Spielerischer Zugang zur elek. Musik in der sozialen Arbeit

aplysia

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Einen schönen guten Tag

In Rahmen einer geplanten Neuanschaffung zugänglicher Synthesizer/Instrumente für inklusiv-pädagogisches Musizieren innerhalb eines subkulturellen Musikprojekts, möchten wir uns folgend erklären und würden uns über kreative Beiträge und Vorschläge euerseits freuen.
Es geht darum einen Sozialraum für unterschiedlichste Kinder in Berlin Schöneberg zu schaffen. Unabhängig sozialer Herkünfte sollen sich die Kids über gemeinsames Musizieren ohne Vorkenntnisse und Erfahrungen musikalisch annähern und einen Zugang zur elektronischen Musik finden. Dabei umfasst das Klientel Kinder mit verschiedensten Hintergründen: Autist*Innen, Kinder aus gutbürgerlichen Elternhäusern, etc..
Ziel ist es, trotz sozialer Barrieren, eine kommunikative Umgebung mit Hilfe elektronischer Musik zu schaffen. Wir suchen also Synthesizer/Klangerzeuger die leicht und intuitiv zu bedienen sind. Am geeignetsten wären Bedienoberflächen die sich sogar von klassischen Konzepten abheben (z.B. Seaboard/Haken Continuum). Wir haben bereits genannte Instrumente auf unserer Liste, leider sind beides "nur" Controller, was die Anschaffung eines separaten Klangerzeugers erfordert. Das würden wir aber gerne umgehen, da Mobilität und Kompaktheit wichtige Anschaffungsargumente sind. Also möchten wir euch fragen, ob ihr Ideen und Vorschläge (die können noch so absurd sein) mit uns teilen möchtet.
 
Aus meiner pädagogischen Erfahrung heraus würde ich vermuten, dass das ganze Projekt sehr anspruchsvoll wird und weit schwerer umzusetzen, als man vielleicht meinen könnte.

Wenn die Kinder keine musikalischen Vorkenntnisse haben, dann würde sich m. E. loop-basierte Musik anbieten, z. B. Hip-Hop-Beats.

Ich würde da mit iPads starten und den Apps Garageband und Korg Gadget.

Dazu könnte ich mir vorstellen, dass unterschiedliche Setups aus jeweils mehreren Korg Volcas sinnvoll wären.

Für fortgeschrittene Kinder sollten vielleicht auch traditionellere Instrumente verfügbar sein, wie z. B. ein Studiologic Sledge mit seiner recht klaren Bedienung.
 
Das Projekt läuft seit einiger Zeit erfolgreich mit von Horn genannten Modulen/Syntheiszern. Bis dato stehen eine Loop-Station, ein Aturia Drumbrute, ein Korg Sampler und ein Korg Volca Key im der Musiketage, die von vielen eifrig und leidenschaftlich bespielt werden. Wir wollen aktuell aber einen Schritt weitergehen. Vielen fällt es schwer sich mit dem Looper auseinanderzusetzen. Es muss einfach krachen und brodeln wenn die Kids was in die Hände nehmen. Ich find den 1. Vorschlag tatsächlich schon sehr aufregend.
 
Ohne Erfahrung in dem Bereich zu haben: ich kann mir denken, dass komplizierte Menüführungen eher ungünstig sind. Also kein micro Korg. Eher was mit "one knob - one function". Roland Boutique JP-08 oder JX-03 (beide sogar mehrstimmig). Korg Volca. Arturia microbrute (monophon). Die sind auch alle sehr kompakt. Wenn es ein wenig unhandlicher sein darf: Korg MS-20 - monophon, aber bietet mit dem Patchpanel interessante Zusatzmöglichkeiten, kann aber auch ohne benutzt werden.

Wenn ein iPad zur Verfügung steht: dort gibt es unzählige Apps, auch sehr unkonventionelle. Das ist aber schon fast ein Faß ohne Boden.

Vielleicht bietet dieser Thread ja Anregungen: https://www.sequencer.de/synthesizer/threads/synthesizer-im-kindergarten-zeigen.135785/
 
@betadecy
Vielen Dank für den Link. Komischerweise kam uns das iPad noch nicht in den Sinn. Ich glaub das könnte sehr interessant sein!
 
Am geeignetsten wären Bedienoberflächen die sich sogar von klassischen Konzepten abheben (z.B. Seaboard/Haken Continuum). Wir haben bereits genannte Instrumente auf unserer Liste, leider sind beides "nur" Controller, was die Anschaffung eines separaten Klangerzeugers erfordert.
das ist falsch!
Das Continuum hat eine eigene Klangerzeugung und funktioniert völlig autark ohne Rechner.
Ebenso trifft das für das Roli Seaboard zu. Das Roli gibt es in der Ausführung "Rise"als reinen Controller, jedoch auch als vollwertiger Synth mit integrierter Klangerzeugung, nennt sich dann Roli Grand.
Grand und Continuum sind beide recht teuer, würde daher auch eher zum iPad greifen, es muss ja nicht mal das Teuerste sein.
 
  • Daumen hoch
M.i.a.u.: Max
Kauf etwas was es erlaubt skalen ein zu stellen. Kaossilator z.b., gerade wenn die Kids keine Vorkenntnisse haben fänd ich es wichtig dass sie sofort loslegen können und nicht noch gross Misserfolge erleben müsse weil sie falsche Tasten oder Knöpfe drücken...dazu kann man noch akustische diatonische Instrumente Spielen wie z.b. hand pans, Schlitztrommel etc.
 
Vielleicht noch ein (Step-)Sequencer? (bzw. ein Synthesizer mit integriertem Sequencer)

Für Kinder die motorisch eingeschränkt sind und/oder autistische Kinder könnte ich mir das gut vorstellen..
 
@Bernie
Danke für die Korrektur. Das Haken Continuum bleibt also mal eine gute Idee.

Aber wie ich sehe, gibt es einige andere Optionen.

Kaossilator: sehr schön!
Theremini: könnte vielleicht etwas kompliziert/unzugänglich sein.
Airsynth: Könntet ihr genauer werden? Ich bin mir nicht ganz sicher, ob ich das richtige Modul gefunden habe.

Gibts griffige Ideen, welche Apps ihr fürs iPad empfehlen würdet? Ich bin dort tatsächlich nicht Zuhause. D.h. auch für mich komplettes Neuland.

Und danke danke für das gute Feedback! Das freut uns unglaublich!
 
Was ist mit Minilogue? Relativ günstig, zum normalen soundschrauben braucht man kein Menü und ist im Prinzip One-Knob-Function. Und mit OLED kanm das schon interessant werden.
 
Nintendo Switch Korg Gadget, das dürfte doch für Kiddis recht zugänglich sein.
 
Das Tenori-On sollte in so einer Auflistung sicher auch nicht fehlen.
 
Kaossilator wäre auch mein Vorschlag.
Die gibt es übrigens auch in Mini. Sind günstiger, können mit Batterien betrieben werden.
Dort fehlt dann aber das bunte Display zur optischen Rückmeldung.
Vorstellbar ist auch das Kaoss-Pad. Da kann man z.B ein Mikrofon anschließen und dann die eigene Stimme vervielfältigen/verfremden.
Macht bestimmt auch Laune.
Ich habe meinem Patenkind mal ein Korg Monotron Delay geschenkt. Das fand der spitze.
Star Wars Sounddesign und so...
Als ich die Überschrift las, dachte ich erst, es gehe um Obdachlose. Mein erster Gedanke war, dass das keine gute Idee sei, da elektronische Instrumente ein hohes Suchtpotenzial bergen (G.A.S.)
Aber das ist ja unbegründet.
 
Percussion, billige Keyboards, niederschwellige Instrumente die halt lustig sind, spass machen und eine Loopmaschine, schon geht die Party ab.
 
Das Tenori-On sollte in so einer Auflistung sicher auch nicht fehlen.
Das Tenori On wird von der Bedienung zu schwierig sein.
Wir hatten mal für die Sendung mit der Maus einen ganzen Tag lang 300 Kinder bespaßt, die durften dann selber die Synthies anfassen und mitmachen.
Wir hatten einiges dabei, aber klarer Favorit war dabei das E-Piano und der Kaossliator Pro (der Grüne).
Kann mir aber auch ein iPad ziemlich gut dafür vorstellen, zumal sich ja verschiedene Apps ausprobieren lassen.
 
die vorstellung ein continuum für kinder anzuschaffen erscheint mir absurd, und zwar wegen dem preis. das seabord ist da sicher passender. und warum keinen zusätzlichen klangerzeuger? ohne den wird es nicht gehen.

gute GM module oder kleine analogsynths bekommt man heute im taschenformat und zum taschengeldpreis, da passen 30 stück davon bequem unter ein continuum. :)

für hochbegabte jugendliche ab 14 eignen sich die einschlägigen programmiersprachen für musik und multimedia sehr gut - das hab ich mal probiert und es kam gut an.
mit autisten hab ich keine erfahrung (außer, dass ich irgendwann lernen musste, dass sich asperger und eine fantasiebegabung keinesfall ausschließen sondern manche menschen beide dispositionen gleichzeitig haben.)

kinder werden sicherlich auch eine midi-gitarre oder ein kleines theremin sehr lieben.
 
ich bin mir nicht sicher, ob es das Richtige ist, kann mir aber sowas vorstellen:
Notebook/IPad,
einfaches Host-Programm (VSTHost, Freeware),
Freeware-Plugins zum Basteln (MrRay, Ample Guitar/DVS Guitar, LM9, Balthor Grand etc.).
Ich kann mir vorstellen, die Kids auch mal an eine "echte" Klaviatur wollen, um herauszufinden, wie sich das anfühlt/anhört?

Wie gesagt mit drei Fragezeichen, weil ich mir unsicher bin, ob diese Idee in Euer Konzept passt.
 
Moin!

Vielleicht Reactable?

Als Hardware schweineteuer, auf dem iPad ein paar Euro. Gibt auch was neues:
http://reactable.com/rotor/

Als freie Version:
psychosynth


Fürs vorgeschlagene Coden würde ich eher ChucK empfeheln als Supercollider.

Ich fände einen kleinen (semi-)modularen Synth toll. Als ich so 14 war, hatte ein Kumpel einen Korg MS 10 und wir haben viel Spaß gehabt, merkwürdige klänge zu erzeugen. Moog 15 auf dem iPad? Haptisch wäre besser, im Wort 'begreifen' steckt 'greifen'.

Grüße
Omega Minus
 
Einen schönen guten Tag

In Rahmen einer geplanten Neuanschaffung zugänglicher Synthesizer/Instrumente für inklusiv-pädagogisches Musizieren innerhalb eines subkulturellen Musikprojekts, möchten wir uns folgend erklären und würden uns über kreative Beiträge und Vorschläge euerseits freuen.
Es geht darum einen Sozialraum für unterschiedlichste Kinder in Berlin Schöneberg zu schaffen. Unabhängig sozialer Herkünfte sollen sich die Kids über gemeinsames Musizieren ohne Vorkenntnisse und Erfahrungen musikalisch annähern und einen Zugang zur elektronischen Musik finden. Dabei umfasst das Klientel Kinder mit verschiedensten Hintergründen: Autist*Innen, Kinder aus gutbürgerlichen Elternhäusern, etc..
Ziel ist es, trotz sozialer Barrieren, eine kommunikative Umgebung mit Hilfe elektronischer Musik zu schaffen. Wir suchen also Synthesizer/Klangerzeuger die leicht und intuitiv zu bedienen sind. Am geeignetsten wären Bedienoberflächen die sich sogar von klassischen Konzepten abheben (z.B. Seaboard/Haken Continuum). Wir haben bereits genannte Instrumente auf unserer Liste, leider sind beides "nur" Controller, was die Anschaffung eines separaten Klangerzeugers erfordert. Das würden wir aber gerne umgehen, da Mobilität und Kompaktheit wichtige Anschaffungsargumente sind. Also möchten wir euch fragen, ob ihr Ideen und Vorschläge (die können noch so absurd sein) mit uns teilen möchtet.

Ich würde aus pädagogischer sicht davon abraten: Ein zugang zur musik sollte über die sinne erfolgen und über die haptik und über den körper (zb: tanzen) und dazu sind ja wohl synthesizer am wenigsten geeignet // das ist auch der grund warum der umgang mit tieren kanäle öffnet, die vorher verschlossen waren.
Synthesizer sind erstmal nur kopfgeburten und viel zu abstrakt - was diese kinder ja brauchen ist eine "Unmittelbarkeit im hier und jetzt"

"trotz sozialer Barrieren, eine kommunikative Umgebung mit Hilfe elektronischer Musik zu schaffen"
Elektronische musik /musizieren ist doch die unsozialste art zu musizieren die man sich nur vorstellen kann...
Warum? Weil es keine regeln gibt - das scheint erstmal ein vorteil zu sein - ist es aber nicht, weil man regeln lernen muss, um sich über diese hinweg zu setzen (Reife)
Es gibt kein grösseres gefängnis als unendlicher raum (keine regeln) - man wird nie einen ersten schritt tun...
JM2C!
 
Wurde die LeafAudio "Microphonic Soundbox" schon in den Ring geworfen?

-> LoFi, haptisch, customizable, schön strange... nicht teuer, kratzt und knarzt schön = man muss keine Musiktheorie beherrschen...

https://www.exploding-shed.com/microphonic-soundbox/

Und ich stelle mir auch ein gutes altes Tascam Portastudio in so einem Kontext toll vor...
Cassette rein, Aufnahme drücken, zurück spulen, nochmal von vorne... evlt. ein bisschen zugänglicher (wenn die Kids denn akzeptieren dass Tape mal modern war :P ) als ein Looper-Pedal, da weniger abstrakt?

(oder natürlich die digitalen Varianten davon?)
 
Es ist zumindest davon auszugehen, dass @aplysia schon eine Idee hat, ob die Racker lieber tanzen oder Krach machen wollen. Oder zum Krach tanzen, ich weiß es nicht. Das Projekt scheint ja nicht erst in der frühen Planungsphase zu stecken, sondern schon zu laufen.

Ich weiß auch nicht, warum elektronische Musik unsozial sein soll.
 
Gibts griffige Ideen, welche Apps ihr fürs iPad empfehlen würdet? Ich bin dort tatsächlich nicht Zuhause. D.h. auch für mich komplettes Neuland.
Wie ich oben schon schrieb: Apples eigenes Garageband und Korgs Gadget. Beides sind im Prinzip vollständige DAWs mit unterschiedlichen eingebauten Klangerzeugern, die insbesondere im Falle von Garageband die Möglichkeiten des iPads gut ausnutzten, um die Bedienung sowohl für musikalisch vollkommen unbedarfte Anwender als auch für Fortgeschrittene sinnvoll zu gestalten.

@Nick Name: Was die pädagogische Grundsatzdiskussion angeht: Natürlich sollten auch Dinge wie Tanzen, Singen und das Spiel akustischer Instrumente bei Jugendlichen gefördert werden, andererseits ist aber elektronische Musik überall in der Umgebung der Kinder allgegenwärtig, also sind solche Projekte natürlich sinnvoll und absolut begrüßenswert. Übrigens könnte man Gesang und Tanzen ja durchaus auch irgendwann in ein solches Projekt mit einbeziehen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich habe in diesem Bereich auch schon Erfahrungen sammeln können.
Was bisher an Hardware gut ankam waren: Korg Wavedrum Mini, Novation Circuit, Roli Blocks, Korg Kaossillator, Korg Kaosspad.
An Software kann ich auch das iPad empfehlen - viele Kinder sind an die Haptik von zuhause aus gewöhnt und können schnell spielerisch damit umgehen, hier: ThumbJam, DrumJam, NodeBeat, Orphion. Am besten gleich mehrere Pads, die über Ableton Link gesynct werde, das macht richtig Spass (zusammen mit einer Drumbox wie Funkbox).
Ich wohne nicht so weit weg (Kreuzberg61) und wenn Interesse besteht, können wir uns auch gerne mal persönlich austauschen....
 


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