Sidechain und Automation?

TGN

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In meinen Musikstücken, in denen ich mit Sidechain-Kompression arbeite, werden verständlicherweise alle Signale in Passagen lauter, in denen das Sidechain-Signal mal nicht vorhanden ist.
Klassisches Beispiel: Pumpender Technobeat, Kick als Sidechain-Signal drückt Pad, Bass, etc. weg.

Bei Intros, einem Snare-Build-Up oder Bridges lass' ich die Kick gern mal weg und dann zieht der Kompressor das eingehende Signal deutlich hoch. So habe ich Lautstärkenunterschiede im Arrangement.

Wie geht Ihr mit sowas um? Nehmt Ihr für den Sidechain-Effekt ein Extra-Signal, das auch durchläuft, wenn die Kick gemutet ist? Oder automatisiert ihr die Lautstärke der vom Kompressor beeinflussten Instrumente, um das auszugleichen? Oder arbeitet Ihr da mit einem weiteren Dynamik-Prozessor entgegen?

Nicht nur DAW - Interessant wäre für mich zu wissen, wie Ihr dieses "Phänomen" auch out of the box handhabt.
 
Das ganze kommt ja aus einer als Stilmittel genutzten willentlichen Übertreibung eines ursprünglich möglichst dezent gedachten technischen Hilfsmittels. Bei der ursprünglichen technischen Verwendung sollte das komprimierte Signal ja konstant "oben" sein, wenn die sidechain-Quelle weg ist. Beim heute üblichen Sidechaining durch die 4/4 Bassdrum im Dancefloor-Sektor, soll das aber oft eben nicht mehr sein. In dem Fall hilft man sich mit einem durchlaufenden Zweitsignal, das nur fürs Sidechaining genutzt wird aber nicht ins Audio kommt.

"Out-of-the-Box" kommt dieses Signal dann halt nur in den Side-Chain-Eingang des Kompressors aber nicht ins Mischpult.

Ich schicke zB Live meinen Pad-Synth nochmal durch ein Modular-VCA. Dieses VCA wiederum wird vom invertierten Ausgang eines Envelopes angesteuert, der wiederum auf die vier Viertel von einem Triggersequencer getriggert wird.
 
Ich verwende eine gemutete Kick die ausschließlich für das SC da ist. Damit gibt es dann keine Probleme, wenn die Kick mal nicht spielt.
 
Ich habe es früher genauso gemacht (obwohl es durchaus auch ein cooler Effekt sein kann, wenn die Kick vor einem Übergang einen Takt lang aussetzt und das geduckte Signal dadurch dann kurz anschwellt...), heutzutage benutze ich dafür meist eins dieser Fake-SC-Plugins à la KICKSTART oder EVADE.
 
Ich verwende eine gemutete Kick die ausschließlich für das SC da ist. Damit gibt es dann keine Probleme, wenn die Kick mal nicht spielt.

du meinst du lässt sie durchlaufen? das ist dann aber was anderes.


ich finde die ausgangsfrage sehr intressant.

das hat mich schon bei 90 iger techno immer ziemlich gestört (und ich selbst habe ich einfach mit manuelle, herunterregeln gelöst)

was er ja im grunde genommen will ist, dass in den "pausen" das material ungefähr die mittlerem pegel hat zwischen min und max wenn was reinpumpt.

man könnte dazu durchaus einfach ein statisches signal nehmen, was man in den key input schickt - aber andererseits erscheint es fast einfacher, die lautstärke selbst zu verändern.
 
Liebe Leute, vielen Dank fűr Eure hilfreichen Antworten! :)

Ich bin noch nicht sicher, was mein neues dawless-Setup noch braucht, bis ich zufrieden bin, aber Sidechaining mittels Ghostkick, bzw. separates SC-Signal macht für mich Sinn.
Ich bin recht oldschool und simpel unterwegs, Digitakt ist Mastersequencer + Drummie, die Kick und die Ghostkick würden dann aber aus einer Drum Machine oder extra Sampler kommen. Im Setup habe ich noch den Alpha Juno 2 und den Monologue und ein KS Rack ( - den ich eventuell durch was besser klingendes ersetze). Der Kompressor ist ein Alesis3630. Mein Mischpult hat keine Subgruppen, ich muss mal schauen, ob ich da ein Neues anschaffen müsste oder das mit aux send und return hinkriege.
Jetzt ist es so, dass ich meine Tracks live spielen aber auch zuhause in einen Roland SP-808 aufnehmen will (- der hat einen Compact Flash Card Reader eingebaut, was ihn sehr einzigartig macht, weil nur ein Original-CF-Card-Reader aus einer MPC 2000 XL kompatibel ist). Hier habe ich 4 Stereospuren zur Verfügung, wobei eine Spur für Gesangsparts meiner Sängerin reserviert ist. Da fällt mir ein - ich will doch aber den Sidechain-Effekt auch auf der Stimme haben - es geht um House/Techno. Oder macht man das so nicht? Vielleicht müsste ich es auch einfach mal Testen, um zu wissen wie es klingt. Es gibt ja Tracks, da wird alles stilmittelmäßig heftig durch die Kick mit Sidechainkompression versehen oder eben eher subtiler gearbeitet.

Aber wenn ich die Vocals mitkomprimieren will, würde das bedeuten, ich habe 2 Szenarien, live und Mixdown im Studio, wobei bei letzterem das Sidechain-Signal statt auf die Synths, auf die 4 Spuren des SP-808 wirken sollen. Dies würde heissen, ich müsste die Drums ohne Kick aufnehmen und beim Mixdown in den PC das Sidechainsignal auf den SP-808 routen und die Kickdrum separat aufnehmen.

Wenn ich live spiele, kämen die Vocals vom SP-404mk2 und könnten darüber mitkomprimiert werden.
 


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