tulle schrieb:
serenadi schrieb:
Aber DIY wird damit aussterben.
Wieviel hast du damit schon gearbeitet um dies Einschätzen zu können?
Zugegebenermaßen nicht viel.
Ich habe sogar schon eine Platine layoutet (geätzt und gelötet), auf der ein (in Zahlen : 1) smd Chip sitzt !!!
Es geht aber gar nicht darum, wie groß meine persönlichen Erfahrungen damit sind, das ist unerheblich.
In meinem posting ging es mir zum einen darum, den Aufwand und die Kosten in Relation zu DIY zu setzen.
Wohlgemerkt: Alles was ich zu DIY schreibe, geschieht aus der Sicht des Analog-Elektronikers. Ein µP'ler wird da eine andere Sicht haben (müssen).
tulle schrieb:
Ach ja, und reparieren... kann man und wird auch gemacht. Selbst für BGAs gibts mittlerweile Reworkstations.
Zum Beispiel. Was kostet denn so eine Reworkstation?
Und wer repariert so etwas? Spezielle Werkstätten oder Fertigungen, die hervorragend ausgestattet sind.
Und selbst dann gibt es Hersteller, die defekte Platinen noch nicht einmal zurückhaben wollen, weil die Kosten zu hoch sind, selbst wenn nur eine Winzigkeit defekt ist. (Hier spreche ich allerdings von Computer-Platinen).
Das hat aber alles nichts mit DIY zu tun.
sonicwarrior schrieb:
löten ist für mich ein entspannendes Hobby und kein Leistungssport, ...
Genau darum geht es doch den meisten Bastlern.
Und selbst diejenigen, die selber Schaltungen entwerfen, haben da keine Chance.
Man kann mit smd eben nicht mal schnell etwas auf dem Breadboard zusammenstecken um etwas auszuprobieren.
Ok, ok, der "moderne" DIY'er entwirft natürlich alles mit Schaltungsimulations-Software.
Ich wette, hunderte von geilen Synthschaltungen wären nie entstanden, wenn es nur smd gegeben hätte. Ich meine damit nicht große Projekte, sondern die kleinen Dinge, die Ideen, die in Hobbykellern entstanden sind.
Platinen - eine andere Sache. Sie müssen für smd fast zwangsläufig professionell hergestellt werden.
Eine einzelne Platine herstellen zu lassen kostet zwischen 60 und 80 Euro.
Welcher DIY'ler kann sich das leisten?
Ich habe für meinen Modular mittlererweile etwa 50 verschiedene Platinen geätzt, von kleinen Helferlein bis zu ausgewachsenen Modulen.
Hätte ich in smd schlicht und einfach vergessen können.
Und zum anderen ging es mir darum, zumindest zu erwähnen, was einen Bastler erwartet, wenn eine Schaltung nicht auf Anhieb funktioniert.
Wir können ja mal aus Spaß zählen, wieviel Beiträge es in diesem Forum gibt, wo erzählt wird "aufgebaut, ja - aber funktioniert nicht".
Da kann man nicht mal eben einen Chip wechseln.
Abgesehen vom erwähnten Spaß, der dabei gegen Null gehen dürfte.
Ich wage mal zu behaupten, daß 90% dieser nicht funktionierenden DIY-smd-Platinen im Müll landen.
Und dieses "Wegwerfprinzip" ist eben auch etwas, was mir gehörig gegen den Strich geht, gerade wenn ich das in dem Ausmaß sehe, in dem das in der Firma passiert. Das möchte ich in meiner DIY-Werkstatt einfach nicht haben.
ANYWARE schrieb:
So. Nachdem wir jetzt bei „Gut und Böse“ sind ...
Du kennst mich doch, Tommy, ich bin doch einer dieser bösen Gutmenschen.
Ich
muss sowas einfach erwähnen.
Nein, im Ernst.
Wenn ich so manche OT-politische Diskussion hier im Forum lese über Energieverschwendung, Geldverpulvern und was wir Bürger nicht alles bezahlen müssen ... dann kommt mir schon der Gedanke von Doppelmoral, wenn man das im Gegenzug in seinen eigenen vier Wänden einfach ignoriert.
Der Elektronikmüll, den wir produzieren, wird uns noch zu den Ohren rauskommen, aber was macht das schon - bezahlen tun wir das eh alle.
Happy Reflow.