Sample. Shepard Tone?

N

noVak

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Hey Leute,

ich habe schonmal nach diesem sound gefragt gehabt, bin aber immer noch nicht dahinter gekommen... Sample oder VST?
nach einigen recherchen bin ich auf nen sogenannten shepard tone gestoßen, ein endlos steigender ton.

http://www.youtube.com/watch?v=1hRp2ZD7Ams

bei 0:32 setzt der ton ein, klingt wie ein flugzeugabsturz aus alten filmen.

Kann mir da jemand helfen?
 
noVak schrieb:
nach einigen recherchen bin ich auf nen sogenannten shepard tone gestoßen, ein endlos steigender ton.
Kann mir da jemand helfen?

Yellow Magic Orchestra hatte auch mal ein Superstück - hab grade vergessen wie es heisst.

Der Sheppard generator besteht aus vielen Einheiten von VCO/VCA/LFO,
Das VCO wird ins VCA geschickt und von dort zum Ausgang
Das LFO steuert mit einem Sägezahn die Tonhöhe des VCOs und mit einem Dreieck die Verstärkung des VCAs.

Nun muss man wissen, das das Dreieck in den LFOs aus dem Sägezahn abgeleitet wird, in dem einfach die obere Hälfte des Sägezahns "nach unten geklappt" wird. Die Stelle, wo der Sägezahn umschaltet ist also identisch mit dem Minimum des Dreiecks, und der Mittelwert des Sägezahns ist identisch mit dem Maximum des Dreiecks.

Wenn man zB einen ständig fallenden Ton ausgeht, dann betrachten wir das System zu dem Zeitpunkt zu dem der Sägezahn an seinem maximum ist. Der VCO ist mit der Tonhöhe dann ganz oben, aber das VCA ist komplett leise. Die Tonhöhe des VCOs wird jetzt fallen, während die Lautstärke entsprechend ansteigt. Sobald die mittlere Tonhöhe erreicht ist, wird die Lautstärke wieder abnehmen und die Tonhöhe weiter fallen. Wenn die Tonhöhe dann ganz unten ist und nach ganz oben umschlägt (Sägezahn!), dann ist die Lautstärke minimal. Dadurch nimmt man nur das Fallen der Tonhöhe wahr, aber nie den Anstieg nach oben.

Nun nimmt man mindestens vier, bzw besser sechs oder acht solche Einheiten, und sorgt dafür dass die LFOs in einem exakten Phasenversatz zu einander laufen. Das führt dann dazu dass immer ein VCO gerade sehr laut ist während ein anderer grade ganz leise ist, usw.. Dadurch fällt das auf und ab der einzelnen Lautstärken nicht so auf.

Das komplizierteste an der Sache ist das LFO. Heutzutage macht man sowas am einfachsten in einem Softwaresequencer mit Controller-"Malen". Doepfer hatte mal ein 16-kanaliges MIDI/CV-interface, das man auch als Sheppard-LFO benutzen konnte (8 kanäle, je ein Ausgang Sägezahn, einer Dreieck).

Analog sind solche LFOs relativ umständlich zu bauen.

Ein weiterer Trick ist ein Multitap-Delay, dessen Delayzeit sehr gut auf die LFO-Rate abgestimmt ist. Dann braucht man nur eine einzige VCO/VCA/LFO-Einheit.

Florian

EDIT: Der Sheppard, den Du in Deinem Youtube-Quote hörst, ist vergleichsweise simple - eigetnlich kein richtiger Sheppard generator. Das ist einfach ein VCO das langsam von unten nach oben durchsweept und zwei Delays dahinter. Gute analoge Synths schaffen solche 10-Oktaven-Sweeps schon.
 

Sehr cool, weil hier zwei Sheppard generatoren gegeneinander laufen.
 
Elektrokamerad schrieb:
Das VCO, das LFO, das VCA: das sprachliche Grauen.

Es hätte eigentlich zu "der sprachliche Grauen" führen müssen. ;-)

Ich sehe auch zum ersten Mal die Schreibweise "Sheppard", bis jetzt war mir das ganze Objekt als Shepard Generator bekannt. Was ist denn nun richtig?
 
danke erstmal für die antworten. aber es geht mir nicht direkt um den shepard tone direkt, eher um das sample, das möchte ich haben.
 
noVak schrieb:
danke erstmal für die antworten. aber es geht mir nicht direkt um den shepard tone direkt, eher um das sample, das möchte ich haben.
Dafür gibt es keinen Sample. Diesen Klang muss man schon selber erzeugen.
 
phaedra schrieb:
Elektrokamerad schrieb:
Das VCO, das LFO, das VCA: das sprachliche Grauen.

Es hätte eigentlich zu "der sprachliche Grauen" führen müssen. ;-)

Ich sehe auch zum ersten Mal die Schreibweise "Sheppard", bis jetzt war mir das ganze Objekt als Shepard Generator bekannt. Was ist denn nun richtig?
Bezüglich Rechtschreibung und Grammatik habt ihr beide natuerlich recht. Geholfen habt ihr dem guten Mann hingegen nicht.

Goto Form/Inhalt-Dualismus (oder: Sofamarxisten können unterhaltsam sein, tragen aber im Kern nichts zur Weltrevolution bei ;-) )
 
warum meine threads immer so ausarten...

ich werd mir mal was basteln und das ergebnis hier posten
 
florian_anwander schrieb:
Bezüglich Rechtschreibung und Grammatik habt ihr beide natuerlich recht. Geholfen habt ihr dem guten Mann hingegen nicht.

Das hattest Du ja schon getan und das sogar richtig gut.
Man hätte es auch zerkauen können, aber einmal in dieser Form reicht doch wirklich.
 
Danke für euere Hilfe. Nach der Anleitung habe ich auch schon gearbeitet gehabt, hab auch versucht mit anderen Wellenformen und effecten zu dem Ton zu kommen, hat aber nicht geklappt. Dafür hab ich paar andere Sounds hinbekommen die mir gefallen haben.

Und als ich dann fertig war bin ich mal ne sample cd durchgegangen und da hab ich exakt das sample gefunden ;-)
 
florian_anwander schrieb:
Geholfen habt ihr dem guten Mann hingegen nicht.

Mein angeführtes Beispiel des stehenden/permanenten Glissandos aus Stockhausens Hymnen vom Jahr 1967 gibt auf jeden Fall einen Einblick, wie man dieses Klangphänomen künstlerisch in eine elektronische Komposition jenseits eines banales Effekts um des Effektes willen einsetzen kann. Vielleicht hilft dieser kleine Anstoß ja, sich einmal abseits vom eher technischen Aspekt mit der musiklisch-künstlerischen Seite zu beschäftigen, ein - so wie ich meine - durchaus sinnvolles Ziel dieses Forums, das leider all zu oft vernachlässigt wird.
 
florian_anwander schrieb:
Nun nimmt man mindestens vier, bzw besser sechs oder acht solche Einheiten, und sorgt dafür dass die LFOs in einem exakten Phasenversatz zu einander laufen. Das führt dann dazu dass immer ein VCO gerade sehr laut ist während ein anderer grade ganz leise ist, usw.. Dadurch fällt das auf und ab der einzelnen Lautstärken nicht so auf.

Das komplizierteste an der Sache ist das LFO. Heutzutage macht man sowas am einfachsten in einem Softwaresequencer mit Controller-"Malen". Doepfer hatte mal ein 16-kanaliges MIDI/CV-interface, das man auch als Sheppard-LFO benutzen konnte (8 kanäle, je ein Ausgang Sägezahn, einer Dreieck).

Analog sind solche LFOs relativ umständlich zu bauen.

Hallo
schaut mal den Quadrature VC-LFO von Yusynth an, der ist gut geeignet für solche Sachen
 


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