Schnell von Musik genervt oder gelangweilt, heute top morgen flop. Erfahrungsaustausch

C

Chris

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Ich bin derzeit mit dem was mir die Musik, oder auch das Musik machen bedeutet, etwas unzufrieden.

Es gibt kein Genre, oder eine Gruppe die ich mir dauerhaft oder öfters anhören kann. Gleiches gilt für die Musik die ich mache oder machen will.

Ich habe durch das Forum viel für mich neue Musik kennengelernt. Anfangs bin ich begeistert, denke wow, das ist was ich suche, das möchte ich auch machen. Leider der hält das nicht lange, oft nur bis zum nächsten Tag.

Man könnte sagen, dann hörst halt etwas anderes. Doch so einfach ist das nicht, denn es ist auch immer irgendwie eine "Enttäuschung" dabei. Ich wünschte ich könnte mich in einem bestimmten Genre einfach dauerhaft "zuhause" fühlen.

Als ich jung war, da gab es dieses Problem nicht. Natürlich hat mein Musikgeschmack verschiedene Phasen durchgemacht. Und ich war immer relativ offen für andere Musik.
Es war mir auch möglich oft und lange Musik zu hören. Das geht nicht mehr. Ich bin schnell überreizt, gesättigt und brauche dann einfach Ruhe.

So geht es mir auch mit dem Musikmachen. Ich bin wenn ich anfange hin und weg, total begeistert, blühe auf, aber dann auch sehr schnell überreizt oder genervt davon.

Ich könnte jetzt sagen, na gut, dann ist das halt so und wenn ich Ruhe brauche, nehme ich sie mir.
Ich glaube aber, dass mir andererseits die Musik sehr gut tut, wenn es gerade passt. Ich empfinde dabei sehr viel, vergesse den Alltag, fühle mich kreativ, etc..
Ich traue mich auch zu behaupten, daß ich sehr musikalisch bin und auch "Talent" habe. Dies wurde mir von diversen Musiklehrern auch mitgeteilt. (Orgel, Klavier, Schlagzeug, Gitarre).
Grundsätzlich habe ich ein Problem etwas durchzuhalten, gerade wenn es schwierig wird. Ich will und brauche in der Musik jedoch nichts erreichen, also Erfolg etc..

Ich drehe mich im Kreis. Beschließe keine Musik mehr zu machen, schon dauert es nicht lange, bis ich wieder voll begeistert bin, aber meist nur für einen Tag. Ich bin dann so voll drin im Thema, dass ich Nachts nicht mehr schlafen kann, weil mein Gehirn nicht mehr aufhört Ideen oder Musik zu produzieren. Am nächsten Tag völlig erschöpft, beschließe ich dann wieder aufzuhören, weil mir das für mein Wohlbefinden sehr schädlich ist.

Ich würde mir wünschen Musikmachen könnte ein "Hobby" für mich sein in dem ich richtig aufgehe und es intensiv betreibe. Nur ab und zu bischen etwas machen führt bei mir zu mehr Unzufriedenheit als gar nichts zu machen.

Mag für manche etwas verrückt klingen, und ist es vielleicht auch.

Es war mir jedoch ein Anliegen das hier mal zu teilen.

Und ich würde mich über einen Erfahrungsaustausch, wie es euch mit dem Thema geht, sehr freuen. Vielleicht geht es ja einigen doch auch änlich und sie haben einen Weg gefunden wie sie für sich damit umgehen.
 
Ich würde mir wünschen Musikmachen könnte ein "Hobby" für mich sein in dem ich richtig aufgehe und es intensiv betreibe.
Es ist immer schwierig, wenn man mit der Art, wie man ein Hobby betreibt (und erlebt) unzufrieden ist. Denn: erzwingen lässt sich nichts.

Bei mir ist es so, dass ich je älter ich werde, eher weniger Musik höre, aber die, die ich höre, teilweise intensiver genieße. Beim Musikmachen ist es ähnlich: Es findet eigentlich nur am Wochenende oder im Urlaub statt, und es gibt auch Phasen wo ich ein paar Wochen keine Lust drauf habe. Dann zwinge ich mich auch nicht.

Möglicherweise hilft ein Zweithobby? Ich oszilliere da immer zwischen 2-3 Interessensgebieten hin und her - mal macht das eine mehr Laune, mal das andere. Aber zur Musik und zu Synths komme ich immer wieder zurück.
 
Denn: erzwingen lässt sich nichts.
Ja, und auch wenn mir das vom Kopf wohl bewusst ist, versuche ich es vermutlich doch.
Hinzu kommt, dass ich viel Zeit zur Verfügung hätte. Ein Zweithobby habe ich sogar.
Ich glaub mit ein Hauptproblem ist, dass ich den Wunsch in einer Sache richtig aufzugehen wohl nicht so einfach ablegen kann.

Vielen Danke für deinen Beitrag.
 
Einfach lassen und was anderes machen. Das kann man nicht erzwingen. Irgendwann haste wieder Bock und gehst wieder dran. Generell lebt Kreativität von einem ausgeglichenen Leben - je mehr Ausgleich man findet, desto mehr steigen die Chancen auf Kreativitätsschübe. Vielleicht brauchst Du aktuell einfach mehr Bewegung?! 😉
 
Einfach lassen und was anderes machen. Das kann man nicht erzwingen. Irgendwann haste wieder Bock und gehst wieder dran. Generell lebt Kreativität von einem ausgeglichenen Leben - je mehr Ausgleich man findet, desto mehr steigen die Chancen auf Kreativitätsschübe. Vielleicht brauchst Du aktuell einfach mehr Bewegung?! 😉
Ja, und tatsächlich habe ich wieder mit dem Laufen angefangen und profitiere sehr davon.
Ein Mangel an Kreativität empfinde ich jetzt nicht wirklich, aber ein spielerischerer Umgang mit dem Thema grundsätzlich wäre sicher hilfreich.
 
Zuletzt bearbeitet:
Das ganze bewusst zu erkennen ist sowieso schon 3/4 der Miete... vermutlich fehlt nur noch ein kleiner Anstoss der dich wieder zum Schaffen hinführt.
Ich höre übrigens auch nur ganz gezielt Musik. Auch nicht täglich.
 
Ich selbst höre mittlerweile fast gar keine Musik mehr (hin und wieder noch auf längeren Reisen) - außer meine eigene und das stellt mich sehr zufrieden. Mir ist auch aufgefallen, dass mich "fremde Musik" im Musikschaffen beeinflusst, was unbewusst ein Automatismus ist. Ich will jedoch keine Beeinflussung bzw. nur so wenig wie möglich, da ich am Ende feststelle, das es gar nicht das ist, was ich wirklich will. Ich möchte nicht wissen, was gerade aktuell ist und ob irgend jemand meine Sachen mag. Das würde mich nur beeinflussen und das will ich nicht. Ich glaube die Musik hat für mich auch etwas Meditatives und zeigt mir wahrscheinlich viel über mich selbst und wie ich die Welt betrachte.

Wenn ich Musik mache, fällt es mir schwer wiederaufzuhören. Je mehr ich mache, umso mehr Ideen habe ich. Deshalb sorge ich dafür, dass immer wieder Pausen entstehen. Dann freue ich mich wieder sehr aufs musizieren - und Vorfreude ist ja bekanntlich die schönste Freude.

Neue/andere Instrumente sind immer eine willkommene Inspiration. Es kann aber auch schon genügen mal ein Manual eines Intrumentes zu lesen, in welchem oft zahlreiche Impulse auftauchen. Andererseits ist es sehr inspirierend ein Instrument/Tool zu nutzen, ohne etwas spezielles darüber zu wissen, außer dem Offensichtlichen. Das ist am Ende eine kindliche Herangehensweise, welche jedoch, gerade was den Lerneffekt betrifft, sehr effektiv sein kann - und es entstehen so sehr oft erfrischende Ideen.
 
Ich glaube die Musik hat für mich auch etwas Meditatives und zeigt mir wahrscheinlich viel über mich selbst und wie ich die Welt betrachte.
Eine meditative Herangehensweise wäre vielleicht ein Weg. Früher hatte ich einfach ein Klavier, das empfand ich sehr meditativ. Derzeit ersticke ich wohl auch an den Möglichkeiten, bzw. diese verhindern mir einen eher meditativen Zugang.
Immer klarer wird mir, dass ich mich oft verzettel durch die Möglichkeiten und dadurch unruhig werde.
 
Es gibt immer eine Art Wandel, etwas wo man unstet ist. Das ist aber nicht schlimm. Was für Musik du machen möchtest, kann ich nicht sagen - Ich finde sogar, dass aktuelle Geräte in Teilen so etwas wie alles liefern und damit fast eine leichter Überforderung darstellen - weil alles geht und alles leicht von der Hand geht.

Das ist kein Witz, man muss sich heute nicht mehr viel durchkämpfen, es geht einfach.

Und da ist natürlich der Stil fast schon wieder das was nach vorn kommt, so wie ein Modularsystem oder ein Blatt Papier - leer - als Start. Was mal ich denn jetzt?

Und hier ist vielleicht gut, gar nicht zu hart nachzudenken. Vielleicht sogar einfach mal loslegen und schauen, was raus fällt? Auch ich habe manchmal innere Umstellungen und damit dreht sich dann das Ziel ziemlich.

Das kann auch schneller passieren, schneller als der Song fertig ist.
Daher - gibt es sehr viele Optionen - zwischen "das muss nicht fertig werden" bis "ich zieh das durch" geht ja alles. Das würde ich nicht vorschreiben.

Es darf auch mal was nicht klappen, dann lernt man daran.
Es ist auch keine Schande aufzuhören oder eine Pause zu machen.
Ich würde dich gern "dabei halten" aber - wenn es nicht klar ist, nicht sowas wie ein Wunsch - dann ist es schwer.

Es gibt viel Musik, die noch nicht gemacht wurde.
 
Kleinteilig arbeiten kann auch hilfreich sein. Heute mal nur ne Stunde... ne Sequenz für meinen Track basteln. Der Vorteil dabei ist, dass man sich selbst belohnt, weil man kleine Ziele hat, die man dann erreichen kann. Muss ja nicht immer ne Nightsession sein.
 
Ich würde keine Musik machen, wenn ich gerade keine Lust drauf hätte. Gibt ja noch so viele andere Sachen mit denen man sich beschäftigen kann ... z.B. Fieldrecording :schwachz: Und dann ordentlich schneiden. Wenn man will kann man sich auch Instrumente bauen oder welche umbauen. Die zwischenmenschlichen Aspekte sollte man auch nicht außer acht lassen *hust*
Kreativität braucht irgendwo auch Input. "Negative" bzw. gesellschaftlich als "negativ" angesehene Gefühle können auch eine Menge Input darstellen und wollen verarbeitet werden.
 



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