Spass mit Tape

swissdoc

swissdoc

back on duty
Da ich im Nachlass meiner Eltern (lag länger bei meiner Schwester im Keller) zwischen den Normal-8 Filmen ein Tonband gefunden habe, habe ich in einer Brockenstube ein passendes Gerät aufgeschnappt.

Ein Philips Stereo Recorder N4414 (1972 - 1975) aus Österreich. Das ist ein 4-Spur Recorder mit 18 cm Spulen und 9,5 oder 19 cm/s. Das Laufwerk hat 3 Motoren:

vintage.mp3.jpg


Ich habe bei Thomann je eine Spule mit RTM LPR 90 und RTM SM911 bestellt. Das RTM SM900 gab es nicht auf einer 18 cm Spule, daher habe ich das LPR 90 genommen. Wenn ich es recht verstanden habe, so kann man entweder wenig Rauschen und mehr Klirr haben (SM900/LPR 90), oder mehr Rauschen und weniger Klirr (SM911/LPR 35). Mal sehen, wie das alles klingt. Der Recorder ist ja nur Hi-Fi und nicht Hi-End.

Ich würde gerne die technischen Daten wie Klirrgrad, S/N-Ratio und Frequenzgang messen. Mit einer normalen Soundkarte geht das ja locker. Das Problem ist aber nun, dass die üblichen Tools dafür in Echtzeit arbeiten, also das Signal vom Ausgang über die Messstrecke direkt wieder aufnehmen. Das geht hier halt nicht.

Hat jemand einen Rat? Ich mag mich an so Sinus-Sweeps erinnern, die man aufnehmen und wieder abspielen konnte und Software, die daraus die Kenndaten berechnet hat. Aber meine Suchen liefen alle ins Leere.
 
Ich habe schon Ewigkeiten vor mir diese Software hier zu kaufen...;-)

 
Da ich im Nachlass meiner Eltern (lag länger bei meiner Schwester im Keller) zwischen den Normal-8 Filmen ein Tonband gefunden habe, habe ich in einer Brockenstube ein passendes Gerät aufgeschnappt.

Ein Philips Stereo Recorder N4414 (1972 - 1975) aus Österreich. Das ist ein 4-Spur Recorder mit 18 cm Spulen und 9,5 oder 19 cm/s. Das Laufwerk hat 3 Motoren:

Ich habe bei Thomann je eine Spule mit RTM LPR 90 und RTM SM911 bestellt. Das RTM SM900 gab es nicht auf einer 18 cm Spule, daher habe ich das LPR 90 genommen. Wenn ich es recht verstanden habe, so kann man entweder wenig Rauschen und mehr Klirr haben (SM900/LPR 90), oder mehr Rauschen und weniger Klirr (SM911/LPR 35). Mal sehen, wie das alles klingt. Der Recorder ist ja nur Hi-Fi und nicht Hi-End.

Ich würde gerne die technischen Daten wie Klirrgrad, S/N-Ratio und Frequenzgang messen. Mit einer normalen Soundkarte geht das ja locker. Das Problem ist aber nun, dass die üblichen Tools dafür in Echtzeit arbeiten, also das Signal vom Ausgang über die Messstrecke direkt wieder aufnehmen. Das geht hier halt nicht.

Hat jemand einen Rat? Ich mag mich an so Sinus-Sweeps erinnern, die man aufnehmen und wieder abspielen konnte und Software, die daraus die Kenndaten berechnet hat. Aber meine Suchen liefen alle ins Leere.

ich habe letzte Woche meine ASC6002s auf SM911 einmessen lassen und danach mit lpr90 und lpr35 verglichen. auf der ASC sind zwischen signal und hinterband bei 19 cm nur ganz minimale unterschiede in den höhen zu hören, also ein minimaler höhenabfall und etwas mehr rauschen bei lpr90 und 35, bei 38 cm höre ich keine unterschiede mehr.

andersrum eingemessen auf lpr90 zu SM911 stimmt nix mehr im frequenzgang und pegel. aber "Abwärtskompatibel" ist die Bändermischung. allerdings können bei SM900/911 dropouts auftreten gegenüber lpr35/90, da das band deutlich dünner ist.
 
ich habe letzte Woche meine ASC6002s auf SM911 einmessen lassen
Die ASC6002s sieht schick aus... Wer misst solche Geräte noch ein und was genau wird dort gemacht? Bei der N4414 ist da wohl eh nicht viel zu machen, im Service Manual zur N4416 (recht Baugleich) ist nur etwas für den Bias erklärt. Mein Plan war sowieso, das alles so zu lassen, wie es ist, keine Lust einen Spulenkörper zu zerstören. Ich muss die Bandführung noch reinigen und entmagnetisieren. Aber die alten Bänder spielen tadelos ab und es klingt auch durchaus angenehm. Die Musik (Ländler und Oper, aber auch 70er Pop/Rock) ist halt nicht immer mein Geschmack...
allerdings können bei SM900/911 dropouts auftreten gegenüber lpr35/90, da das band deutlich dünner ist.
SM900/911 ist die "dicke" Version und LPR35/90 die "dünne" Version. Sollten die Dropouts nicht beim "dünnen" Band passieren, also LPR35/90? Oder missverstehe ich hier Deinen Satz?
 
Wer misst solche Geräte noch ein und was genau wird dort gemacht?
Es gibt den ein oder anderen Servicedienstleister, der sich auf sowas spezialisiert hat. Im Prinzip wird da die Kalibrierung auf den jeweiligen Bandtyp vorgenommen. Sprich, vorne Richtwert rein, das Band macht gemäss seiner Eigenschaften was damit, aber hinten muss für jedes Band das gleiche rauskommen, also bezogen auf den Einmessvorgang, nicht im Betrieb. Wenn ich dann aber im Betrieb wieder mit einem anderen Bandtyp arbeite ist das Ergebnis entsprechend auch anders.
 
Ich bin da ja nicht so, habe für meine Tonbandgeräte den Service selbst gemacht und einmessen auch. Der Fachmann würde sich evtl. die Haare raufen, aber ich möchte bei Tonbandaufnahmen explizit unperfekten Sound. Ich nehme auch viel in 4.7cm auf, 19cm so gut wie garnicht.

Ich habe ein Sony TC 377 aus erster Hand ergattert und den Klang nach Grundreinigung und Entmagnetisierung als genügend gut empfunden um mir damit ein Referenzband zu machen. Dazu habe ich mit nem A-100 Modular einen 1kHz Sinus auf LPR35 aufgenommen, ich glaube mit 1Vpp. Damit kalibriere ich jetzt immer meine Geräte.
Professionellem Service dürfte dieses Vorgehen nicht genügen, aber ich sehe für mich zumindest keine Notwendigkeit in Referenzbänder zu investieren. Sollte man aber tun, wenn man die Geräte nach Hi-Fi Standard und Spezifikation einmessen will.
 
Die ASC6002s sieht schick aus... Wer misst solche Geräte noch ein und was genau wird dort gemacht? Bei der N4414 ist da wohl eh nicht viel zu machen, im Service Manual zur N4416 (recht Baugleich) ist nur etwas für den Bias erklärt. Mein Plan war sowieso, das alles so zu lassen, wie es ist, keine Lust einen Spulenkörper zu zerstören. Ich muss die Bandführung noch reinigen und entmagnetisieren. Aber die alten Bänder spielen tadelos ab und es klingt auch durchaus angenehm. Die Musik (Ländler und Oper, aber auch 70er Pop/Rock) ist halt nicht immer mein Geschmack...

SM900/911 ist die "dicke" Version und LPR35/90 die "dünne" Version. Sollten die Dropouts nicht beim "dünnen" Band passieren, also LPR35/90? Oder missverstehe ich hier Deinen Satz?

glücklicherweise gibt's hier einen profi für ASC in Dortmund: www.asc6000.de - für mich also kurze Fahrzeit und ein super kontakt, faire preise usw.
wie genau so eine einmessung erfolgt weiß ich auch nicht, ich denke mit oszilloskop und messband (siehe bluthard webseite) und auch nach gehör.

ansonsten das übliche, alte Elkos raus, entstörspulen, kontakte, Potis reinigen, alles ordentlich reinigen auf den platinen wegen übersprechen, bandteller ausrichten wenn sie eiern, capstanmotor prüfen auf gleichlauf, die Bandbremsen prüfen und bandzug auch. wie bei synthis alles finde ich. ist so ne Maschine revidiert läuft sie wieder für 10 jahre. gebaut wie ein panzer. und der klang der ASCs ist auf dem Niveau einer Revox B77 und PR99. habe meine PR99 MK II gut verkauft, weil mittlerweile prestigeobjekt und mir zwei gute ASC6002 geschossen. eine davon sogar mit echtzeitzählwerk, relativ selten zu finden.

ja habs verkehrt geschrieben, bei den dicken Studio bändern können dropouts auftreten mit hifi bandmaschinen, muss aber nicht, so hats der asc-profi auch gesagt. sorry...
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich mag mich an so Sinus-Sweeps erinnern, die man aufnehmen und wieder abspielen konnte und Software, die daraus die Kenndaten berechnet hat. Aber meine Suchen liefen alle ins Leere.
Ja stimmt, Du wolltest das Swiss Echo ausmessen und die Impulsantwort open source stellen... ;-)
Statt mit Sine Sweeps macht man das auch mit Maximum Length Sequences, das sind definierte Noisebursts quasi
die sollen den besten Rauschabstand haben.
 
Ja stimmt, Du wolltest das Swiss Echo ausmessen und die Impulsantwort open source stellen...
Wollen wollte ich da gar nichts, aber man hatte mich in der Tat mal darum gebeten. Tatsächlich habe ich dann IRs vom Ursa Major StarGate 323 (Februar 2018) und später vom Sony DRE-2000 (Juli 2019) erstellt und 2018 auch versucht, das mit dem Swissecho 2000 gleich mitzumachen. Leider wollte das gute Stück keinen Mucks machen und wartet nun, bis ich mal Platz auf meiner Prioritätenliste für eine Reparatur finde.

Hier noch die Links auf die erwähnten IRs:

Ansonsten danke für die Beiträge, ich bleibe dran und berichte gegebenenfalls wieder.
 
So sieht eine Messung mit Audio Tester aus:

Hier gibt es MultiSine Files und Erklärung dazu. Man misst mit einem FFT Analysator:

Der RightMark Audio Analyzer hat offenbar auch eine asychrone Option. Damit habe ich schon gemessen, zickte immer mal wieder herum, war aber eine ältere Version.

Unsere Väter haben das natürlich alles analog gemacht, wie es geht, erklärt dieses Dokumen von B&K sehr schön:

Noch eine Fundsache. Wer etwas Geld übrig hat, der kann sich ja ein Ballfinger Taperecorder leisten. So mit EUR 10'000 bis 20'000 oder mehr ist man dabei:

(und den Stuhl für die Frau/Freundin/Geliebte spart man sich offenbar auch)
 
Wohl auch. Ich habe es nur überspielt und irgendwann hört man nicht mehr hin. Auch gibt es noch eine zweite Seite und dank Vier-Spur ist das viel Zeug.
 
Nachdem ich gelesen hab auf welcher Ebene ihr das hier durchzieht komme ich nicht umhin zu denken dass ich mich mit meinem Beitrag hier eher blamiert hab
Sicher nicht. Ich komme halt nicht aus meiner Haut (Doktor der Physik) und muss immer alles ausmessen und recht genau verstehen :mrgreen:
 
Sicher nicht. Ich komme halt nicht aus meiner Haut (Doktor der Physik) und muss immer alles ausmessen und recht genau verstehen :mrgreen:
Ja so hab ich mir das gedacht und dann kams mir auf einmal vor als hättest du nach Stephen Hawking gefragt und ich hab mit Sendung mit der Maus geantwortet :mrgreen:.

Ich muss mich mit dem Thema jetzt auch nochmal ein wenig mehr auseinandersetzen.
Ich habe mir noch eine UHER Royal Deluxe zugelegt, da mich die integrierte Echofunktion und die 2,4cm/s Lo-Fi Geschwindigkeit gereizt haben. Ich dachte auch ich hätte das Teil ganz brauchbar kalibriert, hab aber wohl am falschen Ausgang gemessen und die Tonköpfe zu hoch ausgesteuert.
 
Was will man uns mit solchen Bildern sagen?

[...]

Oder gar?

Ballfinger_Carsten_Sander_01.jpg

Daß die Zicke ganz ordentlich gefrühstückt und eine Plastikschulter haben muß, weil so ein Gerät sicher mehr als 20 Kilo auf die Waage bringt.

Danke für den Link zu Ballfinger, hatte ich gar nicht auf dem Schirm. Der Transportmechanismus mit Bandführung scheint stark von der Studer A-800 inspiriert zu sein (und offensichtlich auch der Preis). Danke, für mich dann lieber eine gebrauchte Nagra IV mit Stereoköpfen, bitte.

Stephen
 
Hm, wo ich dieses Foto sehe, wird mir ganz nostalgisch ums Gemüt -- ich hatte mal die 4404, vermutlich also die Vorgängerin.

Stephen
 
Hm, wo ich dieses Foto sehe, wird mir ganz nostalgisch ums Gemüt -- ich hatte mal die 4404, vermutlich also die Vorgängerin.
Bei der 441x Reihe scheinen die Geräte sehr ähnlich zu sein, gleiches Laufwerk, gleiche Tonköpfe, gleiche Elektronik, nur mal hier ein Regler mehr und eine Option weniger. Bei der 440x Reihe war das sicher auch so. Der Unterschied liegt wohl hauptsächlich im Laufwerk. Beim 4404 ist das nur ein Motor, der über Riemen alles antreibt und über mechanische Gestänge umgeschaltet wird. Beim 4414 sind dann drei Motoren drinnen. Riemen gibt es zwar weiterhin (note to myself: check the belts before they get rotten), aber die ganze Mechanik ist einfacher und wird elektromagnetisch bedient.
 


Neueste Beiträge

News

Zurück
Oben