EOD :)
 
joly schrieb:
ppg360 schrieb:


Ganz prima.

Nur nicht das, was der Becker gemacht hat: Enzyklopädie und konkret auf Audio-CD instrumenten-charakteristisch extra dafür produzierte Tracks. Typ Museumsführung.

Schmälert deinen künstlerischen Output keineswegs, ist nur was anderes.

:nihao:

Läßt Du mir wenigstens die Cambrium durchgehen, als Demo für ARP 2600 und VCS-3, bzw. die Astral Disaster als Demo für Mini Moog-Sequencing? Oder den hier:

src: http://soundcloud.com/doombient-music/triadex-muse-demo

Biddebidde...

Stephen
 
Aber logo, gerade sogar!

Ist ja Musik gemacht, und nicht absichtlich ein Instrument demonstriert. Die Becker CDs sind in weiten Teilen auch Musik, Kunststück dank guter Musiker, die wohl nicht emotionslos pur die Parameter vorführen wollten. In diesem Falle eine besondere Meisterleistung, denn im Multitrackverfahren immer nur ein Instrument zu verwenden, ist ziemlich realitätsfremd. Als wenn einer nur nen Jupiter 8 hätte, und dann mit dem komplette Songs produziert *lol* Beckers Verdienst sehe ich in den gedruckten Büchern. Die haben Archivwert. Stilistisch teilweise ungekonnt, aber sowas geht in der Musikinstrumentenwelt schon mal durch. Und gut fotografiert alles, gepackt in gescheite Printprodukte mit hochwertigen Materialien. Ich sag ja, muss man erstmal nachmachen :)
 
joly schrieb:
In diesem Falle eine besondere Meisterleistung, denn im Multitrackverfahren immer nur ein Instrument zu verwenden, ist ziemlich realitätsfremd.)

so mache ich das ja nur! :D

Die Becker Bücher und CDs waren für mich damals eine Offenbarung, da kann man heute drüber denken was man will. Ich hab die stunden-, ja tageland gehört und die Tracks einzeln auseinandergenommen. Sie waren erster Anhaltspunkt und ausschlaggebend für alles was dann noch zu mir kommen sollte. YouTube oder andere Seiten mit Demos gab es damals noch nicht. Heute ist es ja leicht sich ein Bild vom Klang selbst seltenster Synths zu machen.

und weil es hier schon wieder diskutiert wurde, der Vintage Boom löst sich irgendwann wieder auf und so.... :lol:
das ist immer die alte Leier. nene, das Zeug wird bald mit Gold aufgewogen, vorausgesetzt es funktioniert noch und ist optisch perfekt. dabei ist es egal ob synth, gitarre oder oldtimer.
 
Mein realitätsfremd bezieht sich auf Musikproduktion.

Was du machst, sind absichtliche Instrumentendemos. Und damit die völlige Ausnahme. Soweit ich deine Demos kenne, handelt es sich vorwiegend um live eingespielte Stereo-Aufnahmen. Das ist bei Demos einer der Normalfälle.

Eine der wenigen Nummern, die fast nur mit einem einzigen Synth bzw. Sampleplayer produziert sind, ist You von Ten Sharp. Na ja, manche Leute haben nicht viel Geld und machen mit einem M1 einen Song. So war mein Hinweis auch nicht gemeint. Ich schätze, das versteht auch fast jeder so :)
 
Ganz und garnicht, die zeit des Realtime MIDI-Playbacks geht eher zu Ende. In Zeiten von Free VST und Recording für 0,0001€/Minute Stereo kein Wunder
 
joly schrieb:
Moogulator schrieb:
Aber das mit der Reparatur - versuch mal einen Virus, Microkorg oder sowas zu "reparieren", da ist ein Matrix 12 geradezu easy.


Das nennt man dann OT und ist metaphorisch, siehe: Bei Kühlwasserproblem Chip auslesen eines BMW E46 vergleichen mit Kühler mit Messingröhrchen nachbauen eines Rolls Royce Silver Ghost?

Außerdem ist das falsche Behauptung, denn sie legt einen völlig anderen und gleichermaßen verallgemeinernden Sachverhalt vor und ist obendrein nicht belegt. Rhetorische Waschmaschine mit klarem Psychofaktor. Kategorie EOD :)

höööäää?
Aber zu M-Becker, war mal dort, vor Jahren - war nett.
Und ich habe da zum ersten Mal für mein Leben sowas wie Emu, Moog, System 100 und andere Sachen gesehen.
Die Bilder in den Büchern sind echt super und als Anhaltpunkt waren sie auf jeden fall gut und - ich hatte ja die ganzen Hefte, dh - ich hab das echt gut gefunden, da kaum jemand das alles kennen kann. Heute hab ich deshalb ja auch die SynthDB, und ein Blick ins Netz insgesamt bringt alles zusammen, was man braucht.

Es gibt Fehler in diesen Berichten, das stimmt. Aber es war eine gute Zusammenstellung, spätere Berichte wirkten etwas lustlos. Früher waren aber detailiert. Und das jemand Ideale hat wie Minimoog und Yes hören - naja, ich glaube ich mache dasselbe mit der Musik die mich kickt, also - irgendwie.

Er konnte nicht wissen was passiert und er schrieb damals sehr deutlich - SEINE Grenze ist vollkommen klar beim DX7, vermutlich weil er digital ist. Dabei ist ein Xpander noch 1 Jahr jünger und gilt heute eher als "Vintage", wieso?
Weil das was diese Serie ausmacht, eigentlich auch Klassiker mit analogem Schwerpunkt heißen könnte und genau das auch mitschwang.

Viele hier haben das irgendwo schon gesagt, aber genau das ist es.
Es ist absolut nicht absehbar gewesen, was kommt. Nur noch digital, perfekte Simulation? Damals doch eher sowas wie der Trend zu allen Syntheseformen wie im Z1 und Plattformen wie Oasys DAMALS avanvierte.. Das ist genau das, was nicht gekommen ist. Danach wurde alles wieder einfach und orientierte sich an Klassikern.
__
Wir können es ausprobieren - selbst was schreiben und dann einfach später gucken oder - einfach mal so die frühsten eigenen Postings hier im Forum auskramen und schauen, ob man noch der gleichen Ansicht ist ..
Das ist ganz lustig !!

Und vielleicht flogen die Vorstellungen auch viel viel mehr im Bereich "ja, den Sound der Zukunft", aber lesen kann man heute viel mehr - den Sound der 80/90.. und authentisch (so wie das Original).
Und das ist wirklich etwas, was man damals nicht ahnte.

Die Hammer Digital Syntheseträume..
Digital ist besser
haben sich fast gedreht und übermorgen haben wir sowas wie die Essenz aus Spielbarkeit, Einfachheit, Klang und Neuartigkeit.
Mal sehen, ob Geld und Ideale auch ein wenig Formung reinbringen wie jetzt, es wird einen Zeitgeist geben, Teilwiederauferstehungen aber auch hybrides, neues, anderes.. So wie ein Revival mit Electro Clash mit allem drin, Träumen von damals und heute und ..
Zeitgeist halt.

Hier werden auffällig oft Software und iPad schlimm gefunden, kann sich auch ändern. Ist das so ein Schlimm wie die Jugend von heute oder ein Schlimm wie ..?

Und beim DM Konzert waren F242 auch schlimm / hart, / anders / seltsam,
1 Jahr danach haben dann alle F242 gemocht ;-)
 
Software ist super und man kann damit sogar professioneller Musik machen, weil total recall, stimmstabil und effizent.

Nur die Administration ist Superkacke, sowie die fehlende werthafte Nachhaltigkeit. 1en und 0en zu Vervielfältigen ist halt einfacher als Chips zu assembeln.
Mein NI komplete 2 von 2005 ist faktisch nichts mehr wert, obwohl da auch Absynth, Kontakt & Co drauf steht, leider auch die "falsche" Nachkommastelle in der Vers-Nr.

Jedoch gibt uns hier auch der Markt ein Verfallsdatum vor, Rechner höher schneller weiter :arrow: alte SW: Du komm'st hier net rei.

Da ist doch die Sehnsucht nach "stabilen" Werten verständlich. Ich habe noch nie einen Minimoog Besitzer jammern hören das sein "System" veraltert sei und er nicht mehr auf der Höhe der Zeit ist, ein Cubase SX3 User dagegen schon. Letzterem wird obendrauf vom noch Markt suggeriert, dass er heute damit aber überhaupt keine gute Musik mehr machen kann.
 
oh, ich wollt keine Software / Hardware Diskussion draus machen.
Natürlich kenn ich das Problem, aber - ich trau mich nicht nen Matrix 12 mitzunehmen, der ist riesig. Nur um bei dem Beispiel zu bleiben. Microkorg ist leichter und sozusagen nicht "cool" oder "besonders".
 
joly schrieb:
Mein realitätsfremd bezieht sich auf Musikproduktion. [...]

Nach heutigen Maßstäben ganz bestimmt.

Das finde ich an den alten Alben von z. B. Larry Fast / Synergy spannend, bei denen man weiß, daß er im Prinzip die komplette Orchestrierung mit einem Mini Moog, einem Moog 15 und einem SEM gemacht hat -- da kann jedes Instrument seinen Charakter ausspielen, und irgendwann erkennt man dann genau wieder, was mit dem 15 und was mit dem Mini gemacht wurde. Sowas finde ich persönlich sehr befriedigend, wenn ich weiß, die Sequenzen oder die Drones sind jetzt nur *ein* einzelnes Instrument, dessen klangliche Möglichkeiten ich jetzt ausloten muß, um seine Bandbreite zu zeigen.

Auf den Becker-CDs klingt das Mini Moog-Demo nicht von ungefähr unheimlich nach Synergy. Immer noch ein toller Track.

Stephen
 
@mic: Habe ich auch nicht als HW/SW-Battle verstanden.

Es zeigt doch nur "Warum" es so ist wie es ist, also der "vindädsch" Preistreiberei.
Alt Analog: Angebot rar/Nachfrage groß, "kult"..."Rar"...Faktoren :arrow: teuer
Digital HW: durch SW teilweise gut ersetzbar, viel Angebot :arrow: billig
Software: Lizenzgedöns, Haltbarkeit alle Jahre überholt, Freeware als alternative :arrow: nach Zeit X so gut wie unverkäuflich
 
joly schrieb:
Eine der wenigen Nummern, die fast nur mit einem einzigen Synth bzw. Sampleplayer produziert sind, ist You von Ten Sharp.

Das war nicht der eine Song, sondern das komplette Debütalbum "under the water line", welches ausschließlich auf dem Roland U-20/220 entstand, sogar die Rhythmusgitarre stammte aus der Kiste. Hört man auch recht deutlich, IMHO.

Nimm das Debütalbum von Joshua Kadison dazu, ebenfalls komplett auf der gleichen Kiste entstanden.

Dann das erste Album von Ace of Base, war komplett Akai S900 oder S1000.

"Children" von Robert Miles ist zB. komplett auf einem Kurzweil K2000 entstanden, und es gibt sicher noch etliche andere Beispiele - das waren nur die, die mir spontan einfielen :)

Von "wenigen Nummern" würde ich Angesichts dessen wirklich nicht sprechen wollen.
 
Und die jüngeren Cretu Sachen sind komplett in einem einzigen Rechner entstanden ;-)
 
micromoog schrieb:
@mic: Habe ich auch nicht als HW/SW-Battle verstanden.

Es zeigt doch nur "Warum" es so ist wie es ist, also der "vindädsch" Preistreiberei.
Alt Analog: Angebot rar/Nachfrage groß, "kult"..."Rar"...Faktoren :arrow: teuer
Digital HW: durch SW teilweise gut ersetzbar, viel Angebot :arrow: billig
Software: Lizenzgedöns, Haltbarkeit alle Jahre überholt, Freeware als alternative :arrow: nach Zeit X so gut wie unverkäuflich

Die Preise sagen natürlich aber auch nur was über Begehrtheit aus.
Es könnte ja auch eine Welle von Real-Digitalen geben, aber - es ist logisch, dass man das Beste aus allen Welten will - Knöpfe, effektiv, günstig, und super Sound.

Ich denke, dass ein gut gemachter Digitaler dies auch erfüllen wird in der Gunst.
Aber die Problematik ist natürlich vorhanden - wer aktuelle OS-Konzepte sieht, der weiss - Langfristig werden nur noch Entwickler dabei bleiben, die über Jahre ihr Produkt pflegen und ständig wird geupdated und deprecated. 5 Jahre und eine Architektur verabschiedet sich, totale Obsoleszenz. DAS nervt mehr oder weniger alle, außer vielleicht Apple-Fanforen und sowas.

Aber - liegt nicht generell an der Technik und Digitale Synths mit DSPs und so - da geht auch was, ein Neuron wäre als Rechner heute was, was in einem Handy laufen könnte. Das Problem ist Nachhaltigkeit und sowas wie Kontinuität. Wenn da keiner was macht, wird das schwierig.

Aber…
ich hab jedenfalls die Beckerblumen alle da und die CDs. Manche zeigen was, manche eher nicht so stark. Aber wir hier könnten sowas auch machen, jeder mit seinem Lieblingsaltgerät - mit allen Mühen alle Fähigkeiten zeigen und dennoch musikalisch nicht zu nervig. Wäre auch was. Ein Freund und ich nannten sie immer "die Bibel". Vor Internet, hach.
Jaja, Demos gibts massig von Menschen ohne Kopf und Wobbelqualität - man sieht auch wo was ist.
 
microbug schrieb:
joly schrieb:
Eine der wenigen Nummern, die fast nur mit einem einzigen Synth bzw. Sampleplayer produziert sind, ist You von Ten Sharp.

Das war nicht der eine Song, sondern das komplette Debütalbum "under the water line", welches ausschließlich auf dem Roland U-20/220 entstand, sogar die Rhythmusgitarre stammte aus der Kiste. Hört man auch recht deutlich, IMHO.

Nimm das Debütalbum von Joshua Kadison dazu, ebenfalls komplett auf der gleichen Kiste entstanden.

Dann das erste Album von Ace of Base, war komplett Akai S900 oder S1000.

"Children" von Robert Miles ist zB. komplett auf einem Kurzweil K2000 entstanden, und es gibt sicher noch etliche andere Beispiele - das waren nur die, die mir spontan einfielen :)

Von "wenigen Nummern" würde ich Angesichts dessen wirklich nicht sprechen wollen.



Sind alles Sampleplayer, ich hatte es vorher mit Jupiter 8, also Synths. Ist schon was anderes. Es gibt durchaus einiges, das "mit nur einem Instrument" produziert wird, im Multitrackverfahren. Auch was mit TX816 usw.

Ich meine trotzdem, dass es nicht wirklich der Regel entspricht, sondern schon eher als Ausnahme gilt. Und wenn man die geposteten Studio Pics bei fb sieht, dann steht da ja meistens nicht nur ein Keyboard rum, was dann selbsterklärend ist :)

Bei Beckers CDs finde ich übrigens die Titel von Herrn Weber besonders gelungen. Die sind cool ausgedacht, launig eingespielt. Irgendwie bleibe ich dabei, diese Becker Produktionen Buch/CDs gerade nach all den Jahren gut zu finden. Inklusive eventuell nicht eingetroffener Prognosen. Textlich noch einen Kick besser die Bücher von Julian Colbeck. Mehr Selbstironie und witzig geschrieben dazu.
 
joly schrieb:
[...] Textlich noch einen Kick besser die Bücher von Julian Colbeck. Mehr Selbstironie und witzig geschrieben dazu.

Findest Du? Colbeck kommt für mich immer ein wenig schnöselig und herablassend daher -- so ein bißchen diese britische Upper Class Nummer --, und auch bei ihm habe ich mehr als nur einmal den Eindruck, daß er ein Instrument zwar verreißt, sich aber nie wirklich eingehender mit den Möglichkeiten beschäftigt hat.

Mir gefallen immer noch die Bücher von Peter Forrest am besten.

Stephen
 
Das kommt sicher bei den Lesern unterschiedlich an. Beckers Schachtelsatzprinzip ist wiederum nicht so meins. Colbeck hat den gewissen Rock'n Roll Faktor in der Schreibe, die mir halt gut liegt. Vielleicht etwas oberflächlich, ja. Forrest wiederum ist halt tabellarisch, aber halt Standardwerk.
 
Colbeck find ich auch etwas schnöselig (mag aber an meinen Englischfähigkeiten liegen), Mark Vail mag ich lieber.

Zum Thema Beispielproduktionen mit nur einem Synth sollte man vielleicht sagen: Becker war nicht der einzige, aber sicher der erste, der das gemacht hat. Als die ganzen Zeitschriften Heft-CDs hatten, gabs eigentlich zu jedem Instrument einen Demo-Track. Sei es von Herstellerseite sei es durch die Autoren erstellt.
Und Becker (oder besser: sein Redakteur) war eben auch der erste, der diese Form der "Rückschau-Artikel" etabliert hat. Bei Keys haben wir das fünf Jahre später aufgegriffen. Und das Synmag macht es jetzt immer noch.

Achja: Zwei kurze Stückle, System 100M only. Für den Bericht in Keys erstellt:


 
Zuletzt bearbeitet:
joly schrieb:
Sind alles Sampleplayer, ich hatte es vorher mit Jupiter 8, also Synths. Ist schon was anderes. Es gibt durchaus einiges, das "mit nur einem Instrument" produziert wird, im Multitrackverfahren. Auch was mit TX816 usw.

Den K2000 darf man schon als richtigen Synthesizer ansehen, der U20 ist dagegen wirklich ein reiner ROMpler, hat noch nichtmal Filter (die gabs dann beim D70).

Wenns um analoge Synthesizer geht, muß man das berühmteste Beispiel mit aufnehmen, das hatte ich ja oben völlig vergessen: Switched-on Bach von Walter/Wendy Carlos. Aufwendigster Multitrack mit nur einem modularen Moog.

Die Anzahl der Songs, die rein mit einer M1 eingespielt wurde, dürfte auch nicht wenig sein.

Florian hat das Genre "Demosong" angesprochen, das kam ja zumindest in der im Instrument eingebautem Form ja auch erst mit den multitimbralen Digitalsynthesizern. Da sind durchaus auch Perlen dabeigewesen, die sich vom besonders in den 90ern üblichen Fusion-Gedudel abhoben.

Weiß eigentlich jemand, welches der erste Synthi mit eingebautem Demosong war? ESQ-1, SQ-80 und M1 hatten zwar Sequenzer an Bord, aber meines Wissens keine festen Demosongs. Ensoniq SQ-1/2/R hatten welche drin, aber ich meine, der erste wäre der Roland D-10/D110 von 1988 gewesen)

Ich hab jedenfalls damals angefangen, Demosongs zu sammeln, und dadurch fiel mir auch mal eine CD von Korg in die Hände, auf der bekannte Synthspieler Songs beisteuerten, die ausschließlich auf einer 01/W eingespielt wurden.
 
Neben Switched on Bach mit "nur" Moog Modular gab es ein anderes Projekt mit "nur" VCS3 und Klassik. Dann Krams aus Italien mit nur PPG oder aus Holland mit nur GX-1. Alles weit mehr als nur Demos.

CDs in dieser Liga sind hier bei unter anderem "The Best the 01/W", "And it´s all Kawai" und die Waldorf Serie ("Like a Wave" muss hier wieder mal erwähnt werden). Davor gab es die PPG Demonstration Cassette und ebensolche von Waldorf zum Microwave. Speziell dort noch die "Production Demo", wo ein M1 Arrangement mit Microwave Synthsounds an die Wand geblasen wird. Eine eher peinliche CD von Native Instruments mit Transformator als Techno Machine, Quasimidi Quasar Demo oder verschiedene Tracks von Kemper und Co zum Thema Virus.
 
microbug schrieb:
Weiß eigentlich jemand, welches der erste Synthi mit eingebautem Demosong war?
Wenn ich mich richtig erinnere, dann war das der Emu Proteus.

Die Demosongs gabs zunächst ja nur in Rack-Synths, weil Händler die nicht so einfach vorführen konnten wie Instrumente mit Klaviatur.
 
Ok, und in welcher quantiativen Relevanz stehen denn diese paar hundert Demosongs zu den tausenden Musikstücken die jedes Jahr produziert werden? Die meisten dieser genannten Demos verfolgten als Intention zudem Werbezweck, die Becker Tracks dagegen haben historischen Bezug. Ist schon irgendwie Äppel und Birnen, nicht wahr? Dass es witzig ist oder auch finanzielle Zwangslage sein kann, einen Track mit nur einem Synth (ausgenommen sampleplayer und samplebasierte Synths) zu machen, täuscht nicht darüber hinweg, dass das alles andere als typisch für Musikproduktion ist. Aber vielleicht bin ich ja auch der einzige weltweit, der mehr als nur einen Synth besitzt und Bässe mit dem, Flächen mit nem anderen und perkussives mit noch einem anderen spielt :)
 
joly schrieb:
Die meisten dieser genannten Demos verfolgten als Intention zudem Werbezweck, die Becker Tracks dagegen haben historischen Bezug.
Da überhöhst Du den Herrn Becker etwas. Beidesmal geht es darum, die Eigenheiten und den Klang eines Instruments herauszustellen. Nur der Antrieb ist unterschiedlich. Die einen wollen ihr Instrument verkaufen, der andere sein Buch.
 
serge schrieb:
Nein, Casio VL-Tone VL-1, mein erster Synthesizer 1981:
Wie schrub Microbug so schön "Da sind durchaus auch Perlen dabeigewesen, die sich vom besonders in den 90ern üblichen Fusion-Gedudel abhoben."
;-)
 
fanwander schrieb:
Wenn ich mich richtig erinnere, dann war das der Emu Proteus.

Die Demosongs gabs zunächst ja nur in Rack-Synths, weil Händler die nicht so einfach vorführen konnten wie Instrumente mit Klaviatur.

Stimmt wohl. Bei den Ensoniqs gabs Demodisketten, und beim SQ-R war der Demosong nicht fest im ROM drin, sondern steckte im RAM und war weg, wenn man das Gerät zurücksetzte.

Kam aber der Proteus nicht nach den D-110? Ich hatte um 1991 rum einen ausgeliehen, und dessen Eigentümer besaß den schon ein paar Jahre, somit könnte das mit 1988 durchaus hinkommen. Vielleicht hast Du da andere Angaben.

Der D-110 war mir durch den Demosong "My Brother" in Erinnerung geblieben. Nix Dolles, aber irgendwie recht nett.
 

Die D-110-Demos haben mich damals auch so beeindruckt, dass ich sie tatsächlich im einschlägigen Drogenfachhandel zu Bonn auf Cassette gebannt habe.
 
Dieses Phänomen Demosongs ist sicherlich eine eigene Kategorie. Schon für den Emulator hatte Chris Stone auf dünner Vinyl Erstaunliches produziert. Nicht minder die Songs von Sequential auf ebensolcher dünner Vinyl für Prophet 5, und es gab auch eine für den DX7. Was die Hersteller aber nie geschafft haben, war das Abbild der Studiowelt (professionell und Amateur), also in trauter Eintracht einen D50 mit DX7 und Proteus in einen Song packen.

Weil das Demomaking ein komischer Job war, soll Stephen Kay auf die Idee mit KARMA gekommen sein. Der hatte auch einige Ensoniq und Korg Demos gemacht, eins spektakulärer als das andere. Legendär das Medley vom 01W. Pelle Pianos Ensoniq Demos sind auch sowas.
 
joly schrieb:
Was die Hersteller aber nie geschafft haben, war das Abbild der Studiowelt (professionell und Amateur), also in trauter Eintracht einen D50 mit DX7 und Proteus in einen Song packen.

Wie schon gesagt, Waldorf Production Demo. M1 in trauter Eintracht mit einem Microwave :)
 


News

Zurück
Oben