Soundbeispiele Clavia NordWave

Denn ganz so schwer kann eine Implementation ja nicht sein - aber möglicherweise gibts ja da patentrechtliche Schwierigkeiten mit Waldorf.
 
Der Operator schrieb:
Moment mal - kann der Nord Stage etwa auch keine Wavetable Synthese?

Vielleicht sollten wir auch hier im Forum diese missverständlichen Begriffe vermeiden.

Also: Weder der Nord Stage noch der Nord Wave beherrschen das Wavetable-Scanning (siehe meine obige Post von 10:25).
 
Der Operator schrieb:
Kann der Nord Modular WT-Synthese? Nur mal so interessehalber..

Nein, auch der Nord Modular G2 hat keinen Wavetable-Scanning-Oszillator im Sinne eines PPG Wave oder Waldorf MicroWave.

Man kann aber mit einem Multiplexer (spannungssteuerbarer 8-auf-1 Schalter) im G2 Patches bauen, mit denen ähnliche Klänge erzeugt werden können.
Diese sind aber nicht so zu handhaben wie die der Wavetable-Scanning-Oszillatoren, bei denen man nur den Wellensatz auswählt und dann die daraus auszulesende Schwingsform einstellt bzw. moduliert.

Das "alte" Nord Modular bot einen sog. Formant-Oszillator, der aber nur einen Wellensatz mit 127 Schwingungsformen aufwies, zwischen denen manuell und per Steuerspannung ohne Überblendung umgeschaltet werden konnte. Die klanglichen Ergebnisse war aber naturgemäß nicht mit dem zu vergleichen, was man aus einem MicroWave zu hören bekam – nicht nur, weil es nur einen Wellensatz gab, sondern weil auch die darin enthaltenen Schwingungsformen für meinen Geschmack etwas unglücklich gewählt und sortiert waren.
 
Der Operator schrieb:
wer lesen kann... :)

Ja!
Wenn Du doch so an der Wavetable-Synthese interessiert bist: Warum schaust Du Dich nicht bei Waldorf um? Es hilft jetzt nichts, sich am Nord Wave die Zähne auszubeißen, er hat diese Syntheseform nun einmal nicht. So wie der Blofeld über keine 6-Operatoren-FM-Synthese verfügt.
 
Nein, da hast du recht. Ich erinnere mich nur leider dunkel daran, den Waldorf Sound beim Antesten eines microQ überhaupt nicht gemocht zu haben. Weiterhin hatte ein Bekannter von mir den Blofeld, hat ihn aber recht schnell aufgrund des - seiner Meinung nach, laschen Sounds wieder abgestoßen. Den MWI fand ich hingegen super, hatte ihn leihweise mal kurz zuhause - aber ist nunmal ein Rack und ich hätte gern ein Keyboard:)
Wie schon gesagt - was mich am NordWave gereizt hätte, wäre die Verbindung von Sampling, FM und (jetzt bin ich mal korrekt) Wavescanning selbst erstellten Wavetables - und alles in einem Keyboard, dass ich mit zu Bandproben schleppen kann.
Naja, Pech - kanner nunmal nicht - sehe ich jetzt auch ein :heul:
 
Der Operator schrieb:
Evolver: also bei DSI wirbt man mit
It features two analog oscillators and two digital oscillators utilizing the waves from the legendary Prophet VS
- das ist doch völlig ok, oder?

Von der DSI Seite:

Oscillators: 2 digitally controlled analog oscillators (DCOs) with selectable sawtooth, triangle, saw/triangle mix, and pulse waves (with pulse-width modulation), and hard sync; 2 digital wavetable oscillators with Prophet VS waves and wave sequencing capability, FM and ring modulation.


Gruss
 
Die Reduktion eines Samples mittels Komprimierung und dann durchfahren von diversen Sample-"Stützpunkten" haben auch Soundkarten-Hersteller gern verwendet und Wavetable genannt. Im Sinne von PPG und Waldorf ist das zwar nicht, aber technisch wird hier eben auch Speicher gespart. Clavia macht das übrigens auch, allerdings ist nicht näher klar, wie sie es tun. Sie verwenden aber den Ausdruck nicht. Sie nennen das, was wie Samples verwendet wird eben zumeist auch gern Wavetable.

Man muss also Nutzer also selbst schauen, ob man da gezielt den Index steuern kann oder ob er einfach linear durchfährt ohne Möglichkeit der Einflussnahme.
 
Moogulator schrieb:
Die Reduktion eines Samples mittels Komprimierung und dann durchfahren von diversen Sample-"Stützpunkten" haben auch Soundkarten-Hersteller gern verwendet und Wavetable genannt. Im Sinne von PPG und Waldorf ist das zwar nicht, aber technisch wird hier eben auch Speicher gespart. Clavia macht das übrigens auch, allerdings ist nicht näher klar, wie sie es tun. Sie verwenden aber den Ausdruck nicht. Sie nennen das, was wie Samples verwendet wird eben zumeist auch gern Wavetable.

Das stimmt so lt. der Clavia-Anleitung nicht ganz. Clavia unterscheidet beim Nord Wave (neben den klassischen "analogen" Wellenformen und der FM-Synthese) zwischen:

(a) Single-Cycle-Waveforms, die sie als "Wavetables" bezeichnen (und die nichts mit dem PPG-Wavetable-Scanning zu tun haben),
(b) "Sample Instruments", also klassischen Multisamples (die vom Anwender über den Nord Sample Editor austausch- und ladbar sind), und
(c) "Sampled Waves", die aus Single-Cycle-Waveforms mit einer "vorgeschalteten" Attackphase bestehen (wobei sowohl Attack- als auch Single-Cycle-Waveform auf Aufnahmen akustischer Instrumente basieren).

Die "Sampled Waves" entsprechen noch am ehesten der von Dir erwähnten Sample-Stützpunkt-Synthese.
 
Das ist richtig, die Waves sind eben keine Tables, nur darf man davon ausgehen, dass der Begriff eben sehr flexibel genutzt wurde. Wollte erklären woher die das nehmen. Es ist ja eh nicht so dokumentiert, dass man es selbst genau nachvollziehen kann, es wird von "Komprimierung" gesprochen. Die Waves kann man halt nicht durchfahren mit irgendeinem LFO oder Hüllkurve und DAS ist, was "wir" hier so als Wavetable verstehen. Da geht halt nur -selbst prüfen- auf Werbesprache oder andere Verwendung des Begriffs. Es ist ja auch denkbar, dass man das in einem Update nachliefert, man hatte mir gesagt, dass das angedacht sei. Sicher hängt das vom Verkaufserfolg ab.

Hoffe meine Message kommt rüber. Aber alle Samples im NWave sind letzlich "komprimiert" und deshalb muss ich annehmen, dass sie quasi alles so bezeichen könnten, sie tun es aber nur bei einer Art des Einsatzes, das stimmt. Daher danke für die klarere Auflistung.
 
phaedra schrieb:
Der Operator schrieb:
wer lesen kann... :)

Ja!
Wenn Du doch so an der Wavetable-Synthese interessiert bist: Warum schaust Du Dich nicht bei Waldorf um? Es hilft jetzt nichts, sich am Nord Wave die Zähne auszubeißen, er hat diese Syntheseform nun einmal nicht. So wie der Blofeld über keine 6-Operatoren-FM-Synthese verfügt.


Weil es mittlerweile doch ein paar Firmen mehr gibt die WT-Synthese anbieten, z.B. Access mit dem Virus TI oder N.I. mit Massive, WT-Synthese nur bei Waldorf zu suchen waere in etwa so als wuerde man FM-Synths nur bei Yamaha suchen.
 
Summa schrieb:
Weil es mittlerweile doch ein paar Firmen mehr gibt die WT-Synthese anbieten, z.B. Access mit dem Virus TI oder N.I. mit Massive, WT-Synthese nur bei Waldorf zu suchen waere in etwa so als wuerde man FM-Synths nur bei Yamaha suchen.

…und dann gab es noch die "Transwaves" von Ensoniq (z.B. im VFX, VFX-SD, SD-1) und die "Wavesequences" der Korg Wavestation-Serie, wobei letztere allerdings etwas anders zu handhaben waren als das klassische Wavetable-Scanning.
 
android schrieb:
...in Verbindung mit einem Synthesizer der dann auch noch Wave heißt..., sagt was ihr wollt aber da sind Missverständnisse einfach vorprogrammiert :?!


das denke ich kaum - ich wäre noch niemals auf die idee gekommen den nord wave wegen dem "wave" in die nähe des alten waves zu rücken - und überdies kann man ja eben in den manuals nachlesen "was" er nun kann und "wie" die da meinen - da irgend nen betrug oder schwindel herbeidiskutieren zu wollen verstehe ich echt nicht

mfg

ps: ausserden ist es doch klar wessen sproß der nordwave ist - selbst wenn mann nur rudimenär die clavia produktpalette kennt - nen wavetable synth zu erwarten ist da unangemessen
 
Echt geil wie sich dieser Thread so entwickelt hat :lollo:.
Es geht garnicht mehr um die Soundqualitäten des Nord Wave.
Sondern nur ob er Wavetable-Synthese(dynamisches Umschalten der Wellenform) kann oder nicht.
Clavia hat das jedenfalls nie behauptet.

Und am meisten würde mich interessieren was denn nun so toll wäre wenn der Nord Wave Wave-Sequencing könnte???
Welche wichtigen Sounds der letzten 30 Jahre wurden denn mit "Wavetable-Synthese" gemacht?

Ich bin der Meinung das das in 99% der Fälle Niemand realistisch nutzt, es ist ein "nice to have", aber eine eigene Synthese???
Oder wer nutzt wirklich diese Möglichkeit oft?

Bei der Wavestation gabs tolle Sounds, die das nutzen, aber über den "Preset-Factor-Wow" sind die ja meist nie herausgekommen...
 
tomflair schrieb:
ps: ausserden ist es doch klar wessen sproß der nordwave ist - selbst wenn mann nur rudimenär die clavia produktpalette kennt - nen wavetable synth zu erwarten ist da unangemessen

Haette man erwartet, zumindest wenn man den Markt ein klein wenig beobachtet, weil gerade der direkte Konkurrent ein Wavetable Synth veroeffentlicht hatte und von dem hatte man das genauso wenig erwartet.
 
Xpander-Kumpel schrieb:
Ich bin der Meinung das das in 99% der Fälle Niemand realistisch nutzt, es ist ein "nice to have", aber eine eigene Synthese???
Oder wer nutzt wirklich diese Möglichkeit oft?

Dann bin ich halt Niemand, ich nutze sie oft und gerne.
 
Ich verwende es auch, habe deshalb den MW XT noch.

Aber damals war das Verfahren halt dazu da Speicher zu sparen. Heute gibt es so "abstrakte" Synthesemethoden nicht mehr ganz so oft, aber Zebra hat es zB auch. Allerdings mit anderer Generation der Wellen, die schneller zu editieren ist. Ein Waveterm ist da schon umständlicher.

Die Frage des Threadstarters ging ja in die Richtung, daher passt das schon. Aber zum NordWave - den finde ich sehr zugänglich, es macht schlicht viel Spaß und es geht alles schnell. Das können die Nord-Synths eh erstaunlich gut. Unabhängig von Wavetables oder nicht.
 
Es ist nicht leicht Samples schnell zu verwalten, ohne das es zu primitiv abgeht. Aber es gibt Ansätze.
Besonders wenn es keine Multis sind oder Loops, kann man das optimieren. Das sieht man an Software wie Geist, dass sowas auch schnell und einfach sein kann.

Samples einladen "live" wäre ideal aber so in Richtung Microsampler oder SP555 oder sowas - oder live. Live ist nur bei MIDI ungeil für die Performance, da gibts bessere Zugänge bei Hardware - aber das ist sicher auch subjektiv und eine Arbeitsweisenfrage…
 
also ich finde ja dass es schon tolle wavetable sounds gibt aber die form der synthes imho vollkommen überbewertet wird
 
Form? Das Design oder was? Wenn der Zugang gut und schnell ist, ist es schonmal kein schlechter Ansatz. Synthese abstrakt wird immer irgendwie nicht alles "totschlagen" können.
 
Moogulator schrieb:
Form? Das Design oder was? Wenn der Zugang gut und schnell ist, ist es schonmal kein schlechter Ansatz. Synthese abstrakt wird immer irgendwie nicht alles "totschlagen" können.

"form" im sinne von "eigentlich total beliebig"
sich selber nach vor-konzepierten wavetables sonderlich bewusst sounds zu programmieren dürfte nur ganz wenigen spezialisten möglich sein

überhaupt farge ich mich warum man das erfunden hat bzw. warum das nachgemacht wurde - wobei ich ja meinen mw1 und mw2 toll finde - aber wenn so ein gerät dann am ende eh zu 95% nach dem subtraktiven modell arbeitet (??)
 
Habe das lang gemacht, dafür hat Herr Palm es entworfen und Waldorf weiter geführt. Es stimmt aber, dass die Mehrheit nur die festen Tables verwendet. Dauert ja so lange und man hat keine Zeit. Produktivität steigern und mehr Zeit zum klicken auf Facebook oder so.
Aber so waren Sounds möglich, die man mit Subtraktiven sicher nie hinbekommen hätte, eher mit komplexen Sachen die irgendwo zwischen Sampling und FM und XY liegen - UPAW und Co.

Man hat es erfunden, um Speicher zu sparen und etwas mit Samples vergleichbares ansatzweise zu bekommen und letzlich eine Möglichkeit bekommt, die subtraktive Synthese aufzuwerten und zu erweitern. Für den "Doof" gibt es ja dann inzwischen überall noch ein Filter. Zu Samplerzeiten sagten einige noch "Nachbearbeitung" dazu, warum auch immer - wurde aber auch oft so beworben.
 
tomflair schrieb:
sich selber nach vor-konzepierten wavetables sonderlich bewusst sounds zu programmieren dürfte nur ganz wenigen spezialisten möglich sein
Die "klassischen" Schwingungsformen Sägezahn, Dreieck und so weiter sind auch "vor-konzepiert", trotzdem kann man damit gezielt Klänge programmieren. Nach einer gewissen Zeit weiss man, welche Schwingungsformen man nutzt, um bestimmte Klänge zu erreichen.

Gleiches gilt für das Wavetable-Scanning. Nach und nach hat man im Ohr, welchen Charakter jeder der 32 Wellensätze (soviele waren es meiner Erinnerung nach zu Beginn im Microwave) hat, ob sie viele oder wenige Schwingungsformen enthalten und ob mit ihnen somit eher abrupte oder fließende Klangveränderungen möglich sind.

überhaupt farge ich mich warum man das erfunden hat bzw. warum das nachgemacht wurde - wobei ich ja meinen mw1 und mw2 toll finde - aber wenn so ein gerät dann am ende eh zu 95% nach dem subtraktiven modell arbeitet (??)
Wolfgang Palm wollte mit einem digitalen System ohne analoge Filter die "Filterfahrten" analoger Synthesizer erzeugen.

Die dahinter stehende Überlegung war: Die grundlegenden Schwingungsformen analoger Synthesizer sind harmonisch, also einfach als additive Spektren darstellbar. Der Effekt eines Tiefpassfilters lässt sich dann als zunehmende Reduktion der Obertöne z.B. eines Sägezahnspektrums darstellen. Reiht man genügend solcher zunehmend obertonreduzierten Spektren hintereinander und durchfährt sie dann nacheinander, hat man praktisch eine Daumenkino-Version eines sich schließenden Tiefpassfilters auf einem Sägezahn. Entsprechend hatten die ersten PPG Wavecomputer gar keine analogen Filter.

Allerdings merkten Palm und seine Kunden schnell, dass man diesem Daumenkino viel interessantere Klänge entlocken kann als nur krude Filterfahrtimitationen, das dazu aber dann ein analoges Tiefpassfilter unverzichtbar war: Daraus wurde der PPG Wave 2 geboren.
 


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