Spulen? Spuuuuulen? Zur Hülf! ;) ;) ;)

Bodo

Bodo

Gnabbldiwörz!
Moin.

Im Moment ist es noch nur ein Hirnfurz, aber ich würde evtl. gern mal aus Jux und Dollerei und als Lockdownprojekt das 'Glockenspiel' von Helmuth Tünker nachbasteln. Bei den Transistoren (im Original fast ausschließlich ASY 74, Ge-Transistoren) muss wohl umgestrickt werden, aber wenns hinterher nur "so ähnlich" klingt, wäre das auch OK - zumal ich eh kein Original aus den 1970ern zum Vergleich habe ;-).

Im Idealfall würde ich die verschiedenen Baugruppen in KiCad auf einer Platine zusammenfassen. Im Original wurde da schon arg verschwenderisch mit dem Platz umgegangen, so im Sinne von "2 Transistoren, 5 Widerstände und 3 Kondensatoren großzügig über die Fläche von 2 Spielkarten - Karo-As und Pik-Bube ;-) - verteilt". Das ließe sich wohl drastisch komprimieren, selbst ohne auf SMD-Teile auszuweichen.

Aber:
In mindestens einer Baugruppe (Multifilter) werden Spulen verlangt, und zwar Kerne des Typs "3 H 1 / 4322 022 02200" mit "500 Windungen 0,08 CuL." - vermute, letzteres bedeutet Kupferlackdraht mit 0,08 mm Durchmesser. in diesem Filter (wohl eher eine passive Frequenzweiche) 4 Stück davon.

Und da stehe ich auf dem Schlauch.
- Erstens gibts diese Kerne wohl längst nicht mehr.
- Zweitens bezweifle ich, dass ich da 4 * je 500 Windungen aus Draht mit weniger als einem Zehntelmillimeter Durchmesser vernünftig draufbekäme.
- Drittens weiß ich nicht, wie ich daraus die Induktivität berechnen könnte, um ggf. nach Spulen vergleichbarer Induktivität zu suchen. Hab immerhin rausbekommen, dass es für die Kerne einen "AL-Wert" gibt, den ich aber für diese konkret angegebenen Schalenkerne nicht gefunden habe.

Falls man den Filter so umstricken könnte, dass er ohne Spulen auskommt, wär das grundsätzlich auch OK - wie oben geschrieben, wäre es schon OK, wenns nur "so ähnlich" klingt.

Schaltplan kann ich bei Bedarf scannen und nachliefern, aber erst heute abend :D.

Für Ideen bzgl. der Spulen und ggf. auch bei den Transistoren (ich las irgendwo sinngemäß, dass man da auch aktuelle Si-Transistoren nehmen kann und evtl. den Arbeitspunkt über die umliegenden ;-) Widerstände anpassen muss) wäre ich dankbar.
 
Frage Eins: Hast du ein gutes Messgerät für Induktivitäten?

Schalenkerne gibt es problemlos bei Ebay.
Kupferlackdraht zu kaufen, ist auch easy.
Wickeln geht mit einem Akkuschrauber o.ä.

Kennst du die Werte die du brauchst?
 

Zweiter Absatz.


Die Kerne.

Dieses "Labortagebuch" hatte ich schon gesehen, aber das sind andere (vermutlich größere, weil ja auch mehr als dreimal soviele Windungen draufmüssen?) Kerne. Hinten ...08200 statt ...02200.

Dann schicke mal den Schaltplan.

Mach ich heute abend (Buch liegt halt zuhause, aber die Seite ist dann schnell gescannt)!

Die Induktivitäten kann man berechnen.

Na, da bin ich mal gespannt :D!
 
H Tünker Multifilter.jpg

Ich hoffe, das bringt schon etwas Klarheit rein? Die Zahlen an den Ein- und Ausgängen geben jeweils an, was womit verbunden werden soll (39 z.B. an ein Schalterarray, mit dem dann seinerseits die Ausgänge des aktiven Filters zusammengemischt werden, usw.).
 
Dann wollen wir mal.

Induktivitätswerte wären natürlich sehr hilfreich.
Über diese alten Kerne gibt es scheinbar Null Daten im Netz.

Aber wir nehmen mal, wir verwenden diesen Kern mit einem hohen Al-Wert.

Dann haben wir bei 500 Windungen 0,71 H, wenn ich mich nicht verrechnet habe.
Ob das für die Filter plausibel ist, kann der nächste hier ausrechnen. :)
 
Ach ja, hier noch was über die Berechnung von Schalenkernen.
Um die Induktivität auszurechnen, einfach die Formel umstellen: L=N²xAl
 

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Dann wollen wir mal.

Induktivitätswerte wären natürlich sehr hilfreich.
Über diese alten Kerne gibt es scheinbar Null Daten im Netz.

Das ist genau mein Problem - ich konnte auch nix finden. Und um zu errechnen, welche Werte in dem Schaltplan sinnvoll wären, reichen meine Kenntnisse dann nicht :?.

Aber jedenfalls schon mal supervielen Dank für Deine Mühen!
 
In der RPB 302 verwendet Tünker auch solche Kerne, hier gibt er noch den Hersteller als Valvo an. Mit Valvo und dem Material 3H1 Ferroxvube gibt es ein paar Hits auf alte Kataloge etc. nur die Ziffern passen nicht. In den Büchern gibt Tünker leider keine Eckdaten, wie Resonanzfrequenzen an.

Vielleicht mal nett bei Valvo anfragen:
 
Ich hatte mich bisher nicht aufraffen können, das Buch endlich wegzuschmeißen. Und nun wird wieder darauf referiert! Also gleich mal nachgeschlagen, ja, sogar der Schaltplan oben und die Bauteilliste sind identlisch.

Aber das Buch hätte mir als Jugendlichem mit wenig Geld fast die Liebe zu Synthesizern versaut, weil ich wahnsinnig viel Zeit und eben auch Geld in die Herstellung der Platinen, die Bauteile-Beschaffung und das Zusammenbauen investiert hatte, und dann lief die Kiste nicht. Und zwar nicht nur ein bischen nicht, sondern ganz und gar nicht: Keine Platine machte, was sie tun sollte, der Oszillator schwang nicht, ich habe noch ewig viel Zeit in die Fehlersuche investiert und dann meine erste große Niederlage im Selbstbau verkraften müssen (zuvor hatte ich schon selbstentworfene 32 Kanal-Konsolen gebaut und den MS-20 mit einem digitalen Step-Sequenzer versehen). Das hat wirklich weh getan und war viel Lehrgeld.

Deswegen hasse ich das Buch! Wills jemand haben?
 
Deswegen hasse ich das Buch! Wills jemand haben?
Meinst Du nun RPB 302 oder RPB 336? Danke, habe beide selber und mich immer gewundert, dass man online fast nichts über den Tünker Synth liest. Ich bin über das Berechnen der Kosten mittels Conrad-Katalog eh nicht hinausgekommen. Bei RPB 336, RPB 302 habe ich nicht vollgekritzelt.
 
Hi, ich besitze das RPB302, RPB336 und das dicke "Tünker, Elektronische Orgeln im Selbstbau". Ich habe mich immer gefragt, ob man die Induktivitäten der Schaltungen irgendwie herausbekommen kann. Falls ja, bin ich sehr interessiert! Bei der Herstellung der Spulen kann ich helfen. Ich stelle Spulensätze für Moog 907'er und Moog 914'er Klone her, also bis 5H kein Problem. Ich habe mir mal ein entsprechendes Maschinchen gebastelt.
 
So lange du den AL Wert der originalen 3H1/4322 022 02200 Schalenkerne nicht kennst, stochern wir im Nebel.
Da helfen dir auch die gekauften Schalenkerne nicht weiter.
Die haben einen Wert von 2800nH.
Vielleicht passt das ja, vielleicht aber auch nicht.
Ich denke schon, dass der AL Wert recht hoch sein müsste, wie auch bei den Ebay Teilen.
 
So lange du den AL Wert der originalen 3H1/4322 022 02200 Schalenkerne nicht kennst, stochern wir im Nebel.
Da helfen dir auch die gekauften Schalenkerne nicht weiter.
Die haben einen Wert von 2800nH.
Vielleicht passt das ja, vielleicht aber auch nicht.

Das Ebay-Angebot hätte - falls geeignet - den Vorteil, dass es halt viele für einen sehr erschwinglichen Preis (den ich bereit bin, mal "auf gut Glück" zu riskieren) sind. Die könnte/würde man/ich dann weiter aufteilen.

Ich denke schon, dass der AL Wert recht hoch sein müsste, wie auch bei den Ebay Teilen.

Ich hoffe, dass meine gestrige Anfrage an Valvo (siehe #13) beantwortet wird* und das in einer Weise, die hier weiterhilft. Dass Kupferlackdraht in verschiedenen Dicken (auch ganz dünne mit 0,1 mm Durchmesser und weniger) problemlos und erschwinglich zu kriegen ist, habe ich schon gesehen.

* und auch werden kann: Das stammt ja aus einer Prä-EDV-Zeit, so dass es zu den Bauteilen vermutlich keine Datenbankeinträge o.ä. gibt, die man einfach nur eben am PC öffnen müss. Wenn überhaupt noch Unterlagen existieren, dann vermutlich in staubigen Ordnern in einem Kellerarchiv mit einem Schild "bissiger Leopard!" an der Tür :cool:.
 
wenn es das RPB 302 ist wäre ich interessiert. Das RPB 336 habe ich selber
Ich habe sie beide und noch einige andere, aber Nostalgie ist etwas Schreckliches: Jetzt wo ich in allen wieder herumgeblättert habe, führt mich das Kopfkino in meine Jugend zurück und irgendwie war es doch einfach eine gute Zeit, als man noch nicht alles voll durchstiegen hatte und trotzdem einfach drauf losgebastelt mit all den Reinfällen und Erfolgserlebnissen. Ich glaub, ich darf es noch nicht weggeben, aus irgendeinem Grund hat es ja auch alle Umzüge immer überlebt.
 
Das stammt ja aus einer Prä-EDV-Zeit
Ich hatte mal mit den Unterlagen zu Swissecho 2000 ein tolles Erlebnis. Einer das alten Mitarbeiter der Firma hat mich vor Ort empfangen, wir haben ein wenig gefachsimpelt und ich habe die Unterlagen in Kopie bekommen. Eine Flasche Wein hab ich gespendet. Er happy, ich happy. Andere Untelagen von Casio CZ1000, Korg MS20 (die Scans fliegen immer noch im Netz herum) oder Roland SH2000 habe ich auch ohne Problem bekommen. Beim Roland sogar ein Original. Bei Montarbo in Italien bin ich allerdings auf taube Ohren gestossen. Selbst Mails von native Italian speakers haben sie ignoriert. Sollte also jemand ein Handbuch etc. zum Montarbo R16 Reverb haben, ich bin interessiert.
 
Ich hatte mal mit den Unterlagen zu Swissecho 2000 ein tolles Erlebnis. Einer das alten Mitarbeiter der Firma hat mich vor Ort empfangen, wir haben ein wenig gefachsimpelt und ich habe die Unterlagen in Kopie bekommen.

Ganz so spektakulär wars bei mir nicht, aber ich habe vor ein paar Jahren auf Anfrage (und gegen eine nicht hohe Bearbeitungsgebühr, dreifuffzich oder so) von der Seglerzeitschrift "Yacht" einen ca. 1976 verfassten Test meines Segelboots als Fotokopien zugeschickt bekommen :D. Da ist wohl auch jemand extra ins Archiv gegangen, hat das alte Heft rausgekramt und es auf den Kopierer gelegt.
 
Hab ich dann gerade gemacht - auch Dir vielen Dank!

Tja, hab eben eine Antwort bekommen - man führe zwar den Namen Valvo weiter, stelle aber "mittlerweile jedoch ausschließlich Industriezirkulatoren und verwandte Hochfrequenzbauteile her".

Ich denke, das wars dann wohl mit den Tünker-Schaltungen (gibt praktisch nix, das ohne Spulen auskommt)...
 
Man wird in den Datenbüchern von Philips (fast) fündig. Die Ferrite gingen offenbar von Valvo an Philips und weiter an Ferroxcube. 3H1 ist das Mateial und 4322 022 02200 die Bestellnummer.

Hier ein Auszug aus einem alten Philips Katalog:

Man findet einen passenden Katalog evtl. in einer Institutsbibliothek Elektrotechnik oder einer Werkstatt dort. Vielleicht hilft https://www.radiomuseum.org/ weiter.
Oder man fragt frech direkt bei Ferroxcube an, ob sie einen Ersatztyp benennen können.

Anderer Weg. Man überlegt sich, welche Frequenzen diese Filter haben müssten (sind ja sicher Formanten von Instrumenten oder Stimmen) und rechnet was aus.
 
OK, an Ferroxcube hab ich eben eine Anfrage geschickt. Radiomuseum scheint Auskunftsanfragen, äh, eher distanziert gegenüberzustehen.
@Frequenzen - da bin ich überfragt, zumal das ja nur ein Teil des Filters ist (ist ja auch noch ein aktiver Filter dabei).

Mein Vater war in der fraglichen Zeit Amateurfunker, hat das Hobby aber spätestens Anfang der 1980er - aber eher schon irgendwann in der zweiten Hälfte der 1970er - aufgegeben.
Ich bezweifle, dass nach fast 50 Jahren und mehreren Umzügen noch alte Philipskataloge vorhanden sind ;-). Fragen werde ich ihn aber trotzdem mal.
 
Mein Vater war in der fraglichen Zeit Amateurfunker, hat das Hobby aber spätestens Anfang der 1980er - aber eher schon irgendwann in der zweiten Hälfte der 1970er - aufgegeben.
Ich bezweifle, dass nach fast 50 Jahren und mehreren Umzügen noch alte Philipskataloge vorhanden sind ;-). Fragen werde ich ihn aber trotzdem mal.

Hab eben mit ihm telefoniert - da ist (wie vermutet) leider nix mehr vorhanden.
 


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