See You-Bass-Sound?

P

PySeq

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Hallo,

zur Zeit versuche ich, den Bass am Anfang von "See you" (Depeche Mode) mit Plugins nachzumachen. Hier:

macht den jemand sehr gut mit einem Moog Little Phatty (2 Oscillatoren). Also, dachte ich, sollte das vielleicht auch mit einer Mini-Emulation gehen. Dann könnte man auch mal Hardware und Software dabei vergleichen. Aber irgendwie fällt mir der hohe Bestandteil etwas schwer (unten ist glaube ich 'ne einfache Saw (OSC1)). Also, mit "Model Mini" und "RA Mowg" bin ich da höchstens 80% dran. Das Original klingt (im oberen Teil) auch ein bißchen "hölzern", also ganz entfernt in Richtung Wurly oder so, finde ich. Welche Wellenform würde man da nehmen?
Ein besseres Ergebnis hatte ich mit "Model Pro", einer Moog Prodigy-Emulation, vielleicht 90%. Key-tracking da auf halbe Stärke, dann CutOff ("Contour") und Envelope-Stärke einstellen, das macht was aus.
Im Anschlag finde ich den Sound auch etwas "unsauber" in der Tonhöhe, so als wäre da etwas Portamento drauf. Nur hat mal etwas Portamento draufzutun nicht so viel gebracht ...
Was ist es genau, das diesen Bass ausmacht? Seltsam.
 
Xpander-Kumpel schrieb:
Ich fand den immer eher roländisch klingend mit einenm OSC ggfs Sub.
Jupiter 4?
Also, das Ergebnis vom Little Phatty oben würde mir schon genügen. Wenn ein echter Moog das also kann, dann sollte es auch eine Moog-Emulation halbwegs können. So der Gedanke.
 
Der Little Phatty, wie alle modernen Moogs, verfügt über eine stufenlose Schwingungsform Einstellung. Klingt für meine Ohren erstmal irgendwas Richtung Rechteck.

Schon mal versucht mit Monark, Minimonsta bzw. Diva das nachzubauen?

Nicht allen Softsynths gelingt es den holzigen Grundklang eines Moogs gut nachzubilden.

Spielt der Kompressor evtl. auch noch eine Rolle?

Im Original klingst schon noch ein wenig anders. Vielleicht hat Xpander Recht und es ist eher ein Roland oder gar Arp 2600? Dann doch vielleicht mal Diva versuchen?
Aber der Bass ist recht simpel. Ich würde es mit einer relativ knackigen Hüllkurve, Osc 1 mit Sägezahn und Osc 2 mit Rechteck, eine Oktave tiefer gestimmt probieren.



Hier in der leider schlechten VHS Qualität Aufnahme, kann man den Bassleger leider nicht identifizieren...aber am Start sind Jupiter 8, PPG Wave und zwei drei andere nicht zu identifizierende Synths:



EDIT: Aha...ok..hier sieht man, daß es sich um einen Moog Source handelt.

 
Nebenbei OT...ist es toll zu hören, wie Dave Gahan sich gesanglich weiter entwickelt hat.



 
pulsn schrieb:
Schon mal versucht mit Monark, Minimonsta bzw. Diva das nachzubauen?
Gute Idee, aber davon könnte ich höchstens Demos bekommen. Diva überfordert mich auch im Moment, ehrlich gesagt. Zu viele Möglichkeiten. Bin dann immer ganz froh, auf Tyrell zurückgreifen zu können, den kann ich wenigstens einigermaßen im Griff behalten. Im Moment. Wenn man Diva kauft und sich intensiv mit den Möglichkeiten beschäftigt, ist es natürlich toll, viele davon zu haben.
pulsn schrieb:
Nicht allen Softsynths gelingt es den holzigen Grundklang eines Moogs gut nachzubilden.
Wohl wahr.
pulsn schrieb:
Spielt der Kompressor evtl. auch noch eine Rolle?
Glaube nicht, daß es sowas 1982 schon gab. Weiß nicht.
pulsn schrieb:
Hier in der leider schlechten VHS Qualität Aufnahme, kann man den Bassleger leider nicht identifizieren...aber am Start sind Jupiter 8, PPG Wave und zwei drei andere nicht zu identifizierende Synths.
Vielleicht kommt der Bass ja auch vom Tonband. :mrgreen:

Anbei erstmal mein vorläufiges Ergebnis: Erst Elektrostudio Model Pro, dann Elektrostudio Model Mini, dann nochmal Model Pro, zum Vergleich.
Kann man vielleicht mit leben, aber 100%ig ist es nicht. :sad:
 

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der bass ist so ziemlich standard und sollte mit beinahe jedem synth gehen und wenn man sich schwer tut, kann man ja vorher die hüllenkurvencharakteristik, cutoff, resonanz und tracking einstellen und dann an den oscis drehen bis es so klingt wie es soll.
 
PySeq schrieb:
Das Original klingt (im oberen Teil) auch ein bißchen "hölzern", also ganz entfernt in Richtung Wurly oder so, finde ich. Welche Wellenform würde man da nehmen?

Hölzern deutet an sich auf 'ne schmale oder modulierte Pulsbreite hin ;-)
 
Ich habe diesen Sound mal auf einem Juno6/60 recht ordentlich hinbekommen.
Wenn man aber schaut was, damals bei DM benutzt wurde, würde ich ich
Promars/JP4 oder Moog Source tippen.
 
Im DM Buch kann man lesen daß sie hier den Moog Source benutzt haben. Kommt auch hin, der Klangcharakter ist typisch für den Synth.

Der Rest ist PPG wave und Jupiter-4. Ist übrigens der erste Song bei dem Alan Wilder zeigen konnte was er draufhat nachdem Vince Clark die Band verlassen hatte um Yazoo zu gründen.
 
RetroSound schrieb:
übrigens der erste Song bei dem Alan Wilder zeigen konnte was er draufhat nachdem Vince Clark die Band verlassen hatte um Yazoo zu gründen.

Sicher? Quelle? :mrgreen:

Ich habe ein Interview mit ihm gelesen, wo er angesprochen auf das Album "A broken Frame" sagte:

"I have nothing to do with this album"

Für mich zeigt sich erstmals im Song "Get the balance right" der geniale musikalische Einfluss von Alan Wilder.

Passt auch sehr gut, da der Song auf keinem Album auftauchte, genau zwische ABF und Constrction Time again wurde
er veröffentlich. Später sagte AW nochmal zu diesem Song, das mehr aus diesem Song hätte gemacht werden können.
Aber da CTA noch nicht so weit fertiggestellt war, wurde schnell GTBR rausgehauen, auf Kosten der Qualität.

Ein genialer Song trotzdem!...

Ok ich schweife ab, aber evtl. interessiert es ja den ein oder anderen :selfhammer:
 
Ich meinte als erster gemeinsamer Auftritt bei TotP. An dem Song hatte er selbst noch nicht mitgeschrieben.

"Wilder wurde erst nach der Veröffentlichung von A Broken Frame als vollwertiges Mitglied in die Band aufgenommen. Als einziger des Quartetts konnte er eine klassische musikalische Ausbildung vorweisen und zeichnete in der Folgezeit maßgeblich für das klangliche Erscheinungsbild der Band verantwortlich. Wilders ausgefallene Soundarrangements wurden in Kombination mit Gores eingängigen Melodien und Gahans flehendem Bariton zum Markenzeichen von Depeche Mode.
Das 1983 erschienene Studioalbum Construction Time Again trug bereits eindeutig Wilders Handschrift."
 
fizz28Filip schrieb:
der bass ist so ziemlich standard und sollte mit beinahe jedem synth gehen und wenn man sich schwer tut, kann man ja vorher die hüllenkurvencharakteristik, cutoff, resonanz und tracking einstellen und dann an den oscis drehen bis es so klingt wie es soll
Hatte ich auch gedacht, deshalb war ich ja verwundert, als der Ansatz nicht klappte.
fizz28Filip schrieb:
zum thema kompression in den 80ern:

die heute zigfach in hardware klonierten und in software emulierten klassiker wie la2a und urei 1176 sind aus den 60er jahren und ein dbx 160 ist z.b. aus der mitte der 70er.
Gut, das wußte ich nicht. Danke für die Aufklärung. Mir war nur so, daß der Sound von Radio und CDs so Anfang der 90er deutlich lauter und klarer wurde. Wenn man z.B. "A Broken Frame" oder vor allem "Black Celebration" nimmt (die im Original aus heutiger Sicht erstaunlich verwaschen klingt) und das mit, sagen wir, "Insomnia" von Faithless vergleicht, liegt dazwischen eine ganz schöne Fortentwicklung der Tontechnik. Nicht, daß dadurch die Musik besser geworden wäre. ;-) Ich dachte also, daß der Unterschied im Klang von der Kompression kam. Geheimtipp zur Kompression übrigens:

https://sites.google.com/site/youwashockvst/
fizz28Filip schrieb:
musik wird schon länger sehr aufwendig und ausgetüftelt produziert, man nehme z.b. phil spector
http://de.wikipedia.org/wiki/Wall_of_Sound
Toller Typ:

http://www.spiegel.de/panorama/justiz/s ... 18810.html

Über die "Wall of Sound" hatte ich auch ein bißchen gelesen, weil ich irrtümlich dachte, sowas wäre eine Masse von Stabs und Arpeggios (bei Italo-Disco z.B.), das klingt manchmal auch nach einer "Wand aus Klang". Aber das ist natürlich nicht Spectors "Wall of Sound". Tatsächlich sah das in den 1960ern nämlich ganz anders aus:
Wikipedia schrieb:
Das nur 7 m × 10,60 m messende und 2,10 m hohe Studio A war überfüllt mit Studiomusikern, was das kompakte Klangbild verstärkte und zu einer hohen Raumsättigung führte.

"Small room filled with musicians", die Spector dann auch noch absichtlich stundenlang ermüdet hat, damit sie nicht mehr ganz richtig spielen ("lost their individualism") - ziemlich primitiv, oder? Das Ergebnis, z.B. bei "Be my Baby", überzeugt mich auch überhaupt nicht. Wenn ich das richtig verstanden habe, war das Ziel auch, daß es auf Kofferradios und Monoplattenspielern (die die Zielgruppe hatte) sich einigermaßen nach was anhörte. Das brauchen wir nicht mehr.

Ich mochte Dave Gahans Gesang in den '80ern. "Push the vocals harder", was er später versuchte, gefiel mir nicht. Bei einem neuen Live-Clip hatte ich den Eindruck, daß er "Never let me down again" nicht mehr packte. Tat mir etwas leid. Aber knapp 35 Jahre auf der Bühne plus Drogenkarriere gehen wohl an niemandem spurlos vorbei.

Über weitere Klangbeispiele und/oder Screenshots von VST-Einstellungen bzgl. des Basses würde ich mich freuen.
 
PySeq schrieb:
Anbei erstmal mein vorläufiges Ergebnis: Erst Elektrostudio Model Pro, dann Elektrostudio Model Mini, dann nochmal Model Pro, zum Vergleich.
Kann man vielleicht mit leben, aber 100%ig ist es nicht. :sad:
Du hast viel zu wenig Envelopeamount bei der Filtermodulation, und die Resonanz ist noch zu niedrig.

Zu dem Livevideo: der Source hat nix mit der Basssequenz zu tun sorry. Ich behaupte das ist im Original ein 12dB Filter.
 
fanwander schrieb:
Du hast viel zu wenig Envelopeamount bei der Filtermodulation, und die Resonanz ist noch zu niedrig.
Ok, danke. Ich hab' zwar Dein Buch, muß es aber erst noch durcharbeiten. ;-)

Mit MinimogueVA (Standalone, VST crasht) bin ich leider auch nicht viel weiter gekommen. Vor Wut anbei dieser mit Effekten zugekleistert. :)
 

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